Alles über rote Katzen

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Obwohl rote Katzen streng genommen keiner eigenen Rasse angehören, sind sie aufgrund ihrer markanten Färbung weithin bekannt. Ihre Fellzeichnung zeigt sich in unterschiedlich intensiven Orange-, Rot- und Goldtönen – oft mit einer an Tiger erinnernden Musterung. In Kombination mit ihrem zugänglichen und freundlichen Wesen zählen sie zu den beliebtesten Katzen überhaupt.

Wenig bekannt, aber charmant: Rote Katzen haben sogar ihren eigenen Ehrentag. Der „Ginger Cat Appreciation Day“ wird jedes Jahr am 1. September gefeiert.

Rothaarige Katzen erfreuen sich nicht nur bei Tierliebhaberinnen und Tierliebhabern großer Beliebtheit – auch einige der bekanntesten Katzen der Popkultur tragen rotes Fell. Man denke nur an Orangey, die Katze aus Frühstück bei Tiffany, den gestiefelten Kater aus Shrek oder die kultige Comicfigur Garfield mit seinem typischen Tiger-Look.

Was macht rote Katzen so besonders?

rote Katzen

Da rote Katzen keiner eigenen Rasse zugeordnet sind, lassen sich nur schwer pauschale Aussagen über ihr Wesen oder Temperament treffen. Eines jedoch haben sie – neben ihrer orangefarbenen Fellfarbe – fast immer gemeinsam: Sie sind getigert.

Das sogenannte „Tabby“-Muster beschreibt eine charakteristische Fellzeichnung aus Streifen, Wirbeln und Flecken. Es ist sowohl bei Wild- als auch bei Hauskatzen weit verbreitet.

Tatsächlich tragen alle Hauskatzen das Tabby-Gen in sich, auch wenn sie nicht immer ein offensichtliches Tabby-Muster aufweisen.

So individuell jede rote Katze auch ist – eines haben sie alle gemeinsam: das sogenannte Tabby-Gen. Dieses sorgt für bestimmte, typische Merkmale. Ein besonders auffälliges Erkennungszeichen ist die M-förmige Zeichnung auf der Stirn, die bei allen Tabbys zu finden ist. Die übrige Fellzeichnung wird durch die genetische Veranlagung bestimmt.

Aussehen der roten Katze

Persönlichkeit der roten Katze

Das eindrucksvollste Beispiel für eine wild lebende rote Katze ist der Königstiger. Er gilt als klassisches Beispiel für das Tabby-Muster, auch wenn es zahlreiche Varianten dieser Zeichnung gibt.

Das Tabby-Muster ist bei Großkatzen weit verbreitet – besonders bei jenen Arten, die genetisch am nächsten mit der Hauskatze verwandt sind: afrikanischen, europäischen und asiatischen Wildkatzen. Kein Wunder also, dass sich diese Fellzeichnung auch bei zahlreichen Hauskatzenrassen findet – darunter etwa die American Shorthair, Perserkatze, Abessinier, Maine Coon und American Bobtail.

Es gibt fünf verschiedene Versionen des Tabby-Musters, die Sie bei roten Katzen sehen können:

  • Klassischer Tabby
  • Getigerte Makrele
  • Gefleckte Tabby
  • Getickter Tabby
  • Gefleckter Tabby

Die klassische Tabby-Katze ist durch ein wirbelndes Muster in unterschiedlichen Orangetönen gekennzeichnet und zählt zu den bekanntesten Erscheinungsformen roter Katzen. Auffällig ist das Zeichnungsmuster an den Körperseiten, das an eine Zielscheibe erinnert – oder auch an einen Marmorkuchen. Besonders häufig findet sich dieses Muster bei der American Shorthair.

Die getigerte Variante ist wegen ihrer schmalen, entlang der Körperseiten verlaufenden Streifen auch als „Tigerkatze“ bekannt. Diese Streifen gehen von einer durchgehenden Linie entlang der Wirbelsäule aus und verleihen dem Fell eine Struktur, die an ein Fischskelett erinnert – daher auch der Name.

Während die meisten Tabby-Färbungen durch Streifen gekennzeichnet sind, zeichnet sich der gefleckte Tabby durch unterschiedlich große und geformte Flecken aus. Dieses Muster lässt sich besonders gut bei Rassen wie der American Bobtail oder der Ocicat erkennen.

Getickte orange Tabbys sind auf eine andere Weise besonders. Bei ihnen fehlen meist die typischen Streifen oder Flecken – allenfalls sind an Schwanz und Beinen leichte Andeutungen zu sehen. Ihr Fell besteht stattdessen aus sogenannten Agouti-Haaren: Einzelne Haare, die mehrere pigmentierte Farbzonen aufweisen. Typische Vertreter dieser Färbung sind Somali– und Abessinierkatzen.

Die gefleckte Tabby-Katze wird mitunter auch als zweifarbige Tabby bezeichnet. Diese roten Katzen zeigen sowohl Bereiche mit dem typischen Tabby-Muster als auch Partien in Volltonfarbe oder mit einer abweichenden Zeichnung – ein interessantes Zusammenspiel aus Struktur und Farbverlauf.

