7 häufige Lautäußerungen von Katzen und ihre Bedeutung

Aktie Email Pinterest Linkedin Twitter Facebook

Katzen verfügen über ein beeindruckend vielfältiges Stimmspektrum. Tatsächlich zählen sie zu den Fleischfressern mit den vielfältigsten Lautäußerungen – sie können rund 100 verschiedene Laute von sich geben, während es bei Hunden nur etwa 10 sind.

Sowohl untereinander als auch im Kontakt mit anderen Arten nutzen Katzen ihre Stimme, um auf ganz eigene Weise ihre Gefühle auszudrücken. Studien zeigen, dass dabei die Umgebung eine entscheidende Rolle spielt: Das Stimmverhalten von Wildkatzen unterscheidet sich deutlich von dem domestizierter Hauskatzen – oft sogar mit gegensätzlichen Lautmustern.

Werfen wir noch einmal einen Blick auf die gängigsten Geräusche von Katzen – und darauf, was sie uns damit sagen wollen.

Stimmliche Kommunikation

Auch wenn die Hauskatze ursprünglich als Einzelgänger gilt, hat die Domestizierung zu vielfältigen sozialen und verhaltensbezogenen Veränderungen geführt. Das macht sie heute flexibel im Zusammenleben mit anderen – und in ihrer Art zu kommunizieren, je nach Situation und Bedürfnis.

Die verbale Kommunikation lässt sich in vier Kategorien einteilen:

  1. Agonistischer Austausch
  2. Sexuelles Zusammenspiel
  3. Interaktionen zwischen Königin und Kätzchen
  4. Katze-Mensch-Gespräche

In einer Studie wurden Katzenlaute in die Kategorien Murmeln, Vokallaute und angespannte Intensitätsmuster eingeteilt. Eine andere Untersuchung differenzierte nach Geräuschen mit geschlossenem Mund, mit weit geöffnetem Mund sowie solchen mit dauerhaft geschlossenem Mund.

Auch zwischen Haus- und Wildkatzen zeigten sich Unterschiede: Die Lautäußerungen von Hauskatzen in der Kommunikation mit Menschen sind in der Regel höher, dabei aber kürzer – und sie zeigen zudem ein ausgeprägteres Kommunikationsverhalten untereinander.

Liste der Lautäußerungen von Katzen

Liste der Lautäußerungen von Katzen

Zu den häufigsten Lautäußerungen von Katzen und ihrer jeweiligen Bedeutung zählen:

1. Miauen oder Miauen

Katzen äußern sich durch eine Vielzahl an Miautönen, die sich in Intensität, Länge und Häufigkeit unterscheiden. Sie kommen in den unterschiedlichsten Situationen vor und variieren stark, um unterschiedliche Botschaften zu vermitteln.

Interessanterweise richten Katzen ihr Miauen eher an Menschen als an andere Katzen. Zwar dient es in der frühen Entwicklungsphase der Kommunikation zwischen Mutter und Jungtieren, doch im Umgang zwischen erwachsenen Hauskatzen ist Miauen eher selten.

Das Miauen dient in der Regel als Aufforderung – etwa zur Begrüßung, um Aufmerksamkeit zu bekommen, Futter zu fordern oder wenn ein Kätzchen von seiner Mutter getrennt ist.

Wenn das Miauen aus Frustration entsteht – zum Beispiel, weil die Katze nicht nach draußen kann oder kein Futter bekommt – kann es deutlich länger und häufiger auftreten.

2. Schnurren

Schnurren ist das bekannteste aller Murmelgeräusche – und einer der tiefsten Laute, die Katzen von sich geben können.

Es entsteht durch die rhythmische Verengung der Kehlkopfmuskulatur, während der Mund beim Atmen geschlossen bleibt. Da das Schnurren sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen hörbar ist, wirkt es gleichmäßig und kann über längere Zeit anhalten.

Katzen können die Lautstärke ihres Schnurrens je nach Intensität ihrer Emotionen variieren. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Tiere deutlich: Manche schnurren kaum hörbar, andere so laut, dass ihre Halter nachts kein Auge zubekommen.

Schnurren tritt in ganz unterschiedlichen Situationen auf – sowohl in positiven als auch in belastenden Momenten. Katzenmütter schnurren beim Säugen ihrer Jungen, und auch die Kätzchen schnurren dabei. Ebenso schnurren Katzen, wenn sie sich neben einem Artgenossen ausruhen oder an ihn schmiegen, wenn sie ihre Menschen begrüßen oder wenn sie auf dem Schoß gestreichelt und gepflegt werden. In diesen Fällen wird das Schnurren meist als Ausdruck von Zufriedenheit interpretiert.

Hören Sie sich dieses Video an, um das Schnurren einer Katze zu erleben.

Tierärzte und Katzenhalter berichten, dass manche Katzen auch dann schnurren, wenn sie Schmerzen haben. Einige wurden sogar dabei beobachtet, wie sie während der Wehen schnurrten.

Es gibt bislang keine ausreichenden Belege dafür, welche Funktion das Schnurren in belastenden Situationen genau erfüllt. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass es der Katze in solchen Momenten zur Selbstberuhigung und Schmerzlinderung dient.

3. Trillern/Zwitschern

Trillern dient vor allem der Begrüßung, dem Aufmerksam-Machen und der Förderung freundlicher Kontakte zwischen Katzen. Die zwitschernde Variante wird häufig eingesetzt, um Kätzchen zu rufen, tritt aber auch in der Kommunikation zwischen erwachsenen Katzen auf.

