Kann man einer Katze das Fell schneiden?

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Katzen haben grundsätzlich kein natürliches Bedürfnis, ihr Fell zu schneiden oder zu rasieren. Während einige Hunderassen ständig wachsendes Fell besitzen, das regelmäßig geschnitten werden muss, trifft das auf Katzenfell nicht zu.

Solange Sie Ihre Katze regelmäßig bürsten, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen zu vermeiden, kann das Fell einer Katze normalerweise unberührt bleiben.

Selbst Katzen mit langem und dichtem Fell müssen im Sommer nicht geschoren werden, um sich abzukühlen. Das Fell einer Katze unterstützt auf natürliche Weise die Regulierung ihrer Körpertemperatur – je nachdem, ob es draußen warm oder kalt ist.

Bei regelmäßiger und gründlicher Fellpflege kann die Luft bis zur Haut zirkulieren, was der Katze hilft, im Sommer kühl zu bleiben. Das Fell wird in den wärmeren Monaten dünner (im Frühling fällt oft vermehrt Haar aus) und im kälteren Zeitraum dichter.

Auch wenn eine Katze nicht geschoren oder getrimmt werden muss, können Sie das Fell Ihrer Katze durchaus kürzen oder rasieren, wenn Sie das wünschen. Entgegen mancher Annahmen ist das Rasieren einer Katze nicht zwangsläufig grausam, vorausgesetzt, es wird von einem Fachmann durchgeführt und die Katze dabei nicht unnötig gestresst oder verärgert.

Gründe, das Fell einer Katze zu trimmen

Gründe, das Fell einer Katze zu trimmen

Katzenbesitzer lassen ihre Katzen aus unterschiedlichen Gründen rasieren. Schauen wir uns diese Gründe im Einzelnen genauer an:

  • Verfilzungen Wenn Ihre Katze langes Fell hat, das bis auf die Haut verfilzt ist, ist das Rasieren oft die einzige Lösung. Besonders ältere oder übergewichtige Katzen haben manchmal Schwierigkeiten, sich selbst ausreichend zu pflegen. In anderen Fällen schaffen es Tierbesitzer nicht, das Fell regelmäßig und gründlich genug zu bürsten, um Verfilzungen zu verhindern. Bei starker Verfilzung kann es deshalb sinnvoll sein, das Fell der Katze kurz zu rasieren.
  • Haarballen Katzen, die häufig unter Haarballen leiden, können von einer Rasur profitieren. Je weniger Haare die Katze hat, desto weniger Haare gelangen in den Verdauungstrakt, wo sie Probleme verursachen können.
  • Parasiten oder Hautprobleme Bei starkem Flohbefall hilft das Rasieren, Flöhe besser zu erkennen und zu bekämpfen. Wenn Ihre Katze medizinische Bäder oder spezielle Hautbehandlungen gegen Milben, Ringelflechte, Infektionen oder andere Hautprobleme braucht, erleichtert das Rasieren die Anwendung und erhöht die Wirksamkeit der Behandlung.
  • Haarausfall Manche Katzenbesitzer möchten ihre Katze rasieren, weil sie das ständige Haaren im Haus satt haben und verhindern wollen, dass Haare auf Möbeln und Kleidung landen. Regelmäßiges Bürsten kann den Haarausfall ebenfalls reduzieren. Eine sogenannte Löwenrasur verhindert zwar nicht komplett das Haaren, kann aber helfen, die Menge der Haare im Haus zu verringern.

Wie entferne ich Matten?

Katze mit verfilztem Fell

Bei manchen Katzen verfilzt das Fell, sodass die Verfilzungen durch Rasieren oder mit einem Entfilzungskamm entfernt werden müssen.

Wenn eine Katze nicht regelmäßig gebürstet wird, kann ihr Fell verfilzen. Mit der Zeit verdichten sich diese Verfilzungen und werden zu dichten Verknotungen. Besonders langhaarige Katzen wie Perserkatzen brauchen häufiges Bürsten oder Kämmen, um Verfilzungen vorzubeugen. Verfilzungen sind nicht nur unschön, sondern auch schmerzhaft für die Katze.

