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Viele von uns sehen sich selbst als Katzenmenschen – nicht zuletzt, weil Katzen oft als ruhiger und gelassener gelten als Hunde. Doch ganz so schlicht ist es nicht. Katzen verbringen ihre Zeit gerne entspannt mit vertrauten Menschen, finden Freude an den einfachen Dingen des Alltags und schätzen vor allem eines: Komfort. In vieler Hinsicht können wir uns davon eine Scheibe abschneiden.
Katzen sind zudem besonders gut geeignet für Menschen, die einen ruhigeren Lebensstil pflegen oder in einer kleineren Wohnung leben. Wie Dr. Nicole Savageau von The Vets betont: „Ältere Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität ziehen unter Umständen ruhigere Katzenrassen vor, da diese weniger Interaktion und Anregung benötigen.“ Einige Rassen sind besonders für ihren sanften, ausgeglichenen Charakter bekannt. Wenn Sie darüber nachdenken, Ihrer Familie ein ruhiges und zurückhaltendes Haustier hinzuzufügen, lohnt es sich, diese 11 charmanten Rassen kennenzulernen.
#1 Birma

Die Birma-Katze hat ein ruhiges und sanftes Wesen. Anastasiya Tsiasemnikava / Shutterstock.com
Die Birma-Katze hat halblanges Fell, zeigt typische Point-Färbungen und ist leicht an ihren vier weißen Pfoten sowie ihren tiefblauen Augen zu erkennen. Häufig wird sie auch als „Heilige Katze von Birma“ bezeichnet – eine Anspielung auf alte Legenden, nach denen diese Katzen einst an der Seite von Kittah-Priestern in burmesischen Tempeln lebten. Schriftlich belegen lässt sich diese Herkunft jedoch nicht.
Ob wahr oder nicht – es ist leicht, sich die ruhige, ausgeglichene Birmakatze vorzustellen, wie sie still neben einem Mönch in einem Tempel verweilt. Auch im Zuhause zeigt sie diese Gelassenheit: Sie liebt sanfte Kuscheleinheiten und begleitet Sie mit einem fast meditativen Schnurren, während Sie ihr seidig-weiches Fell streicheln – eine wohltuende Einladung zur Entschleunigung.
# 2 Britisch Kurzhaar

Die Britisch Kurzhaar liebt es, zu entspannen und zu kuscheln. Gutzemberg / Shutterstock.com
Die Britisch Kurzhaar gehört zu den ältesten bekannten Katzenrassen und wurde bereits im 19. Jahrhundert auf den ersten Katzenausstellungen in London präsentiert. Ihr kurzes, plüschiges Fell ist besonders dicht und kompakt. Die Rasse gibt es in zahlreichen Farb- und Mustervarianten, wobei die blaugraue Variante besonders beliebt ist. Mit ihrem runden Gesicht und den ausgeprägten Wangen wirkt die Britisch Kurzhaar fast, als würde sie freundlich lächeln.
Diese Katze zählt nicht zu den Aktivsten – sie entspannt lieber und beobachtet in aller Ruhe das Geschehen um sich herum. Damit aus der entspannten Haltung keine Trägheit wird, ist es wichtig, sie täglich mit mehreren kurzen Spieleinheiten zu beschäftigen – zum Beispiel mit animierenden Spielzeugen wie Spielangeln oder Federstäben. Auch wenn sie nicht unbedingt eine typische Schoßkatze ist, genießt die Britisch Kurzhaar die Nähe zu ihren Menschen und sitzt gerne in Ihrer Nähe, wenn Sie die Füße hochlegen.
#3 Chartreux

Chartreux-Katzen sind still und anhänglich. Peredniankina / Shutterstock.com
Wie die Britisch Kurzhaar zählt auch die Kartäuserkatze zu den älteren Katzenrassen. Bereits im 16. Jahrhundert findet man schriftliche Hinweise auf sie in französischen Texten. Ihr mittellanges, dichtes Fell hat eine leicht wollige Struktur und ist stets einfarbig blaugrau. Die Augenfarbe reicht von Gold bis Kupfer, wobei ein tiefes Orange als besonders attraktiv gilt.
Trotz ihres ausgeprägten Jagdinstinkts sind Kartäuserkatzen im Alltag sehr gelassen. Wenn sie gerade keine Mäuse jagen, verhalten sie sich im Haus ruhig und unauffällig. Man wird sie kaum wild herumtollen sehen – dafür klettern sie gern und genießen erhöhte Aussichtspunkte. Die Kartäuserkatze ist ihrer Familie gegenüber anhänglich, kommt aber auch gut mit sich allein zurecht. Insgesamt ist sie ein angenehmer, unkomplizierter Gefährte.
#4 Exotisch

