Was haben bekannte Katzen wie Garfield, Morris und Milo gemeinsam? Sie alle sind orange getigerte Katzen. Die orange getigerte Katze ist zwar keine eigene Rasse, gilt aber zweifellos als eine der markantesten (und von manchen als besonders niedlich bezeichneten) Katzen überhaupt.
Auch wenn der Begriff „Tabby“ keine spezifische Katzenrasse beschreibt, handelt es sich dabei um eines der am weitesten verbreiteten Fellmuster – sowohl bei Hauskatzen als auch bei Wildkatzen. Tabbys sind für ihre gestreifte Zeichnung bekannt. Obwohl sie in unterschiedlichen Farbtönen vorkommen, fällt die orangefarbene Tabby-Katze durch ihre besondere Schönheit auf.
Wie kann man eine rote Katze nicht lieben, besonders eine mit Tigerstreifen?
Da die orangefarbene Tabbykatze keine eigenständige Rasse ist, lassen sich nur schwer pauschale Aussagen zu ihrem Temperament oder ihrer Persönlichkeit treffen. Dennoch gibt es einige spannende Fakten über diese Katzen, die Sie kennen sollten. Lesen Sie weiter und entdecken Sie mehr!
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Was macht orange getigerte Katzen so besonders?
Alle Katzen sind auf ihre Weise schön, doch orange getigerte Katzen stechen durch ihr auffälliges Fell und ihr charakteristisches Muster besonders hervor. Der Begriff „getigert“ beschreibt die typische Kombination aus Streifen, Flecken und Wirbeln, die sich über den Körper der Katze ziehen.
Abhängig von der jeweiligen Rasse und der individuellen genetischen Veranlagung kann das Tabby-Muster entweder nur bestimmte Körperpartien betreffen oder sich über den gesamten Körper der Katze erstrecken.
Das Tabby-Muster gibt es in fünf verschiedenen Varianten:
- Makrele
- Klassiker
- Gefleckt
- Abgehakt
- Gepatcht
Tabby-Katzen treten in vielen unterschiedlichen Musterungen auf, doch die meisten zeigen ein gewisses Maß an Streifen in ihrem Fell. Bei manchen orangefarbenen Tabby-Katzen sind diese Streifen auffällig und deutlich sichtbar, sie verlaufen über Rücken und Körper. Bei anderen hingegen wirken die Streifen deutlich zurückhaltender oder sind lediglich an Beinen und Schwanz erkennbar.
So individuell jede orangefarbene Tabby-Katze auch ist – bestimmte Merkmale lassen sich bei Tabby-Katzen allgemein feststellen und sind leicht zu erkennen. Dazu zählen:
- Eine M-förmige Markierung auf der Stirn
- Weiße oder dunkle Ränder um die Augen
- Pigment an Pfoten und Lippen
- Dünne „Bleistiftlinien“ im Gesicht
- Blasse Farbe am Kinn und Bauch
- Bänderung an Beinen und Schwanz
Nachdem Sie nun eine genauere Vorstellung davon haben, welche körperlichen Merkmale die orangefarbene Tabby-Katze auszeichnen, werfen wir einen Blick auf die fünf verschiedenen Tabby-Muster im Detail.
1. Makrele-orange getigerte Katze
Wenn Sie den Ausdruck „orange getigert“ hören, denken Sie vermutlich an diese Variante. Die getigerte Makrele ist die klassische „Tigerkatze“ mit schmalen, parallel verlaufenden Streifen, die sich über die gesamte Körperlänge erstrecken. In einer idealtypischen Ausprägung sind die Streifen gleichmäßig verteilt und nicht unterbrochen.
Auch wenn sie optisch an Tigerstreifen erinnern, entspringen diese Linien eigentlich einem zentralen Streifen entlang der Wirbelsäule der Katze. Dadurch entsteht ein Muster, das an ein Fischskelett erinnert – daher der Name „Makrele“.
2. Klassische orange getigerte Katze
Während die getigerte Katze dem typischen Bild einer „Tigerkatze“ entspricht, ist die klassische getigerte Katze tatsächlich die am häufigsten vorkommende Variante. Diese Katzen zeigen auffällige, wirbelartige Muster auf dem Rücken, die an die Marmorierung eines Kuchens erinnern. Die Zeichnung besteht aus einer unregelmäßigen Anordnung dunkel- und helloranger Wirbel – oft ähnlich dem Muster einer Zielscheibe.
