Entdecken Sie die faszinierende Welt der Katzen – eine Welt voller beeindruckender Farben und Muster: Braun, Schwarz, Weiß, Creme, Grau, Silber, Orange, Lila, zweifarbig, Kaliko, Schildpatt, getigert, gefleckt, Rauchgrau und Colorpoint.
Welche Farbe und welches Muster das Fell einer Katze hat, wird durch ihre genetische Veranlagung bestimmt. Die Farbgenetik bei Katzen ist ein äußerst komplexes, aber spannendes Thema! Kurz gesagt: Verschiedene Fellfarben und -muster entstehen durch die Gene, mit denen eine Katze zur Welt kommt, und durch die Art und Weise, wie diese Gene ausgeprägt sind.
Gene treten immer paarweise auf – eines stammt von der Mutter, das andere vom Vater. Dabei kann ein Gen dominant oder rezessiv sein. Ein dominantes Gen überlagert ein rezessives; damit ein rezessives Merkmal sichtbar wird, müssen zwei rezessive Gene vorhanden sein.
Manche Gene kommen in leicht unterschiedlichen Ausführungen vor, die man Allele nennt. Ein Allel ist einfach eine Variante eines Gens. Diese Varianten können mitunter unterschiedliche Phänotypen – also äußerlich erkennbare Merkmale – hervorrufen, etwa verschiedene Farben oder Muster.
Die beiden Grundfarben bei Katzen sind Schwarz und Rot. Sie werden durch das Gen für Schwarz (B/b/b1) oder das Gen für Rot (O/o) bestimmt. Schwarz zeigt sich, wenn eine Katze die dominante Variante des primären Farbgens (B) trägt. Rot (Orange) tritt auf, wenn die dominante Form des Rot-Gens (O) vorhanden ist.
Farbtöne wie Schokolade und Zimt entstehen, wenn die Katze rezessive Varianten des Schwarz- oder Rot-Gens hat. Zusätzlich können andere Gene die Wirkung dieser Hauptgene beeinflussen und dadurch erweiterte Farben wie Silber, Grau, Blau, Creme oder Rehbraun hervorbringen.
#1 Schokolade (Braun)

Einfarbig dunkelbraun entsteht, wenn Katzen zwei Kopien des rezessiven b-Gens haben.
Schokoladenbraunes oder braunes Fell wird durch das rezessive Allel b des primären Farbgens (B/b/b1) bestimmt. Die dominante Form dieses Gens (B) steht für schwarze Fellfarbe, während das rezessive b für braune Farbe sorgt. Damit eine Katze tatsächlich schokoladenbraun ist, muss sie zwei dieser rezessiven Allele (bb) besitzen. Weitere Gene beeinflussen sowohl die Intensität des Brauntons als auch das Fellmuster.
Einfarbig braunes Fell ist eher selten. Nur wenige Rassen zeigen diese Farbe, zum Beispiel Havannabraun, Burmakatze, Europäische Burmakatze, Orientalisch Kurzhaar und RagaMuffin. Braun kann außerdem bei Colorpoint-Rassen wie Balinesen und Siamkatzen auftreten.
#2 Zimt

Britisch Kurzhaarkatzen gibt es in Zimt, einem warmen hellbraunen Farbton.
Zimtfarbene Katzen haben ein warmes, hellbraunes Fell. Diese Farbe entsteht, wenn eine Katze zwei Kopien des rezessiven Allels für Schwarz trägt (b1/b1).
Zu den Rassen, bei denen Zimt als Fellfarbe vorkommen kann, zählen Abessinier, Britisch Kurzhaar, Orientalisch Kurzhaar und Ocicat.
#3 Blau

Die Russisch Blau ist bekannt für ihr blaugraues Fell und ihre leuchtend grünen Augen.
Bei Katzen wird ein tiefgrauer Farbton üblicherweise als Blau bezeichnet. Diese Farbe entsteht, wenn eine Katze das dominante Schwarz-Gen (B) besitzt und zusätzlich zwei Kopien des rezessiven Allels für verdünnte Pigmentierung (d/d) hat.
Das Gen für dichte oder verdünnte Pigmentierung (D/d) beeinflusst das Protein Melanophilin und verändert, wie Pigmente im Fell eingelagert werden. Dadurch entstehen hellere Varianten dunkler Farben: Schwarz wird zu Blau (Grau), Rot zu Creme, Braun zu Lila und Zimt zu Rehbraun.
Zu den Katzenrassen, bei denen einfarbig blaues Fell vorkommt, zählen Chartreux, Korat, Nebelung und Russisch Blau.
#4 Flieder
Lilac-Katzen haben ein sehr helles, blassbraunes Fell mit einem leicht violetten Schimmer. Diese Farbe ist eine verdünnte Variante von Braun. Damit eine Katze lilac ist, muss sie zwei Kopien des rezessiven Allels für die primäre Fellfarbe (b/b) tragen – was allein zu einem schokoladenbraunen Fell führen würde. Zusätzlich trägt sie zwei Kopien des rezessiven Allels für verdünnte Pigmentierung (d/d). Dieses beeinflusst die Pigmenteinlagerung im Fell und sorgt für eine aufgehellte, verdünnte Farbe.
Lila kann als einfarbige Fellfarbe auftreten, wie bei der Britisch Kurzhaar, der Burmakatze, der Orientalisch Kurzhaar oder der Perserkatze – oder als Point-Färbung, wie man sie bei Rassen wie Siam, Balinesen und Colorpoint-Kurzhaar findet.
#5 Rehkitz

