Wenn jemand das Wort „Tabby“ verwendet, ist in der Regel klar, dass es um Katzen geht. Häufig wird dieser Begriff jedoch fälschlicherweise genutzt, um entweder eine bestimmte Katzenrasse oder Katzen allgemein zu beschreiben. Zwar sehen viele getigerte Katzen einander ähnlich, doch der Begriff „Tabby“ bezieht sich ausschließlich auf das Fellmuster – nicht auf die Rasse.
Um ein Tabby-Muster richtig zu erkennen, ist es wichtig zu verstehen, was genau ein Tabby ist und wie bestimmte Gene dieses Fellmuster auf unterschiedliche Weise beeinflussen können.
Fakten zum Tabby-Muster
Genau genommen tragen alle Katzen das Gen für Tabby-Markierungen in sich. Das bedeutet allerdings nicht, dass jede Katze auch als Tabby zu erkennen ist. Es gibt andere Gene, die die typischen Tabby-Merkmale überlagern oder überfärben können. Das Tabby-Muster ist das am weitesten verbreitete Fellmuster bei Hauskatzenrassen und Mischlingen.
So erkennen Sie eine getigerte Katze
Man erkennt eine getigerte Katze gut am Gesicht. Alle getigerten Katzen haben eine auffällige „M“-förmige Zeichnung auf der Stirn. Der Legende nach steht dieses „M“ für Mau, das altägyptische Wort für „Katze“. Andere meinen, das „M“ stehe für Mohammed oder die Jungfrau Maria. Zusätzlich zur „M“-Zeichnung haben getigerte Katzen feine Streifen im Gesicht sowie Markierungen um die Augen.
Auch ohne die Punnett-Quadrate aus dem Biologieunterricht bemühen zu müssen, lässt sich feststellen, ob eine Katze getigert ist – selbst wenn man sich nicht intensiv mit den unterschiedlichen Fellmustern befasst. Zum Beispiel wird man niemals eine orange- oder cremefarbene Katze finden, die nicht getigert ist. Das liegt daran, dass das Gen für diese Fellfarben gleichzeitig auch die getigerten Zeichnungen sichtbar macht.
Bei Katzen mit anderen Fellfarben lassen sich die getigerten Zeichnungen manchmal nur erkennen, wenn das Licht in einem bestimmten Winkel auf das Fell trifft. Manchmal sind die Muster sehr blass oder kaum vom übrigen Fell zu unterscheiden – aber wenn man genau hinschaut, sind sie trotzdem da.
Verschiedene Arten von Markierungen und Fellmustern bei getigerten Katzen
Um herauszufinden, ob eine Katze getigert ist, schaut man sich am besten ihr Fellmuster an. Es gibt fünf verschiedene Varianten getigerter Katzen, die sich darin unterscheiden, wie Streifen, Wirbel und Flecken im Fell angeordnet sind.
1. Klassischer Tabby

Das klassische Tabby-Muster, auch „Blotched Tabby“ genannt, besteht eher aus Wirbeln als aus Streifen oder Flecken.
Das klassische Tabby-Muster wird oft mit einem Marmorkuchen verglichen. Die Fellfarben bilden auffällige Wirbelmuster, die leicht zu erkennen sind.
Dabei handelt es sich nicht um klar abgegrenzte Streifen, Flecken oder Kleckse, sondern um Zeichnungen, die sich an den Seiten, dem Rücken, dem Hals und den Beinen der Katze entlangwinden und kräuseln. Bei vielen klassischen Tabbys erinnern die Muster an verwischte Zielscheiben oder bilden tatsächlich solche. Diese Katzen werden manchmal auch als „gefleckte Tabby“ bezeichnet.
2. Makrele Tabby

Das getigerte Tabby-Muster erinnert an die Streifen eines Tigers.
Die getigerte Katze verdankt ihren Namen dem Muster, das an das Skelett eines Fisches erinnert. Es wird angenommen, dass dieses getigerte Fell das ursprüngliche Muster bei Katzen ist. Es ähnelt dem natürlichen Fell der afrikanischen Wildkatze, die als entfernter Vorfahr aller heutigen Hauskatzen gilt.
Das getigerte Muster wird oft als das „Standardmuster“ unter den Tabby-Katzen betrachtet. Das entsprechende Gen ist dominant – würde man weltweit aufhören, gezielt andere Fellzeichnungen zu züchten, würden sich Katzenfamilien innerhalb weniger Generationen wieder diesem getigerten Muster annähern.
Getigerte Katzen werden mitunter auch als „Tigerkatzen“ bezeichnet. Ihre Streifen sind in der Regel gleichmäßig verteilt und verlaufen vertikal entlang der Körperseiten. Zusätzlich verläuft ein breiterer Streifen entlang der Wirbelsäule der Katze.
3. Gefleckte Tabby

Gefleckte Tabby-Katzen zeigen Flecken anstelle von Streifen oder Wirbeln.
Katzen, die Flecken statt Streifen haben, zählen ebenfalls zur Kategorie der getigerten Katzen. Die Flecken können in ihrer Größe variieren und sich über den Rücken, den Hals und die Seiten der Katze erstrecken.
Im Unterschied zu den Flecken eines Dalmatiners verlaufen die Flecken eines gefleckten Tabbys meist in einer geordneten Linie oder in einem bestimmten Muster. Diese Katzen können mitunter wie getigerte Katzen wirken, deren Streifen unterbrochen erscheinen.
4. Gefleckter Tabby

Bei gefleckten Tabby-Katzen kommen die Farben Braun-getigert und Orange-getigert vor.
Eine gefleckte Tabby-Katze besitzt farbige Fellflecken mit den typischen Tabby-Zeichnungen. Einige dieser Katzen werden auch „Torbies“ genannt, da sie eine Mischung aus einer Tabby- und einer Schildpattkatze sind.
Es gibt auch sogenannte „Calibys“ – dreifarbige Katzen mit getigerten Markierungen. Die Farbflecken können unterschiedlich groß ausfallen, jedoch beeinflusst die darunterliegende Fellfarbe das dunklere Muster aus Wirbeln, Streifen oder Flecken nicht.
5. Getickter Tabby

Getickte Tabby-Katzen, wie etwa die Abessinierkatze, tragen das typische getigerte „M“ auf der Stirn und besitzen Haare, die abwechselnd in dunkleren und helleren Farbtönen gestreift sind – ein Muster, das als Agouti bezeichnet wird.
Am schwierigsten zu erkennen ist die getickte Variante. Diese Katzen weisen keine typischen Streifen, Wirbel oder Flecken auf. Zwar ist das „M“ auf der Stirn weiterhin sichtbar, doch das eigentliche Erkennungsmerkmal lässt sich nur bei genauem Hinsehen an den einzelnen Haarsträhnen feststellen.
Getickte Tabby-Katzen besitzen sogenannte Agouti-Haare – das bedeutet, dass jede einzelne Strähne abwechselnd helle und dunkle Farbringe aufweist. Ein Beispiel für diese Tabby-Variante ist die Katzenrasse Abessinier.
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