Alles über Kalikokatzen

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Katze sitzt bequem in einem Kratzbett.

Egal, ob Sie selbst mit dem Gedanken spielen, sich eine Katze anzuschaffen oder nicht – wahrscheinlich sind Ihnen schon einmal diese wunderbaren dreifarbigen Katzen begegnet. Wem ist das nicht schon passiert?

Was macht dreifarbige Katzen so besonders?

Kalikokatzen umgibt etwas Geheimnisvolles, und sie blicken auf eine lange Geschichte zurück – ganz abgesehen von ihrem unverwechselbaren Aussehen …

Doch was genau macht diese dreifarbigen Katzen eigentlich so besonders?

Sie gehören nicht einmal zu einer bestimmten Katzenrasse! Der Name „Calico“ bezieht sich allein auf die Fellfärbung!

In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte über dreifarbige Katzen – und wir stellen Ihnen 10 spannende Fakten vor. Viel Freude beim Lesen!

Aussehen der Kalikokatze

Katze in spielerischer Sprungposition

Da es sich bei dreifarbigen Katzen nicht um eine eigene Rasse handelt, haben dreifarbige Katzen einzigartige und unterschiedliche Persönlichkeiten, die von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden.

Calicos gelten oft als die farbenfrohsten Katzen überhaupt. Kein Wunder – nur wenige Katzen zeigen ein so breites Spektrum an Farbvariationen im Fell.

Die Calico ist dabei keine eigene Katzenrasse, sondern eine Hauskatze mit besonderen, genetisch bedingten Farbkombinationen.

Das bekannteste Kalikomuster besteht aus drei Farben: Orange, Schwarz und Weiß. Es gibt jedoch auch Varianten, bei denen das Fell Schattierungen von Creme, Rot, Blauschwarz oder sogar Schokoladenbraun zeigt.

Kalikokatzen mit weniger kräftigen Farben werden als „verdünnte Calicos“ bezeichnet. Ihr Fell ist überwiegend weiß und trägt zarte Farbtöne von Blaugrau über Creme bis hin zu einem erdbeerblonden Ton.

Es gibt viele verschiedene Katzenrassen, bei denen dreifarbige Fellzeichnungen vorkommen – mit Ausnahme einfarbiger oder gepunkteter Rassen wie der Bombay, Russisch Blau, Britisch Kurzhaar, Siamkatze oder Himalayakatze. Da das dreifarbige Muster bei so vielen Rassen auftreten kann, ist es manchmal gar nicht so einfach, eine Kalikokatze von einer Schildpattkatze zu unterscheiden.

Am zuverlässigsten erkennt man den Unterschied, wenn man sich die Kalikoflecken genauer anschaut.

Bei einer Schildpattkatze sind die Grundfarben – meist Rot und Schwarz – typischerweise gleichmäßig durch das gesamte Fell hindurch verwoben. Eine Kalikokatze hingegen zeigt deutlich abgegrenzte, einfarbige Flecken, etwa in Schwarz oder Weiß.

Rassen, bei denen das Kalikomuster vorkommen kann, sind unter anderem Maine Coon, Manx, Perser, Amerikanisch Kurzhaar, Japanese Bobtail, Sibirische Katze und viele weitere.

Persönlichkeit und Verhalten

Kalikokatzen gehören keiner eigenen Rasse an – deshalb lassen sich ihnen keine rassetypischen Charakter- oder Verhaltensmerkmale zuschreiben. Wie bei vielen anderen Katzen auch, entwickelt jede Kalikokatze ihre ganz individuelle Persönlichkeit – geprägt durch Faktoren wie Sozialisation und Lebenserfahrung.

Gerade weil Kalikokatzen so unterschiedlich sind, macht ihre Anschaffung besonders neugierig und spannend. Vielleicht zieht bei Ihnen eine ruhige, ausgeglichene Katze ein, die Ihre Nähe sucht und zu einem treuen Begleiter wird.

Natürlich kann auch das Gegenteil der Fall sein: eine eher distanzierte, pflegeintensive Katze mit einer ordentlichen Portion Eigenwillen.

Viele Halter dreifarbiger Katzen berichten allerdings, dass ihre Tiere charakterlich an Schildpattkatzen erinnern – sie sprechen dabei gern von einer „Schildpatt-Attitüde“.

Schildpattkatzen gelten als temperamentvoll, frech und unabhängig. Kalikokatzen können ähnliche Wesenszüge zeigen, doch wie bereits erwähnt: Man weiß nie genau, was einen erwartet. Und da Kalikokatzen nicht gezielt gezüchtet werden können, ist es umso unwahrscheinlicher, dass sie einheitliche Verhaltensmerkmale aufweisen.

Mysteriöse Genetik

Die Genetik dreifarbiger Katzen ist wirklich faszinierend und seit Langem ein Thema wissenschaftlicher Untersuchungen. Man könnte tief in die Details eintauchen – aber das würde vermutlich eher für glasige Augen als für Begeisterung sorgen. Daher fassen wir es kurz und verständlich zusammen.