Wenn sich das Haar zusammenzieht, zieht es an der Haut, was auf Dauer zu Wunden unter den Verfilzungen führen kann. Diese Wunden können sich entzünden und das Wohlbefinden der Katze stark beeinträchtigen.

Es ist wichtig, das Fell bis auf die Haut zu bürsten oder zu kämmen. Häufig bürsten Katzenbesitzer nur die oberste Haarschicht, das sogenannte Deckhaar, während sich Verfilzungen in der Unterwolle verstecken können. Um gründlich zu arbeiten, sollten Sie sich immer nur auf einen Bereich des Katzenfells konzentrieren.

Bürsten Sie dabei sanft in Haarwuchsrichtung, bis Sie keine Verfilzungen mehr sehen oder spüren. Sobald ein Bereich glatt und frei von Knoten ist, wechseln Sie zum nächsten Abschnitt.

Vergessen Sie nicht, auch die Vorder- und Rückseite der Beine sowie den Bereich unter dem Bauch und in den Achseln zu bürsten. Bei Katzen mit dichtem Fell müssen Sie das Fell eventuell nach und nach leicht anheben, um bis auf die Haut sehen zu können. Katzen mit langem oder sehr dichtem Fell benötigen oft zusätzlich zum Bürsten auch einen Kamm.

Hat Ihre Katze nur wenige kleine Verfilzungen, können Sie versuchen, diese selbst zu lösen. Nutzen Sie dazu eine Bürste, einen Kamm oder sogar Ihre Finger, um die Haare behutsam Stück für Stück zu entwirren, bis die Verfilzungen verschwunden sind. Seien Sie nicht überrascht, wenn Ihre Katze währenddessen protestiert.

Das Entfilzen ist für die Katze unangenehm. Selbst bei vorsichtigem Vorgehen zieht man beim Entfernen der Verfilzungen unweigerlich am Fell und an der Haut. Arbeiten Sie daher langsam und machen Sie bei Bedarf häufig Pausen.

Große Verfilzungen oder sehr stark verfilztes Fell müssen in der Regel mit einer Schere herausgeschnitten oder mit einer Haarschneidemaschine rasiert werden. Bei Katzen, die am ganzen Körper verfilzt sind, ist eine komplette Rasur meist die humanere Lösung. Versuchen Sie NICHT, Verfilzungen selbst mit der Schere oder dem Rasierer zu entfernen.

Die Haut einer Katze ist sehr dünn und empfindlich. Viele Katzenbesitzer haben sich beim Versuch, ihre Katze zu Hause zu pflegen, versehentlich verletzt und mussten in der Notaufnahme behandelt werden. Große Verfilzungen sollten daher ausschließlich von einem professionellen Groomer oder Tierarzt behandelt werden.

Wie trimmen oder rasieren Sie Ihre Katze sicher?

Kann man eine Katze rasieren?

Das Rasieren einer Katze sollte professionellen Hundefriseuren überlassen werden, die darin geschult sind, dies sicher durchzuführen.

Das Trimmen oder Rasieren von Katzen ist keine leichte Aufgabe. Zum einen lassen Katzen es nur selten zu, dass man ihnen das Fell schneidet oder rasiert, weshalb sie dabei selten ruhig und geduldig sind. Manche reagieren sogar aggressiv, wenn man versucht, sie zu pflegen.

Zum anderen ist es für Laien sehr leicht, versehentlich Schnitte oder Hautverletzungen zu verursachen, da die Haut von Katzen besonders dünn und empfindlich ist.

Die Klingen von Haarschneidemaschinen sind sehr scharf und erhitzen sich bei Gebrauch, was bei der Katze zu Hautverbrennungen oder Rasurbrand führen kann. Scheren sollten niemals zum Trimmen großer Körperpartien verwendet werden; professionelle Katzenfriseure nutzen sie jedoch oft zum Schneiden rund um Kopf und Gesicht.

Aus Sicherheitsgründen sollten Sie niemals selbst versuchen, Ihre Katze zu rasieren. Wenn Ihre Katze entfilzt, rasiert oder getrimmt werden soll, bringen Sie sie immer zu einem professionellen Groomer oder zum Tierarzt.

