Über Fettlebererkrankungen bei Katzen
Die Fettlebererkrankung, auch als feline hepatische Lipidose (FHL) oder Fettlebersyndrom bekannt, ist eine der häufigsten Lebererkrankungen bei Katzen.
Es handelt sich um eine komplexe Form von Leberversagen bei Katzen, die noch nicht vollständig verstanden ist. Es kann als primäre Erkrankung auftreten (d. h. als einziges Problem, das für sich allein steht).
Häufiger tritt sie als Folge einer anderen primären Erkrankung auf (z. B. Diabetes mellitus, Pankreatitis, entzündliche Darmerkrankung, Nierenerkrankung, Schilddrüsenüberfunktion, andere Arten von Lebererkrankung).
Die Erkrankung tritt typischerweise bei mittelalten, fettleibigen oder übergewichtigen Katzen auf, die seit ein paar Tagen oder länger nichts mehr fressen. Lipide (Fette) sammeln sich in den Leberzellen der betroffenen Katze an, und der daraus resultierende Krankheitsverlauf verschlimmert dann das ursprüngliche Problem, das die Katze überhaupt erst zum Fressen veranlasst hat.
Ursachen der Fettleber bei Katzen
Der Hauptgrund dafür ist, dass die Katze Übergewicht mit sich herumträgt. Wenn die Katze dann aus irgendeinem Grund aufhört zu fressen, wird dieses überschüssige Fett im Körper der Katze mobilisiert und die Leber wird mit überschüssigem Fett überschwemmt, das sich in den Leberzellen ansammelt. Dies führt dann zu sekundären Problemen im Stoffwechsel der Katze und führt zu den Anzeichen einer Fettlebererkrankung.
Für diesen anfänglichen Appetitverlust gibt es viele mögliche Ursachen, die von einer Grunderkrankung (wie den oben aufgeführten) bis zu einer erheblichen Änderung des Lebensstils der Katze (z. B. eine plötzliche Ernährungsumstellung oder eine Veränderung des sozialen Umfelds im Haushalt, z. B. ein neues Haustier usw.) reichen.
Das Problem besteht darin, dass der Körper aufgrund der mangelnden Aufnahme von Nahrung in den Blutkreislauf gezwungen ist, für seinen Bedarf auf die Fettreserven des Körpers zurückzugreifen. Bei einer Katze mit zu viel Körperfett führt dies dazu, dass mehr Fett in den Blutkreislauf freigesetzt wird, als die Leber verträgt.
Symptome einer Fettlebererkrankung bei Katzen
Das erste Problem besteht darin, dass die Katze aus einem der oben genannten Gründe aufhört zu fressen. Dies kann einen scheinbar einfachen Grund haben (z. B. Ernährungsumstellung) oder schwerwiegender sein (z. B. Diabetes mellitus).
Nach einigen Tagen der Appetitlosigkeit beginnen sich jedoch die Anzeichen einer Fettlebererkrankung zu zeigen.
Es kann zu einem deutlichen, schnellen Gewichtsverlust in Verbindung mit Muskelschwund kommen, die Katze kann matt werden und sich nicht mehr bewegen wollen. Zu den ernsteren Anzeichen zählen Erbrechen, Durchfall (manchmal Verstopfung), Gelbsucht (Gelbfärbung des Zahnfleisches), vermehrter Speichelfluss (Hypersalivation) und eine Ventroflexion des Halses (der Kopf wird zum Boden gedrückt, als würde sie eine Purzelwende machen).
Diagnose einer Fettlebererkrankung
Ihr Tierarzt wird diese Erkrankung vermuten, wenn die oben aufgeführte Krankengeschichte und die Anzeichen vorliegen.
Körperliche Untersuchung
Bei der körperlichen Untersuchung kann eine Vergrößerung der Leber ertastet werden und in über 70 % der Fälle kommt es zu Gelbsucht (Ikterus oder gelbes Zahnfleisch).
