Der Bauch einer Katze beherbergt viele lebenswichtige Organe, darunter den Magen, den Darm, die Leber, die Nieren und die Blase. Ein geschwollener Bauch kann lediglich auf eine Gewichtszunahme hinweisen und darauf, dass die Katze weniger Futter braucht. Er kann jedoch auch ein Symptom für verschiedene Gesundheitsprobleme sein, von denen einige ernst oder sogar lebensbedrohlich sein können.
Wenn der Bauch Ihrer Katze sowohl fest als auch vergrößert ist, liegt dies wahrscheinlich nicht nur an Übergewicht. In diesem Fall sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.
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Warum ist der Bauch meiner Katze aufgebläht und hart?

Ein gesunder Bauch einer Katze mit normalem Gewicht sollte sich weich anfühlen und nicht aufgebläht sein.
Der Bauchbereich einer Katze ist in der Regel weich und entspannt, obwohl viele Katzen es nicht besonders mögen, wenn ihr Bauchbereich untersucht wird! Bei gesunden, erwachsenen Katzen sollten Sie in der Lage sein, die Rippen mit sanftem Druck an den Seiten zu ertasten, wobei sich der Bauch darunter entspannt rundet. Oft haben Katzen eine kleine „Einbuchtung“ aus Haut und Fett, die unter dem Bauch hängt und als Urtasche bezeichnet wird.
Es gibt viele mögliche Ursachen für eine Bauchvergrößerung bei Katzen, von denen einige physiologischer Natur sind, während andere eher besorgniserregend sein können. Die Bauchhöhle kann groß und fest werden, wenn zu viel Flüssigkeit oder Gas vorhanden ist oder ein Organ vergrößert ist, wie es zum Beispiel bei Tumoren der Fall sein kann.
Lesen Sie weiter, um mehr über die häufigsten Ursachen für einen geschwollenen Bauch bei Katzen zu erfahren.
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1. Fettleibigkeit

Ein durch Übergewicht vergrößerter Bauch einer Katze fühlt sich in der Regel eher weich als fest an.
Übermäßiges Fressen kann zu einem dicken oder aufgeblähten Bauch bei Ihrer Katze führen. Wenn überschüssige Fettablagerungen die Ursache für die Vergrößerung sind, ist der Bauch in der Regel weich und nicht hart oder schmerzhaft. Fettablagerungen um und unter dem Bauch treten häufiger bei weiblichen Katzen auf, insbesondere bei kastrierten Katzen, können jedoch bei jeder Hauskatze mit hoher Nahrungsaufnahme auftreten.
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2. Schwangerschaft

Der Bauch einer trächtigen Katze erscheint groß und geschwollen und fühlt sich fest an.
Katzen erreichen im Alter von etwa 4 bis 6 Monaten die Geschlechtsreife, und freilaufende Weibchen können bereits in jungem Alter trächtig werden. Die Schwangerschaft einer Katze dauert etwa 63 bis 65 Tage, wobei die Bauchvergrößerung im mittleren bis späten Stadium sichtbar wird. Bei trächtigen Katzen können Verhaltensänderungen wie Nestbau sowie ein geschwollener, harter Bauch auftreten.
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3. Verstopfung

Wenn Katzen unter Verstopfung leiden, kann sich ihr Bauch fest anfühlen, und die Katze möchte möglicherweise nicht, dass Sie diesen Bereich berühren.
Eine Ansammlung von Kot im Dickdarm (Verstopfung) kann dazu führen, dass sich der Bauch einer Katze fest anfühlt. Dies kann unangenehm sein, und Katzen meiden es möglicherweise, wenn ihr Bauch berührt wird. Möglicherweise stellen Sie auch fest, dass die Katze ständig in die Katzentoilette geht und wieder herauskommt oder dass sich ihr Appetit verändert.
4. Darmparasiten

Darmwürmer, die bei Kätzchen häufig vorkommen, können ein dickbäuchiges Aussehen verursachen.
Würmer, die den Magen-Darm-Trakt infizieren, können den Eindruck eines aufgeblähten Bauchs erwecken, insbesondere bei starkem Parasitenbefall. Dies tritt häufiger bei Kätzchen auf als bei älteren Katzen. Betroffene Katzen müssen entwurmt werden, wodurch der aufgeblähte Bauch wieder zurückgeht.
5. Organvergrößerung

Abnorm vergrößerte Organe können dazu führen, dass sich der Bauch einer Katze fest und geschwollen anfühlt.
Wenn sich ein Organ in der Bauchhöhle entzündet, infiziert, erkrankt oder krebsartig verändert, kann es anschwellen und sich vergrößern. Dies kann sich äußerlich bemerkbar machen und zu einem geschwollenen Bauch führen, der sich bei vorsichtiger Untersuchung oft fest anfühlt.
Die Form und Größe von Organen kann sich aus verschiedenen Gründen verändern, unter anderem:
- Tumore können eine Vergrößerung von Organen mit abnormer Form und Größe verursachen, zum Beispiel der Leber, der Milz, des Magen-Darm-Trakts oder der Nieren.
- Auch bei Infektionen oder Entzündungen, wie zum Beispiel bei einer Hepatitis oder einer Nierenerkrankung, können Organe vergrößert werden.
- Bei einer Harnblockade, die meist durch Steine, Infektionen oder Entzündungen verursacht wird, kann die Blase hart und geschwollen werden.
- Auch der Magen-Darm-Trakt kann blockiert sein, zum Beispiel durch etwas, das die Katze gefressen hat, wie Futter, Kot, Haarballen oder Würmer.
- Bei einer Gebärmutterentzündung (Pyometra) kann die Gebärmutter hart und geschwollen werden, wobei sich das Organ mit großen Mengen Eiter und Flüssigkeit füllt.
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6. Bauchflüssigkeit