Die Exotic Shorthair ist ruhig und liebevoll. Pixel-Shot / Shutterstock.com
Die Exotic ist im Grunde genommen eine kurzhaarige Variante der Perserkatze. Man nennt sie mitunter auch Exotic Shorthair oder augenzwinkernd „Perserkatze für Faule“, da ihr Fell deutlich pflegeleichter ist. Optisch ähnelt sie der Perserkatze in nahezu allen Merkmalen – mit dem Unterschied, dass ihr Fell kurz, dicht und plüschig ist.
Wie ihre langhaarige Verwandte ist die Exotic ruhig, ausgeglichen, sanftmütig und unkompliziert im Wesen. Sie gilt als sehr anhänglich, verschmust und menschenbezogen. Damit Ihre Exotic gesund und fit bleibt, sollten Sie sie mit täglichen, spielerischen Aktivitäten zu ausreichend Bewegung motivieren – das beugt Übergewicht effektiv vor.
#5 Himalaya

Wie ihre Cousinen, die Perserkatze und die Exotic Shorthair, ist die Himalayakatze sehr gelassen. Cicafotos / Shutterstock.com
Je nach Rassenregister gilt die Himalayan entweder als eigenständige Rasse oder als Farbvariante der Perserkatze. Die International Cat Association führt sie als eigenständige Rasse, während die Cat Fanciers‘ Association sie als Farbvariante innerhalb der Perserkatzen einordnet.
Im Wesentlichen ist die Himalayan eine Perserkatze mit besonderer Farbgebung, teilt aber deren ruhiges und sanftes Wesen. Im Vergleich zur Perserkatze ist sie meist etwas gesprächiger – ein Charakterzug, den sie vermutlich von der Siamkatze geerbt hat. Da sie zu einem eher sesshaften Lebensstil neigt, sollten Sie regelmäßig mit ihr spielen, um ausreichend Bewegung in ihren Alltag zu bringen.
#6 Maine Coon

Maine Coons haben die Kunst des Abhängens gemeistert. Fotosbelkina / Shutterstock.com
Die Maine Coon entwickelte sich auf natürliche Weise im US-Bundesstaat Maine und bildete dabei ein langes, dichtes, wetterfestes Fell aus, das sie vor dem rauen Klima Neuenglands schützt. Sie zählt zu den größten Katzenrassen – manche männlichen Tiere bringen über 9 Kilogramm auf die Waage.
Auf den ersten Blick wirkt die imposante Maine Coon vielleicht etwas einschüchternd, doch tatsächlich ist sie ausgesprochen gelassen – nicht umsonst trägt sie den Beinamen „Sanfter Riese“. Mit ihrem charmanten, freundlichen Wesen passt sie sich mühelos an verschiedene Lebensumstände an. Im Vergleich zu anderen ruhigen Rassen auf dieser Liste ist die Maine Coon etwas aktiver: Sie erkundet gerne ihre Umgebung, spielt mit Begeisterung – und genießt danach ausgiebige Ruhepausen.
#7 Persisch

Die Perserkatze ist den größten Teil des Tages damit zufrieden, sich zu entspannen. Linn Currie / Shutterstock.com
Niemand weiß genau, wie alt die Rasse der Perserkatze tatsächlich ist. Allerdings finden sich Darstellungen langhaariger Katzen, die der heutigen Perser ähneln, bereits in ägyptischen Hieroglyphen aus dem Jahr 1684 v. Chr. Auch über ihren Ursprung gibt es nur Vermutungen – benannt wurde sie jedenfalls nach dem historischen Persien, dem heutigen Iran. Charakteristisch für die Perserkatze ist ihr außergewöhnlich langes, dichtes, wallendes Fell und das flache, rundliche Gesicht mit stiefmütterchenartigem Ausdruck.
Die Perserkatze gilt als eine der ruhigsten Katzenrassen überhaupt. Sie ist vollkommen zufrieden damit, in aller Ruhe zu entspannen – idealerweise auf einem weichen Kissenstapel oder einer flauschigen Decke – und das Geschehen um sich herum gelassen zu beobachten. Perserkatzen sind ausgezeichnete Schoßkatzen: liebevoll, verschmust und sehr ruhig im Wesen. Dennoch sollten Sie Ihre Katze ein- bis zweimal am Tag zum Spielen animieren, um für ein wenig Bewegung zu sorgen.
#8 Ragdoll

Ragdolls lieben es, zu kuscheln und gehalten zu werden. Maciej Matlak / Shutterstock.com
Die Ragdoll ist eine beeindruckende Rasse mit einem großen, kräftig gebauten Körper. Ihr halblanges, seidig weiches Fell besitzt kaum Unterwolle, was die Pflege erleichtert. Ragdolls kommen in allen Point-Farbvarianten vor – einfarbig, getigert oder schildpatt – mit oder ohne weiße Abzeichen. Charakteristisch für alle Ragdolls sind ihre tiefblauen Augen.
Die Ragdoll zählt zu den ruhigsten und ausgeglichensten Katzenrassen. Sie liebt es, gehalten zu werden – daher auch ihr Name: Wenn man sie auf den Arm nimmt, entspannt sie sich so sehr, dass sie fast schlaff wird wie eine Stoffpuppe („Ragdoll“). Diese Katzen sind sanft, anhänglich und gelassen und genießen das Spiel mit Erwachsenen ebenso wie mit Kindern.
#9 RagaMuffin

