Was ist Staupe oder Panleukopenie?
Feline Panleukopenie (oder Panleucopaenia, gemäß der britischen Schreibweise), auch als Katzenstaupe bekannt, ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die sich sehr leicht verbreitet. Das verursachende Virus wird als Felines Parvovirus (FPV) oder Felines Panleukopenievirus bezeichnet.
Diese Infektion gehört zu den Hauptkrankheiten, die bei den Routineimpfungen von Kätzchen und Katzen berücksichtigt werden. Tatsächlich ist das einzig Positive an dieser Krankheit, dass sie durch Impfungen leicht verhindert werden kann.
Hinweis: Katzenpanleukopenie/Katzenstaupe unterscheidet sich grundlegend von vielen anderen Katzen- und Hundekrankheiten, deren Namen für ein ungeübtes Ohr ähnlich klingen können.
Feline Panleukopenie/Katzenstaupe ist nicht mit den folgenden Krankheiten zu verwechseln:
- Felines Leukämievirus (FeLV): Die Teile „feline“ und „leuk“ im Namen der Krankheit können manchmal zu Verwirrung führen.
- Felines Immundefizienz-Virus (FIV): Auch hier sind die Namensteile „Feline“ und „Virus“ die einzigen Gemeinsamkeiten zwischen diesen Krankheiten.
- Staupe: Diese Hundekrankheit wird durch einen völlig anderen Virustyp verursacht und hat nichts mit der Staupe bei Katzen zu tun.
Warum heißt die Krankheit „Panleukopenie“?
Der Name der Krankheit stammt aus der griechischen Sprache: „Pan“ bedeutet „alles“, „leuko“ bedeutet „weiß“ und „penia“ bedeutet „Mangel“ oder „Armut“.
In der medizinischen Terminologie zusammengefasst bedeutet „Panleukopenie“ „Mangel an allen Arten von weißen Blutkörperchen“.
Im wirklichen Leben erhielt die Krankheit diesen Namen, weil ein Hauptmerkmal der Erkrankung die deutliche Abnahme der Anzahl weißer Blutkörperchen ist. Der Grund dafür ist, dass FPV das Immunsystem und das Knochenmark der Katze angreift.
Die sichtbarste Auswirkung ist die Unterdrückung der Anzahl weißer Blutkörperchen bei der Katze. Eine niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen macht infizierte Katzen anfällig für Sekundärinfektionen durch andere Krankheitserreger, mit denen ihr Immunsystem normalerweise fertig wird.
Wie stecken sich Katzen mit Staupe an?
Das Virus befällt den Darmtrakt und verursacht Erbrechen und Durchfall. Diese Körperausscheidungen sind mit Viruspartikeln beladen.
Die Krankheit wird oral übertragen, das heißt, wenn eine Katze Viruspartikel leckt oder verschluckt, infiziert sie sich selbst.
Sogenannte „Fomites“ verbreiten das Virus leicht. Wenn ein physischer Gegenstand mit dem Virus kontaminiert ist, wird er sofort hochgradig ansteckend für andere Katzen. Katzen können sich über Gegenstände in ihrer Umgebung mit dem Virus anstecken, darunter Futternäpfe, Wassernäpfe, Katzentoiletten und -boxen, Bettzeug sowie menschliche Hände oder Kleidung.
Es ist leicht zu erkennen, wie schnell sich ungeimpfte Katzen in einem Haushalt, Zwinger oder Tierheim anstecken können, wenn eine Katze die Krankheit hat.
Erschwerend kommt hinzu, dass FPV ein widerstandsfähiges Virus ist, das in der Umwelt ein Jahr oder länger überleben kann. Das Virus ist gegen viele Desinfektionsmittel resistent, wird jedoch durch bestimmte Produkte inaktiviert, darunter Bleichmittel, 4 % Formaldehyd, 1 % Glutaraldehyd und andere spezielle Desinfektionsmittel, die von Tierärzten verwendet werden.
Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr des Virus und seiner Fähigkeit, lange Zeit in der Umwelt zu überleben, stellt die Krankheit für Tierheime eine besondere Herausforderung dar.
Was sind die Anzeichen und Symptome einer Katzenseuche?
In einigen Fällen kann ein Kätzchen oder eine Katze tot aufgefunden werden, sogenannte „perakute“ Fälle. Die Diagnose wird dann oft erst nach einer Obduktion gestellt.
Häufiger tritt jedoch eine sogenannte „akute“ Erkrankung auf.
Betroffene Tiere wirken depressiv, haben keinen Appetit und leiden unter Erbrechen und Durchfall. In einigen Fällen kann auch blutiger Durchfall auftreten, und es kann zu Nasenausfluss kommen. Aus der Perspektive des Besitzers ist das erste auffällige Zeichen oft, dass das Haustier schwach wirkt und nicht frisst, gefolgt von den weiteren Symptomen.
Bei der Untersuchung durch den Tierarzt zeigen die Tiere häufig Fieber (Körpertemperatur über 39,7 °C oder 103,5 °F), obwohl die Temperatur in fortgeschrittenen Krankheitsstadien auch unter den Normalwert fallen kann. Manche Katzen zeigen Anzeichen von Bauchschmerzen, stöhnen bei der Bauchabtastung, und manchmal sind eine Verdickung des Darms und vergrößerte Lymphknoten tastbar.
