Wenn sich Ihre Katze auf den Rücken dreht und Ihnen ihren Bauch zeigt, ist der Bauchnabel vielleicht nicht sofort sichtbar. Möglicherweise haben Sie sich auch noch nie wirklich gefragt, ob Katzen überhaupt einen Bauchnabel haben. Zwar ist er bei ihnen nicht so auffällig wie beim Menschen, doch tatsächlich besitzen auch Katzen einen Bauchnabel. Werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie dieser aussieht und wo er sich befindet.
Wo befindet sich der Bauchnabel einer Katze und wie sieht er aus?

Da der Bauchnabel einer Katze klein, flach und mit Fell bedeckt ist, kann er schwer zu erkennen sein.
Wie bei den meisten Säugetieren liegt der Bauchnabel einer Katze am Bauch, direkt unterhalb des Brustkorbs. Im Gegensatz zum Menschen, dessen Bauchnabel deutlich sichtbar ist, ist der Nabel einer Katze flach und kaum ausgeprägt – daher kann er unter dem dichten Fell schwer auffindbar sein.
Zudem ist der Bauchnabel einer Katze sehr klein und misst meist nur wenige Millimeter im Durchmesser. Viele Katzen mögen es außerdem nicht besonders, wenn man ihren Bauch berührt. Es ist also wenig überraschend, dass Sie den Bauchnabel Ihrer Katze vermutlich noch nie entdeckt haben.
Wenn Ihre Katze es erlaubt, dass Sie ihren Bauch berühren, können Sie möglicherweise an der Stelle des Bauchnabels eine kleine Erhebung auf der Haut ertasten – und diese eventuell sogar sehen, wenn Sie das Fell vorsichtig auseinanderstreichen.
Bei manchen Katzen wächst direkt über dem Nabel ein kleiner Haarwirbel, dessen Wuchsrichtung sich vom übrigen Bauchfell unterscheidet. Selbst wenn Sie weder etwas spüren noch erkennen können, können Sie dennoch sicher sein: Ihre Katze hat auf jeden Fall einen Bauchnabel – auch wenn dieser kaum zu erkennen ist.
Bei einer kastrierten Katze, besonders wenn der Eingriff noch nicht lange zurückliegt, lässt sich unter Umständen die Operationsnarbe ertasten, die leicht mit dem Bauchnabel verwechselt werden kann. Diese Narbe kann sich genau an der Stelle befinden, an der auch der Bauchnabel liegt – sodass womöglich nur die Narbe spürbar ist, nicht aber der eigentliche Bauchnabel.
Die Narbe einer Kastration ist in der Regel länger als ein Bauchnabel, daher sollten Sie unterscheiden können, welche Struktur Sie ertasten. Bedenken Sie außerdem, dass manche Katzen nicht am Bauch, sondern über einen Schnitt in der Flanke – also seitlich – kastriert werden.
Was ist ein Bauchnabel?

Der Bauchnabel ist das, was übrig bleibt, wenn sich die Nabelschnur eines Kätzchens löst.
„Bauchnabel“ ist die geläufige Bezeichnung für den Nabel, der technisch ebenfalls als Bauchnabel bezeichnet wird. Wie der Begriff bereits andeutet, handelt es sich dabei um eine Narbe an der Stelle, an der sich einst die Nabelschnur befand, die das Baby während der Schwangerschaft mit der Mutter verbunden hat.
Beim Menschen kann der Bauchnabel je nach Heilungsverlauf nach dem Abtrennen der Nabelschnur unterschiedlich aussehen – er kann nach außen gewölbt, flach oder nach innen gezogen sein.
Wozu dient ein Bauchnabel?

Nach der Geburt brauchen Kätzchen ihre Nabelschnur nicht mehr, daher beißt die Mutter sie ab, um sie abzutrennen.
Bei Säugetieren dient die Nabelschnur dazu, während der Schwangerschaft Sauerstoff und wichtige Nährstoffe von der Plazenta der Mutter auf das heranwachsende Baby zu übertragen. Nach der Geburt wird die Nabelschnur nicht mehr benötigt und daher entfernt.
Katzenmütter beißen instinktiv kurz nach der Geburt die Nabelschnur durch, die sie mit ihren Jungen verbindet. Dabei bleibt bei jedem Kätzchen ein kleines Stück der Nabelschnur am Bauch zurück. Dieses trocknet schnell ein und fällt innerhalb weniger Tage ab – zurück bleibt eine kleine Narbe an der Stelle, an der sich einst die Nabelschnur befand.
Reißen Sie den Rest niemals eigenhändig ab – er fällt von allein ab, sobald er vollständig ausgetrocknet ist.
Jedes Kätzchen eines Wurfes hat seine eigene Plazenta, seine eigene Nabelschnur – und damit auch seinen eigenen Bauchnabel. Selbst Zwillinge oder Drillinge, die sich eine Plazenta teilen, verfügen jeweils über eine eigene Nabelschnur.
Sobald die Mutterkatze die Nabelschnüre abgebissen hat, frisst sie in der Regel auch die Plazenta.
Können Katzen einen hervorstehenden Bauchnabel haben?