Rehbraune Katzen können einfarbig sein oder ein Muster aufweisen, wie diese Abessinier mit Agouti-Muster.
Wie Lilac ist auch Fawn eine Variante der Farbe Braun – genauer gesagt eine verdünnte Form von Cinnamon, einem warmen, hellen Braunton. Damit eine Katze die Farbe Fawn zeigt, muss sie zwei Kopien des rezessiven Gens für die primäre Fellfarbe (b1/b1) tragen und zusätzlich homozygot für das rezessive Gen für verdünnte Pigmentierung sein (d/d).
Einige Katzenrassen mit rehbrauner Fellfarbe zeigen zudem das sogenannte Agouti-Muster, wie etwa die Abessinier– und Somalikatze. Agouti beschreibt eine abwechselnde Bänderung aus hellen und dunklen Farbtönen entlang jedes einzelnen Haarschafts. Rehbraune Katzen können aber auch einfarbig sein, etwa bei der Orientalisch Kurzhaar oder der Britisch Kurzhaar.
#6 Chinchilla

Das Chinchillamuster kommt bei mehreren Rassen vor, wie zum Beispiel bei dieser silbernen Chinchilla-Perserkatze.
Katzen mit dem Chinchilla-Fellmuster – benannt nach dem gleichnamigen Nagetier mit ähnlich strukturiertem Fell – haben ein helles Unterfell, während die äußeren Spitzen jedes Haars schwarz getönt sind. Um dieses Muster zu zeigen, muss eine Katze das Melanin-Inhibitor-Gen (I/i) tragen.
Das dominante Allel dieses Gens unterdrückt die Produktion von Eumelanin, sodass der Haarschaft an der Basis hell bleibt und nur die äußere Hälfte pigmentiert wird. Wenn getigerte Katzen dieses dominante Melanin-Inhibitor-Gen (I) tragen, wirken sie nahezu weiß, mit einem silbrig schimmernden Glanz an den Haarspitzen – das typische Chinchilla-Muster.
Das Chinchilla-Fellmuster kommt bei einigen Katzenrassen vor, darunter die Britisch Kurzhaar, die Perserkatze und die Sibirische Katze. Chinchilla-Perserkatzen können silber-, golden- oder blaufarben sein – oder Kombinationen dieser Farbtöne zeigen. Silberne Chinchillas haben ein weißes Unterfell mit schwarzen Haarspitzen. Goldene Chinchillas besitzen ein honig- bis aprikosenfarbenes Grundfell mit schwarzen Spitzen. Blaue Chinchillas wiederum haben ein weißes Unterfell, bei dem die Spitzen blau statt schwarz gefärbt sind.
#7 Rauchen

Wenn Sie das Haar dieser Black Smoke Perserkatze scheiteln würden, würden Sie an der Basis des Fells weißes Haar vorfinden.
Das Farbmuster der Smoke Cat ist eine einfarbige Fellfarbe, bei der die Haarwurzeln weiß sind. Dadurch entsteht ein besonderer Effekt, der an aufsteigenden Rauch erinnert. Die weiße Basis ist meist unter einem überwiegend schwarzen Fell verborgen.
Damit eine Katze dieses Rauchmuster zeigt, muss sie das dominante Allel des primären Farbgens (B) besitzen. Zusätzlich benötigt sie zwei Kopien des rezessiven Allels für das Gen für verdünnte Pigmentierung (d/d) sowie eine Kopie des dominanten Melanin-Inhibitor-Gens (I).
Die Farbe Schwarzer Rauch ist selten, tritt aber am häufigsten bei Rassen wie der Maine Coon, der Norwegischen Waldkatze, dem Perser, der Türkisch Angora, der Ägyptischen Mau und der Sibirischen Katze auf.
#8 Rosettenmuster

