Atopica für Katzen: Anwendung, Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen

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Positive Interaktion zwischen Katze und Tierarzt, die die Bedeutung regelmäßiger Tierarztbesuche verdeutlicht und eine vertrauensvolle Beziehung fördert, um die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden der Katze sicherzustellen.

Atopica für Katzen ist ein spezielles Medikament mit dem Wirkstoff Cyclosporin, das von der FDA für die Anwendung bei Katzen zugelassen wurde. In diesem Artikel erfahren Sie, was Atopica genau ist, wofür es eingesetzt wird, welche möglichen Nebenwirkungen auftreten können, worauf bei der Kombination mit anderen Medikamenten zu achten ist und finden Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Überblick zu Atopica For Cats

Medikamententyp:
Immunsuppressiv
Bilden:
Kapseln, flüssig
Rezept erforderlich?:
Ja
Von der FDA zugelassen?:
Ja, allerdings ist ausschließlich die flüssige Form von der FDA speziell für Katzen zugelassen.
Lebensphase:
Für Katzen ab einem Alter von 6 Monaten und mit einem Mindestgewicht von etwa 1,4 kg (3 Pfund).
Markennamen:
Atopica (FDA-zugelassen), Neoral und Gengraf sind modifizierte Formen von Cyclosporin. Hinweis: Die Marke Sandimmune enthält unmodifiziertes Cyclosporin und ist daher nicht gleichwertig mit Atopica.
Gebräuchliche Namen:
Cyclosporin (modifiziert)
Verfügbare Dosierungen:
Kapseln sind in den Dosierungen 10 mg, 25 mg, 50 mg und 100 mg erhältlich; die flüssige Form hat eine Konzentration von 100 mg/ml und ist in Flaschengrößen von 5 ml und 17 ml verfügbar.
Ablaufbereich:
Atopica-Kapseln sind im Gefrierschrank bis zu 28 Tage haltbar. Die flüssige Form sollte nach dem Öffnen wie folgt verwendet werden: Der Inhalt der 5-ml-Flasche innerhalb von 2 Monaten, der Inhalt der 17-ml-Flasche innerhalb von 11 Wochen.

Was ist Atopica für Katzen?

Atopica für Katzen ist ein spezielles Medikament mit dem Wirkstoff Cyclosporin, das von der FDA für die Anwendung bei Katzen zugelassen wurde. In diesem Artikel erfahren Sie, was Atopica genau ist, wofür es eingesetzt wird, welche möglichen Nebenwirkungen auftreten können, worauf bei der Kombination mit anderen Medikamenten zu achten ist und finden Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Atopica für Katzen ist eine spezielle flüssige Form des Wirkstoffs Cyclosporin, die von der FDA zur Behandlung allergischer Dermatitis zugelassen wurde – einer Hauterkrankung, die durch eine Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Allergene ausgelöst wird. Nach Einschätzung der Tierärztin oder des Tierarztes kann Atopica auch bei anderen immunvermittelten Erkrankungen außerhalb der eigentlichen Zulassung eingesetzt werden.

Was bewirkt Atopica bei Katzen?

Atopica für Katzen wird zur Behandlung der allergischen Dermatitis eingesetzt, die auch als atopische Dermatitis bekannt ist. Dabei handelt es sich um eine Form derHautallergie, die sich auf unterschiedliche Weise äußern kann – etwa durch allgemeinen Juckreiz und häufiges Kratzen, Krustenbildung, Haarausfall (Alopezie) oder gerötete, offene Hautstellen, sogenannte eosinophile Plaques.

Cyclosporin wirkt gezielt auf einen bestimmten Teil der Immunabwehr, der als zellvermittelte Immunität bekannt ist. Dabei geht es nicht um die Bildung von Antikörpern, sondern um die direkte Aktivierung von T-Zellen im Körper, die darauf ausgerichtet sind, fremde Stoffe wie Allergene anzugreifen.

Es gibt auch andere immunvermittelte Erkrankungen bei Katzen, bei denen Tierärztinnen oder Tierärzte Cyclosporin einsetzen können, die jedoch nicht die Haut betreffen. Dazu zählen beispielsweise Blutkrankheiten wie Erythroblastopenie oder immunvermittelte Thrombozytopenie, ebenso wie entzündliche Darmerkrankungen oder Entzündungen im Maulbereich wie Stomatitis.

