
Bildnachweis: Paulmcsorley, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, über Wikimedia Commons
Die Minskin-Katze ist eine vergleichsweise junge Katzenrasse, die 1998 gezüchtet wurde und sich bis heute weiterentwickelt. Die Ursprungsrassen der Minskin sind Kreuzungen aus Burma– und Munchkin-Katzen sowie der haarlosen Sphynx-Katze und der Devon Rex. Die Burma-Katze ist eine kurzhaarige Rasse, die mit der Siamkatze verwandt ist, während die Munchkin eine Zwergkatze mit auffallend kurzen Beinen ist.
Die Minskin selbst ist eine kleine, kompakt gebaute Katze mit rundem Kopf, halb gedrungenem Körperbau und kurzen Beinen. Sie kann in allen Farben und Mustern vorkommen, muss aber stets sogenannte Fellspitzen aufweisen – das sind dichtere, samtige Fellbereiche an bestimmten Körperstellen. Minskin-Katzen sind für ihr freundliches, anhängliches Wesen bekannt und genießen es, gehalten und gekuschelt zu werden.
Hier sind 12 unterhaltsame Fakten über die charmante Minskin-Katze, die Ihnen möglicherweise noch nicht bekannt sind.
1. Der Minskin ist nicht haarlos
Obwohl die Sphynx – eine haarlose Katze – zu den Ursprungsrassen der Minskin gehört, ist die Minskin-Katze selbst nicht völlig haarlos. Sie besitzt ein kurzes, weiches Fell, das sich in der Haptik an Kaschmir erinnert.
Ein charakteristisches Merkmal der Rasse sind die sogenannten Fellpunkte. Dabei handelt es sich um dichter behaarte Bereiche, die an denselben Stellen auftreten, an denen bei Siamkatzen und verwandten Rassen Farbpunkte zu finden sind. Bei der Minskin liegen diese Fellpunkte typischerweise im Gesicht, an den Ohren, den Beinen sowie am Schwanz. Zwar wirken Hals, Brust und Bauch manchmal kahl, doch auch dort ist ein sehr feines, flaumiges Fell vorhanden.
2. Sie sind eine neue Rasse
Die Rasse befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium und wurde bislang nicht vollständig von offiziellen Katzenverbänden wie der International Cat Association (TICA) oder der Cat Fanciers‘ Association (CFA) anerkannt. Im Jahr 2008 stufte die TICA die Minskin als vorläufige neue Katzenrasse ein. Erst 2019 erfolgte die Umstellung auf den Registrierungsstatus. Minskin-Kätzchen können zwar bei der TICA registriert werden, jedoch sind Minskins bislang nicht zur Teilnahme an Meisterschaftsausstellungen zugelassen.
3. Der Minskin entstand aus der Vision eines Mannes
Der Katzenzüchter Paul McSorley von der Zuchtstätte TRT Cattery in Boston, Massachusetts, hatte Burma-Katzen mit Munchkin-Katzen gekreuzt. Neben diesen etablierten Rassen galt sein Interesse auch der haarlosen Sphynx.
McSorley fiel auf, dass die „flauschigen“ Sphynx mit Fellspitzen einen gesünderen Eindruck machten als ihre vollständig kahlen Wurfgeschwister. Das brachte ihn auf die Idee einer neuen Katzenrasse. Er stellte sich eine Katze vor, die die kurzen Beine der Munchkin mit dem spärlichen Fell und den charakteristischen Fellspitzen kombinierte, wie sie bei einigen Sphynx- und Devon-Rex-Katzen vorkommen. Also kreuzte er diese beiden Rassen mit seinen vorhandenen Burma-/Munchkin-Linien – und so entstand die Minskin.
4. Sie sind extrem selten
Da sich die Rasse noch in der Entwicklung befindet, ist die Minskin-Katze bislang sehr selten. In den USA und Kanada gibt es nur eine geringe Anzahl an Züchtern. Der Begründer der Rasse, Paul McSorley, ist nach wie vor aktiv in der Zucht von Minskins tätig.
5. Minskins sehen auch als Erwachsene wie Kätzchen aus
Eine ausgewachsene Minskin-Katze wiegt in der Regel zwischen 4 und 9 Pfund. Nicht-standardisierte Minskins mit längeren Beinen können etwas schwerer sein als die Standard-Minskins mit kurzen Beinen. Erwachsene Standard-Minskins werden häufig mit Jungtieren verwechselt. Dieses dauerhaft kätzchenhafte Erscheinungsbild liegt nicht nur an den kurzen Beinen, sondern auch an ihrem großen, runden Kopf, den weit auseinander stehenden, runden Augen – und nicht zuletzt an ihrem charmanten, verspielten Wesen.
6. Ihr Name macht ihrem Aussehen alle Ehre
Der „Min“-Teil des Rassennamens bezieht sich auf die winzigen Beine dieser Katzen, die von der Munchkin-Katze stammen – einer bekannten Zwergrasse. Der „Skin“-Teil verweist auf das besondere Rexhaar der Minskin: Es liegt eng an der Haut, ist äußerst spärlich und an manchen Stellen so fein und flaumig, dass die Katze beinahe haarlos erscheint.