Bluttests
Blutuntersuchungen zur Überprüfung der Leberfunktion zeigen deutlich erhöhte Leberenzymwerte (wie ALT, GGT, ALKP und AST) sowie hohe Bilirubinwerte (daher die Gelbsucht). Ultraschalluntersuchungen zeigen eine diffus vergrößerte Leber, und wenn eine Computertomographie (CT-Scan) durchgeführt wird, ist der CT-Wert der Leber erhöht.
Feinnadelaspiration (FNA)
Zur Bestätigung der Diagnose sowie zur Blutuntersuchung empfiehlt Ihr Tierarzt möglicherweise eine Feinnadelaspiration (FNA), bei der eine sehr kleine Probe des Lebergewebes durch das Einführen einer sehr feinen Nadel durch die Haut in die Leber entnommen wird.
Bei über 80 % der Leberzellen zeigen sich oft charakteristische Veränderungen. Eine Leberbiopsie könnte zur definitiven Diagnose herangezogen werden, ist aber im Allgemeinen nicht notwendig.
Wie behandelt man eine Fettlebererkrankung bei Katzen?
Das Hauptziel besteht darin, die Katze wieder zum Fressen zu bringen: Das Problem wird durch Stoffwechselveränderungen verursacht, die auftreten, wenn eine Katze keine Nahrung über ihr Verdauungssystem aufnimmt.
Da Katzen aufgrund einer Fettlebererkrankung ihren Appetit verlieren, ist es nicht immer so einfach, ihnen die Nahrung zuzuführen, die sie für die Genesung benötigen.
Manchmal wird Zwangsernährung durchgeführt (die Katze wird festgehalten und ihr wird entweder Futter ins Maul gesteckt und die Kiefer zusammengedrückt oder es wird eine Spritze mit flüssiger Nahrung verwendet). Diese Methode ist nicht zu empfehlen, da sie Stress und Angst verursacht und dazu führen kann, dass Katzen das Futter noch mehr ablehnen, was zu einer noch längeren Periode des Appetitverlusts führt.
Bei den meisten Katzen ist eine Ernährungssonde (ein flexibler, gummiartiger Schlauch) erforderlich, die unter Narkose eingeführt werden muss. Es stehen drei Arten zur Verfügung.
- Eine nasoösophageale Sonde wird durch ein Nasenloch in den hinteren Teil der Nase und dann in die Speiseröhre eingeführt. Diese Sonden sind eng, sodass sie mit flüssiger Nahrung gefüttert werden müssen.
- Durch einen Einschnitt an der Seite des Halses der Katze wird eine Ösophagostomiesonde oder Pharyngostomiesonde eingeführt: Diese haben einen größeren Durchmesser und ermöglichen so die Verabreichung von normaler, verflüssigter Nahrung über eine große Spritze.
- Eine Gastrotomiesonde kann durch die Bauchdecke direkt in den Magen der Katze eingeführt werden. Diese Methode wird jedoch nicht so häufig angewendet, da sie tendenziell komplizierter ist.
Das Ziel besteht darin, der Katze mit einer ausgewogenen, bekömmlichen „Erholungsdiät“ täglich etwa 50 kcal/kg ihres Idealgewichts zuzuführen.
Dies sollte in häufigen kleinen Mahlzeiten (z. B. sechsmal täglich) gegeben werden. Beginnen Sie mit kleineren Mengen und steigern Sie diese allmählich, während sich der Körper des Tieres wieder an die Nahrungsaufnahme gewöhnt.
Normalerweise sind weitere unterstützende Behandlungen erforderlich, darunter:
- Intravenöse Flüssigkeitstherapie („Tropf“)
- Vitamin-K- und Vitamin-B12-Supplementierung
- Leberunterstützende Medikamente wie L-Carnitin und S-Adenosyl-L-Methionin (SAMe)
- Bei Bedarf Medikamente zur Unterdrückung des Erbrechens
Wichtig ist natürlich auch die gleichzeitige Behandlung etwaiger Grunderkrankungen, die zur Appetitlosigkeit geführt haben, die wiederum der Fettlebererkrankung vorausging.