Die faszinierende Genetik roter Katzen

Weibliche Katzen besitzen zwei X-Chromosomen, während männliche Katzen ein X- und ein Y-Chromosom haben. Das Gen für die rote Fellfarbe befindet sich auf dem X-Chromosom.

Was die Farbvererbung betrifft, erhalten Katzen eine Kombination genetischer Merkmale von beiden Elterntieren. Bemerkenswert ist dabei, dass die große Vielfalt an Fellfarben letztlich auf nur zwei Grundfarben zurückgeht: Schwarz und Rot (bzw. Orange).

Kätzchen erben von ihren Eltern jeweils zwei Kopien jedes Gens, die entweder dominant oder rezessiv ausgeprägt sein können. Das sogenannte Ingwer-Gen „O“ ist dominant – das bedeutet, ein Kätzchen muss nur eine Kopie dieses Gens erben, um in gewissem Maße eine rote Fellfärbung zu zeigen.

Ob ein Kätzchen vollständig oder nur teilweise rot gefärbt ist, hängt davon ab, wie viele Kopien des „O“-Gens es erhält. Männliche Kätzchen benötigen lediglich das dominante Rot-Gen von der Mutter, um komplett orange zu sein. Weibliche Kätzchen hingegen müssen dieses Gen sowohl von der Mutter als auch vom Vater erben.

Männliche Kätzchen, die das rezessive „o“-Gen von ihrer Mutter erben, entwickeln in der Regel eine dreifarbige oder schildpattartige Fellzeichnung. Weibliche Kätzchen mit der genetischen Kombination „Oo“ können entweder rot oder ebenfalls dreifarbig gefärbt sein.

Da weibliche Katzen über zwei X-Chromosomen verfügen, ergeben sich deutlich mehr mögliche genetische Kombinationen. Aus diesem Grund sind nur etwa 20 % aller roten Katzen weiblich – zum Vergleich: Rund 80 % der roten Katzen sind männlich.

Persönlichkeit und Temperament

Temperament einer roten Katze

Viele verschiedene Katzenrassen können in unterschiedlichem Maß eine rotbraune Fellfärbung aufweisen. Daher lässt sich nur schwer eine allgemeingültige Aussage über das Wesen oder das Temperament rot gefärbter Katzen treffen.

Dennoch eilt roten Katzen der Ruf voraus, besonders freundlich und ausgeglichen zu sein. Eine Umfrage der University of California, Berkeley, kam zu dem Ergebnis, dass Katzenliebhaberinnen und -liebhaber orangefarbenen Katzen häufiger positive Eigenschaften zuschreiben als beispielsweise weißen oder schildpattfarbenen Tieren. Während rote Katzen als zugänglich und freundlich wahrgenommen wurden, galten weiße und schildpattfarbene Katzen eher als zurückhaltend oder distanziert.

Die Erziehung eines roten Kätzchens hat zweifellos Einfluss auf die spätere Persönlichkeitsentwicklung – ebenso bedeutend ist jedoch die genetische Veranlagung, insbesondere die Rassenzusammensetzung.

Im Folgenden eine kurze Übersicht charakteristischer Katzenrassen, bei denen eine rote Färbung häufig auftritt:

Berühmte rote Katzen

  1. Orlando – Orlando, auch bekannt als die „Marmeladenkatze“, ist der charmante orangefarbene Held einer illustrierten Kinderbuchreihe von Kathleen Hale, die erstmals 1938 erschien. Inspiriert von Hales eigener roter Katze, erzählt die 19-bändige Reihe von den Abenteuern Orlandos und seiner Katzenfamilie. Der erste Band, Orlando (Die Marmeladenkatze): Ein Campingurlaub, wurde ein sofortiger Erfolg. Die Reihe endete 1972 mit dem Titel Orlando und die Wasserkatzen.
  2. Orangey – Eine getigerte Katze namens Orangey (auch bekannt als Orangey Minerva) spielte 1961 an der Seite von Audrey Hepburn in Frühstück bei Tiffany. Ihren ersten Auftritt hatte Orangey bereits 1952 im Film Rhabarber. Als einzige Katze wurde er zweimal mit dem PATSY-Award (Picture Animal Top Star of the Year) ausgezeichnet – 1952 und 1962. Trotz seines Erfolgs war Orangey am Set als schwierig im Umgang bekannt und wurde oft als launisch beschrieben.
  3. Orion – Diese zweifarbige, rot-weiße Katze wurde durch den Film Men in Black (1997) mit Will Smith und Tommy Lee Jones bekannt. Orion trug einen ganzen Galaxienhaufen in einem Anhänger um den Hals – ein entscheidender Handlungspunkt des Films. Die Katze gehörte Gentle Rosenburg, einem Mitglied der arquilianischen Königsfamilie, das sich auf der Erde verborgen hielt.
  4. Jones (Jonesy) – Jones, liebevoll auch „Jonesy“ genannt, war der rothaarige Schiffskater an Bord der USCSS Nostromo im Film Alien (1979). Er gehörte zur Crew um Ellen Ripley und war neben ihr der einzige Überlebende der verhängnisvollen Begegnung mit dem Xenomorph, die schließlich zur Zerstörung des Raumschiffs führte.
  5. Garfield – Garfield ist eine bekannte Comicfigur des US-amerikanischen Zeichners Jim Davis. Die rothaarige Katze mit Tigerstreifen ist berüchtigt für ihre Trägheit, ihren Sarkasmus und ihre große Vorliebe für Lasagne. Garfield lebt bei seinem Besitzer Jon Arbuckle und verbringt seine Tage damit, das Familienleben zu dominieren – meist auf Kosten des gutmütigen Hundes Odie.
  6. Der gestiefelte Kater – Seit seinem ersten Auftritt in Shrek 2 (2004) avancierte der gestiefelte Kater zu einer der beliebtesten Figuren der Filmreihe. Der kühne, rothaarige Kater mit Schlapphut, Umhang und Stiefeln ist nicht nur schwertkampferprobt, sondern überzeugt auch mit Charme, Witz und einem Hang zur Theatralik.
  7. MiloDie Abenteuer von Milo und Otis ist ein japanischer Abenteuerfilm aus dem Jahr 1986, der die Geschichte zweier unzertrennlicher tierischer Freunde erzählt: dem rot getigerten Kater Milo und dem Mops Otis. Für den internationalen Markt wurde der Film von Columbia Pictures bearbeitet – dabei wurden rund 15 Minuten entfernt und 1989 eine englischsprachige Version veröffentlicht.

