Jeder weiß, dass Kätzchen geimpft werden müssen, aber nur wenige wissen genau, vor welchen Krankheiten der FVRCP-Impfstoff für Katzen schützt.
Ziel dieses Artikels ist es, diese Informationen in einfachen und leicht verständlichen Worten zusammenzufassen.
Was ist der Fvrcp-Impfstoff für Katzen?
FVRCP ist eine Abkürzung für drei schwere Infektionskrankheiten: Feline Virale Rhinotracheitis (FVR), Calicivirus (C) und Panleukopenie (P).
Diese drei Virusinfektionen kommen bei Katzen häufig vor und können bei nicht geimpften Kätzchen oder Katzen zu schweren und/oder lebensbedrohlichen Erkrankungen führen. Die Vorbeugung dieser Virusinfektionen ist ein wichtiger Bestandteil der guten Pflege von Kätzchen und Katzen.
Diese Impfungen werden als Basisimpfstoffe bezeichnet und sind gemäß den Impfrichtlinien für Katzen der World Small Animal Veterinary Association (WSAVA) und der American Association of Feline Practitioners für alle Katzen empfohlen. Der Kombinationsimpfstoff, der diese drei Impfungen enthält, wird normalerweise allen Kätzchen beim ersten Besuch beim Tierarzt verabreicht.
Der FVRCP-Impfstoff für Katzen schützt vor den folgenden drei Krankheitsarten.
Jede dieser drei Virusinfektionen verursacht unterschiedliche Arten von Krankheiten.
1. Feline Virale Rhinotracheitis (FVR)

Nicht geimpfte Katzen können an feliner Rhinotracheitis erkranken, einer Atemwegsinfektion, die Niesen, eine laufende Nase und möglicherweise eine Lungenentzündung zur Folge hat.
Die Ursache ist das Feline Herpesvirus-1 (FHV-1). Es handelt sich um die häufigste Infektion der oberen Atemwege bei Katzen. Zusammen mit dem Felinen Calicivirus werden sie umgangssprachlich als „Katzenschnupfen“ oder „Komplex der oberen Atemwege bei Katzen“ bezeichnet.
FVR tritt häufig bei jungen, ungeimpften Katzen auf, insbesondere bei solchen, die in Gruppen leben, wie in Tierheimen, Haushalten mit mehreren Katzen oder in Kolonien. Wie der Name „Rhinotracheitis“ bereits andeutet, sind die Hauptsymptome mit einer Entzündung der Schleimhäute der Nasengänge und der Luftröhre verbunden. Betroffene Katzen niesen, haben eine laufende Nase und reichlich Nasenausfluss, und es besteht das Risiko einer Lungenentzündung mit Husten.
Auch die Augen sind betroffen. Es kommt zu einer Entzündung der Augenschleimhaut (Bindehautentzündung), starkem Augenausfluss und manchmal auch zu Veränderungen am Auge selbst, einschließlich Hornhautgeschwüren. Akute Infektionen gehen oft mit hohem Fieber einher, und betroffene Katzen sind matt und haben keinen Appetit.
Bei Kätzchen oder älteren Katzen mit reduzierter Immunkompetenz kann die Krankheit tödlich verlaufen. Die meisten Katzen erholen sich zwar nach 10 bis 14 Tagen, aber über 80 % der Katzen sind dann lebenslang Träger des Virus und zeigen immer wieder Anzeichen einer Infektion, insbesondere in Stresssituationen. Dieses chronische Wiederauftreten klinischer Symptome weist gewisse Ähnlichkeiten mit Herpes simplex-Fieberbläschen beim Menschen auf.
2. Felines Calicivirus (FCV)

Bei Katzen, die nicht dagegen geimpft wurden, kann es zu einer Infektion mit dem felinen Calicivirus kommen, das eine Entzündung der oberen Atemwege und der Augen verursacht.
Das feline Calicivirus (FCV) verursacht eine Erkrankung der oberen Atemwege, die oft der felinen viralen Rhinotracheitis ähnelt und mit einer allgemeinen Entzündung der oberen Atemwege und der Augen einhergeht. Dies führt zu Niesen, beidseitigem Augenausfluss, hohem Fieber, Mattheit und Appetitlosigkeit.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist, dass das Calicivirus dazu neigt, sichtbare Geschwüre in der Mundhöhle und auf der Zunge zu verursachen. Betroffene Katzen leiden außerdem an Gingivitis und Stomatitis und haben häufig Speichelfluss.
Auch hier ist eine Lungenentzündung mit Husten und Atembeschwerden eine mögliche Komplikation. Manchmal treten auch andere Symptome wie Lahmheit auf, und es können schwerwiegendere systemische Symptome auftreten. Die meisten Katzen erholen sich zwar irgendwann, es kommt jedoch auch zu Todesfällen, und viele genesene Katzen werden zu chronischen Trägern des Virus.
3. Katzenartige Panleukopenie

