Augenprobleme treten bei Katzen häufig auf, und Bindehautentzündungen sind die häufigste Form davon. Viele Menschen haben nur eine grobe Vorstellung vom Begriff „Bindehautentzündung“, und wenn ihre Katze tränende, entzündete Augen bekommt, denken sie möglicherweise: „Meine Katze hat Bindehautentzündung.“
Dieser Artikel soll dazu beitragen, mehr über die Bindehautentzündung zu erfahren und die Unterstützung für Katzen, die unter diesem weit verbreiteten Problem leiden, zu erleichtern.
Was ist eine Bindehautentzündung?
Die genaue Definition der medizinischen Terminologie hilft, das Verständnis zu verbessern. Das Wort „Bindehautentzündung“ lässt sich in drei Teile untergliedern:
- Das Suffix -itis bedeutet „Entzündung“. „Konjunktivitis“ bezeichnet also die „Entzündung der Bindehaut“.
- Die „Bindehaut“ oder „Bindehautmembran“ ist die dünne, durchsichtige Struktur, die die Augenhöhle der Katze auskleidet und den Augapfel, die Augenoberfläche sowie die Innenseite der Augenlider bedeckt. Man kann sie sich wie eine biologische Frischhaltefolie vorstellen.
- „Entzündung“ beschreibt die Reaktion des Körpers auf eine Schädigung jeglicher Art: Rötung, Hitze, Schmerz, Schwellung und Funktionsverlust. Bei einer Bindehautentzündung ist die Ursache der Entzündung eine „Schädigung“, was dazu führt, dass die Augenschleimhaut gerötet, wärmer als normal, schmerzhaft, geschwollen ist und die Augen nicht mehr richtig funktionieren.
Ursachen einer Bindehautentzündung bei Katzen
Es gibt fünf Hauptursachen für eine Bindehautentzündung bei Katzen. Diese sind:
1. Viren
2. Bakterien
3. Umweltreizstoffe
4. Allergien
5. Trauma
Eine durch Viren oder Bakterien verursachte Augeninfektion ist die häufigste Ursache für eine Bindehautentzündung bei Katzen. Interessanterweise ist das bei Hunden anders. Bei Hunden sind nichtinfektiöse Ursachen wie Reizstoffe oder Allergien häufiger als infektiöse Ursachen.
1. Virusinfektionen
Es gibt zwei häufige Viren, die bei Katzen eine Bindehautentzündung verursachen können. Diese Viren sind beide allgemein als „Katzenschnupfen“-Viren bekannt. Neben der Bindehautentzündung verursachen diese Viren oft auch andere Symptome einer oberen Atemwegsinfektion, einschließlich Niesen.
- Das Feline Herpesvirus (FHV) ist die häufigste virale Ursache für Bindehautentzündungen bei Katzen. Die meisten Kätzchen sind durch die Standardimpfungen gegen dieses Virus geschützt, doch manchmal haben sie sich das Virus bereits in sehr jungem Alter eingefangen, und andere Katzen können sich infizieren, weil sie nicht ausreichend geimpft wurden. Ähnlich wie das Herpes simplex-Virus, das beim Menschen Fieberbläschen verursacht, kann das Feline Herpesvirus langfristig im Körper verbleiben. Typischerweise zeigt eine Katze wiederholt leicht entzündete Augen mit gelegentlichem Ausfluss. Wenn eine chronisch infizierte Katze gestresst ist, wird das Immunsystem vorübergehend geschwächt und das Virus wird aktiver, was zu einem erneuten Auftreten der Bindehautentzündung führt. Dies ähnelt dem Auftreten von Fieberbläschen beim Menschen unter Stress. Katzen mit einer Bindehautentzündung durch das Feline Herpesvirus werden oft nie vollständig geheilt, aber mit der richtigen Medikation können die Symptome unter Kontrolle gehalten und das Wohlbefinden der Katze verbessert werden.
- Das Feline Calicivirus (FCV) ist die zweithäufigste virale Ursache für Bindehautentzündung. Auch dieses Virus ist Teil des üblichen Impfprogramms für Kätzchen und tritt häufiger bei jungen, noch nicht geimpften Kätzchen oder bei ungeschützten älteren Katzen auf. Beim FCV treten häufig auch andere Symptome auf, darunter Fieber und Geschwüre an der Zunge und der Mundschleimhaut.