Nebenwirkungen von Atopica bei Katzen

Wenn der Einsatz eines systemisch wirkenden Immunsuppressivums in Betracht gezogen wird, sollten der mögliche Nutzen und die potenziellen Risiken sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Bei der Anwendung von Cyclosporin gibt es einige wichtige Aspekte, die beachtet werden sollten.

Verdauungsstörungen

Während des ersten Behandlungsmonats mit Cyclosporin kann es bei Katzen zu Anzeichen von Verdauungsbeschwerden kommen. Laut Angaben auf dem Produktetikett traten bei etwa 35 % der Katzen Symptome wie Erbrechen, Würgen oder Aufstoßen auf. Rund 20 % der behandelten Katzen verloren an Gewicht.

Die gute Nachricht ist, dass diese Beschwerden laut Berichten nach einigen Wochen kontinuierlicher Behandlung in der Regel wieder abklingen. Andere Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, vermehrter Speichelfluss oder Antriebslosigkeit (Lethargie) treten deutlich seltener auf.

Auswirkungen einer Unterdrückung des Immunsystems

Bild einer Katze, der es nicht gut geht, die ein niedergeschlagenes Wesen und eine lethargische Haltung zeigt. Es unterstreicht, wie wichtig es ist, Verhaltensänderungen zu erkennen und bei kranken Haustieren entsprechende tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wird einer Katze, die an Toxoplasmose erkrankt ist, ein immunsuppressives Medikament wie Cyclosporin verabreicht, kann das ruhende Stadium des Erregers reaktiviert werden und die Krankheit erneut ausbrechen.

Da Cyclosporin das Immunsystem unterdrückt, sollte seine Anwendung stets sorgfältig im Zusammenhang mit anderen gesundheitlichen Problemen der Katze geprüft werden. Auch wenn das Immunsystem gelegentlich selbst Schwierigkeiten bereiten kann, spielt es eine entscheidende Rolle für die allgemeine Gesundheit und hilft dabei, bestimmte Erkrankungen unter Kontrolle zu halten.

Das feline Leukämievirus (FeLV) und das feline Immundefizienzvirus (FIV) sind zwei in der Katzenwelt weit verbreitete Viren, die das Immunsystem einer Katze schwächen können – selbst dann, wenn der Körper versucht, die Infektion in Schach zu halten.

Eine zusätzliche Schwächung des Immunsystems durch Cyclosporin kann den Verlauf einer Viruserkrankung verschlechtern und die Katze anfälliger für andere Virus- oder bakterielle Infektionen machen – Infektionen, die eine Katze mit intaktem Immunsystem in der Regel problemlos abwehren könnte. Deshalb kann es sinnvoll sein, eine Katze vor Beginn einer längerfristigen Behandlung mit Atopica auf FeLV und FIV testen oder bei Bedarf erneut testen zu lassen.

Auch bei Katzen mit ohnehin geschwächtem Immunsystem – etwa bei älteren Tieren – kann das Risiko für zusätzliche Infektionen (Sekundärinfektionen) deutlich erhöht sein.

Auch Toxoplasmose sollte nicht außer Acht gelassen werden, da einige Katzen Träger dieses Erregers sein können – und die Einnahme von Cyclosporin das Risiko erhöht, dass die Krankheit ausbricht.

Toxoplasma ist ein einzelliger Parasit (Protozoon), den Katzen meist durch das Jagen von Vögeln oder Nagetieren oder durch Kontakt mit Zysten in der Umwelt aufnehmen. Nach einer Infektion scheiden die meisten Katzen den Erreger nur für wenige Tage über den Kot aus.

Nach der Infektion entwickeln Katzen in der Regel eine Immunität gegen den Erreger, wodurch dieser in ein ruhendes Stadium im Körpergewebe übergeht. In dieser Phase kann der Organismus vermutlich über Jahre hinweg – möglicherweise sogar lebenslang – im Körper verbleiben. Die meisten Katzen mit Toxoplasmose zeigen dabei keine sichtbaren Krankheitsanzeichen.