Ohne Impfung können Katzen an Katzenseuche oder Staupe erkranken, einer schweren Krankheit mit einer besonders hohen Sterblichkeitsrate bei Kätzchen.
Feline Panleukopenie, auch als Katzenseuche bekannt, ist eine schwere und lebensbedrohliche Virusinfektion, die durch das feline Parvovirus (FPV) verursacht wird. Es handelt sich um eine hoch ansteckende Krankheit mit einer hohen Sterblichkeitsrate bei Kätzchen im Alter zwischen 2 und 5 Monaten.
Das Virus ähnelt dem Caninen Parvovirus, und auch die klinischen Symptome sind ähnlich, wobei der Darmtrakt im Mittelpunkt der Virusschäden steht. Betroffene Katzen haben Fieber, sind matt, haben keinen Appetit, erbrechen sich, haben Durchfall und eine Reihe anderer systemischer Symptome.
Wie der Name schon sagt, führt das Virus zu einer erheblichen Unterdrückung der Produktion weißer Blutkörperchen im Knochenmark (Panleukopenie). Die daraus resultierende verminderte Immunreaktion macht betroffene Katzen noch anfälliger für schwere Komplikationen der Krankheit, darunter auch bakterielle Infektionen.
Warum sollte Ihre Katze den FVRCP-Impfstoff erhalten?

Bei manchen Katzen treten bei der Impfung gegen Katzenleukämie leichte Nebenwirkungen auf.
Für die drei oben genannten Krankheiten gibt es keine wirksame antivirale Behandlung. Die tierärztliche Versorgung infizierter Katzen ist im Wesentlichen unterstützend. Sie hilft den betroffenen Tieren, mit den schweren Krankheitssymptomen fertig zu werden, bis ihr Immunsystem ihnen eine Genesung ermöglicht.
In manchen Fällen überleben betroffene Tiere trotz bester tierärztlicher Betreuung nicht. Aus diesem Grund wird eine Impfung gegen die Viren dringend empfohlen: Sie bietet einen hochwirksamen Schutz, sodass Kätzchen und Katzen nie klinisch erkranken.
Wann sollte Ihre Katze den FVRCP-Impfstoff erhalten?
Der genaue Zeitpunkt der Impfungen hängt vom Impfplan Ihres örtlichen Tierarztes ab. Besprechen Sie die Einzelheiten daher direkt mit ihm. Im Allgemeinen werden Impfungen für Kätzchen im Alter von 8–9 Wochen empfohlen. Eine zweite Impfung erfolgt 3–4 Wochen später und eine dritte Impfung häufig im Alter zwischen 14–16 Wochen. Eine Auffrischungsimpfung erfolgt dann 6–12 Monate später. Weitere Auffrischungsimpfungen erfolgen je nach Bedarf alle 1–3 Jahre, nachdem Sie den Lebensstil Ihrer Katze mit Ihrem Tierarzt besprochen haben.
Wie viel kostet der FVRCP-Impfstoff?
Die Kosten variieren je nach Ihrem Wohnort und dem gewählten Tierarzt. Es empfiehlt sich, in Ihrer Umgebung nachzufragen, um die Preisspanne auf dem Markt herauszufinden. Im Allgemeinen setzt sich die Gebühr aus einer tierärztlichen Untersuchung Ihres Haustiers (um sicherzustellen, dass es gesund genug für die Impfung ist) sowie den Kosten für den Impfstoff selbst zusammen.
Nebenwirkungen des FVRCP-Impfstoffs
Nebenwirkungen der FVRCP-Impfung sind selten und in der Regel sehr mild, wie vorübergehende Phasen der Mattigkeit mit leichtem Fieber und möglicherweise leichten Niesanfällen. Gelegentlich kann es zu leichten Schwellungen und Beschwerden an der Injektionsstelle kommen.
Wie bei jedem injizierten Produkt kann es in äußerst seltenen Fällen zu einer allergischen anaphylaktischen Reaktion mit schwerwiegenderen Symptomen kommen. Als Tierarzt mit über dreißig Jahren Berufserfahrung habe ich so etwas nach einer Katzenimpfung noch nie erlebt.