12 lustige Fakten über rote Katzen

Rothaarige Katzen werden aufgrund ihres orangefarbenen Fells und der charakteristischen Streifenzeichnung häufig als Tigerkatzen bezeichnet. Im Deutschen ist auch der liebevolle Begriff „Marmeladenkatze“ gebräuchlich.

  1. Die rote Katze ist keine eigene Rasse, sondern zeichnet sich durch eine bestimmte Fellfärbung aus. Charakteristisch ist, dass rote Katzen nie vollständig einfarbig sind – sie zeigen immer ein Muster innerhalb ihres orangefarbenen Fells.
  2. Ihre typische Färbung verdanken sie dem Pigment Phäomelanin – dem gleichen Farbstoff, der auch beim Menschen für rote Haare verantwortlich ist.
  3. Alle roten Katzen tragen ein Tabby-Muster. Diese Fellzeichnung ist eine der häufigsten bei Wild- und Hauskatzen und lässt sich leicht an der charakteristischen M-förmigen Zeichnung auf der Stirn erkennen.
  4. Je nach Rasse können rote Katzen entweder kurzes oder langes Fell haben. Manche Rassen neigen stärker zu einer rötlichen Färbung als andere. Zu den häufigsten zählen die Abessinier-, Bengal-, Ägyptische Mau-, Munchkin- und Perserkatze.
  5. Die Lebenserwartung eines orangefarbenen Kätzchens hängt nicht von seiner Fellfarbe ab. Sie entspricht der durchschnittlichen Lebenserwartung der jeweiligen Katzenrasse, der das Tier angehört.
  6. Orangefarbene Katzen gelten oft als besonders freundlich und anhänglich – mehr noch als viele Katzen mit anderen Farbmustern, etwa Schildpattkatzen. Letztlich wird das individuelle Temperament jedoch in erster Linie durch die jeweilige Rasse geprägt.
  7. Etwa 80 % aller roten Katzen sind männlich. Weibliche rote Katzen sind deutlich seltener, da sie zwei Kopien des entsprechenden Gens – je eine von jedem Elternteil – benötigen, um die orangefarbene Färbung zu zeigen.
  8. Die meisten roten Katzen sind durchgehend orange mit typischer getigerter Zeichnung. Es gibt jedoch auch zweifarbige Varianten, meist in einer Kombination aus Orange und Weiß.
  9. Auffällig ist, dass viele rote Katzen im Laufe ihres Lebens kleine schwarze Sommersprossen im Gesicht entwickeln. Diese treten besonders häufig an Lippen, Nase und Zahnfleisch auf.
  10. Rot getigerte Katzen sind auch in Film und Fernsehen äußerst beliebt. Zu den bekanntesten zählen die Comicfigur Garfield, Milo aus Milo und Otis sowie Orangey aus Frühstück bei Tiffany.

Haben Sie eine rothaarige Katze? Erzählen Sie uns unten in einem Kommentar alles über sie!

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kate

Kate Barrington

Kate Barrington ist eine Autorin mit über zwölf Jahren Erfahrung in der Heimtierbranche. Sie ist eine NAVC-zertifizierte Tierernährungsberaterin und hat an einer anerkannten Universität Kurse in therapeutischer Ernährung, Rohfütterung und der Zusammenstellung von hausgemachtem Futter für Haustiere absolviert. Kate kocht, liest und macht gerne Heimwerkerprojekte. Sie hat drei Katzen: Bagel, Munchkin und Biscuit.