- Wie bekommen Katzen bakterielle Infektionen?
- Symptome einer bakteriellen Infektion bei Katzen
- Was verursacht bakterielle Infektionen bei Katzen?
- Welche Arten von bakteriellen Infektionen gibt es bei Katzen?
- Wie diagnostizieren Sie bakterielle Infektionen bei Katzen?
- Wie behandelt man bakterielle Infektionen bei Katzen?
- Gibt es Hausmittel gegen bakterielle Infektionen bei Katzen?
- Wie erholen sich Katzen von bakteriellen Infektionen?
Bakterien sind allgegenwärtig!
Die meisten Bakterien sind für uns und unsere Katzen vollkommen harmlos – viele sind sogar nützlich. Es gibt jedoch bestimmte Bakterienarten, sogenannte pathogene Bakterien, die Krankheiten auslösen können – insbesondere dann, wenn das Immunsystem einer Katze sie nicht wirksam abwehren kann.
Bakterielle Infektionen gehören zu den häufigeren Ursachen für Krankheiten bei Katzen – zum Glück lassen sich die meisten davon gut behandeln.
Wie bekommen Katzen bakterielle Infektionen?
Bakterien – auch Keime genannt – sind mikroskopisch kleine Lebewesen, die aus nur einer Zelle bestehen. Sie übernehmen sowohl im Körper als auch in unserer Umwelt wichtige Funktionen.
Wie wir Menschen kommen auch Katzen täglich mit Tausenden von Bakterien in Kontakt – die meisten davon sind harmlos oder sogar nützlich. Kommt Ihre Katze jedoch mit krankmachenden, sogenannten pathogenen Bakterien in Berührung, können sich diese im Körper ausbreiten und eine bakterielle Infektion auslösen.
Symptome einer bakteriellen Infektion bei Katzen
Bakterielle Infektionen können grundsätzlich jeden Bereich im Körper Ihrer Katze betreffen. Die Symptome richten sich dabei nach der Art der Bakterien und dem betroffenen Organ oder Gewebe.
Zu den häufigsten allgemeinen Anzeichen einer bakteriellen Infektion zählen:
- Fieber
- Lethargie (Antriebslosigkeit)
- Verminderter Appetit
- Gewichtsverlust
- Unangenehmer Körpergeruch
Weitere Symptome hängen oft vom jeweils betroffenen Körperbereich ab. Zu den häufigsten bakteriellen Infektionen bei Katzen zählen:
Infektionen der Atemwege
Atemwegsinfektionen bei Katzen äußern sich häufig durch Niesen, tränende Augen (Bindehautentzündung), Nasenausfluss, veränderte Atmung oder gelegentlich durch Husten.
Gastrointestinale Infektionen
Infektionen des Magen-Darm-Trakts führen bei Katzen häufig zu Erbrechen und Durchfall, begleitet von Appetitmangel und Gewichtsverlust.
Ohren- und Hautinfektionen
Auch Hauterkrankungen und Ohrenentzündungen zählen zu den häufigeren bakteriellen Infektionen bei Katzen. Typische Anzeichen sind gerötete oder schuppige Haut, unangenehmer Geruch, Juckreiz, Haarausfall, Eiteraustritt sowie sichtbare Veränderungen wie Krusten, Flecken, Abszesse oder offene Wunden.
Zahninfektionen
Katzen leiden häufig unter Infektionen im Maulbereich, besonders wenn bereits über längere Zeit eine unbehandelte Zahnerkrankung vorliegt. Hinweise auf eine Zahninfektion können Appetitlosigkeit, Schmerzen beim Fressen oder Öffnen des Mauls, starker Mundgeruch oder Eiteraustritt aus dem Maul sein.
Harnwegsinfektionen
Infektionen der unteren Harnwege – wie zum Beispiel eine Blasenentzündung (Zystitis) – können bei Katzen zu häufigem Urinabsatz an ungewöhnlichen Stellen, blutigem Urin und Schmerzen beim Wasserlassen führen. Manche Katzen zeigen dabei sogar schmerzbedingtes Miauen oder Schreien.
Wichtig zu wissen: Bei Katzen unter 10 Jahren sind Blasenentzündungen in den meisten Fällen nicht durch Bakterien verursacht. Daher ist eine Behandlung mit Antibiotika in solchen Fällen häufig nicht notwendig.
Gelegentliche bakterielle Infektionen bei Katzen

Katzen niesen aus ganz unterschiedlichen Gründen – etwa wegen Viren, bakteriellen Infektionen oder Reizstoffen in ihrer Umgebung. Aber woran erkennen Sie, was genau hinter dem Niesen Ihrer Katze steckt?
Grundsätzlich kann jedes Organ Ihrer Katze von einer bakteriellen Infektion betroffen sein. Die häufigsten Formen und ihre typischen Symptome haben wir weiter oben bereits beschrieben. In selteneren Fällen können jedoch auch das Blut, das Immunsystem, die Knochen und Gelenke oder lebenswichtige Organe wie Herz und Gehirn befallen sein. Solche Infektionen sind zwar selten, dafür aber potenziell sehr ernst zu nehmen.
Was verursacht bakterielle Infektionen bei Katzen?
Bakterielle Infektionen können grundsätzlich bei gesunden Katzen jeden Alters auftreten – schließlich kommen Katzen tagtäglich mit unzähligen Bakterien in Kontakt. Die meisten dieser Erreger sind harmlos, und das Immunsystem schützt Ihre Katze zuverlässig vor vielen potenziellen Krankheitserregern. Gelegentlich gelingt es jedoch einem schädlichen Bakterium, die Abwehr zu überwinden und eine Infektion auszulösen.
