Häufige Hautprobleme bei Katzen: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

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Eine Nahaufnahme, die Merkmale von Katzenfell und -haut zeigt, möglicherweise für Bildungs- oder Diagnosezwecke.

In diesem Artikel möchten wir Ihnen klare Fakten zu den häufigsten Ursachen von Hautproblemen bei Katzen näherbringen und Ihnen aufzeigen, wie Sie betroffenen Tieren helfen können.

Warum haben Katzen Hautprobleme?

Die Ursachen für Hauterkrankungen bei Katzen sind vielfältig, am häufigsten entsteht jedoch eine Entzündung der Haut (sogenannte „Dermatitis“) durch eine Reizung der Haut.

Eine Entzündung zeigt sich durch Rötung, Wundsein (Juckreiz), Wärme, Schwellung und den Verlust der normalen Funktion: Alle diese Merkmale treten bei einer Dermatitis auf.

Unabhängig von der auslösenden Ursache führt dieser Juckreiz oft zu Selbstverletzungen (die Katze kratzt, leckt und beißt an den betroffenen Stellen), was in der Regel zu stärkeren Entzündungen der Haut und damit zu einer Verschlimmerung des Problems führt.

Was verursacht Hautprobleme bei Katzen?

juckende Katze

Es gibt sieben häufige Ursachen für Hautkrankheiten bei Katzen, wobei auch andere, weniger häufige Ursachen auftreten können:

  1. Flohbisse: Flohbefall ist die häufigste Ursache für Hautkrankheiten, selbst wenn bei der Katze keine Flöhe sichtbar sind. Etwa 70 % der Katzen mit Juckreiz, die an Hautärzte überwiesen werden, können durch die Einleitung eines gründlichen Flohbekämpfungsprogramms vollständig geheilt werden, selbst wenn keine Flöhe gefunden wurden. Dies deutet darauf hin, dass eine Flohallergie die zugrunde liegende Ursache ist.
  2. Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit
  3. Atopie: Umweltallergien, darunter Hausstaubmilben- und Pollenallergien
  4. Insektenstiche: Zum Beispiel von Herbstmilben
  5. Ohrmilben und andere Milben
  6. Bakterielle Infektionen: Einschließlich Katzenakne und Abszesse
  7. Pilzinfektionen: Zum Beispiel Ringelflechte

Was sind die Anzeichen einer Hautkrankheit?

Katze mit einem Hautproblem

Das offensichtlichste Anzeichen für Hautprobleme bei Katzen ist, dass die Katze sich kratzt oder leckt. Anfangs mag dies wie übermäßige Fellpflege oder Körperpflege erscheinen, doch dieses Verhalten verschlimmert eine leichte Erkrankung oft erheblich.

Die fünf wichtigsten Anzeichen, die Besitzer bemerken können, wenn ihre Katze ein Hautproblem hat, sind:

  1. Übermäßiges Kratzen oder Lecken: Bei Erkrankungen, die juckende Haut verursachen, ist das offensichtlichste Anzeichen, dass sich die Katze aufgrund des Juckreizes kratzt oder leckt. Dies kann zunächst nur als übermäßige Fellpflege oder übertriebene Körperpflege erscheinen. Dieses Verhalten verschlimmert eine leichte Erkrankung oft erheblich, da übermäßiges Kratzen und Lecken häufig weitere Hautschäden verursacht. Bestimmte Bereiche sind leichter zugänglich, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie betroffen sind (z. B. die Unterseite des Bauches, die eine Katze leicht lecken kann).
  2. Gerötete, wund aussehende Stellen: Stellen, die sichtbar gereizt oder entzündet sind.
  3. Kahle Fellpartien mit Haarverlust (Alopezie): Dies führt zu kahlen Stellen auf der Haut.
  4. Krusten oder punktuelle Hautstellen (miliäre Dermatitis): Kleine, punktuelle Hautveränderungen oder Krusten, die oft mit Juckreiz verbunden sind.
  5. Schuppen, trockene Haut und übermäßige Hautschuppung: Dies zeigt sich durch sichtbar trockene Haut und verstärkte Schuppenbildung.

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Wie geht ein Tierarzt mit einem Hautproblem bei Katzen um?

Eine Katze zeigt sich sichtlich Unbehagen und kratzt sich heftig, was darauf hindeutet, dass sie möglicherweise an einer Hautreizung oder einem Juckreiz leidet.

Körperliche Untersuchung

Jede Untersuchung eines Problems bei einer Katze beginnt mit einer sorgfältigen, gründlichen körperlichen Untersuchung Ihres Haustiers. Eine Katze mit einer Hauterkrankung kann auch andere Anzeichen einer Krankheit zeigen, daher ist es wichtig, andere zugrunde liegende Erkrankungen auszuschließen.

Es ist auch entscheidend, die genaue Lage der betroffenen Hautstellen zu erfassen und die Art der Haut- und Fellveränderungen genau zu untersuchen. Manchmal lässt sich die Ursache der Hauterkrankung (z. B. Flöhe oder Herbstmilben) optisch identifizieren.

