Wie intelligent sind Katzen? Die Wissenschaft hat eine Antwort

Wenn man von Tieren hört, die ausgebildet werden, um Menschen zu helfen, dann handelt es sich dabei oft um Hunde … oder vielleicht sogar um eine weniger verbreitete Rasse, wie ein Miniaturpferd. Schließlich hört man selten Geschichten über Sprengstoffspürkatzen oder Blindenführkatzen.

Warum ist das so? Sind andere Tierarten, wie zum Beispiel Hunde, intelligenter als Hauskatzen? Das ist eine komplexe Frage, auf die es keine einfache Antwort gibt.

Über die Intelligenz von Katzen

 Die Beurteilung der kognitiven Fähigkeiten von Katzen stellt eine Reihe einzigartiger Herausforderungen dar. Während Hunde normalerweise darauf erpicht sind, zu gefallen und dazu trainiert werden können, eine Vielzahl von Aufgaben im Austausch gegen Lob oder Futterbelohnungen auszuführen, sind unsere Katzen oft etwas weniger daran interessiert, Aufgaben zu lernen als Hunde. Tatsächlich sind Katzen notorisch unempfänglich für die Idee, an Forschungsstudien teilzunehmen!

Die notorisch distanzierte Natur von Katzen kann bei der Beurteilung der Intelligenz von Katzen besondere Herausforderungen mit sich bringen. Dies erfordert von den Forschern einen etwas kreativeren Ansatz, was es schwierig macht, die Intelligenz von Katzen mit der anderer Arten zu vergleichen.

Was wissen wir über das Katzengehirn?

Das durchschnittliche Katzenhirn ist etwa 5 cm lang und wiegt 5–30 g. Obwohl das Katzenhirn sowohl objektiv als auch im Verhältnis zur Körpermasse kleiner ist als das von Hundehirnen und Menschen, ist die Struktur eines Katzenhirns dem eines Menschenhirns sehr ähnlich.

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Wie beim Menschen weisen Katzengehirne komplexe Oberflächenfaltungsmuster auf, die die relative Oberfläche ihres Gehirns vergrößern. Diese vergrößerte Oberfläche soll die Wahrnehmung (komplexes Denken) und die allgemeine Gehirnfunktion verbessern.

Sind Katzen intelligenter als Hunde?

Bei der Beurteilung der Intelligenz verschiedener Tierarten berücksichtigen wir häufig die Anzahl der Neuronen im Gehirn eines Tieres.

Im Rahmen einer Studie aus dem Jahr 2016 wurde bei verschiedenen Tierarten die Anzahl der Nervenzellen in der Großhirnrinde (dem Gehirnbereich, der vermutlich am unmittelbarsten zur Intelligenz beiträgt) berechnet.

Forscher fanden heraus, dass Katzen fast doppelt so viele kortikale Neuronen (300 Millionen) haben wie Hunde (160 Millionen), was als Beweis dafür gewertet wurde, dass Katzen intelligenter als Hunde sind.

Während in anderen Studien widersprüchliche Ergebnisse beobachtet wurden, umfassten diese widersprüchlichen Studien kleine Stichproben und sollten daher nicht als letztes Wort zur Debatte über die Intelligenz von Hunden und Katzen angesehen werden. Obwohl eine Reihe von Studien durchgeführt wurden, fehlen derzeit klare, konsistente Ergebnisse.

Realistisch gesehen muss man sich bewusst sein, dass die Berechnung der genauen Neuronenzahl im Gehirn einer bestimmten Spezies eine große Herausforderung darstellt. Das Zählen der Neuronen wird die uralte Debatte, welche Spezies intelligenter ist, Katzen oder Hunde, wahrscheinlich nie beenden.

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Man kann jedoch mit Sicherheit sagen, dass Katzen komplexe Gehirne haben, die eine Reihe von Ähnlichkeiten mit unserem Gehirn aufweisen. Die Gehirnstruktur von Katzen lässt darauf schließen, dass sie intelligente Tiere sind, die in der Lage sind, Probleme zu lösen.

Wie schlau sind Katzen im Vergleich zu Menschen?

 Es wurden eine Reihe von Tests vorgeschlagen, die Katzenbesitzern bei der Einschätzung der Intelligenz ihrer Tiere helfen sollen, und die zu Hause durchgeführt werden können. Bei diesen Tests wird die Leistung einer Katze bei bestimmten Aufgaben mit der erwarteten Leistung eines Menschenkindes eines bestimmten Alters verglichen.