Im Zusammenhang mit dieser Krankheit können Probleme mit der Blutgerinnung auftreten, sodass die tierärztliche Versorgung auch die Überwachung der Parameter der roten Blutkörperchen durch Bluttests umfassen kann.
Eine sorgfältige Überwachung durch das tierärztliche Team ist wichtig: Insbesondere das „Refeeding-Syndrom“ ist eine häufige Komplikation, die innerhalb der ersten zwei Tage nach Wiederaufnahme der Nahrungsaufnahme auftreten kann. Dabei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Stoffwechselkrise, die durch Störungen des Elektrolythaushalts im Blut verursacht wird und durch die plötzliche Nahrungsaufnahme nach einer Fastenzeit ausgelöst werden kann.
Durch die schrittweise Wiedereinführung von Lebensmitteln, in kleinen Mengen und mit langsamer Steigerung, soll das Auftreten dieses Problems verhindert werden.
Neben der spezifischen Behandlung der Fettlebererkrankung ist es auch wichtig, dass alle zugrunde liegenden Erkrankungen, wie oben erwähnt, ebenfalls wirksam behandelt werden.
Das Hauptziel aller Katzenbesitzer sollte darin bestehen, einer Fettlebererkrankung vorzubeugen, indem sie dafür sorgen, dass ihre Katzen nicht übergewichtig oder fettleibig werden.
Und alle Besitzer übergewichtiger oder fettleibiger Katzen sollten sich darüber im Klaren sein, dass Übergewicht ein Hauptrisikofaktor für diese Erkrankung ist. Sie sollten die klinischen Anzeichen dieser Erkrankung kennen und bereit sein, dringende Maßnahmen zu ergreifen, wenn ihre Katze länger als einen Tag nichts frisst.
Häufig gestellte Fragen
Muss meine Katze zur Behandlung ins Krankenhaus?
Bei der Diagnose ist eine intensive Behandlung mit Überwachung der Blutproben usw. erforderlich, sodass betroffene Katzen sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Viele Katzen lernen jedoch schnell, Sondenernährung zu akzeptieren, sodass sie nach der Stabilisierung möglicherweise nach Hause entlassen werden können.
Wie lange muss die Ernährungssonde liegen bleiben?
Katzen müssen beim Füttern unterstützt werden, bis sie selbst genug fressen. Dies kann zwischen drei und zehn Tagen oder länger dauern. Jeder Fall ist anders und Ihr Tierarzt kann Sie am besten beraten.
Wie ist die Prognose bei einer Fettlebererkrankung?
Es ist schwierig, den Ausgang für Katzen mit dieser Erkrankung vorherzusagen, da so viele Variablen eine Rolle spielen. Nicht nur die Fettlebererkrankung muss behandelt werden, sondern oft muss auch das zugrunde liegende primäre Problem angegangen werden. Aus diesem Grund variieren die Überlebensraten zwischen 20 % und 80 %. Um weitere Einzelheiten zu erfahren, besprechen Sie den individuellen Zustand Ihrer Katze mit Ihrem Tierarzt.
Wie lange kann eine Katze mit einer Fettlebererkrankung leben?
Ohne Behandlung kann eine Fettlebererkrankung schnell tödlich enden: dringende tierärztliche Hilfe ist unerlässlich. Mit einer Behandlung kann die Katze nach ihrer Genesung oft in ein normales Leben zurückkehren, ohne dass dieser schwierige Zustand erneut auftritt.
Wie viel kostet die Behandlung einer Fettleber bei Katzen?
Die Kosten hängen von der Schwere der Erkrankung, den zugrunde liegenden primären Problemen und dem erforderlichen Ausmaß tierärztlicher Intervention im Vergleich zur häuslichen Pflege während der Genesung der Katze ab. Die Gesamtkosten können daher stark variieren, z. B. zwischen 600 und 6000 US-Dollar.