3. Gefleckte orange getigerte Katze
Tabby-Katzen sind in erster Linie für ihre Streifen bekannt, doch es gibt auch Varianten mit Flecken. Gefleckte Tabbys weisen an den Körperseiten helle Flecken unterschiedlicher Größe auf, die sich mitunter nur schwer vom gestreiften Tabby-Muster unterscheiden lassen. Tatsächlich ist sich die Fachwelt nicht ganz einig, ob diese gefleckten Tabbys aus gestreiften Formen hervorgegangen sind oder ob sie genetisch eigenständig veranlagt sind.
4. Orange getigerte Katze mit Zecken
Diese Variante des Tabby-Musters ist die ungewöhnlichste und lässt sich nicht leicht als Tabby erkennen, da weder deutliche Flecken noch Streifen sichtbar sind. Getickte orangefarbene Tabbys weisen zwar die typischen Tabby-Zeichnungen an den Vorderpfoten sowie das charakteristische Agouti-Fell auf, doch eventuelle Streifen oder Flecken sind äußerst dezent und meist nur bei bestimmtem Lichteinfall erkennbar. Zu den am häufigsten vertretenen getickten Tabby-Rassen zählen die Somali- und Abessinierkatzen.
5. Zweifarbige orange getigerte Katze
Während klassische Tabby-Katzen häufig ein durchgehend orangefarbenes Tabby-Muster über den gesamten Körper zeigen, weisen orangefarbene Tabbys nicht selten eine zweifarbige Zeichnung auf. Diese Katzen kombinieren typische Tabby-Flecken mit Bereichen, die deutlich dunkler gefärbt sind als der übrige Körper. Ein verbreitetes Beispiel für diese zweifarbige Variante ist eine orangefarbene Tabby-Katze mit rein weißen Abzeichen.
Genetik
In der Genetik von Katzen werden Merkmale wie Fellfarbe und -muster über das X-Chromosom vererbt. Weibliche Katzen besitzen zwei X-Chromosomen (XX), während männliche Katzen ein X- und ein Y-Chromosom (XY) haben.
Katzen erben eine Kombination von Genen beider Elterntiere. Interessanterweise beruht die große Vielfalt an Fellfarben bei Katzen letztlich auf zwei Grundfarben: Schwarz und Orange (auch als Rot bezeichnet). Ein Kätzchen erhält von jedem Elternteil jeweils eine Kopie jedes Gens, wobei diese Gene entweder dominant oder rezessiv ausgeprägt sein können.
Das Gen, das für die orangefarbene Fellzeichnung verantwortlich ist, ist dominant (O). Das bedeutet: Ein Kätzchen muss lediglich eine Kopie dieses Gens erben, um eine gewisse Ausprägung von Orange im Fell zu zeigen.
Diese genetische Besonderheit erklärt auch, warum die Mehrheit der orangefarbenen Tabbys männlich ist. Da weibliche Katzen zwei X-Chromosomen besitzen, müssen sie das Orange-Gen auf beiden Chromosomen tragen, um vollständig orange zu sein. Daher liegt die Wahrscheinlichkeit, dass eine orangefarbene Tabby-Katze weiblich ist, nur bei etwa 20 %.
Ob ein Kätzchen ein Tabby-Muster ausbildet, hängt davon ab, ob es das dominante oder das rezessive Agouti-Gen erbt. Der Begriff „Agouti“ beschreibt eine Fellstruktur mit abwechselnd hellen und dunklen Segmenten auf einem einzelnen Haar – dadurch entsteht ein gesprenkelter oder „salz- und pfefferartiger“ Gesamteindruck.
Kätzchen, die das dominante Agouti-Gen (A) erben, entwickeln ein sichtbares Streifenmuster. Erben sie hingegen das rezessive Gen (a) in doppelter Ausführung (aa), bleibt das Tabby-Muster verborgen. Dennoch kann bei einfarbigen Katzen mit diesem Erbgut gelegentlich ein sehr dezentes Streifenmuster auftreten – häufig als „Geisterstreifen“ bezeichnet.