Die typischen schwarzen und orangefarbenen Fellflecken dieser Katzen entstehen durch ein genetisches Phänomen, das als „X-Chromosomen-Inaktivierung“ bekannt ist.

Genauso gut könnten Sie einer orange getigerten Katze mit weißen oder schwarzen Kalikoflecken begegnen wie einer schwarzen Katze mit weißen und orangefarbenen Flecken.

Sind dreifarbige Katzen immer weiblich?

Bei Katzen liegt das Gen, das für die Fellfarbe verantwortlich ist, auf dem X-Chromosom. Fast alle dreifarbigen Katzen sind weiblich, da sie zwei X-Chromosomen besitzen. Die wenigen männlichen Kalikokatzen haben hingegen ein zusätzliches X-Chromosom – also eine genetische Konstellation aus X und Y.

Die X-Chromosomen bestimmen aber nicht nur die Fellfarbe – sie tragen auch viele Gene, die für die Bildung überlebenswichtiger Proteine zuständig sind.

Bei weiblichen Katzen mit zwei X-Chromosomen könnte die doppelte Dosis bestimmter „Überlebensgene“ schädlich sein. Um das auszugleichen, wird eines der beiden X-Chromosomen zufällig deaktiviert – und das passiert schon, wenn das Kalikokätzchen noch ein winziger Zellhaufen im Mutterleib ist.

Wird beispielsweise das X-Chromosom, das für weißes Fell zuständig ist, an einer bestimmten Körperstelle abgeschaltet, kann stattdessen das Gen für orangefarbenes Fell an dieser Stelle aktiv werden – oder umgekehrt. Weil diese Inaktivierung rein zufällig erfolgt, ist auch die Farbkombination im Fell jeder dreifarbigen Katze einzigartig.

Gesundheit und Lebensdauer

Katze steht selbstbewusst auf einem Tisch.

Während die seltenen männlichen Calico-Katzen gesundheitliche Probleme haben und eine kürzere Lebenserwartung aufweisen, sind weibliche Calico-Katzen genauso gesund wie Katzen mit anderen Fellmustern und haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12 bis 16 Jahren.

Die durchschnittliche Lebenserwartung dreifarbiger Katzen liegt bei etwa 12 bis 16 Jahren. Ist das nun mehr oder weniger als bei den meisten anderen Katzenrassen?

Sowohl ja als auch nein – das hängt davon ab, ob es sich um ein weibliches oder ein männliches Tier handelt.

Männliche Kalikokatzen haben oft eine kürzere Lebenserwartung als ihre weiblichen Artgenossen – Grund dafür ist eine genetische Besonderheit, das sogenannte Klinefelter-Syndrom. Bei betroffenen Katern liegt eine ungewöhnliche Chromosomenkonstellation vor: zwei X-Chromosomen und ein Y-Chromosom – sie tragen also ein zusätzliches X-Chromosom in sich.

Das Klinefelter-Syndrom kann verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen, etwa ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche, Gelenkschmerzen oder Diabetes. Diese Belastungen wirken sich negativ auf die Lebenserwartung männlicher Kalikokatzen aus.

Ganz gleich, ob Ihre Katze männlich oder weiblich ist – Sie können viel zu ihrer Lebensqualität beitragen: durch ein sicheres Umfeld, eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung und eine gute tierärztliche Versorgung. Eine zuverlässige Krankenversicherung für Ihr Haustier kann dabei helfen, im Bedarfsfall eine hochwertige medizinische Behandlung sicherzustellen.

Wie selten sind männliche Calico-Katzen?

Männliche Kalikokatzen sind eine echte Seltenheit. Laut einer Studie des College of Veterinary Medicine der University of Missouri ist nur eine von 3.000 Kalikokatzen männlich.

Die gute Nachricht: 99,9 % aller dreifarbigen Katzen sind aufgrund ihrer besonderen genetischen Veranlagung weiblich. Aber keine Sorge – wie jede andere Katze kann auch eine Kalikokatze ein überdurchschnittlich langes Leben führen, wenn sie gut versorgt wird: mit hochwertiger tierärztlicher Betreuung sowie einer gesunden und ausgewogenen Ernährung.

Kalikokatzen vs. Schildpattkatzen und getigerte Katzen

Katze sitzt auf einem roten Sofa und beobachtet aufmerksam ihre Umgebung.

Alle dreifarbigen Katzen haben ein dreifarbiges Fell, es gibt aber auch andere Fellmuster, wie zum Beispiel Schildpatt.

Kalikokatzen sind nicht die einzigen Samtpfoten mit auffälliger Fellzeichnung. Auch Schildpattkatzen – oft „Torties“ genannt – und Tabby-Katzen zeigen besondere Muster. Weil sich die Fellzeichnungen ähneln können, ist es manchmal gar nicht so leicht, eine Kalikokatze von diesen anderen Katzen zu unterscheiden. Deshalb möchten wir Ihnen dabei helfen.

Kalikokatzen tragen drei Farben im Fell: Weiß, Orange und Schwarz. Schildpattkatzen hingegen sind in der Regel zweifarbig – meist in einem marmorierten Muster aus Orange und Schwarz. Weißes Fell ist bei ihnen kaum vorhanden und zeigt sich, wenn überhaupt, als kleine Flecken im Gesicht, an der Brust oder an den Pfoten.