Obwohl die meisten Nabelhernien klein sind, können sie schwerwiegend sein, wie hier zu sehen ist.
Katzen haben keinen nach innen oder außen gewölbten Bauchnabel wie Menschen. Der Bauchnabel einer Katze ist lediglich eine kleine, flache Narbe. Wenn es so aussieht, als hätte Ihre Katze einen hervorstehenden Bauchnabel, könnte es sich um einen Nabelbruch handeln.
Das ist die häufigste Stelle, an der bei Katzen ein Leistenbruch auftritt. Ein Nabelbruch ist eine kleine Öffnung oder ein Defekt in der Bauchmuskulatur, durch den Fettgewebe oder andere Inhalte aus dem Bauchraum hervortreten können.
Nabelbrüche bei Katzen sind in der Regel klein – oft tritt nur ein kleines Stück Fettgewebe aus dem Bauchraum aus und verursacht eine weiche Beule an der Stelle, an der sich der Bauchnabel Ihrer Katze befindet.
In manchen Fällen kann der Bruch jedoch größer sein, sodass auch Teile des Darms oder ein anderes Bauchorgan durch die Öffnung gedrückt werden. Das kann lebensbedrohlich sein, da die Blutversorgung des betroffenen Organs beeinträchtigt oder vollständig unterbrochen werden kann.
Was soll ich tun, wenn meine Katze einen Nabelbruch hat?

Kleine Nabelbrüche können oft während der Kastration Ihres Kätzchens behoben werden.
Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze einen Nabelbruch hat, sollten Sie einen Untersuchungstermin bei Ihrem Tierarzt vereinbaren. Ist der Bruch sehr klein und verursacht Ihrer Katze keine Beschwerden, wird der Tierarzt möglicherweise vorschlagen, ihn bei der Kastration gleich mit operativ zu beheben.
Handelt es sich hingegen um eine größere Hernie, kann der Tierarzt zu einer möglichst zeitnahen Operation raten, um zu verhindern, dass Bauchorgane durch den Bruch austreten.
Zu den Anzeichen dafür, dass ein Nabelbruch bei Ihrer Katze Beschwerden verursacht, zählen:
- Lethargie
- Bauchschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- Plötzliche Schwellung oder Vergrößerung der Hernie
Können Bauchnabel bei Katzen andere gesundheitliche Probleme verursachen?

Solange kein Leistenbruch vorliegt, sollte Ihre Katze in Zukunft keine Probleme mit einem vollständig ausgebildeten Bauchnabel haben.
Sobald die Stelle, an der die Nabelschnur befestigt war, vollständig verheilt ist, bereitet der Bauchnabel einem Kätzchen in der Regel keine Probleme mehr.
Gelegentlich kann es bei neugeborenen Kätzchen zu einer Infektion im Nabelbereich kommen – noch bevor sich der Bauchnabel richtig gebildet hat. Typische Anzeichen einer solchen Infektion sind Schwellungen, Rötungen, Entzündungen oder auch Ausfluss bzw. Eiter an der Stelle, an der die Nabelschnur befestigt war.
Wenn Sie vermuten, dass ein Kätzchen an einer Nabelinfektion leidet, bringen Sie es umgehend zum Tierarzt. Das Kätzchen kann sehr schnell schwer erkranken – eine solche Infektion kann unbehandelt lebensbedrohlich werden.
Haben andere Tiere Bauchnabel?

Die meisten Säugetiere haben Bauchnabel, der menschliche Bauchnabel gehört jedoch zu den am stärksten ausgeprägten.
Alle Säugetiere, die sich während der Schwangerschaft in einer Plazenta entwickeln, besitzen einen Bauchnabel. Säugetiere wie Kängurus und Koalas – sogenannte Beuteltiere –, die sich nicht in der Gebärmutter, sondern im Beutel ihrer Mutter weiterentwickeln, benötigen keine Nabelschnur und haben deshalb keinen Bauchnabel.
Weitere Beispiele für Säugetiere ohne Bauchnabel sind eierlegende Arten wie das Schnabeltier und der Ameisenigel. Abgesehen von diesen wenigen Ausnahmen haben nahezu alle Säugetiere einen Bauchnabel – auch wenn er bei den meisten bei Weitem nicht so ausgeprägt ist wie beim Menschen.
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