Wird jedoch einer solchen Katze ein immunsuppressives Mittel wie Cyclosporin verabreicht, kann das ruhende Stadium des Erregers reaktiviert werden und die Krankheit erneut zum Ausbruch bringen.

Dies kann nicht nur für die betroffene Katze ein Risiko darstellen, sondern auch für ihre menschliche Familie. Besonders schwangere Frauen sollten sich der Gefahr durch Toxoplasmose bewusst sein, da die Erkrankung sowohl auf Menschen als auch auf ungeborene Kinder übertragen werden kann. Aus diesem Grund wird empfohlen, dass schwangere Frauen während der gesamten Schwangerschaft den direkten Kontakt mit der Katzentoilette meiden.

Auch wenn es als äußerst selten gilt, wurde ein Fall dokumentiert, in dem eine Katze nach Beginn der Behandlung mit Atopica an Toxoplasmose erkrankte. Ein Test auf Toxoplasmose ist grundsätzlich möglich, wird jedoch bei Hauskatzen meist nicht als zwingend notwendig angesehen. Je nach individueller Situation kann Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt jedoch einen solchen Test empfehlen.

Die zellvermittelte Immunität spielt eine zentrale Rolle dabei, wie der Körper Krebszellen erkennt und bekämpft. Auch wenn es nur selten vorkommt, kann die Unterdrückung dieser Immunfunktion durch Cyclosporin das Risiko erhöhen, dass sich bestimmte Krebsarten entwickeln. Zur Klarstellung: Cyclosporin selbst verursacht keinen Krebs, kann aber das Wachstum eines bereits bestehenden, bislang unentdeckten Tumors begünstigen, da es die natürliche Abwehr des Körpers gegen solche Zellen schwächt. Bei Kätzchen, die derzeit wegen eines bekannten oder vermuteten Tumors behandelt werden, sollte Cyclosporin daher nicht eingesetzt werden.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Cyclosporin kann außerdem mit verschiedenen anderen Medikamenten in Wechselwirkung treten. Daher ist es besonders wichtig, dass Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt über alle weiteren Medikamente Bescheid weiß, die Ihre Katze erhält – nur so lassen sich mögliche Nebenwirkungen bestmöglich vermeiden.

Auch wenn bei der Behandlung von Hauterkrankungen in der Regel keine engmaschige Kontrolle notwendig ist, kann Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt bei anderen immunvermittelten Erkrankungen eine regelmäßige Überwachung durch Laboruntersuchungen empfehlen.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze während der Anwendung von Cyclosporin Nebenwirkungen zeigt oder möglicherweise eine Überdosis erhalten hat, sollten Sie sich umgehend an eine oder mehrere der folgenden Stellen wenden, um fachlichen Rat einzuholen:

  • Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt
  • ASPCA-Tiergiftkontrollzentrum (1-888-426-4435)
  • Hotline für Tiervergiftungen (1-855-764-7661)

Atopica für Katzen Dosierung

Eine Katze erhält eine Spritze von einem Tierarzt. Dies verdeutlicht die Bedeutung medizinischer Eingriffe bei der Erhaltung der Gesundheit von Katzen und die Fachkompetenz von Tierärzten bei der Durchführung der erforderlichen Behandlungen.

Die empfohlene Dosierung von Atopica für Katzen liegt bei 7 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.

Die empfohlene Dosis von Atopica für Katzen beträgt 7 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag bzw. 3,2 Milligramm pro Pfund. Die Anwendung sollte über einen Zeitraum von mindestens 4 bis 6 Wochen erfolgen, um beurteilen zu können, ob das Medikament wirkt.

Im Anschluss wird Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt in der Regel die Gabe schrittweise verringern – dieser Vorgang wird als Ausschleichen bezeichnet –, bis die niedrigste Verabreichungshäufigkeit gefunden ist, die weiterhin eine gute Wirkung zeigt. Manche Katzen kommen zum Beispiel gut damit zurecht, wenn sie das Medikament nur jeden zweiten Tag oder wenige Male pro Woche erhalten. Wichtig ist jedoch, dass jede Änderung der Dosierung oder Häufigkeit ausschließlich in Absprache mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt erfolgt.