Wie schlau ist Ihre Katze?

Der erste Test sollte in einem ruhigen Raum mit dem Lieblingsspielzeug Ihrer Katze durchgeführt werden.

Lassen Sie Ihre Katze sehen, dass Sie das Spielzeug haben, und verstecken Sie es dann hinter einem festen Gegenstand (z. B. einem Karton). Denkt Ihre Katze, das Spielzeug sei verschwunden, oder sucht sie hinter dem Karton nach dem Spielzeug? Wenn Ihre Katze nach dem Spielzeug sucht, zeigt sie damit, dass sie Objektpermanenz versteht.

Damit ist die Vorstellung gemeint, dass Objekte weiter existieren, auch wenn wir sie nicht sehen können; das Spielzeug verschwindet nicht einfach, weil es nicht mehr sichtbar ist. Menschen verstehen dieses Konzept im Alter von etwa einem bis zwei Jahren. Wenn Ihre Katze diesen Test also besteht, ist sie mindestens so schlau wie ein einjähriger Mensch.

Nehmen Sie als nächstes ein Spielzeug, das sich bewegen kann (z. B. einen Ball, den Sie rollen können, oder ein Aufziehspielzeug) und zeigen Sie es Ihrer Katze.

Lassen Sie Ihre Katze sehen, wie es sich bewegt, und platzieren Sie das Spielzeug dann so, dass es hinter oder unter einem festen Gegenstand hindurchläuft.

Erkennt Ihre Katze richtig, wo das Spielzeug verschwinden wird, oder schaut sie immer wieder auf die Stelle, an der das Spielzeug verschwunden ist? Wenn Ihre Katze richtig erkennt, wo das Spielzeug wieder auftauchen wird, und dort darauf wartet, ist sie so schlau wie ein durchschnittliches zweijähriges Kind!

Diese beiden Tests machen zwar Spaß, doch nach der Kleinkindzeit werden die menschlichen Fähigkeiten etwas weniger vorhersehbar.

Da die Entwicklung jedes Kindes unterschiedlich schnell verläuft, ist es schwierig, standardisierte Altersgrenzen für die Durchführung von mentalen Tests festzulegen.

So testen Sie die Intelligenz einer Katze

Dennoch gibt es noch eine Reihe weiterer Fragen, die Sie sich stellen können, um die Intelligenz Ihrer Katze einzuschätzen.

1. Weigert sich Ihre Katze, in ihre Transportbox zu gehen ? Wenn ja, deutet dies darauf hin, dass Ihre Katze über ein Langzeitgedächtnis verfügt, um sich an frühere negative Erfahrungen im Zusammenhang mit der Box zu erinnern (wie z. B. Tierarztbesuche oder lange Autofahrten).
2. Kratzt Ihre Katze manchmal an einer bestimmten Außentür und möchte raus , obwohl Sie sie in der Vergangenheit noch nie durch diese Tür rausgelassen haben? Wenn ja, deutet dies darauf hin, dass Ihre Katze den Zweck dieser Tür durch Beobachtung von Ihnen und Ihren Familienmitgliedern gelernt hat.
3. Hat Ihre Katze schon einmal einen Schrank geöffnet, um an Katzenfutter oder einen anderen begehrten Gegenstand zu gelangen? Wenn ja, zeigt dieses Verhalten die Problemlösungsfähigkeiten Ihrer Katze.
4. Hat Ihre Katze Sie durch Miauen oder andere aufmerksamkeitserregende Verhaltensweisen darauf trainiert, sie zu einer bestimmten Zeit zu füttern? Wenn ja, deutet dies darauf hin, dass sie Ursache und Wirkung versteht (Miauen oder andere Verhaltensweisen veranlassen Sie dazu, Futter in den Napf zu geben!) und dass sie das Konzept der Zeit versteht.

 Katzen haben sich so entwickelt, dass sie ihre Intelligenz auf eine Weise zeigen, die uns Menschen nicht sofort auffällt. Aus diesem Grund kann es schwierig sein, die Intelligenz Ihrer Katze genau und objektiv einzuschätzen. Die verfügbaren Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass Katzen viel schlauer sind, als viele Menschen glauben!