Neben diesen beiden Katzenschnupfenviren kann auch das Feline Immundefizienz-Virus (FIV) zu einer Bindehautentzündung als eines der vielen Symptome bei infizierten Katzen führen.
2. Bakterielle Infektionen
Eine Reihe verschiedener nicht-viraler Infektionserreger kann ebenfalls eine Bindehautentzündung verursachen, darunter Organismen wie Mycoplasma und Chlamydophila.
3. Umweltreizstoffe

Bei einer Bindehautentzündung handelt es sich um eine Entzündung im und um das Auge, die zu Rötung, Ausfluss sowie einem geschwollenen und hervorstehenden dritten Augenlid führt.
Wenn eine Katze Staub, Pulver, Sprays oder Dämpfen aus unterschiedlichen Quellen ausgesetzt ist, kann es zu einer Augenreizung kommen, die eine Bindehautentzündung zur Folge hat.
4. Allergien
Katzen können auf verschiedene Allergene, wie Pollen und Staub, allergisch reagieren, was eine Bindehautentzündung zur Folge haben kann.
5. Trauma
Wenn eine Katze eine physische Verletzung am Auge erleidet, kann die Augenschleimhaut mit einer Entzündung reagieren, die sich als Bindehautentzündung zeigt. Verletzungen können durch Katzenkämpfe (z. B. Kratzer oder Bisse ins Auge), Fremdkörper (wie Grassamen) oder andere mögliche physische Traumata verursacht werden.
Eingewachsene Wimpern oder andere strukturelle Probleme wie nach innen gerichtete Augenlider können langfristige Schäden verursachen, die zu einer Bindehautentzündung bei Katzen führen.
Anzeichen einer Bindehautentzündung bei Katzen
Betroffene Katzen zeigen eine Reihe häufiger klinischer Symptome:
- Rötung der Augeninnenhaut, die den Eindruck einer „Bindehautentzündung“ oder eines „roten Auges“ erweckt.
- Augenausfluss, der manchmal klar und manchmal gelb oder grün sein kann. Wenn die Tränenkanäle durch entzündliche Ablagerungen verstopft werden, kann die bei einer Bindehautentzündung erhöhte Tränenproduktion zu tränenden Wangen führen.
- Betroffene Augen können halb geschlossen sein, wobei die Katze blinzelt.
- Die Katze kann übermäßig blinzeln.
- Das dritte Augenlid kann geschwollen und hervorstehend sein und im Augenwinkel eines oder beider Augen sichtbar werden.
Diagnose einer Bindehautentzündung bei Katzen
Katzen mit Bindehautentzündung sollten zum Tierarzt gebracht werden, der eine vollständige Augenuntersuchung vornimmt, die Strukturen um die Augen herum überprüft und die Augen im Detail untersucht. Im Idealfall sollte die Ursache der Bindehautentzündung eindeutig ermittelt werden.
Dazu können Blutuntersuchungen, Abstriche und andere Tests gehören. Diese werden aus wirtschaftlichen und anderen Gründen nicht immer durchgeführt und sind in bestimmten Fällen möglicherweise nicht erforderlich. Ihr Tierarzt wird Sie über die beste Vorgehensweise beraten.
Trockene Abstriche von der Augenschleimhaut können für einen PCR-Test (Polymerase-Kettenreaktion) auf das Feline Herpesvirus und Chlamydophilie eingesandt werden, während feuchte Abstriche in einem speziellen Virustransportmedium für einen Test auf das Feline Calicivirus eingesandt werden können.
Behandlung und Genesung

Die Behandlung einer Bindehautentzündung bei Katzen erfolgt in der Regel mit Augentropfen und Salben. Je nach zugrunde liegender Ursache kann es erforderlich sein, dass Ihre Katze Antibiotika oder antivirale Medikamente erhält.
Die Behandlung hängt von der vermuteten Ursache ab, aber in der Regel verschreibt Ihr Tierarzt Augentropfen oder Augensalbe. Mögliche Behandlungsmöglichkeiten sind:
- Topische antivirale Augentropfen
- Orale antivirale Medikamente
- Topische Antibiotika
- Entzündungshemmende Medikamente in bestimmten, spezifischen Fällen