Das Fading-Kitten-Syndrom (FKS) ist ein Zustand, der vor allem denjenigen bekannt ist, die bereits Kätzchen gezüchtet haben. Es handelt sich jedoch nicht um eine einzelne Krankheit im klassischen Sinne, sondern vielmehr um eine Vielzahl unterschiedlicher Zustände, die jeweils ähnliche Symptome bei Kätzchen hervorrufen können.
Im Allgemeinen beschreibt FKS jede Situation, in der ein oder mehrere Kätzchen aus einem Wurf zwischen der Geburt und dem dritten Lebensmonat erkranken oder sterben. Die erste Lebenswoche stellt dabei die kritischste Phase dar, gefolgt von der Zeit bis zum Absetzen, die in der Regel im Alter von etwa 3-4 Wochen erfolgt. Es kann sein, dass ein ganzer Wurf von Kätzchen betroffen ist.
Ursachen des Fading-Kitten-Syndroms
Das Fading-Kitten-Syndrom kann verschiedene Ursachen haben, darunter:
- Probleme der Mutter: Die Mutter kann auf verschiedene Weise zum „Verschwinden“ eines Kätzchens beitragen, zum Beispiel durch eine Dystokie (schwierige Geburt), mangelnde Milchproduktion, unzureichende mütterliche Fürsorge oder durch direkte Traumata, die sie den Kätzchen zufügt.
- Angeborene Defekte: Einige Kätzchen werden mit anatomischen Anomalien geboren, die mit einem normalen Leben nicht vereinbar sind. Dazu zählen Gaumenspalten, innere Hernien, Herzfehler, Stoffwechselstörungen oder Anomalien des Immunsystems. Zu Beginn können diese Kätzchen normal erscheinen.
- Umweltfaktoren: Wenn die Umgebungsbedingungen für junge Kätzchen nicht optimal sind, kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen, die das Verblassen begünstigen. Faktoren wie zu hohe oder zu niedrige Temperaturen, übermäßige Luftfeuchtigkeit, zu viel Stress (beispielsweise durch häufiges Anfassen der Kätzchen durch Besitzer oder Besucher oder durch Lärm) können die Gesundheit der Kätzchen beeinträchtigen.
- Ernährungsprobleme: Eine unzureichende Fütterung der Kätzchen kann zu Mangelernährung führen, was wiederum zu niedrigem Blutzucker, Schwäche, Unterkühlung und schließlich zum Verblassen führen kann.
- Virusinfektionen: Junge Kätzchen sind oft durch Antikörper aus der Muttermilch vor häufigen Virusinfektionen geschützt. Wenn die Mutter jedoch nicht geimpft ist oder der mütterliche Antikörperspiegel im Blut mit der Zeit sinkt, können die Kätzchen ungeschützt sein, bis sie selbst geimpft werden. Eine Vielzahl von Virusinfektionen kann einen Wurf Kätzchen befallen und dazu führen, dass sie etwa zur gleichen Zeit „verschwinden“. Zu den häufigsten Beispielen zählen Katzenschnupfen (Herpesvirus und Calicivirus), Katzenseuche, Katzen-Coronavirus und Katzenleukämievirus.
- Bakterielle Infektionen: Verschiedene bakterielle Infektionen können Kätzchenwürfe befallen. Dazu gehören Atemwegsinfektionen wie Bordetella bronchiseptica, Mycoplasma, Pasteurella und Streptococcus sowie Magen-Darm-Infektionen wie E. coli, Campylobacter, Enterococcus und Clostridia. Auch eine Reihe anderer systemischer Infektionen, die zu einer generalisierten Sepsis führen können, ist möglich. Gute Hygiene im Haushalt, insbesondere im Katzenklo und in der Katzenhöhle, ist der beste Schutz, um solche Probleme zu verhindern.
- Parasiten: Kätzchen werden häufig bei der Geburt oder kurz danach über die Muttermilch mit Spulwürmern (Toxocara) infiziert, die sich sowohl im Darm als auch in der Lunge ansammeln und schwere Erkrankungen verursachen können. Ein schwerer Flohbefall kann Kätzchen so viel Blut entziehen, dass Anämie entsteht, die sich ebenfalls als Fading-Kitten-Syndrom äußern kann. Andere Parasiten wie Protozoen (z. B. Giardia, Toxoplasmose oder Kokzidien) können bei einem Wurf Kätzchen ebenfalls schwere Erkrankungen hervorrufen, die sich ebenfalls als Fading-Kitten-Syndrom zeigen.
- Neonatale Isoerythrolyse: Dieses Problem hängt mit der Blutgruppe der Eltern zusammen. Die Erkrankung kann auftreten, wenn ein Kater der Blutgruppe A mit einer Katze der Blutgruppe B gepaart wird. Die Kolostralmilch (Erstmilch) der Katze enthält hohe Mengen an Anti-A-Antikörpern, und einige der Kätzchen haben Blut der Blutgruppe A vom Vater geerbt. Wenn ein Kätzchen der Blutgruppe A saugt, nimmt es die Anti-A-Antikörper aus der Milch auf, die die Blutzellen des Kätzchens angreifen und eine hämolytische Anämie verursachen.
Symptome des Fading-Kitten-Syndroms

Kätzchen mit FKS sind oft kalt und schwach. Sie können weinen oder miauen und haben möglicherweise Atembeschwerden.
Die Symptome von FKS können je nach zugrunde liegender Ursache variieren. Unabhängig von der primären Ursache weist der allgemeine Abklingprozess jedoch ähnliche Merkmale auf.