Der RagaMuffin ist ein kuscheliger, ruhiger Katzen-Teddybär. Wirestock Creators / Shutterstock.com
Die RagaMuffin ist eine vergleichsweise junge Katzenrasse, die in den 1990er-Jahren in Kalifornien gezielt gezüchtet wurde. Sie ist relativ groß, kräftig gebaut und trägt ein mittellanges, weiches, dichtes und seidiges Fell. Die Rasse tritt in nahezu allen Farb- und Musterkombinationen auf – mit Ausnahme der typischen Point-Färbungen.
Der sanftmütige RagaMuffin liebt es, sich auf dem Schoß einzukuscheln oder gemütlich auf dem Sofa zu liegen. Gleichzeitig spielt er gern mit vertrauten Menschen oder anderen Katzen. Wie die Ragdoll-Katze entspannt sich auch der RagaMuffin vollständig, wenn man ihn auf den Arm nimmt – er „schmilzt“ förmlich dahin. Diese Rasse gilt als außergewöhnlich liebevoll, menschenbezogen und anhänglich.
#10 Russisch Blau

Russisch Blaue Katzen sind unabhängig, kuscheln aber auch gern. Kazuma Take / Shutterstock.com
Die Russisch Blau ist eine traditionsreiche Rasse, die bereits in den 1880er-Jahren auf den ersten Katzenausstellungen in England präsentiert wurde. Sie ist bekannt für ihr kurzes, silbrig-blaugraues Fell – weich, seidig, dicht und plüschig zugleich. Typisch für die Russisch Blau sind zudem ihre smaragdgrünen Augen und die leicht nach oben gezogenen Mundwinkel, die ihr ein sanft lächelndes Aussehen verleihen.
Diese Rasse gilt als ruhig, zurückhaltend und ausgeglichen. Russisch Blau-Katzen kommen gut damit zurecht, gelegentlich allein zu sein, zeigen aber ihre Zuneigung, sobald Sie nach Hause kommen – zum Beispiel, indem sie sich schnurrend auf Ihren Schoß legen. Sie sind ihren Bezugspersonen sehr zugewandt, können Fremden gegenüber jedoch eine gewisse Zurückhaltung zeigen.
#11 Selkirk Rex

Selkirk Rex sind sehr gelassen, genau wie ihre entfernten Cousins, die Perserkatze und die Britisch Kurzhaar. Peredniankina / Shutterstock.com
Das charakteristische, lockige Fell der Selkirk Rex lässt diese Rasse wirken, als hätte sie ständig einen „Bad Hair Day“. Tatsächlich ist das Fell jedoch sehr weich und pflegeleicht – zu häufiges Bürsten wird sogar nicht empfohlen, da es die Locken auflockern kann. Das Fell kann sowohl kurz als auch lang sein und kommt in allen erdenklichen Farben und Mustern vor.
Die Selkirk Rex entstand aus einem einzelnen, gelockten Kätzchen, das in einem Wurf mit Wildkatzen geboren wurde, sowie durch gezielte Kreuzungen mit Perserkatzen und Britisch Kurzhaar – zwei Rassen, die für ihr ruhiges und ausgeglichenes Wesen bekannt sind. Kein Wunder also, dass die Selkirk Rex als besonders entspannt, verschmust und freundlich gilt. Sie zeichnet sich durch ein geduldiges und liebevolles Temperament aus, das sie zu einem angenehmen Begleiter macht.
Wenn Sie eine ruhige Katzenrasse halten, achten Sie darauf, dass Ihr entspannter Mitbewohner ausreichend Bewegung bekommt. Diese Katzen sind von Natur aus weniger aktiv – daher liegt es an Ihnen, für die nötige körperliche und geistige Anregung zu sorgen.
„Es ist wichtig, dass ruhige Katzen genügend Bewegung haben, um ihre körperliche Gesundheit zu erhalten, Übergewicht vorzubeugen, Stress und Ängste zu reduzieren, ihre geistige Aktivität zu fördern und Verhaltensproblemen wie zerstörerischem Verhalten infolge von Langeweile vorzubeugen“, erklärt Dr. Savageau. „Animieren Sie ruhige Katzen zu mehr Aktivität durch interaktive Spielsitzungen – etwa mit Federangeln oder Laserpointer – und stellen Sie Kratzbäume, Kletterstrukturen oder Rückzugsorte zur Verfügung. Auch Futterrätsel oder kleine Verstecke schaffen eine anregende Umgebung.“