Ihr professioneller Groomer kann Sie zu einem individuellen Pflegeplan beraten, damit das Fell Ihrer Katze nicht erneut verfilzt.

Wie rasiert man einen Löwenschnitt?

Ein professioneller Groomer kann Ihrer Katze einen Löwenschnitt oder Löwentrimm verpassen, bei dem der Körper rasiert wird, während Kopf, Halskrause (Mähne) und Schwanz flauschig erhalten bleiben. Die Beine werden meist bis etwa zur Hälfte getrimmt, wobei an der unteren Hälfte und den Pfoten der Flaum erhalten bleibt.

Ist es schlecht, eine Katze zu rasieren?

Der Löwenschnitt hat auch einige Nachteile. Da das Fell bis auf die Haut rasiert wird, besteht bei diesem Schnitt ein erhöhtes Risiko, die Haut zu schneiden oder zu verletzen.

Zudem schützt das längere Fell den Körper der Katze vor Sonnenbrand und Kratzern und sorgt gleichzeitig für Wärme.

Freigängerkatzen sollten keinesfalls einen Löwenhaarschnitt bekommen, da sie sonst keinen ausreichenden Schutz mehr haben. Wohnungskatzen mit Löwenhaarschnitt benötigen im Winter unter Umständen einen Pullover, um warm zu bleiben.

Als Alternative zum Löwenbesatz gibt es Varianten, die auch als Teddybärbesatz, Pyjamabesatz, Kammschnitt oder Plüschbesatz bekannt sind.

Mit einem Kammaufsatz auf der Scherklinge schneidet der Groomer das Fell so, dass etwa 1,25 bis 2,5 cm Haarlänge erhalten bleiben. Dadurch ist das Fell deutlich kürzer, aber nicht bis auf die Haut rasiert.

Ein Teddybär- oder Pyjamabesatz ist eine gute Wahl, da er viele Vorteile eines kürzeren Fells bietet, dabei aber genug Haar übrig lässt, um den Körper der Katze zu schützen und warm zu halten.

Dieser Schnitt ist jedoch bei stark verfilzten Katzen nicht möglich. Katzen mit sehr verfilztem Fell müssen – ähnlich wie beim Löwenschnitt – bis auf die Haut rasiert werden.

Eine weitere Alternative zur Vollrasur oder zum Trimmen ist die sogenannte Bauchrasur. Dabei bleibt das Fell der Katze größtenteils lang, während nur die Haare an der Unterseite entfernt werden. Diese Methode kann helfen, Verfilzungen vorzubeugen, da manche Katzen es nicht mögen, wenn man ihnen den Bauch bürstet.

Pflege für Gesundheit und Wohlbefinden

Kann man eine Katze rasieren?

Ein Teddybär-Schnitt oder Pyjama-Clip kürzt den Mantel, ohne ihn auf der Haut zu befestigen.

Auch wenn die meisten Katzen eigentlich nicht rasiert oder getrimmt werden müssen, ist es manchmal die beste Lösung – sowohl für die Katze als auch für den Besitzer.

Das Rasieren bedeutet jedoch nicht, dass Sie das Bürsten vernachlässigen können. Sobald das Fell nachwächst, kann es wieder verfilzen, wenn Sie nicht regelmäßig bürsten.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Rasieren einer Katze – besonders bei regelmäßiger Anwendung – die Struktur und Farbe des Fells verändern kann. Bei bestimmten gesundheitlichen Problemen kann es zudem vorkommen, dass das Fell nach dem Rasieren nicht vollständig nachwächst.

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Jackie Brown

Jackie Brown ist leitende Inhaltsredakteurin im Redaktionsteam von cats.com. Sie schreibt außerdem über alle Themen rund um Haustiere und Veterinärmedizin, darunter allgemeine Gesundheit und Pflege, Ernährung, Fellpflege, Verhalten, Training, Veterinär- und Gesundheitsthemen, Rettung und Tierschutz, Lebensstil und die Mensch-Tier-Bindung. Jackie ist ehemalige Redakteurin zahlreicher Haustiermagazine und schreibt regelmäßig Beiträge für Haustiermagazine und Websites.