Wie alt werden Katzen?

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Künstlerische Darstellung der Lebensreise einer Katze.


Katzen leben seit Jahrtausenden an der Seite des Menschen. In dieser Zeit sind sie zu geschätzten Haustieren und festen Mitgliedern vieler Familien geworden – liebevoll umsorgt und eng in unseren Alltag eingebunden.

Wie alt eine Katze wird, hängt von zahlreichen Faktoren ab, auf die wir in diesem Artikel eingehen. Im Schnitt liegt die Lebenserwartung bei etwa 15 Jahren – kann jedoch individuell deutlich abweichen.

Werfen wir gemeinsam einen genaueren Blick darauf, wie alt Katzen in der Regel werden …

Lebenserwartung von Katzen

Dank bedeutender Fortschritte in der tiermedizinischen Versorgung ist die Lebenserwartung von Katzen gestiegen. Vorbeugende Maßnahmen spielen dabei eine immer größere Rolle – viele Halter innen kümmern sich heute bewusst und frühzeitig um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Tiere. Das trägt entscheidend dazu bei, dass Katzen länger und gesünder leben.

Faktoren, die die Lebenserwartung von Katzen beeinflussen

Verschiedene Faktoren können beeinflussen, wie alt eine Katze wird:

1. Wohnen

Wohnungskatzen erreichen in der Regel ein deutlich höheres Alter als Freigänger. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt zwischen 14 und 20 Jahren.

Im Vergleich leben sie ziemlich komfortabel: Sie müssen sich nicht selbst versorgen, erhalten regelmäßig tierärztliche Betreuung und sind vor den Gefahren der Außenwelt – wie wilden Tieren, giftigen Pflanzen oder dem Straßenverkehr – gut geschützt.

Trotz all dieses Komforts neigen Wohnungskatzen manchmal zur Bequemlichkeit. Wenn sie den Großteil des Tages entspannt verbringen und sich kaum bewegen, kann das zu Übergewicht führen – was wiederum chronische Erkrankungen wie Diabetes begünstigen kann.

2. Leben im Freien

Für Freigängerkatzen ist das Leben deutlich anspruchsvoller. Sie müssen ihre Nahrung selbst finden, was nicht immer einfach ist. Zudem sind sie wechselnden Witterungen ausgesetzt, müssen sich gegen wilde Tiere behaupten und riskieren, mit giftigen Pflanzen in Kontakt zu kommen oder im Straßenverkehr verletzt zu werden.

Auch Auseinandersetzungen mit anderen Katzen gehören dazu – sei es zur Revierverteidigung oder zum Schutz von Futterquellen. Dabei steigt das Risiko, sich mit Krankheiten wie dem felinen Immundefizienzvirus anzustecken. Im Schnitt werden Freigängerkatzen nur etwa 5 Jahre alt.

3. Medizinische Versorgung

Medizinische Versorgung kann die Lebensdauer Ihrer Katze beeinflussen

Regelmäßige medizinische Versorgung beugt Krankheiten nicht unbedingt vor und verlängert auch nicht unbedingt die Lebenserwartung Ihrer Katze, sie kann jedoch dazu beitragen, dass Ihre Katze ihr Leben lang gesünder bleibt.

Zur regelmäßigen tierärztlichen Versorgung zählen Impfungen, Maßnahmen zur Parasitenprophylaxe und körperliche Untersuchungen. Natürlich bietet all das keinen absoluten Schutz vor Krankheiten.

Aber es ermöglicht Ihnen gemeinsam mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt, die Gesundheit Ihrer Katze aktiv zu begleiten – und ihr in jeder Lebensphase die bestmögliche Betreuung zu sichern.

4. Ernährung

 

Katzen sind zwingende Fleischfresser – sie brauchen also eine Ernährung mit hohem Anteil an tierischem Eiweiß. Zusätzlich sind sie auf bestimmte Vitamine, Mineralstoffe und essentielle Aminosäuren wie Taurin angewiesen. Eine ausgewogene Nährstoffzufuhr trägt maßgeblich zur Gesundheit bei und kann ihre Lebenserwartung positiv beeinflussen.

Angesichts der Vielzahl an Futterarten und Zusammensetzungen – ob Trockenfutter, Nassfutter oder gefriergetrocknete Varianten – fällt die Wahl nicht immer leicht. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt kann Sie dabei unterstützen, den Überblick zu behalten und ein Futter zu finden, das genau zu Ihrer Katze und ihren individuellen Bedürfnissen passt.

