Warum starrt mich meine Katze an? Die 5 wichtigsten Gründe erklärt

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Ein faszinierendes Bild, das den intensiven Blick einer Katze einfängt. Ihre Augen sind mit unerschütterlicher Konzentration fixiert und lassen auf ihren natürlichen Instinkt und ihre Neugier schließen.

Haben Sie schon einmal einen Raum betreten und festgestellt, dass Ihre Katze Sie anstarrt oder Ihnen beim Essen zuschaut? Keine Sorge – Ihre Katze fordert Sie nicht zu einem Wettstarren heraus. Aber warum fixiert sie Sie mit ihrem Blick?

Es gibt viele Gründe, warum eine Katze einen Menschen anstarrt. Sie könnte versuchen, mit Ihnen zu kommunizieren, ist vielleicht neugierig, drückt Gefühle aus oder wartet auf ein bestimmtes Signal. In den meisten Fällen ist der Blick einer Katze Teil ihrer Verarbeitung von Reizen in ihrer Umgebung, da sie ständig Gerüche aufnimmt, Eindrücke sammelt und entsprechend reagiert.

1. Neugier

Katzen sind von Natur aus neugierig, und als Beute- und Raubtiere wollen sie stets genau wissen, was um sie herum geschieht. Möglicherweise beobachten sie Sie einfach, weil Sie sich gerade bewegt haben, nachdem Sie längere Zeit gesessen haben, und ihre Aufmerksamkeit richtet sich auf jede Veränderung oder Bewegung im Haus.

2. Auf ein Stichwort warten oder um etwas bitten

Ein Hinweis ist ein Signal, das ein bestimmtes Verhalten auslöst. Katzen lernen ständig, oft auch ohne dass wir es bewusst wahrnehmen. Wenn Sie beispielsweise gleich nach dem Aufwachen den Dosenöffner benutzen, kommt Ihre Katze möglicherweise sofort angerannt und wartet auf ihr Futter. Im Laufe der Zeit hat sie eine positive Verbindung zwischen dem Geräusch des Dosenöffners und dem leckeren Frühstück hergestellt. Der Dosenöffner wird damit zu einem Hinweis für Ihre Katze, zu Ihnen zu kommen und Sie erwartungsvoll anzustarren.

Ein weiteres häufiges Beispiel: Ihre Katze hat Sie in der Vergangenheit angestarrt und Sie haben dies als Aufforderung verstanden, mit ihr zu spielen, sie zu streicheln oder ihr Futter zu geben. Ihre Katze hat daraus gelernt, dass Augenkontakt (Anstarren) zu etwas führt, das ihr gefällt, und wird dieses Verhalten weiterhin zeigen, um erneut dasselbe Ergebnis – Spielen, Streicheln oder Futter – zu erreichen.

Je öfter Sie dieses Verhalten im Laufe der Zeit belohnen, desto wahrscheinlicher wird es, dass Ihre Katze Sie anstarrt, um das zu bekommen, was sie möchte.

3. Sie kommuniziert mit Ihnen und drückt Emotionen aus

Ein Bild, das eine unglückliche Katze mit niedergeschlagenem Gesichtsausdruck und möglicherweise angelegten Ohren zeigt, was eine Stimmung der Unzufriedenheit oder des Unbehagens widerspiegelt.

Katzen starren Sie manchmal an, um Ihnen ihre Gefühle mitzuteilen.

Die meisten Katzenbesitzer würden es sich wünschen, dass ihre Katzen mit ihnen sprechen könnten – und tatsächlich tun sie das, allerdings überwiegend über nonverbale Kommunikation. Anstarren gehört neben Gesichtsausdrücken, Körperhaltung, der Position der Ohren, der Stellung der Schnurrhaare und vielem mehr zu den zahlreichen Formen, mit denen Katzen sich ausdrücken.

Wichtig ist, den gesamten Körper der Katze zu beobachten – nicht nur die Augen – und den jeweiligen Kontext beziehungsweise die aktuelle Situation zu berücksichtigen, in der die Körpersprache auftritt. Katzen zeigen mit ihrem ganzen Körper, ob sie ruhig und entspannt oder gestresst und ängstlich sind.