7. Minskin-Katzen sind sehr liebevoll
Minskin-Katzen sehen nicht nur entzückend aus – sie besitzen auch einen besonders liebenswerten Charakter. Sie gelten als außergewöhnlich anhänglich, intelligent und sanftmütig. Diese freundlichen Tiere verstehen sich in der Regel gut mit den meisten Menschen, auch mit ruhigen Kindern, und kommen ebenso mit anderen Katzen oder sogar Hunden gut zurecht. Minskins sind kontaktfreudig, verspielt und sehr menschenbezogen – sie genießen es, ihren Halterinnen und Haltern Zuneigung zu zeigen. Allerdings verkraften sie es nur schlecht, allein gelassen zu werden. Daher eignet sich diese Rasse eher nicht für Menschen, die häufig außer Haus sind.
8. Sie verlieren nicht viel Fell
Das spärliche Rex-Fell der Standard-Minskin hinterlässt kaum Haare in der Wohnung. Manche Minskins verlieren gar keine Haare, bei anderen ist der Haarausfall minimal. Zwar gilt keine Katzenrasse als vollständig hypoallergen, doch viele Menschen mit Katzenallergie können dennoch gut mit einer Minskin zusammenleben.
Normale Minskins müssen in der Regel nicht gebürstet werden. Es reicht aus, sie gelegentlich mit einem weichen Tuch abzuwischen. Ähnlich wie ihre Sphynx-Verwandten profitieren sie von einem Bad alle ein bis drei Wochen – idealerweise mit einem feuchtigkeitsspendenden Shampoo. Die Ohren sollten mindestens einmal pro Woche kontrolliert und bei Bedarf mit einem haustiergeeigneten Ohrenreiniger gesäubert werden. Für die Zahnpflege gilt: tägliches Zähneputzen ist der Goldstandard für die Gesundheit im Alltag.
9. Minskins sind teuer
Da sie eine relativ neue Katzenrasse ist, sind Minskins selten und nur schwer erhältlich – wegen ihrer wachsenden Beliebtheit müssen Sie sich unter Umständen bei einem vertrauenswürdigen Züchter auf eine Warteliste setzen lassen. Das wirkt sich auch auf den Preis aus: Er liegt derzeit bei rund 2500 $. Mit zunehmender Bekanntheit könnte sich dieser Preis an andere Rassekatzen angleichen.
10. Sie sind im Allgemeinen gesund
Die Minskin gilt als insgesamt gesunde Rasse, kann jedoch bestimmte genetisch bedingte Krankheiten und gesundheitliche Probleme erben, die bei den vier Ursprungsrassen (Burma, Munchkin, Sphynx und Devon Rex) auftreten. Züchter lassen ihre Zuchtkatzen häufig auf hypertrophe Kardiomyopathie untersuchen, um die Vererbung dieser Herzerkrankung zu vermeiden.
Minskin-Katzen tragen dieselbe genetische Mutation wie ihre Verwandten, die Munchkin-Katzen, was zu verkürzten Gliedmaßen führt. Man könnte annehmen, dass sie sich deshalb nur eingeschränkt bewegen können – das stimmt jedoch nicht. Genau wie die Munchkin sind auch Minskins aktiv und können problemlos laufen, springen und klettern, auch wenn sie eventuell nicht ganz so hoch hinauskommen wie Katzen mit längeren Beinen. Die genetische Veränderung kann allerdings mit bestimmten chronischen Gesundheitsproblemen wie Osteoarthritis in Verbindung gebracht werden.
11. Minskins mögen warme Orte
Durch ihr dünnes Fell wird es Minskins selten zu heiß. Tatsächlich suchen sie oft gezielt warme Plätze – etwa auf dem Schoß oder unter der Decke. Ein Minskin wird daher häufig als angenehmer Kuschelpartner empfunden, da er sich warm anfühlt wie eine Wärmflasche.
In der kalten Jahreszeit freuen sich manche Minskins über einen warmen Pullover, der sie gemütlich warm hält. Ihr spärliches Fell bietet kaum Schutz vor Sonnenstrahlen oder Witterungseinflüssen, weshalb sie besser in Innenräumen gehalten werden sollten. Wenn Ihre Minskin-Katze gerne an einem sonnigen Fenster oder einer Tür liegt, sollten Sie zum Schutz der empfindlichen Haut ein haustierfreundliches Sonnenschutzmittel verwenden.
12. Sie können lange Beine und volles Haarkleid haben
Nicht alle Minskin-Kätzchen kommen mit kurzen Beinen und dem typischen spärlichen Rexfell mit Fellspitzen zur Welt. Einige Minskins gelten als nicht standardmäßig. Diese sogenannten Nicht-Standard-Minskins können zum Beispiel mit langen Beinen geboren werden.
Manche Nicht-Standard-Minskins sind auch völlig haarlos (ohne das charakteristische Rexfell und ohne Fellspitzen) oder haben ein kurzes, glattes Fell – ähnlich wie gewöhnliche Kurzhaarkatzen. Trotz dieser Unterschiede behalten Nicht-Standard-Minskin-Kätzchen dennoch die liebenswerte Persönlichkeit und das niedlich-kindliche Aussehen, das für die Minskin-Rasse typisch ist.
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