So wechseln Sie von Nassfutter zu Trockenfutter

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Nasses vs. trockenes Katzenfutter

Kirsten McCarthy / Cats.com

Müssen Sie das Futter Ihrer Katze von Nass- auf Trockenfutter umstellen? Fragen Sie sich, wie Sie diesen Wechsel für sich und Ihre Katze möglichst stressfrei und sicher gestalten können? Dann lesen Sie weiter – hier finden Sie praktische Tipps, die Ihnen dabei helfen!

Katzen sind bekannt dafür, beim Futter wählerisch zu sein. Wenn Sie endlich ein Futter gefunden haben, das Ihrer Katze schmeckt, fällt die Entscheidung für eine Umstellung oft nicht leicht. Dennoch gibt es viele gute Gründe, das Futter zu wechseln – etwa gesundheitliche Aspekte, Sicherheitsbedenken, praktische Erwägungen oder auch finanzielle Gründe.

Wenn Sie darüber nachdenken, die Ernährung Ihrer Katze umzustellen, sollten Sie ein paar Dinge beachten. So stellen Sie sicher, dass der Wechsel möglichst stressfrei und gut verträglich verläuft – für Ihre Katze und auch für Sie.

Wie wechselt man zwischen Nass- und Trockenfutter für Katzen?

Nass- und Trockenfutter für Katzen

Die Futterumstellung Ihrer Katze sollte schrittweise erfolgen, damit sich Ihre Katze an das neue Futter gewöhnen kann. Kate Barrington / Cats.com

Ein Futterwechsel bei Katzen bedeutet mehr, als einfach an einem Tag den alten Napf wegzunehmen und am nächsten das neue Futter hineinzustellen. Damit der Übergang gut gelingt, sollte er schrittweise, langsam und mit Fingerspitzengefühl erfolgen.

Katzen reagieren auf Veränderungen oft zurückhaltend – das gilt besonders beim Futter. Es kann daher etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis Ihre Katze das neue Futter annimmt. Ob es sich um ein junges Kätzchen oder eine ausgewachsene Katze handelt, macht dabei ebenfalls einen Unterschied: Die Bereitschaft zur Umstellung kann je nach Alter und Gewohnheiten variieren.

Bei einer Futterumstellung kann es nötig sein, verschiedene Geschmacksrichtungen des neuen Futters auszuprobieren. Bedenken Sie: Ihre Katze ist ein Individuum mit ganz eigenen Vorlieben – und Abneigungen.

Vielleicht haben Sie den Eindruck, dass sie das neue Trockenfutter grundsätzlich ablehnt. In Wahrheit gefällt ihr aber womöglich einfach die angebotene Geschmacksrichtung nicht. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt – keine einfache Sache!

So erleichtern Sie Ihrer Katze die Umstellung auf Nassfutter

Wie gehen Sie also bei der Umstellung der Ernährung am besten vor? Der entscheidende Punkt ist, den Wechsel Schritt für Schritt anzugehen.

Schritt 1: Bieten Sie das neue Futter zusammen mit dem alten Futter an

Füttern Sie Ihre Katze zunächst ganz normal mit ihrem gewohnten Futter. Stellen Sie einfach eine kleine Portion des neuen Futters zusätzlich neben ihren Napf. So kann Ihre Katze das neue Futter in Ruhe kennenlernen und verstehen, dass dieses ungewohnte Zeug ebenfalls Futter ist. Mischen Sie die beiden Sorten noch nicht – es ist wichtig, sie anfangs getrennt zu halten.

Vielleicht schnuppert oder frisst Ihre Katze schon vom neuen Futter – das wäre natürlich ideal! Wenn nicht, ist das auch kein Grund zur Sorge. Manche Katzen zeigen anfangs kein Interesse, und das ist völlig normal. Wichtig ist vor allem, dass sie sich zuerst an den neuen Geruch gewöhnen kann.

Sobald Ihre Katze beginnt, das neue Futter zu fressen, lassen Sie beide Futtersorten mindestens drei Tage lang nebeneinander stehen, bevor Sie den nächsten Schritt der Umstellung angehen.

Schritt 2. Reduzieren Sie die Menge an altem Futter und erhöhen Sie die Menge an neuem Futter

Halten Sie die beiden Futtersorten weiterhin getrennt. Geben Sie Ihrer Katze etwas mehr vom neuen Futter und gleichzeitig etwas weniger vom alten. Wichtig ist, das Futter noch nicht zu mischen – die Konsistenz unterscheidet sich deutlich, und Ihre Katze braucht Zeit, sich an das neue Gefühl im Maul zu gewöhnen.

