Alles über die Tuxedo-Katze

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Wenn man das Wort „Tuxedo“ hört, denkt man vermutlich an eine elegante Abendveranstaltung mit schwarzer Krawatte – ein festliches Dinner, bei dem die Herren im klassischen schwarzen Anzug erscheinen und die Damen in langen, eleganten Kleidern glänzen.
An eine Katze denkt man dabei eher nicht.

Doch es ist schnell nachvollziehbar, wie die Tuxedo-Katze zu ihrem Namen kam. Diese Tiere verkörpern förmlich einen Hauch von nobler Eleganz: Ihr Fell ist tiefschwarz, durchbrochen von weißen Partien an Hals, Brust, Pfoten (die wie kleine Söckchen wirken) und am Bauch. Einige Tuxedo-Katzen tragen sogar einen schwarzen „Schnurrbart“ im Gesicht – das verleiht ihnen einen ganz besonderen, charmanten Look.

Die wohl seltenste und schönste unter ihnen ist die Tuxedo-Katze, die scheinbar eine flauschige Fliege „trägt“. Diese charmanten Tiere, auch als „Black Ties“ bekannt, gelten als echte Glücksbringer – besonders, wenn es um Wohlstand und Glück geht.

Warum sind schwarz-weiße Katzen etwas Besonderes?

Wie alle Katzen erreicht auch der Tuxedo im Haus gehalten durchschnittlich ein Alter von etwa 10 bis 20 Jahren. Katzen mit Freigang hingegen haben eine deutlich geringere Lebenserwartung – sie liegt im Schnitt bei etwa 5 Jahren.

Was den Charakter betrifft, berichten viele Halter von Tuxedo-Katzen, dass ihre Tiere fast schon hundeähnliche Wesenszüge zeigen. Diese ausgeglichenen Katzen sind freundlich, anhänglich und sozial – und es ist sogar bekannt, dass sie sich gut mit anderen Haustieren verstehen (einschließlich ihres vermeintlichen Erzfeindes, dem Hund).

Man sollte dabei im Hinterkopf behalten, dass Tuxedo-Katzen keine eigenständige Rasse sind. Daher lässt sich schwer sagen, ob diese Beschreibung wirklich auf alle Tuxedo-Katzen zutrifft.

Eines jedoch haben sie alle gemeinsam: ihr unverwechselbares Aussehen.

Ähnlich wie bei Calico– und Schildpattkatzen verdanken auch Tuxedos ihr zweifarbiges Fell der Genetik. Lange Zeit ging man davon aus, dass die zweifarbige Zeichnung auf „träge“ Pigmentzellen zurückzuführen sei. Inzwischen vertreten Forschende jedoch eine andere Theorie, die das elegante Fellmuster der Tuxedo-Katze besser erklärt.

Früher nahm man an, dass sich Pigmentzellen zu langsam bewegten, um während der Entwicklung alle Bereiche des Embryos zu erreichen, bevor dieser vollständig ausgebildet war. Heute geht man davon aus, dass sich Pigmentzellen während der Embryonalphase zufällig teilen und bewegen – sie scheinen dabei keinem festen Muster oder bestimmten Anweisungen zu folgen, was die spätere Fellfärbung betrifft.

Einen Unterschied gibt es zwischen Calicos und Schildpattkatzen auf der einen und Tuxedos auf der anderen Seite: Während bei den ersten beiden fast ausschließlich weibliche Tiere vorkommen, ist das Geschlechterverhältnis bei Tuxedo-Katzen ausgeglichen. Die Wahrscheinlichkeit, eine weibliche Tuxedo-Katze zu treffen, ist genauso hoch wie die, auf ein Männchen zu stoßen.

Tuxedo-Katzen findet man außerdem in zahlreichen Rassen – darunter Maine Coon, Britisch Kurzhaar, Scottish Fold, Amerikanisch Kurzhaar und Türkisch Angora. Sie können sowohl kurz- als auch langhaarig sein und stammen oft aus Mischzuchten ebenso wie aus reinrassigen Linien.

Natürlich ist bekannt, dass die Rasse einen größeren Einfluss auf den Charakter einer Katze hat als ihre Fellfarbe. Dennoch zeigen Tuxedo-Katzen – ähnlich wie Tabby– oder Ginger-Katzen – oft ein besonders freundliches und anhängliches Verhalten gegenüber ihren Menschen.

Sie zählen zwar nicht zu den seltensten Katzen, aber falls Sie in Ihrem örtlichen Tierheim einmal eine schwarze Katze mit klassischem Smoking-Muster entdecken, sollten Sie nicht einfach an ihr vorbeigehen!