Tabby-Katzen erkennt man gut an dem charakteristischen „M“ auf der Stirn – ein klares Unterscheidungsmerkmal, das Kalikokatzen nicht aufweisen. Das macht es relativ einfach, sie voneinander zu unterscheiden.

Darüber hinaus besitzen Tabbies die typischen, gut sichtbaren Streifen im Fell sowie auffällige rotbraune und schwarze Flecken, die ihr Erscheinungsbild zusätzlich prägen.

10 lustige Fakten über Kalikokatzen

  1. Weibchen dominieren – Die besondere Genetik, die bei dreifarbigen Katzen die Fellfarbe bestimmt, sorgt dafür, dass rund 99,9 % von ihnen weiblich sind. Das liegt daran, dass die Farbgebung mit den weiblichen Geschlechtschromosomen (XX) verknüpft ist.
  2. Fast alle männlichen Kalikokatzen sind unfruchtbar – Männliche Kalikokatzen haben häufig das sogenannte Klinefelter-Syndrom (XXY-Chromosomensatz), eine genetische Besonderheit, die unter anderem zur Unfruchtbarkeit und weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann.
  3. Sie stehen für einen US-Bundesstaat – Aufgrund ihrer besonderen Farbgebung wurden Kalikokatzen im Jahr 2001 zur offiziellen Staatskatze von Maryland (USA) erklärt. Ihre Fellfarben – Weiß, Schwarz und Orange – entsprechen den Farben des Baltimoretrupials, dem Staatsvogel von Maryland. Nur zwei weitere US-Bundesstaaten haben überhaupt eine offizielle Staatskatze!
  4. Winkende Katze – Die bekannte Figur der winkenden Katze, die in vielen Geschäften und Haushalten steht, basiert auf einer dreifarbigen Katze.
  5. Unterschiedliche Namen – Kalikokatzen tragen in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Bezeichnungen. In den Niederlanden nennt man sie „Lapjeskat“, was so viel wie „Fleckkatze“ bedeutet. In Japan heißen sie „Mi-ke“, was für „dreifaches Fell“ steht.
  6. Glücksbringer – Wegen ihrer Seltenheit gelten Kalikokatzen weltweit als Symbole des Glücks. Viele Menschen sind überzeugt, dass sie den Familien, die sie adoptieren, Glück bringen. In den USA werden sie deshalb mitunter auch „Money Cats“ genannt. Bereits in den 1870er Jahren wurden Kalikokatzen in Japan zum offiziellen Glückssymbol erklärt – bekannt als „Maneki-neko“.
  7. Kalikokatzen sind mutig – Eine dreifarbige Katze hat einst dabei geholfen, einen japanischen Bahnhof vor der Schließung zu retten. 2007 stand der Kinokawa-Bahnhof aus finanziellen Gründen kurz vor dem Aus. In einem letzten Versuch, Aufmerksamkeit zu erzeugen, setzte die Stadtverwaltung eine einheimische Kalikokatze als Bahnhofsvorsteherin ein. Sie begrüßte die Reisenden – und wurde rasch zur lokalen Berühmtheit. Der Fahrgastverkehr stieg daraufhin um 17 %. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Kalikokatzen tatsächlich Glück bringen können.
  8. Kalikokatzen gibt es weltweit – Obwohl sie selten sind, findet man Kalikokatzen rund um den Globus. Historische Wanderrouten zeigen, dass sie sich über Europa und Nordafrika verbreitet haben. Ihren Ursprung haben sie vermutlich in Ägypten, doch auch in Städten rund ums Mittelmeer – etwa in Frankreich, Italien und Spanien – wurden sie entdeckt.
  9. Nicht züchtbar – Eine Kalikokatze kann man nicht gezielt züchten, da ihr besonderes Fellmuster rein zufällig entsteht. Genau dieses Zufallsprinzip macht sie so besonders – und ist einer der Gründe, warum sie als Glücksbringer gelten.
  10. Sie heilen Warzen – vielleicht … – Ein altes Gerücht besagt, dass dreifarbige Katzen Warzen heilen können. Angeblich sollen Warzen verschwinden, wenn man sie im Mai mit dem Schwanz einer Kalikokatze bestreicht. Ob das wirklich stimmt, ist fraglich – aber eines ist sicher: Der Katze dürfte dieses Ritual kaum gefallen!

Haben Sie selbst eine dreifarbige Katze? Oder kennen Sie jemanden, der eine besitzt? Erzählen Sie uns gerne davon in den Kommentaren unten!

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Kate Barrington

Kate Barrington ist eine Autorin mit über zwölf Jahren Erfahrung in der Heimtierbranche. Sie ist eine NAVC-zertifizierte Tierernährungsberaterin und hat an einer anerkannten Universität Kurse in therapeutischer Ernährung, Rohfütterung und der Zusammenstellung von hausgemachtem Futter für Haustiere absolviert. Kate kocht, liest und macht gerne Heimwerkerprojekte. Sie hat drei Katzen: Bagel, Munchkin und Biscuit.