Diagnose der Katzenseuche
Die Anzeichen, die das Kätzchen oder die Katze bei einer Parvovirusinfektion zeigt, sind oft ausreichend für eine vorläufige Diagnose; eine niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen im großen Blutbild (CBC) liefert starke unterstützende Hinweise.
Falls erforderlich, können spezifische Tests zur Identifizierung des Virus durchgeführt werden. Dies kann entweder durch eine Laboruntersuchung des Stuhls oder Blutes auf virale Antigene oder durch Blutuntersuchungen zur Feststellung steigender Antikörperspiegel über einen Zeitraum von Tagen oder Wochen erfolgen.
Behandlung der felinen Panleukopenie

Die Flüssigkeitstherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung der felinen Panleukopenie.
Für die Behandlung der Katzenseuche existiert kein spezifisches antivirales Medikament. Die Hauptbehandlung besteht daher in einer einfachen unterstützenden Pflege, um das Wohlbefinden und die Gesundheit des betroffenen Tieres so gut wie möglich zu erhalten, bis sein Körper das Virus auf natürliche Weise bekämpft.
- Die Flüssigkeitstherapie ist der zentrale Bestandteil der Behandlung. Dabei wird die durch Erbrechen und Durchfall verlorene Flüssigkeit durch intravenöse oder subkutane Flüssigkeitszufuhr ersetzt. Umgangssprachlich sagt man oft, dass betroffene Katzen „an eine Infusion gelegt“ werden.
- Normalerweise werden auch Antibiotika verabreicht, um zu verhindern, dass sekundäre bakterielle Infektionen den Zustand der Katze verschlimmern. Der virusbedingte Rückgang der weißen Blutkörperchen macht betroffene Katzen besonders anfällig für bakterielle Infektionen, da ihr Immunsystem nicht richtig funktionieren kann.
- Um einem Mangel an Thiamin (Vitamin B1) vorzubeugen, werden häufig Vitamin-B-Injektionen verabreicht.
- Kranke Katzen, die wiederholt erbrechen, können mit Antiemetika behandelt werden.
- Katzen, die an Anämie leiden oder einen sehr niedrigen Plasmaproteinspiegel haben, können Blut- oder Plasmatransfusionen erhalten.
- In seltenen Fällen kann Serum von geimpften Katzen verabreicht werden, da dieses hohe Konzentrationen von Anti-FPV-Antikörpern enthält. Dies ist jedoch nur im Frühstadium der Krankheit hilfreich; sobald Krankheitssymptome aufgetreten sind, ist es in der Regel zu spät für eine signifikante Wirkung dieser Behandlung.
Wie ist die Prognose für Katzen mit feliner Panleukopenie?
Die Sterblichkeitsrate bei Katzenseuche liegt bei etwa 50 %. Wenn der Patient die ersten zwei bis drei Tage überlebt, steigt seine Chance auf langfristiges Überleben erheblich.
Vorbeugung von Staupe
Quarantäne und Desinfektion
Im Falle eines Ausbruchs ist die strikte Isolierung betroffener Katzen sowie die sorgfältige Desinfektion aller Gegenstände in der Umgebung mit einem zugelassenen Desinfektionsmittel unerlässlich.
Infizierte Patienten scheiden das Virus in den ersten Tagen der Krankheit in großen Mengen aus und können es in einigen Fällen bis zu sechs Wochen lang weiter ausscheiden. Aus diesem Grund müssen betroffene Katzen für diesen Zeitraum isoliert werden, auch wenn sie scheinbar vollständig genesen sind.
Impfung
Eine Impfung gegen FPV ist hochwirksam und bietet in fast allen Fällen vollständigen Schutz. Es stehen sowohl modifizierte Lebendimpfstoffe als auch abgetötete Virusimpfstoffe zur Verfügung.
Lebendimpfstoffe sind wirksamer und bieten einen schneller einsetzenden Schutz, sollten jedoch weder bei trächtigen Katzen noch bei sehr jungen Kätzchen (unter vier Wochen) angewendet werden. Sie können bei Kätzchen im Mutterleib und bei sehr jungen Tieren Entwicklungsstörungen des Gehirns verursachen.
Die Impfung gegen Katzenseuche ist Teil des Standard-Impfprotokolls für Katzenbabys: Die erste Impfung wird normalerweise im Alter von etwa 8 bis 9 Wochen verabreicht, die zweite und letzte Impfung im Alter von etwa 12 Wochen.
Die Impfprotokolle können je nach verwendetem Impfstoff variieren. Am besten fragen Sie Ihren Tierarzt um Rat, um sicherzustellen, dass Ihr Kätzchen ausreichend geschützt ist. Die Impfung gegen diese Krankheit wird häufig mit einer Impfung gegen die beiden Arten der Katzengrippe kombiniert: das feline Herpesvirus und das feline Calicivirus.
Tierhalter sollten bei ihrem Tierarzt immer genau nachfragen, welche Impfung verabreicht wird, damit sie sich darüber im Klaren sind, wogegen ihr Tier geimpft wird.
Eine Auffrischungsimpfung sollte ein Jahr später (wenn die Katze etwa 15 Monate alt ist) und dann alle drei Jahre für den Rest des Lebens der Katze erfolgen. Auch hier ist es am besten, die Einzelheiten des Auffrischungsimpfplans Ihrer Katze mit Ihrem Tierarzt zu besprechen. Die Kosten für die Katzenseuche-Impfung können zwischen 30 und 55 US-Dollar liegen.