Persönlichkeit und Temperament

weiße und schwarze Katze

Viele Katzenhalter und Liebhaber von Tuxedo-Katzen berichten, dass diese freundlichen Tiere ein ausgesprochen entspanntes Wesen haben – man könnte es auch „Tuxitude“ nennen! Sie gelten als verspielt, gesprächig, loyal und in mancher Hinsicht sogar hundeähnlich.

Tuxedo-Kätzchen kommen gewissermaßen schon im festlichen Outfit zur Welt und sehen dabei einfach zum Verlieben aus. Bereits im jungen Alter zeigen sie sich meist freundlich, unkompliziert und insgesamt gelassener als andere Jungkatzen. Die meisten Tuxedo-Katzen neigen nicht zu aggressivem Verhalten und verstehen sich in der Regel gut mit anderen Katzen im Haushalt.

Ein weiterer interessanter Aspekt bei Tuxedo-Kätzchen ist ihre scheinbar schnellere Entwicklung im Vergleich zu anderen Katzen. Während es bei den meisten Jungkatzen ein bis zwei Wochen dauert, bis sie nach der Geburt ihre Augen öffnen, tun Tuxedo-Kätzchen dies im Durchschnitt rund 24 Stunden früher als ihre Artgenossen.

Aussehen der Tuxedo Katze

Eine Tuxedo-Katze lässt sich auch als zweifarbige Katze bezeichnen. Zwar müssen Tuxedo-Katzen nicht zwingend schwarz-weiß sein, doch um dieser Kategorie zugeordnet zu werden, ist eine scheckige Fellzeichnung erforderlich.

Typischerweise ist das Fell einer Tuxedo-Katze überwiegend einfarbig – meist schwarz – und weist unterschiedlich große Abzeichen in einer anderen Farbe auf, in der Regel Weiß. Am häufigsten zeigen sich weiße Pfoten, eine weiße Brust, weiße Schnurrhaare sowie ein weißer Bauch.

Diese Fellzeichnung steht im Zusammenhang mit dem sogenannten Weißscheckungsgen. Wie das Tuxedo-Muster zeigt, können weiße Abzeichen in ganz unterschiedlichen Formen auftreten – von einem einzelnen weißen Fleck auf ansonsten einfarbigem Fell bis hin zu einer fast vollständig weißen Zeichnung, wie man sie etwa bei der Rasse Türkisch Van findet.

Auch wenn man Tuxedo-Katzen meist mit kurzem Fell verbindet, gibt es sie ebenso mit langem Haar. Dieses Muster ist ein genetisches Merkmal, das bei allen mehrfarbigen Katzenrassen vorkommen kann – selbst bei solchen mit besonders markantem Erscheinungsbild, wie etwa der Norwegischen Waldkatze, der Perserkatze oder der Manx-Katze.

Berühmte Tuxedo Katze

Sylvester die Katze aus Looney Tunes

Wie Sie vielleicht schon wissen, hatten Katzen im alten Ägypten einen besonderen Stellenwert. Mehrere altägyptische Göttinnen – wie Bastet (auch bekannt als Bast) – wurden in Katzenform dargestellt. Aufgrund dieser Verehrung spielten Katzen eine bedeutende Rolle in der ägyptischen Kultur und tauchten regelmäßig in Hieroglyphen sowie auf königlichen Grabmalen auf.

Was vielen jedoch nicht bekannt ist: Rund 70 % der in ägyptischer Kunst abgebildeten Katzen sollen Tuxedo-Katzen gewesen sein!

Zu den bekanntesten Tuxedo-Katzen der Geschichte zählen Sylvester aus Looney Tunes, Der Kater mit Hut aus Dr. Seuss’ Kinderbuchklassiker sowie Felix the Cat, ein Star der Stummfilmära der 1920er Jahre. Auch wenn die Tiere selbst keine Berühmtheiten waren, dürfte es dennoch interessant sein, dass einige große Namen der Geschichte Tuxedo-Katzen als Haustiere hielten – darunter Shakespeare, Beethoven und Sir Isaac Newton.

In T. S. Elliots Old Possum’s Book of Practical Cats (1939), einer Gedichtsammlung über das Verhalten und die Eigenheiten von Katzen, werden Tuxedo-Katzen als Jellicles bezeichnet – ein Begriff, der bis heute verwendet wird.

Tatsächlich ist Ihnen möglicherweise sogar einer dieser Namen bereits vertraut: Mr. Mistoffelees.