Triller und Zwitschern richten sich ebenso an Menschen und sind oft zusammen mit Miauen zu hören. Es wird außerdem vermutet, dass das hohe Zwitschern dem Ruf von Vögeln oder Nagetieren ähnelt – möglicherweise, um Beutetiere anzulocken.

Sehen Sie, wie diese Katze ihren Besitzer antrillert, nachdem sie aus einem Nickerchen geweckt wurde.

4. Geschwätz/Geschnatter

Katzenschnattern ist ein Verhalten, das auftritt, wenn eine Katze Beute im Blick hat, diese aber nicht erreichen kann. Meist richtet sich die Reaktion gegen Vögel, gelegentlich aber auch gegen andere Beutetiere oder sogar Spielzeug. Das charakteristische Klickgeräusch entsteht in kurzen Sequenzen durch das schnelle Bewegen des Kiefers bei leicht geöffnetem, angespannten Maul.

Die genaue Funktion dieses Verhaltens ist nicht eindeutig geklärt. Es gibt jedoch verschiedene Theorien – etwa, dass es ein Ausdruck von Frustration bei der unerreichbaren Jagd ist, eine Erwartungshaltung gegenüber dem Beutefang darstellt, Laute möglicher Beutetiere imitiert oder mit dem sogenannten Tötungsbiss zusammenhängt.

In diesem Video schnattert eine Katze, während sie mit einem Spielzeug aus Federn spielt.

5. Zischen

Das Zischen ist leicht an seinem markanten Klang zu erkennen. Es handelt sich dabei um ein langgezogenes Ausatmen, das entsteht, wenn die Katze ihr Maul weit öffnet und dabei die Zähne zeigt.

Im Vergleich zu Miauen, Jaulen oder Kreischen weist das Zischen einige Unterschiede auf. Es tritt vor allem in bedrohlichen oder abwehrenden Situationen auf und dient als Warnsignal gegenüber anderen Katzen. Begleitet wird es meist von einer deutlich veränderten Körperhaltung.

6. Knurren

Knurren ist während einer schnellen Einatmung zu hören. Es handelt sich um einen rauen, lauten und meist hohen Laut, der mit offenem Maul erzeugt wird – typischerweise in Momenten aktiver Aggression oder bei Schmerzen.

Auch in Angriffssituationen oder zur Verteidigung setzen Katzen das Knurren ein – sowohl gegenüber Artgenossen als auch anderen Tieren – um den Gegner einzuschüchtern oder in die Flucht zu schlagen.

7. Schrei

Wenn eine Katze schreit, bringt sie damit starke negative Emotionen wie Angst oder Schmerz zum Ausdruck. Nähert sich eine Bedrohung weiter an, kann die Katze plötzlich laut aufschreien, um den Gegner zu erschrecken – was ihr entweder die Flucht oder einen Angriff ermöglicht (Brown & Bradshaw, 2014).

Schmerzschreie sind kurz, aber intensiv. Sie zeichnen sich durch angespannte Vokallaute aus, die durch starke Muskelanspannung im Mund- und Rachenraum sowie durch kräftigen Atemdruck entstehen (Moelk, 1944).

Lesen Sie auch: Warum fauchen Katzen und was Sie wissen müssen

Quellen anzeigen
Cats.com verwendet hochwertige, glaubwürdige Quellen, darunter von Experten überprüfte Studien, um die Behauptungen in unseren Artikeln zu untermauern. Diese Inhalte werden regelmäßig überprüft und auf ihre Richtigkeit aktualisiert. Besuchen Sie unsere Über uns Seite, um mehr über unsere Standards zu erfahren und unseren tierärztlichen Prüfungsausschuss kennenzulernen.
  1. Atkinson, T. (2018). Praktisches Katzenverhalten. Oxfordshire: CAB International, 22-28. Abgerufen am 09. Oktober 2021

  2. Care, IC (05. Oktober 2018). Katzenkommunikation. Abgerufen am 13. Oktober 2021 von iCatCare: https://icatcare.org/advice/cat-communication/

  3. Care, IC (2020, 01. September). Modul 2: Sinne und Kommunikation – Lautäußerungen und ihre Verwendung in der Kommunikation. Großbritannien. Abgerufen am 08. Oktober 2021

  4. Chloé Tavernier, SA (Januar 2020). Lautliche Kommunikation bei Katzen. Journal of Veterinary Science, 18-21. Abgerufen am 11. Oktober 2021 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7000907/

  5. Heath, IR (2016). Verhaltensgesundheit und Wohlbefinden von Katzen. St. Louis, MO: Elsevier. Abgerufen am 10. Oktober 2021

  6. Schötz, S. (September 2015). Agonistische Lautäußerungen bei Hauskatzen: eine Fallstudie. Universität Lund, (S. 86-87). Abgerufen am 11. Oktober 2021 von https://www.researchgate.net/publication/281610389_Agonistic_vocalisations_in_domestic_cats_a_case_study

Avatar photo

Melina Grin

Melina entdeckte ihre Leidenschaft, Tieren zu helfen, schon in ihrer Kindheit. Nachdem sie als Krankenschwester im Veterinärbereich gearbeitet hatte, interessierte sie sich für das Verhalten von Katzen, Körpertherapien und Energiemedizin. Melina verfügt über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit Verhaltens- und Trainingsproblemen von Katzen und ist hochqualifiziert in der Pflege und Rehabilitation der geliebten Haustiere ihrer Kunden. Sie glaubt, dass ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl das Haustier als auch den Besitzer berücksichtigt, der beste Weg ist, die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden eines Haustiers zu verbessern. Melina ist die stolze Gründerin und Leiterin von Pet Nurture, einem einzigartigen mobilen Tier-Wellness-Zentrum mit Sitz in Sydney, Australien, das auf Katzen spezialisiert ist.