Dazu gehören:
- Sinkende Körpertemperatur (<99 °F oder <37,2 °C)
- Niedriger Blutzuckerspiegel aufgrund mangelnder Nahrungsaufnahme
- Allgemeine Schwäche, Lethargie, Reaktionslosigkeit
- Lautäußerungen – Kätzchen, die vom Fading-Kitten-Syndrom betroffen sind, können ungewöhnliche Laute von sich geben, schreien oder miauen auf ungewöhnliche Weise.
- Atembeschwerden oder übertriebenes Keuchen beim Atmen
Diese Symptome können zu Bewusstlosigkeit führen. Wenn keine erfolgreiche Intervention erfolgt, endet der Abklingprozess mit dem Tod der Kätzchen. Es ist entscheidend, die frühen Anzeichen für die Entwicklung dieses Syndroms zu erkennen, damit rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden können.
Diagnose des Fading-Kitten-Syndroms
Ein Tierarzt wird anhand einer Untersuchung des Kätzchens und seiner Krankengeschichte eine vorläufige Diagnose des Fading-Kitten-Syndroms stellen.
Wie bei jeder Krankheit ist eine gründliche Untersuchung erforderlich, um eine genaue Diagnose zu stellen. Dazu wird der Tierarzt eine detaillierte Krankengeschichte des Katzenhalters erheben, die betroffenen Kätzchen sorgfältig untersuchen, um häufige Ursachen zu ermitteln, Proben für Laboranalysen entnehmen (z. B. Blut, Urin, Kot) und möglicherweise eine Autopsie verstorbener Kätzchen durchführen.
Behandlungen für das Fading-Kitten-Syndrom

Die Behandlung des Fading-Kitten-Syndroms erfordert eine Kombination aus allgemeiner unterstützender Behandlung und spezifischer Therapie der zugrunde liegenden Ursache des Syndroms.
Wenn die spezifische Ursache des Fading-Kitten-Syndroms identifiziert werden kann, kann eine gezielte Behandlung erfolgen (z. B. Antibiotika gegen eine bakterielle Infektion, Antiparasitenmittel gegen Würmer oder Flöhe usw.). Darüber hinaus gibt es jedoch allgemeine unterstützende Behandlungen, die in allen Fällen des Fading-Kitten-Syndroms erforderlich sein könnten.
Ernährung
Neugeborene Kätzchen haben nur sehr geringe Körperreserven, um die benötigte Energie bereitzustellen. Daher ist eine kontinuierliche Ernährung entscheidend, um Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) zu vermeiden. Katzenhalter sollten sicherstellen, dass die Katzenmutter ausreichend Milch hat und dass die Kätzchen erfolgreich andocken und saugen, sodass sie einen prallen, vollen Bauch bekommen.
Falls es hierbei Probleme gibt, sollte eine zusätzliche Fütterung mit Katzenmilch oder Futterlösungen, die Dextrose enthalten, erfolgen. Bei Kätzchen, die ihre Milchleistung verlieren, sollte dies besonders dann durchgeführt werden, wenn der Verdacht besteht, dass eine mangelhafte Ernährung das Problem darstellt. Eine einfache Möglichkeit, den Blutzuckerspiegel eines Kätzchens schnell zu steigern, das seine Milchleistung verliert, ist das Auftragen von Karo-Sirup auf das Zahnfleisch.
Flüssigkeitszufuhr
Dehydration führt zu Schwäche und Mattheit und kann das Fading-Kitten-Syndrom verschlimmern. Daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass alle betroffenen Kätzchen ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden. Achten Sie darauf, dass sie nicht nur ausreichend Milch trinken, sondern bieten Sie ihnen auch zusätzliche Flüssigkeit zur Rehydratation an, entweder über eine Flasche oder, unter tierärztlicher Aufsicht, über eine Sonde.
Wärme
Eine niedrige Körpertemperatur ist ein wesentlicher Bestandteil des Fading-Kitten-Syndroms. Es ist daher äußerst wichtig, neugeborene Kätzchen warm zu halten. Zusätzliche Wärme, beispielsweise durch Heizkissen und Infrarotlampen, sollte im Bereich der Kätzchen sowie in den ersten Lebenswochen bereitgestellt werden. Dies ist nicht nur für gesunde Kätzchen wichtig: Wenn das Fading-Kitten-Syndrom diagnostiziert wurde, wird es noch entscheidender, die Überlebenschancen der Kätzchen zu erhöhen.
Vorbeugung des Fading-Kitten-Syndroms
Zu den Risikofaktoren für das Fading-Kitten-Syndrom zählen unzureichende Ernährung, mangelnde Wärme und frühe Krankheitsbelastung. Die Vorbeugung sollte darauf abzielen, eine optimale Umgebung für neugeborene Kätzchen zu schaffen und eine sorgfältige Überwachung sicherzustellen.
- Die Bereiche, in denen die Kätzchen untergebracht werden, müssen sauber gehalten werden und es müssen strenge Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
- Züchter sollten tierärztlichen Rat zu Impfungen und Parasitenbehandlungen für Zuchtköniginnen befolgen.
- Engmaschige Überwachung der Kätzchen nach der Geburt
- Zusätzliche Wärme, Fütterung und Flüssigkeitszufuhr, falls erforderlich, für alle Kätzchen
- Blutuntersuchung der Elterntiere vor der Paarung, insbesondere bei Rassekatzen