Wenn Sie die Futtersorten zu früh vermengen, besteht die Gefahr, dass Ihre Katze davon abgeschreckt wird und gar nichts mehr frisst. Steigern Sie die Menge des neuen Futters erst dann, wenn Ihre Katze die bisherige Portion bereitwillig und mit Freude frisst. So stellen Sie sicher, dass die Umstellung in ihrem eigenen Tempo erfolgt.

Schritt 3. Verwenden Sie keine alten Lebensmittel mehr

Wenn Ihre Katze das neue Futter mindestens eine Woche lang gern frisst – parallel zum alten Futter –, können Sie das alte Futter nach und nach ganz weglassen. Sollte Ihre Katze das neue Futter plötzlich ablehnen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass die Umstellung zu schnell ging.

In diesem Fall ist es sinnvoll, ein oder zwei Schritte zurückzugehen und Ihrer Katze noch etwas mehr Zeit zu geben. Sobald sie wieder Vertrauen gefasst hat, können Sie den Prozess erneut in kleinen Etappen fortsetzen.

Gründe für die Umstellung von Nass- auf Trockenfutter

Es gibt viele gute Gründe, warum Sie das Futter Ihrer Katze von Nass- auf Trockenfutter umstellen möchten. Einige der häufigsten finden Sie im Folgenden.

1. Ein medizinischer Grund

Bestimmte Krankheiten machen eine spezielle Ernährung erforderlich oder unterstützen zumindest eine gezielte Futterumstellung. Dazu zählen unter anderem Nierenversagen, Diabetes, Arthritis, Blasen– oder Nierensteine, Übergewicht, Hautprobleme, Allergien, Verdauungsstörungen, Lebererkrankungen, eine Schilddrüsenunter- oder -überfunktion sowie Zahnerkrankungen. Manche Katzen haben nach einer überstandenen Krankheit auch einen besonders empfindlichen Magen.

Auch die Lebensphase Ihrer Katze kann eine Rolle spielen. Ist Ihre Katze zum Beispiel trächtig, benötigt sie ein anderes Nährstoffprofil: Kätzchenfutter enthält in der Regel mehr Proteine, Fette und Kohlenhydrate als Futter für ausgewachsene Katzen – und ist damit besser auf die Bedürfnisse tragender Katzen abgestimmt.

2. Der Geschmack Ihrer Katze könnte sich geändert haben

Manche Katzen ändern plötzlich ihre Vorlieben – und entscheiden sich ganz eigenständig für eine andere Futtersorte. Vielleicht erzählt Ihnen ein Nachbar, dass Ihre Katze regelmäßig bei ihm frisst – ausgerechnet das Futter seiner eigenen Katze.

Es kann gut sein, dass Ihre Katze das Futter, das Sie ihr anbieten, plötzlich nicht mehr mag. Und oft passiert das ausgerechnet dann, wenn Sie beim Sonderangebot zugeschlagen und gleich einen großen Vorrat gekauft haben!

3. Ihre Situation könnte sich geändert haben

Vielleicht hat sich Ihre finanzielle Situation verändert – und das bisherige Futter passt nicht mehr ins Budget. Oder aber Sie möchten Ihrer Katze jetzt ein hochwertigeres Futter gönnen, das bislang außerhalb Ihrer Möglichkeiten lag.

Weitere Tipps für die reibungslose Umstellung Ihrer Katze von Nass- auf Trockenfutter

Umstellung einer Katze auf Nassfutter

Wenn eine Katze ihr ganzes Leben lang nur eine Futtersorte gegessen hat, kann die Umstellung für sie verwirrend sein. Kate Barrington / Cats.com

1. Keine Eile

Rechnen Sie damit, dass die Umstellung etwa einen Monat dauern kann – und das ist völlig in Ordnung. So haben Sie genug Zeit, den Prozess in kleinen Schritten durchzuführen, ohne Ihre Katze zu überfordern.

Wichtig ist vor allem, dass die Umstellung von Nass- auf Trockenfutter überhaupt stattfindet – egal, wie lange sie am Ende dauert. Denken Sie daran: Es ist ein Marathon, kein Sprint. Jede zu schnelle Veränderung kann bei Ihrer Katze unnötigen Stress auslösen.

2. Seien Sie geduldig

In dieser Situation ist Geduld wirklich entscheidend. Geben Sie Ihrer Katze die Zeit, die sie braucht, um sich an die Veränderung zu gewöhnen. Es kann gut sein, dass sie das neue Futter anfangs nicht einmal als solches erkennt – schließlich unterscheidet es sich deutlich in Konsistenz und Textur.

Vielleicht hat Ihre Katze ihr ganzes Leben lang dasselbe Futter bekommen und kennt schlichtweg nichts anderes. Manche Katzen sind sichtlich irritiert, wenn plötzlich etwas ganz Neues im Napf liegt – und fragen sich womöglich, wo ihr vertrautes Futter geblieben ist.