5. Kastrationsstatus

Kastrierte oder sterilisierte Katzen leben in der Regel länger als unkastrierte Tiere. Der Eingriff senkt das Risiko, im Laufe des Lebens an Erkrankungen des Fortpflanzungssystems zu erkranken – und kann so positiv auf die Lebenserwartung wirken.

6. Gesundheitszustand

Gesundheitszustand und Lebenserwartung

Natürlich spielt der Gesundheitszustand Ihrer Katze eine Rolle für ihre Lebenserwartung.

Gute Gesundheit trägt oft zu einem langen Leben bei. Manche Erkrankungen können die Lebensdauer einer Katze jedoch deutlich verkürzen. Ein Beispiel dafür ist die chronische Nierenerkrankung, die vor allem ältere Katzen betrifft – sie kann im fortgeschrittenen Stadium zum vollständigen Versagen der Nieren führen.

Das Problem: Katzen zeigen Krankheitssymptome meist sehr spät. Sie sind Meister darin, Schmerzen oder Unwohlsein zu verbergen. Wenn Sie schließlich bemerken, dass etwas nicht stimmt, ist die Erkrankung oft schon weit fortgeschritten – was eine Behandlung erschwert und mitunter hohe Kosten verursacht.

7. Rasse

Manche Katzenrassen haben von Natur aus eine besonders hohe Lebenserwartung. So können American Shorthair-Katzen ein Alter von 15 bis 20 Jahren erreichen, Burma-Katzen werden im Durchschnitt zwischen 16 und 18 Jahre alt.

Mischlingskatzen gelten im Vergleich zu vielen Rassekatzen oft als widerstandsfähiger und weniger anfällig für genetisch bedingte Erkrankungen – was sich positiv auf ihre Lebensdauer auswirken kann.

8. Genetik

Die genetische Veranlagung einer Katze kann einen Einfluss auf ihre Lebenserwartung haben. Bestimmte Erbanlagen erhöhen beispielsweise das Risiko, an Krebs oder anderen chronischen Erkrankungen zu leiden – was sich negativ auf die Lebensdauer auswirken kann.

Was können Sie tun?

Silber getigerte Katze frisst Nassfutter

Auch wenn Sie die Genetik Ihrer Katze nicht ändern können, gibt es Dinge, die Sie tun können, um die Gesundheit Ihrer Katze zu erhalten und möglicherweise ihre Lebenserwartung zu erhöhen.

Die genetische Ausstattung Ihrer Katze lässt sich zwar nicht verändern – aber Sie können einiges tun, um ihr ein möglichst langes und gesundes Leben zu ermöglichen:

  • Achten Sie auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung Ihrer Katze.
  • Integrieren Sie tägliche Spielzeiten, um sie körperlich fit zu halten.
  • Fördern Sie die geistige Aktivität – etwa durch Futter-Puzzles, erhöhte Fensterplätze oder Spielhäuser mit Verstecken.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Katze alle nötigen Impfungen erhält, und sorgen Sie regelmäßig für Floh- und Zeckenschutz.
  • Bringen Sie Ihre Katze zu den tierärztlichen Routineuntersuchungen – so, wie es Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt empfiehlt.
  • Lassen Sie Ihre Katze frühzeitig kastrieren oder sterilisieren.
  • Halten Sie Ihre Katze möglichst im Haus – das ist sicherer und verlängert ihr Leben.

Mit guter Pflege können Katzen ein langes, gesundes Leben führen. Wenn Sie sich aktiv um das Wohl Ihrer Katze kümmern und eng mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt zusammenarbeiten, schaffen Sie die besten Voraussetzungen dafür, dass dieses lange Leben von Gesundheit, Zufriedenheit und liebevoller Verbundenheit geprägt ist.

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JoAnna Pendergrass, DVM

JoAnna Pendergrass, DVM, ist Tierärztin und freiberufliche medizinische Autorin in Atlanta, GA. Nach ihrem Abschluss als Tierärztin am Virginia-Maryland College of Veterinary Medicine absolvierte JoAnna ein zweijähriges Forschungsstipendium in Neurowissenschaften an der Emory University. Während dieses Stipendiums erfuhr sie, dass sie ihre Liebe zur Wissenschaft und zum Schreiben zu einer Karriere machen könnte.

Als medizinische Autorin ist es JoAnna ein Herzensanliegen, Tierbesitzern klare, prägnante und interessante Informationen zur Tierpflege zu geben. Mit ihren Texten möchte sie Tierbesitzer nicht nur aufklären, sondern ihnen auch die Möglichkeit geben, gute Entscheidungen hinsichtlich der Gesundheit ihrer Tiere zu treffen. JoAnna ist Mitglied der American Medical Writers Association und der Dog Writers Association of America.