Persönlichkeit und Temperament
Da die orangefarbene Tabby keine eigenständige Rasse darstellt, lassen sich kaum allgemeingültige Aussagen über Eigenschaften wie Persönlichkeit oder Temperament treffen. Wenn es um das Verhalten einer orangefarbenen Tabby-Katze geht, sind Rassezugehörigkeit und individuelle Prägung wesentlich aussagekräftiger.
Gerade bei Katzen aus dem Tierheim oder Streunern ist es jedoch oft schwierig, die genaue Rasse zu bestimmen. Eine Möglichkeit, mehr über die genetische Herkunft Ihrer Katze zu erfahren, bietet der DNA-Test von Basepaws für Katzen.
Basepaws entnimmt einen Speichelabstrich Ihrer Katze und führt daraufhin eine umfassende DNA-Analyse durch. Dabei wird die genetische Ausstattung Ihrer Katze mit der weltweit größten DNA-Datenbank für Katzen verglichen. Das Ergebnis ist ein detaillierter Bericht, der unter anderem angibt, welchen Rassengruppen Ihre Katze genetisch zugeordnet werden kann – einschließlich einer Übersicht über Wildkatzen, mit denen sie genetische Übereinstimmungen aufweist.
Um Ihnen einen Eindruck davon zu vermitteln, welcher Rasse Ihre orange getigerte Katze möglicherweise angehört, finden Sie nachfolgend eine Liste von Katzenrassen, bei denen das getigerte Muster vorkommt:
- Abessinier
- Amerikanischer Bobtail
- Amerikanische Locken
- Amerikanisch Kurzhaar
- Amerikanische Drahthaarkatze
- Birma
- Ägyptische Mau
- Exotische Kurzhaarkatze
- Javanisch
- Maine Coon
- Manx
- Norwegische Waldkatze
- Spitzohrkatze
- orientalisch
- persisch
- Stoffpuppe
- Rex
- Schottische Faltohrkatze
- sibirisch
- somali
- Türkisch Angora
- Türkischer Van
Die American Curl ist vor allem für ihre ungewöhnlich geformten Ohren bekannt, die sich vom Gesicht aus nach hinten wölben. Bei der Geburt sind die Ohren zunächst gerade, beginnen sich jedoch innerhalb weniger Tage zu biegen. American-Curl-Katzen verfügen über ein weiches, seidiges Fell und zeichnen sich durch ein freundliches Wesen aus – häufig entwickeln sie eine enge Bindung zu ihren Halterinnen und Haltern.
Die Ägyptische Mau gehört zu den kleinen bis mittelgroßen Rassen und gilt als vergleichsweise selten. Sie ist die schnellste Läuferin unter allen Hauskatzen. Zudem ist die Ägyptische Mau verspielt, menschenbezogen und ausgesprochen loyal.
Die Javanese, auch als Colorpoint-Langhaar bekannt, ist eine Variante der Orientalischen Katzenrasse. Sie besitzt ein langes, seidiges Fell und ist für ihre ausgeprägte Lautstärke bekannt. Diese Katzen sind verspielt, äußerst anhänglich und folgen ihren Menschen oft durch das gesamte Haus. Sie suchen kontinuierlich Aufmerksamkeit und genießen ausgiebige Streicheleinheiten.
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Die Ragdoll ist eine weitere Colorpoint-Rasse, die durch ihren großen, muskulösen Körperbau und ihr weiches, seidiges Fell auffällt. Diese Katzen gelten als von Natur aus gelassen, zeigen jedoch oft auch eine selbstbewusste Persönlichkeit. Aufgrund ihrer hohen Toleranz gegenüber Kindern eignen sich Ragdolls hervorragend als Familienkatzen.
Auch wenn sich nicht pauschal Aussagen über das Wesen aller Katzen mit einem bestimmten Fellmuster treffen lassen, beschreiben viele Liebhaber orange getigerter Katzen diese als freundlich, intelligent und umgänglich – auch im Umgang mit Kindern und anderen Haustieren. Bedenken Sie jedoch: Die Persönlichkeit Ihrer orange getigerten Katze wird maßgeblich durch ihre genetische Veranlagung und ihre individuelle Prägung im Laufe des Lebens beeinflusst.
12 lustige Fakten über Orange Tabbies, die Sie wahrscheinlich nicht kannten
Hier sind einige interessante Fakten über orange getigerte Katzen, die Sie wahrscheinlich nicht kannten:
- Orange getigerte Katzen werden häufig als Ginger-Katzen oder Marmeladenkatzen bezeichnet. Diese liebevollen Spitznamen sind seit vielen Jahren gebräuchlich, um traditionell orange getigerte Katzen zu beschreiben.