4. Entspannt und ruhig

Eine entspannte Katze bewegt ihren Körper locker und atmet langsam sowie gleichmäßig. Oft verschränkt sie ihre Pfoten vor sich oder streckt sie weit nach vorne aus.

Bei einer entspannten Katze befinden sich die Ohren und Schnurrhaare in ihrer neutralen Position oder sind leicht nach vorne gerichtet. Die Pupillen erscheinen als schmale Schlitze, die Augen sind mandelförmig. Sie können halb geöffnet oder leicht zusammengekniffen sein, die Katze blinzelt langsam oder hält die Augen locker geschlossen. Ihr gesamter Körper wirkt weich und entspannt.

Ein langsames Blinzeln zeigt, dass sich Ihre Katze sicher und glücklich fühlt, und wird oft eingesetzt, um Zuneigung gegenüber Menschen und anderen Katzen auszudrücken.

5. Ängstlich oder gestresst

Ein eindrucksvolles Bild, das eine ängstliche Katze mit weit aufgerissenen Augen und angespannter, vorsichtiger Haltung zeigt und einen Moment erhöhter Wachsamkeit und Verletzlichkeit darstellt.

Im Gegensatz zu einer entspannten Katze wirkt eine ängstlich starrende Katze steif, mit weit geöffneten Augen und einer insgesamt angespannten Körpersprache.

Eine verängstigte und/oder gestresste Katze wird meist an Ort und Stelle erstarren oder fluchtartig weglaufen und sich verstecken. Ihr Körper ist angespannt, und Gliedmaßen sowie Schwanz werden eng an den Körper gezogen – im Gegensatz zu einer entspannten Körpersprache, bei der Gliedmaßen und Schwanz locker vom Körper abstehen.

Ihre Beine hält sie möglicherweise in einer geduckten Position unter sich. Die Ohren können seitlich abstehen oder zusammen mit dem Schwanz nach hinten gelegt sein. Die Pupillen sind geweitet und erscheinen groß und rund. Ihre Katze könnte mit direktem Blick in die Richtung starren, aus der die Bedrohung kommt.

Wenn Ihre Katze diese Körpersprache zeigt, ist sie gestresst und möglicherweise verängstigt – und könnte im schlimmsten Fall aggressives Verhalten zeigen. In solchen Situationen sollten Sie Ihre Katze nicht hochheben oder anfassen. Stattdessen ist es besser, das, was ihr Angst macht (auch Menschen), aus ihrer Nähe zu entfernen und ihr ein paar Leckerlis zuzuwerfen oder sie damit sanft an einen ruhigeren Ort zu locken.

Um das Starren Ihrer Katze richtig zu deuten, sollten Sie überlegen, welche Reize in ihrer Umgebung – auch solche, die für Menschen kaum wahrnehmbar sind – ihre Aufmerksamkeit erregen könnten. Beobachten Sie zusätzlich ihre Körpersprache auf weitere Hinweise, um besser zu verstehen, was sie Ihnen mitteilen möchte.

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Tabitha Kucera, RVT, CCBC, KPA-CTP

Tabitha Kucera verfügt über die Zertifikate RVT, CCBC und KPA-CTP (Elite Fear Free and Low Stress Handling) und ist Inhaberin der Verhaltensberatung für Hunde und Katzen von Chirrups and Chatter.

Tabitha hält auch Vorträge für die breite Öffentlichkeit, Tierheime und Tierärzte über die Pflege und das Verhalten von Katzen und Hunden, unter anderem darüber, wie man Tierarztbesuche weniger stressig macht, wie man katzenfreundlich mit ihnen umgeht, wie man Gemeinschaftskatzen behandelt und wie die Körpersprache von Hunden und Katzen ist. Sie hat in Ohio, Florida, Portland, New Orleans und Michigan Vorträge zu verschiedenen Haustierthemen gehalten.