Cyclosporin ist zwar grundsätzlich in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, doch Atopica für Katzen gibt es ausschließlich als spezielle orale Lösung mit einer Konzentration von 100 mg/ml. Da Cyclosporin beim Umgang für Menschen ein gewisses Risiko darstellen kann (mehr dazu im nächsten Abschnitt), wurde das Dosiersystem der Flasche zusammen mit der beiliegenden oralen Dosierspritze so entwickelt, dass der Hautkontakt mit der Flüssigkeit möglichst vermieden wird.

Es ist wichtig, das Dosiersystem korrekt zusammenzusetzen – dabei sollten Sie sich sowohl an die Packungsbeilage als auch an die Anweisungen Ihrer Tierärztin oder Ihres Tierarztes halten.

Wie gehe ich richtig mit Cyclosporin-Produkten um?

Auch wenn Cyclosporin ein sehr wirksames Medikament ist, erfordert seine immunsuppressive Wirkung besondere Vorsicht beim Umgang – insbesondere durch Familienmitglieder, die es Kätzchen verabreichen.

Die Kombination aus Flasche und Dosierspritze bei Atopica für Katzen wurde speziell dafür entwickelt, den Hautkontakt mit dem flüssigen Medikament möglichst zu vermeiden. Trotzdem wird das Tragen von Handschuhen bei der Verabreichung empfohlen – besonders dann, wenn das Medikament direkt ins Maul der Katze gegeben wird und nicht mit Futter vermischt ist.

Der Hersteller rät dazu, sich nach der Verabreichung gründlich die Hände zu waschen. Die orale Dosierspritze selbst sollte jedoch nicht ausgespült oder gereinigt werden, um eine unnötige Exposition gegenüber dem Medikament zu vermeiden.

Auch bei der Verabreichung anderer Cyclosporin-Formen – sei es in flüssiger Form oder als Kapseln – sollte grundsätzlich das Tragen von Handschuhen nicht vergessen werden.

Modifiziertes vs. unverändertes Cyclosporin: Was ist der Unterschied?

Bild einer kranken Katze, die deutlich Krankheitssymptome wie Lethargie und gekrümmte Haltung zeigt. Dies unterstreicht die Bedeutung einer rechtzeitigen tierärztlichen Versorgung, wenn der Gesundheitszustand einer Katze beeinträchtigt ist.

Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt wird mit Ihnen die konkreten Vor- und Nachteile einer Behandlung mit Atopica für Ihr Kätzchen besprechen – unter Berücksichtigung anderer Medikamente, die es möglicherweise erhält, sowie bestehender gesundheitlicher Probleme.

Cyclosporin ist grundsätzlich in zwei Formen erhältlich: modifiziert und unmodifiziert. Die unmodifizierte Variante entspricht der ursprünglichen Form des Wirkstoffs, weist jedoch eine deutlich geringere Bioverfügbarkeit auf – das bedeutet, der Körper kann sie nicht so effektiv aufnehmen und verwerten.

Die modifizierte Form von Cyclosporin ist deutlich wirksamer – insbesondere bei Katzen und Hunden. Das ist deshalb wichtig, weil sich die Dosierung von unveränderten Cyclosporin-Präparaten wie Sandimmune nicht mit der von modifizierten Produkten wie Atopica oder Neoral vergleichen lässt.

Gerade wenn es um generische Varianten von Cyclosporin geht oder wenn eine individuell hergestellte (rezepturbasierte) Formulierung nötig ist, spielt dieser Unterschied eine entscheidende Rolle.

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Dr. Chris Vanderhoof, DVM, MPH

Dr. Chris Vanderhoof hat 2013 sein Studium am Virginia-Maryland College of Veterinary Medicine (VMCVM) an der Virginia Tech abgeschlossen, wo er auch einen Master in Public Health erworben hat. Er absolvierte ein rotierendes Praktikum am Red Bank Veterinary Hospital in New Jersey und arbeitet jetzt als Allgemeinmediziner im Großraum Washington DC. Dr. Vanderhoof ist außerdem Werbetexter mit Spezialisierung auf den Bereich Tiergesundheit und Gründer von Paramount Animal Health Writing Solutions, das Sie unter www.animalhealthcopywriter.com finden. Dr. Vanderhoof lebt mit seiner Familie, zu der auch drei Katzen gehören, in der Region Northern Virginia.