Zu den häufigsten Infektionsquellen zählen verunreinigte Nahrungsmittel – insbesondere rohes Fleisch – sowie belastetes Trinkwasser oder der direkte Kontakt mit einer infizierten Katze.
Bakterielle Infektionen treten häufiger bei Katzen mit einem geschwächten Immunsystem auf. Dazu zählen insbesondere ältere Tiere sowie Katzen, die bereits an anderen Erkrankungen leiden – etwa am felinen Leukämievirus (FeLV) oder dem felinen Immundefizienzvirus (FIV). Solche Katzen können Krankheitserreger weniger effektiv bekämpfen und sind daher deutlich anfälliger für Infektionen.
Welche Arten von bakteriellen Infektionen gibt es bei Katzen?
Zu den häufigsten Bakterienarten, die bei Katzen Erkrankungen auslösen können, zählen unter anderem:
- Campylobacter
- Escherichia coli
- Salmonellen
- Staphylokokken
- Streptokokken
- Toxoplasmose
Allerdings führen nicht alle Stämme dieser Bakterien zwangsläufig zu Erkrankungen – insbesondere nicht bei gesunden, erwachsenen Katzen mit einem stabilen Immunsystem.
Wie diagnostizieren Sie bakterielle Infektionen bei Katzen?

Bei manchen Katzen mit bakteriellen Infektionen kann es erforderlich sein, ein Antibiotikum in Tabletten- oder Flüssigform oral zu verabreichen, um die Infektion gezielt zu behandeln.
Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze eine Infektion hat, sollten Sie sie auf jeden Fall von einer Tierärztin oder einem Tierarzt untersuchen lassen. In manchen Fällen kann schon die körperliche Untersuchung oder die Krankengeschichte den Verdacht auf eine bakterielle Infektion nahelegen.
Um eine solche Infektion jedoch eindeutig zu bestätigen, ist in der Regel eine Probeentnahme notwendig. Diese wird dann unter dem Mikroskop untersucht, um die Bakterien direkt sichtbar zu machen. Je nach betroffener Körperregion kann der Tierarzt einen Haut- oder Ohrenabstrich nehmen, Gelenkflüssigkeit aus einem möglicherweise entzündeten Gelenk entnehmen oder – bei Verdacht auf eine Magen-Darm-Infektion – eine Kotprobe untersuchen.
Um herauszufinden, welche Bakterien genau vorliegen und welches Antibiotikum am besten wirkt, wird die entnommene Probe zur sogenannten Kultur und Empfindlichkeitsprüfung in ein spezialisiertes Labor geschickt. Dort wird die Probe unter Bedingungen gelagert, die das Bakterienwachstum fördern, sodass der Erregertyp bestimmt werden kann. Anschließend wird getestet, welche Antibiotika die Bakterien am effektivsten abtöten – das ermöglicht eine gezielte und wirkungsvolle Behandlung.
Wie behandelt man bakterielle Infektionen bei Katzen?
Infektionen mit pathogenen (krankmachenden) Bakterien werden in der Regel mit antibakteriellen Wirkstoffen behandelt. Viele dieser Infektionen erfordern den Einsatz von Antibiotika, meist in Tablettenform. Lokale Infektionen – etwa an Haut, Ohren oder Augen – können jedoch oft mit äußerlich anzuwendenden Präparaten behandelt werden, zum Beispiel mit antibiotischen oder antibakteriellen Salben, die direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.
In den letzten Jahren ist jedoch ein zunehmendes Problem zu beobachten: Immer mehr Bakterien entwickeln Resistenzen gegen Antibiotika. Das bedeutet, dass bestimmte Infektionen schwerer zu behandeln sind – bei Tieren ebenso wie beim Menschen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, Antibiotika nur dann einzusetzen, wenn es medizinisch notwendig ist, und gezielt das passende Präparat zu verwenden.
Wenn Ihrer Katze Antibiotika verschrieben werden, ist es wichtig, diese genau nach Anweisung Ihrer Tierärztin oder Ihres Tierarztes anzuwenden und alle empfohlenen Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen. So tragen Sie dazu bei, die Entstehung von Antibiotikaresistenzen zu vermeiden – ein entscheidender Faktor für die langfristige Gesundheit Ihrer Katze.
Beachten Sie außerdem, dass Antibiotika bei Virusinfektionen wirkungslos sind und daher nicht zur Behandlung solcher Erkrankungen eingesetzt werden sollten.
Gibt es Hausmittel gegen bakterielle Infektionen bei Katzen?
Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze eine bakterielle Infektion hat, sollten Sie unbedingt eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und einen passenden Behandlungsplan zu erhalten. Bakterielle Infektionen bei Katzen erfordern häufig den Einsatz verschreibungspflichtiger Antibiotika – Hausmittel allein sind in solchen Fällen nicht ausreichend.
Wie erholen sich Katzen von bakteriellen Infektionen?
Der Heilungsverlauf bei bakteriellen Infektionen hängt von verschiedenen Faktoren ab: vom Immunsystem der Katze, der Art der beteiligten Bakterien, dem betroffenen Körperbereich sowie davon, ob die Erreger gegen die eingesetzte Behandlung resistent sind.
Die gute Nachricht ist, dass die meisten unkomplizierten und häufig auftretenden Infektionen bei gesunden, erwachsenen Katzen heute problemlos mit antibakteriellen Medikamenten behandelt werden können.