Ihr Tierarzt könnte das Innere der Gehörgänge Ihrer Katze mit einem Otoskop auf Ohrmilben untersuchen.

Woods-Lampen-Untersuchung

Mithilfe einer Woods-Lampe (ultraviolettes Licht) kann auf das Vorhandensein von Fluoreszenz geprüft werden, die auf eine Ringelflechte hinweisen kann.

Hautabschürfungen und Haarausrisse

Es können ausgerissene Haare und Hautabschürfungen entnommen werden (mit der Kante einer Skalpellklinge). Diese Proben werden im Labor untersucht (entweder intern oder an ein externes Labor geschickt), um die Ursachen des Hautproblems (z. B. bestimmte Parasiten, Ringelflechte usw.) zu ermitteln.

Diätstudie

Es gibt keinen Bluttest, der bei Hauterkrankungen, die durch eine Nahrungsmittelallergie verursacht wurden, wirksam ist. Das einzige effektive Diagnoseinstrument ist die Versuchsernährung der Katze.

Das Katzenfutter darf nichts anderes enthalten als Nahrung, die die Katze noch nie zuvor bekommen hat, sodass sie nicht allergisch darauf reagieren kann. Manchmal wird eine selbst zubereitete Nahrung verwendet, oder es wird eine spezielle „hypoallergene“ Nahrung vom Tierarzt bevorzugt.

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Sie müssen darauf achten, dass Ihre Katze in dieser Zeit nichts anderes frisst, was problematisch sein kann, wenn Sie einen Mehrkatzenhaushalt haben oder Ihr Nachbar Ihre Katze gelegentlich füttert.

Wenn der Juckreiz bei Ihrer Katze während der Fütterung mit der Spezialdiät nachlässt, ist dies ein starker Hinweis darauf, dass die Katze gegen etwas, das sie zuvor gefressen hat, allergisch reagiert hat.

Die Katze muss dann langfristig auf der speziellen hypoallergenen Diät gehalten werden, oder es können verschiedene Diäten mit eingeschränkten Zutaten ausprobiert werden, um herauszufinden, welche Zutat das Hautproblem verursacht.

Überprüfung möglicher Umweltallergien oder -reizstoffe

Ein Behälter mit Medikamenten oder einer Behandlung für Hautkrankheiten bei Katzen, der möglicherweise eine Lösung für dermatologische Probleme bei Katzen bietet.

Eine allergische Reaktion auf Staub und Pollen ist bei Katzen noch nicht gut erforscht. Eine definitive Diagnose ist schwierig, da Katzen auf Haut- oder Bluttests, die bei anderen Tierarten durchgeführt werden, nicht so vorhersehbar reagieren.

Ihr Tierarzt empfiehlt Ihnen möglicherweise, die Umgebung Ihrer Katze zu untersuchen, um offensichtliche Reizstoffe oder Allergene zu identifizieren, die die Hautkrankheit verursachen könnten (wie etwa Haushaltsreiniger, Sprays oder neue Teppiche usw.).

Atopie – eine allergische Reaktion auf Staub und Pollen – ist bei Katzen im Vergleich zu Menschen und Hunden weniger gut erforscht. Eine eindeutige Diagnose ist schwierig, da Katzen nicht so vorhersehbar auf Haut- oder Bluttests reagieren, die bei anderen Tierarten durchgeführt werden.

Oft handelt es sich bei Atopie um eine Ausschlussdiagnose: Wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen werden können und die Krankheit auf entzündungshemmende Medikamente anspricht, kann Atopie als Ursache angenommen werden.

Hautbiopsie

In manchen Fällen empfiehlt sich eine Hautbiopsie. Dabei wird in der Regel unter Vollnarkose ein kleiner Hautabschnitt operativ entfernt und an ein externes Labor geschickt, wo ein Pathologe ihn unter dem Mikroskop eingehend untersucht.

Die direkte Probenentnahme von Hautläsionen auf diese Weise ermöglicht eine umfassende Untersuchung der verschiedenen Strukturen der Haut, einschließlich Haarfollikel, Geschwüren, Granulomen, Pickeln und anderen Anomalien.

Probebehandlung

Auch wenn eine Diagnose nicht eindeutig bestätigt ist, verabreichen Tierärzte manchmal eine Probebehandlung, deren Reaktion bei der Stellung einer mutmaßlichen Diagnose hilfreich sein kann.

Wenn beispielsweise bei einer Katze in den Sommermonaten ein bestimmtes Muster von Hautkrankheiten auftritt, könnte der Tierarzt eine Atopie (Pollenallergie) als Ursache vermuten und eine Probebehandlung verabreichen (z. B. eine Depotspritze mit Kortikosteroiden, die drei bis vier Wochen wirkt).

Wenn dies erfolgreich ist, kann dies als starker Hinweis auf eine Bestätigung der Diagnose angesehen werden, und zukünftige Behandlungen können unter Berücksichtigung dieser Tatsache geplant werden.