Das seltene und begehrte Rosettenmuster, das bei Bengalkatzen vorkommt, ähnelt den Flecken bei Wildkatzen.
Das Rosettenmuster gehört zu den auffälligsten und einzigartigsten Fellmustern bei Katzen. Rosetten sind zweifarbige Flecken mit klaren Kontrasten zur helleren Grundfarbe des Fells. Dieses Muster – auch als geflecktes Tabby-Muster bekannt – stellt eine seltene Variante des Agouti-Musters dar, das man etwa beim getickten Fell der Abessinierkatze findet.
Rosetten sind besonders bei Katzenrassen beliebt, die ein wildkatzenähnliches Aussehen zeigen sollen, wie etwa bei Bengalkatzen und Serengetikatzen. Es gibt verschiedene Rosettenformen, zum Beispiel pfeilspitzenförmige, pfotenartige oder donutähnliche Zeichnungen.
#9 Albino

Albinismus wird durch einen völligen Mangel an Pigmenten verursacht, was zu einem weißen Fell und blauen Augen führt.
Die Albinokatze zählt zu den seltensten Farbvarianten bei Katzen. Wichtig ist: Nicht jede weiße Katze ist automatisch ein Albino. Um als Albino zu gelten, muss eine Katze zwei Kopien des autosomal-rezessiven Gens für Albinismus (A/A) erben.
Diese rezessiven Gene führen dazu, dass Albinokatzen kein Melanin bilden – sie besitzen also keinerlei Pigmentierung. Ihre Haut ist rosa, das Fell reinweiß, und die Augen sind blassblau oder rosa gefärbt. Albinokatzen reagieren empfindlich auf Licht und sind besonders anfällig für Sonnenbrand. Manche von ihnen können zudem Hörprobleme oder Taubheit aufweisen.
#10 Farbpunkt

Point-Katzen wie diese Siamkatze haben einen hellen Körper mit Farbpunkten an den Extremitäten.
Das Colorpoint-Muster tritt bei Siamkatzen und verwandten Rassen auf, darunter Balinesen, Birma-Katzen, Colorpoint-Kurzhaar, Himalaya-Katzen, Javaner und Ragdoll-Katzen. Diese Katzen haben einen hellen Körper, während die Farbpunkte – sogenannte Points – an den kühleren Körperstellen wie Kopf, Beinen und Schwanz liegen.
Die klassischen Point-Farben bei Siamkatzen sind Seal, Chocolate, Blau und Lila. Andere Rassen zeigen weitere Varianten wie Flame Point (Rot) und Cream Point sowie unterschiedliche Point-Muster wie Lynx (gestreift) und Tortoiseshell (Schildpatt). Bei Point-Katzen treten Muster nur innerhalb der Points auf – der restliche Körper bleibt einfarbig.
#11 Schildpatt

Das Schildpattfell ist eine Kombination aus Schwarz und Rot, wobei jede Katze ihr eigenes, einzigartiges Muster aufweist.
Das Fell schildpattfarbener Katzen – auch als „Torties“ bekannt – zeigt eine Mischung aus Rot und Schwarz in einem gesprenkelten, gefleckten oder marmorierten Muster, das bei jeder Katze individuell und einzigartig ist.
Je nach genetischer Ausstattung, insbesondere ob die Katze zwei Kopien des rezessiven Allels für verdünnte Pigmentierung (d/d) trägt, können die Farben im Schildpattmuster in Schwarz, Grau (Blau), Rot, Orange, Gold oder Braun erscheinen.
Viele Rassekatzen und auch Mischlinge können das schildpattfarbene Fellmuster tragen. Da dieses Muster jedoch geschlechtsgebunden vererbt wird, sind Schildpattkatzen fast ausschließlich weiblich.
Ihnen wird oft ein lebhaftes und eigenwilliges Wesen nachgesagt – ein Ruf, der sogar zur Entstehung des Begriffs „Schildpattkatze“ als Charakterbeschreibung geführt hat.
#12 Creme
Cremefarbene Katzen haben ein sehr blasses Orange als Fellfarbe. Damit eine Katze cremefarben ist, muss sie das dominante Allel des Rot-Gens (O) tragen und zusätzlich zwei Kopien des rezessiven Allels für das Gen für verdünnte Pigmentierung (d/d) besitzen, das die rote Farbe zu einem sehr hellen Cremeton abschwächt.
Auch wenn diese Farbe eher selten vorkommt, gibt es mehrere Rassen, bei denen Creme zu finden ist – darunter American Shorthair, Devon Rex, Maine Coon, Perserkatze und Selkirk Rex.
-
https://vgl.ucdavis.edu/resources/cat-coat-color
-
https://vgl.ucdavis.edu/test/albino-cat
-
https://basepaws.com/blogs/news/top-10-rarest-coat-colors-and-patterns-in-cats
-
https://www.kyhumane.org/black-cat-myth/