3. Überwachen Sie die Nahrungsaufnahme

Beobachten Sie genau, was Ihre Katze tatsächlich frisst – besonders, wenn Sie mehrere Katzen im Haushalt haben. Achten Sie darauf, dass Ihre Katze weiterhin regelmäßig frisst und ausreichend Kalorien zu sich nimmt.

Wenn Katzen mehrere Tage hintereinander gar nichts fressen, kann das zu einer sogenannten hepatischen Lipidose führen – auch als Fettlebererkrankung bekannt. Diese Erkrankung ist ernst und kann lebensbedrohlich sein. Deshalb ist es wichtig, bei einer Futterumstellung stets aufmerksam und vorsichtig vorzugehen.

4. Wiegen Sie Ihre Katze

Während der Futterumstellung ist es wichtig, Ihre Katze regelmäßig zu wiegen. Bekommt sie nicht ausreichend Nährstoffe und Kalorien, kann das zu Gewichtsverlust führen – und damit ihre Gesundheit gefährden.

Durch eine sorgfältige Gewichtskontrolle behalten Sie im Blick, ob Ihre Katze das neue Futter gut annimmt und ausreichend versorgt ist. So können Sie sicherstellen, dass die Umstellung reibungslos und ohne gesundheitliche Risiken verläuft.

5. Bereiten Sie sich auf Lebensmittelverschwendung vor

Es kann hilfreich sein, sich im Voraus darauf einzustellen, dass beim Übergang von Nass- zu Trockenfutter unter Umständen etwas Futter verschwendet wird. Ihre Katze wird vermutlich nicht jeden Tag alles aufessen, wenn sich das Angebot verändert.

Wenn Sie das von Anfang an einkalkulieren, bleiben Sie entspannter und vermeiden unnötigen Frust. Gelassenheit hilft in dieser Phase – Ihrer Katze und Ihnen gleichermaßen.

6. Ändern Sie das Essen niemals plötzlich

Stellen Sie das Futter Ihrer Katze niemals abrupt um – es sei denn, Ihr Tierarzt hat ausdrücklich dazu geraten. Plötzliche Veränderungen in der Ernährung können gesundheitliche Folgen haben und zu Magenproblemen wie Erbrechen oder Durchfall führen.

7. Achten Sie auf gesundheitliche Probleme

Es gibt verschiedene Gründe, warum Ihre Katze kein Trockenfutter fressen möchte. Hat sie zum Beispiel Probleme mit den Zähnen, kann das Kauen der harten Futterbrocken schmerzhaft sein. Wenn Sie sich Sorgen um die Gesundheit Ihrer Katze machen, wenden Sie sich am besten an Ihre Tierarztpraxis.

Beobachten Sie auch, ob sich das Fressverhalten oder der Appetit Ihrer Katze verändert. Ein nachlassender Hunger kann ein Hinweis darauf sein, dass sich Ihre Katze unwohl fühlt – und nicht unbedingt darauf, dass sie das angebotene Futter nicht mag.

Sollten Sie Nass- und Trockenfutter für Katzen abwechseln?

Für viele Katzen ist es sinnvoll, schrittweise zwischen Nass- und Trockenfutter zu wechseln – vorausgesetzt, sie sind bereits an Trockenfutter gewöhnt. Eine abrupte Umstellung von Nass- auf Trockenfutter (oder umgekehrt) kann für sie schwierig sein. Ein sanfter Übergang hilft nicht nur, Verdauungsprobleme zu vermeiden, sondern ermöglicht Ihnen auch eine bessere Kontrolle über die Nährstoffversorgung Ihrer Katze.

In den ersten Tagen kann ein Verhältnis von 50:50 sinnvoll sein. Nassfutter unterstützt die Flüssigkeitszufuhr, während Trockenfutter praktisch ist und durch seine Konsistenz auch einen gewissen Nutzen für die Zahngesundheit bietet. Achten Sie aber stets darauf, plötzliche Futterwechsel zu vermeiden, um Magenverstimmungen zu verhindern.

Katzen sind Gewohnheitstiere – viele reagieren zunächst skeptisch auf Veränderungen beim Futter. Doch wenn Sie die Umstellung mit Geduld und in kleinen Schritten angehen, wird auch eine wählerische Katze den Wechsel schaffen. Entscheidend ist, dass Sie Ihrer Katze die Zeit geben, die sie braucht.

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Dr. Emma Chandley BVetMed PGCertSAS MRCVS

Emma hat 2011 ihr Studium am Royal Vet College in London abgeschlossen. Sie ist Expertin für Katzenverhalten und -ernährung und interessiert sich auch sehr für Chirurgie. Emma absolvierte ein Postgraduiertenzertifikat in Kleintierchirurgie und erhielt anschließend den Status einer fortgeschrittenen Praktikerin in derselben Disziplin.