- Aufgrund ihrer besonderen genetischen Veranlagung sind die meisten orange getigerten Katzen männlich. Das Gen für die Fellfarbe befindet sich auf dem X-Chromosom. Männliche Katzen benötigen nur eine Kopie dieses Gens, während weibliche Katzen zwei identische Kopien – also auf beiden X-Chromosomen – tragen müssen. Aus diesem Grund sind lediglich etwa 20 % der orange getigerten Katzen weiblich.
- Das Gen für die orangefarbene Fellzeichnung ist gegenüber allen anderen Fellfarben – mit Ausnahme von Weiß – dominant. Dies könnte erklären, warum viele zweifarbige orange getigerte Katzen Weiß als zweite Farbe im Fellmuster aufweisen.
- Orange getigerte Katzen zeigen zudem häufig dunkle Sommersprossen auf Nase und Maul. Diese Pigmentierungen sind bei getigerten Katzen weit verbreitet und entwickeln sich in der Regel ab einem Alter von etwa zwei Jahren.
- Die Persönlichkeit einer orange getigerten Katze wird stärker durch ihre Rasse als durch ihre Fellfarbe geprägt. Orange getigerte Katzen kommen bei zahlreichen Rassen vor, darunter Britisch Kurzhaar, Maine Coon, American Curl, Manx, Ragdoll, Somali und viele mehr.
- Technisch gesehen sind alle orangefarbenen Katzen getigert – das bedeutet, sie tragen das Tabby-Muster genetisch in sich. Allerdings sind nicht alle getigerten Katzen orange. Viele orangefarbene Tabbys zeigen sogenannte „Geisterstreifen“ – blasse Streifen, die nur bei bestimmten Lichtverhältnissen, etwa im Sonnenlicht, an den Beinen oder am Schwanz sichtbar werden.
- Eines der auffälligsten Merkmale aller getigerten Katzen ist die M-förmige Zeichnung auf der Stirn. Diese charakteristische Markierung haben Tabbys von ihren wilden Vorfahren geerbt – darunter die Afrikanische Wildkatze (Felis lybica lybica), die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) und die Asiatische Wildkatze (Felis lybica ornata).
- Auch wenn das Temperament orangefarbener Tabbys individuell sehr unterschiedlich ausfallen kann, weist National Geographic darauf hin, dass die Fellfarbe möglicherweise in gewissem Maße Einfluss auf die Persönlichkeit nimmt. Demnach neigen orangefarbene Tabbys tendenziell dazu, gesprächiger zu sein als andere Katzen.
- Garfield, der lasagneverliebte Kater, zählt zu den bekanntesten orange getigerten Katzen überhaupt. Sein Debüt in der US-amerikanischen Popkultur feierte er im Jahr 1978 und hält bis heute den Guinness-Weltrekord als der am häufigsten syndizierte Comicstrip weltweit.
- Auch Winston Churchill war bekennender Katzenfreund – zu seinem 88. Geburtstag erhielt er einen orangefarbenen Tabby namens Jock. Churchill hing so sehr an dem Kater, dass er verfügte, auch nach seinem Tod solle stets eine orangefarbene Katze im Wohnsitz der Familie leben. Der heutige Bewohner heißt Jock VI – ein orangefarbener Tabby mit weißem Brustfleck und vier weißen Pfoten.
- Morris, das berühmte Maskottchen der Katzenfuttermarke 9Lives, hatte seinen ersten Fernsehauftritt im Jahr 1968. Der ursprüngliche Morris verstarb 1978, doch seine Nachfolger führen das Erbe weiter. Das aktuelle Maskottchen lebt heute in der Obhut von Rose Ordile in Los Angeles.
- Ein weiteres prominentes Beispiel ist Stubbs, ein rothaariger Kater, der als Ehrenbürgermeister der Kleinstadt Talkeetna in Alaska bekannt wurde. Da die Stadt keinen offiziellen menschlichen Bürgermeister hatte, wurde Stubbs diese symbolische Position verliehen – vor allem, um Touristen anzulocken. Fast 20 Jahre lang erfüllte Stubbs dieses Amt mit großer öffentlicher Aufmerksamkeit.