Überweisung an einen Facharzt

In seltenen Fällen empfiehlt Ihr örtlicher Tierarzt möglicherweise die Überweisung an einen Tierdermatologen, der sich speziell auf Hautkrankheiten spezialisiert hat. Dies wird in der Regel für besonders ungewöhnliche Fälle empfohlen.

Behandlungsmöglichkeiten für Hautkrankheiten bei Katzen

Katze lässt ihre Haut vom Tierarzt untersuchen

Einige Ursachen für Hautkrankheiten bei Katzen können den Einsatz von Medikamenten erfordern. Am häufigsten kommen entzündungshemmende und pilzhemmende Mittel, Shampoos und Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz.

Zur Behandlung von Hautproblemen ist oft ein zweigleisiger Ansatz erforderlich:

  • Verabreichen Sie Medikamente, um die Entzündung zunächst zu stoppen, damit die Selbstverletzung aufhört und die Haut die Chance erhält, zu heilen.
  • Identifizieren und beseitigen Sie die zugrunde liegende Ursache der Entzündung, damit das Problem nicht erneut auftritt.

Die Behandlung einer Hautkrankheit bei Katzen hängt von der Ursache des Problems ab:

  • Flöhe: Die Katze muss gegen Flöhe behandelt werden, alle mit der Katze in Kontakt kommenden Tiere müssen ebenfalls gegen Flöhe behandelt werden, und die Umgebung der Katze muss mit einem speziellen Spray gegen Flöhe und Floheier behandelt werden.
  • Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit: Die Katze muss eine spezielle Diät einhalten, die keine allergische Reaktion hervorruft.
  • Atopie (Hausstaubmilben- und Pollenallergien): Bei diesen Fällen von Überempfindlichkeit gegen Allergene ist häufig eine langfristige entzündungshemmende Medikation erforderlich. Diese kann nur zu bestimmten Jahreszeiten (bei saisonalen Fällen mit Pollen) oder das ganze Jahr über (bei ständigem Vorhandensein von Allergenen wie Hausstaubmilben) verabreicht werden.
  • Insektenstiche (z. B. von Feldmilben): Neben der Vermeidung des Kontakts mit Insekten sind häufig auch entzündungshemmende Medikamente erforderlich.
  • Ohrmilben und andere Milben: Der jeweilige Parasit muss behandelt werden. Auch hier können entzündungshemmende Medikamente erforderlich sein, bis der Juckreiz vollständig abgeklungen ist.
  • Bakterielle Hautinfektionen (wie etwa Katzenakne): Neben einer lokalen Behandlung können auch Antibiotikabehandlungen erforderlich sein.
  • Pilzinfektionen (Ringelflechte): Es können topische (auf der Haut) und systemische (in der Nahrung) Antimykotika empfohlen werden.

Medikamente gegen Hautkrankheiten bei Katzen

Wie bereits erwähnt, können verschiedene Ursachen für Hautkrankheiten bei Katzen (insbesondere Hautallergien) den Einsatz von Medikamenten erforderlich machen. Die gängigsten Behandlungen umfassen:

  • Entzündungshemmende Medikamente: Diese können in Form von Tabletten (z. B. Prednisolon), oralen Flüssigkeiten (z. B. Cyclosporin) oder Depotinjektionen (die 3 bis 4 Wochen wirken) verabreicht werden. Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig und sollten daher unter sorgfältiger Aufsicht Ihres Tierarztes angewendet werden.
  • Antimykotika und/oder antibakterielle Medikamente, sowohl topisch als auch systemisch, können ebenfalls notwendig sein.
  • In manchen Fällen werden Antihistaminika empfohlen.
  • Shampoos zur örtlichen Behandlung verschiedener Hauterkrankungen können ebenfalls eingesetzt werden.
  • Zur allgemeinen Verbesserung der Hautgesundheit und Stärkung der Hautbarriere werden oft Nahrungsergänzungsmittel wie essentielle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren empfohlen.

Hautprobleme treten bei Katzen häufig auf. Es ist wichtig, mit Ihrem Tierarzt zusammenzuarbeiten, um die Ursache der Hauterkrankung zu identifizieren, damit eine geeignete Behandlung eingeleitet werden kann.

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Dr. Pete Wedderburn, DVM

Dr. Pete Wedderburn schloss 1985 sein Studium als Tierarzt in Edinburgh ab und betreibt seit 1991 seine eigene Haustierpraxis mit vier Tierärzten in der Grafschaft Wicklow, Irland. Pete ist als Medientierarzt bekannt und tritt regelmäßig im nationalen Fernsehen, Radio und in Zeitungen auf, darunter seit 2007 mit einer wöchentlichen Kolumne im Daily Telegraph. Auf seinen vielbeschäftigten Facebook-, Instagram- und Twitter-Seiten ist Pete als „Pete the Vet“ bekannt und veröffentlicht regelmäßig Informationen zu aktuellen Themen und echten Fällen aus seiner Klinik. Er schreibt auch einen regelmäßigen Blog unter www.petethevet.com. Sein neuestes Buch: „Pet Subjects“ wurde 2017 von Aurum Press veröffentlicht.