Ursprünglich war Mr. Mistoffelees eine Figur aus T. S. Elliots Gedichtband, doch in Andrew Lloyd Webbers Musical Cats wurde er als junge schwarz-weiße Katze mit magischen Kräften zum Leben erweckt. Dieser besondere Tuxedo ist für seinen auffälligen Charme, sein freches Auftreten und seine Schwierigkeiten, seine Zauberkräfte unter Kontrolle zu halten, bekannt.

Weitere Tuxedo-Katzen, die Ihnen vielleicht etwas sagen, sind Socks, die Katze von Bill Clinton – eine „First Cat“ im Smoking-Look, die hervorragend ins Weiße Haus passte – sowie Simon, ein rundlicher Tuxedo-Kater, der im Zweiten Weltkrieg an Bord eines Kriegsschiffs eine Medaille erhielt, weil er half, die knappen Vorräte vor Ratten zu schützen – mitten auf dem offenen Meer.

Gehört Ihnen eine Tuxedo Katze? Hier sind 14 Fakten, die Sie lieben werden

Smoking Kätzchen

  1. Gerüchten zufolge sollen Tuxedo-Katzen zur Tagundnachtgleiche im Frühling beinahe unsichtbar werden – vielleicht verdanken sie genau deshalb ihren Ruf, magische Kräfte zu besitzen.
  2. Tuxedos gelten zudem als die besten Schwimmer unter den Hauskatzen – allerdings braucht man wohl eine Menge Glück (und Schutzkleidung), wenn man versucht, sie freiwillig ins Wasser zu setzen.
  3. Viele Halter beschreiben ihre Tuxedo-Katzen außerdem als besonders intelligent. Manche gehen sogar so weit zu behaupten, dass Tuxies bis zu 200 % klüger seien als Katzen mit anderen Fellzeichnungen!
  4. Tuxedo-Katzen gelten als Glücksbringer. Es heißt, dass auffallend viele Lottogewinner solche elegant gemusterten Samtpfoten zu Hause hatten.
  5. Sie bauen eine enge Bindung zu ihren Menschen auf und sind bekannt dafür, gerne zu kuscheln.
  6. Auch einige große historische Persönlichkeiten hatten Tuxedo-Katzen – darunter Beethoven, Sir Isaac Newton und Shakespeare – was man durchaus als Hinweis auf ihre außergewöhnliche Intelligenz werten könnte.
  7. Ein besonders kurioses Beispiel: Stan, ein Kater im Tuxedo-Look, sorgte 2012 in Kanada für Aufsehen, als er bei den Kommunalwahlen in Halifax als Bürgermeisterkandidat der Tuxedo Party antrat.
  8. Tuxedo-Katzen haben es sogar ins Weiße Haus geschafft: Präsident Bill Clinton besaß einen Tuxedo-Kater namens Socks.
  9. Smokingkatzen genießen einen ganz besonderen Ruf – angeblich sind sie die einzigen Katzen, denen bei Theateraufführungen Zutritt gewährt wird, da sie stets „eine schwarze Fliege“ tragen.
  10. Mehr als 70 % der in ägyptischen Königsgräbern gefundenen Katzen sollen Tuxedo-Katzen gewesen sein – ein weiteres Zeichen für ihren besonderen Status.
  11. Und manchmal bringt ein Tuxedo auch materielles Glück: Ein Kater namens Sparky erbte im Jahr 1998 über 6 Millionen Dollar von seinem Besitzer.
  12. Tuxedos mit einem markanten schwarzen Fleck unter der Nase, der an einen Schnurrbart erinnert, tragen den scherzhaften Namen „Kitler“. Eine weitere auffällige Variante mit weißem Fell rund um Kinn und Nase wird als „Masken-Smoking“ bezeichnet.
  13. Der Kater Roderick, ebenfalls ein Tuxedo, soll als einzige Katze den Mount Everest bestiegen haben.
  14. Tuxedo-Kätzchen öffnen ihre Augen im Durchschnitt 24 Stunden früher als andere Katzenbabys – und ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 10 bis 15 Jahren.

Wenn Sie das Glück haben, eine Tuxedo-Katze Ihr Eigen zu nennen – herzlichen Glückwunsch!
Jetzt wissen Sie ein wenig mehr über Ihren besonderen Katzenfreund und die Herkunft seines einzigartigen Fellmusters.

kate

Kate Barrington

Kate Barrington ist eine Autorin mit über zwölf Jahren Erfahrung in der Heimtierbranche. Sie ist eine NAVC-zertifizierte Tierernährungsberaterin und hat an einer anerkannten Universität Kurse in therapeutischer Ernährung, Rohfütterung und der Zusammenstellung von hausgemachtem Futter für Haustiere absolviert. Kate kocht, liest und macht gerne Heimwerkerprojekte. Sie hat drei Katzen: Bagel, Munchkin und Biscuit.