Flüssigkeit im Bauchraum, ein Zustand, der als Aszites bekannt ist, lässt den Bauch geschwollen und hart erscheinen.
Die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle kann dazu führen, dass der Bauch einer Katze fest und aufgebläht aussieht. Dies ist immer ein Grund zur Sorge. Ein Tierarzt kann eine Flüssigkeitsprobe entnehmen, um die Art der Flüssigkeit festzustellen: Es kann sich um Urin, Blut oder einen Erguss (aus Körpergewebe ausgetretene Flüssigkeit) handeln.
- Bei einer Schädigung der Blase oder der Harnwege ist Urin vorhanden.
- Blut kann nach einem Trauma, einer Verletzung, nach Operationen, bei bestimmten Tumoren oder aufgrund einer Blutgerinnungsstörung auftreten.
- Bei verschiedenen Arten von Ergüssen kommen gesundheitliche Probleme wie Krebs, Lebererkrankungen, Herzerkrankungen sowie Infektionen oder Entzündungen des Bauchraums selbst vor.
- Einige Infektionskrankheiten, wie die infektiöse Peritonitis bei Katzen (FIP), können ebenfalls zu Flüssigkeitsansammlungen im Bauch führen.
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7. Andere Ursachen für einen geschwollenen Bauch bei Katzen

Bei Katzen kann es aufgrund von Gasansammlungen zu einem aufgeblähten Bauch kommen. In einigen Fällen kann dies jedoch auch auf ernsthafte Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen.
Es gibt noch andere Gründe, warum sich der Bauch Ihrer Katze fest anfühlen kann, jedoch sind diese bei Katzen weniger wahrscheinlich. Gasansammlungen, Morbus Cushing und Schilddrüsenunterfunktion sind seltene Ursachen für einen geschwollenen Bauch bei Katzen. Kätzchen sind nach einer großen Mahlzeit anfälliger für Blähungen, ebenso wie erwachsene Katzen, die sehr schnell fressen oder beim Fressen viel Luft schlucken.
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Wann besteht Grund zur Sorge?

Wenn sich der Bauch Ihrer Katze fest anfühlt und Sie nicht sicher sind, was die Ursache dafür ist, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Tierarzt vereinbaren, um eine Untersuchung durchführen zu lassen.
Es kann schwierig sein, zu wissen, wann man sich Sorgen um seine geliebte Katze machen sollte. Es ist jedoch eine gute Angewohnheit für Tierbesitzer, ihre Haustiere regelmäßig zu untersuchen und Haut, Fell, Ohren, Augen, Zähne, Bauch und Pfoten auf Veränderungen oder Anomalien zu überprüfen. Dies kann zum Beispiel im Rahmen der Fellpflege geschehen. Zu wissen, wie sich der Bauch Ihrer Katze normalerweise anfühlt, hilft dabei, Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Wenn Sie bemerkt haben, dass sich der Bauch Ihrer Katze fest anfühlt, sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:
- Haben Sie das Futter Ihrer Katze kürzlich umgestellt? Achten Sie auf den Appetit Ihrer Katze und darauf, dass sie die richtige Menge für ihr Alter und ihre Größe bekommt.
- Könnte Ihre Katze trächtig sein? Wenn Ihre Katze weiblich, unkastriert und Freigängerin ist, ist dies durchaus möglich.
- Wie ist der Appetit, der Durst und die Katzenklogewohnheiten Ihrer Katze? Eine Veränderung beim Trinken, Urinieren, Koten oder Appetit könnte bedeutsam sein.
- Hat sich die Größe des Bauches Ihrer Katze schnell verändert? Oder ist ihr Bauch im Laufe der Zeit sehr langsam gewachsen? Eine schnelle Veränderung weist eher auf eine zugrunde liegende Krankheit hin.
- Scheint es Ihrer Katze ansonsten gut zu gehen? Achten Sie auf weitere Symptome wie Erbrechen oder Durchfall, Husten oder Niesen, Ausfluss oder Anzeichen von Unwohlsein.
Wenn Ihre Katze einen vergrößerten Bauch hat, sollten Sie immer einen Tierarzt aufsuchen. Der Tierarzt kann Ihre Katze gründlich untersuchen und mögliche Probleme besprechen. Möglicherweise empfiehlt er weitere Tests wie Blutuntersuchungen, Urinanalysen und bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen. Falls Flüssigkeit gefunden wird, kann diese mit einer Nadel entnommen werden (Abdominozentese), und bei Tumoren kann eine Biopsie erforderlich sein.