Katzenbesitzer sind seit Langem fasziniert von den einzigartigen, teils euphorischen Verhaltensreaktionen auf Katzenminze. Bietet man einer Katze etwas davon an, zeigt sich meist schnell eine deutliche Verhaltensänderung. Katzenminze wird seit vielen Jahren genutzt, um das Spielverhalten zu fördern, geistige Anreize zu schaffen und Katzen sogar beim Entspannen zu unterstützen.
Katzenminze ist weit verbreitet erhältlich und für ausgewachsene Katzen unbedenklich – aber dürfen auch Kätzchen sie fressen? Wenn Sie zum ersten Mal ein Kätzchen bei sich aufnehmen, suchen Sie vermutlich nach neuen Wegen, Ihr neues Familienmitglied zu beschäftigen und ihm dabei zu helfen, überschüssige Energie abzubauen.
Für eine gesunde Entwicklung brauchen Kätzchen vielfältige Anregungen aus unterschiedlichen Quellen. Werfen wir also einen Blick darauf, wie sicher Katzenminze für junge Katzen ist – und wie Sie die Spielzeit damit spannender gestalten können.
Was ist Katzenminze?

Katzen reagieren auf einen Wirkstoff in der Katzenminze namens Nepetalacton.
Katzenminze, auch bekannt als Nepeta cataria, gehört zur Familie der Minzen. Ursprünglich stammt dieses Kraut aus Europa und Asien, ist heute jedoch weltweit verbreitet. Man findet es gelegentlich in Gärten oder am Straßenrand. Weitere gebräuchliche Bezeichnungen sind Katzenkraut oder Katzenminze.
Die Pflanze sondert eine chemische Verbindung namens Nepetalacton ab, deren Geruch bei Katzen eine starke Reaktion auslöst. Dieser Wirkstoff befindet sich in den Blättern, Samen und Stängeln und wird freigesetzt, wenn die Pflanzenteile zerdrückt, angekaut oder gerieben werden. Daher kommt es häufig vor, dass sich Katzen in der Pflanze wälzen – sie versuchen, mehr von dem ätherischen Öl freizusetzen, um den intensiven Duft zu genießen.
Welche Wirkung hat Katzenminze auf Katzen?

Katzenminze löst bei Katzen zunächst ein Gefühl ausgelassener Euphorie aus, dem in der Regel eine Phase der Entspannung folgt.
Sobald Ihre Katze Nepetalacton riecht, gelangt die Substanz in die Nase und bindet sich dort an spezialisierte Geruchsrezeptoren – sogenannte Riechzellen –, die Signale an das Gehirn weiterleiten. Dieses reagiert mit der Ausschüttung von Endorphinen – eine Reaktion, die der Wirkung von Morphium auf das Gehirn ähneln soll.
In der Regel folgt darauf eine Phase auffälliger Hyperaktivität und gesteigerten Wohlbefindens. Möglicherweise sabbert Ihre Katze, streckt sich oder beginnt plötzlich zu springen. Manche Katzen rennen wie wild durch den Raum, hüpfen oder zeigen ausgelassene Spielfreude. Bei anderen hingegen wirkt der Duft beruhigend – sie entspannen sich sichtbar und suchen vielleicht verstärkt Ihre Nähe.
Manche Katzen reagieren auf Katzenminze mit aggressivem Verhalten – eine unerwünschte Reaktion. Tiere, die so reagieren, sollten keine Katzenminze bekommen. Jede Katze reagiert individuell auf den Wirkstoff. Tatsächlich zeigen 20 bis 30 % der Katzen keinerlei Reaktion auf Katzenminze. Es wird vermutet, dass diese Empfindlichkeit genetisch bedingt ist.
Die Wirkung hält in der Regel nur kurz an und klingt nach etwa 30 Minuten ab, sobald die Katze unempfindlich gegenüber Nepetalacton wird. Während der Nachwirkphase ist es völlig normal, wenn Katzen ruhig und entspannt wirken. Wichtig ist: Katzenminze macht nicht abhängig – weder körperlich noch psychisch.
Warum Katzen Katzenminze so sehr mögen, ist noch nicht vollständig geklärt. Einige Studien deuten jedoch darauf hin, dass das Gehirn den Geruch möglicherweise als Pheromon interpretiert. Die beobachteten Verhaltensreaktionen stehen im Zusammenhang mit typischen, artspezifischen Verhaltensweisen wie Fressen, Spielen oder dem Jagdinstinkt. Wissenschaftler stellten außerdem fest, dass diese Reaktionen zufällig und nicht durchgängig auftreten.
Wann kann man einem Kätzchen Katzenminze geben?

Die meisten Kätzchen unter drei bis sechs Monaten zeigen keinerlei Reaktion auf Katzenminze.
Kätzchen benötigen viel Anregung, um aktiv zu bleiben und sich gesund zu entwickeln. Katzenminze kann dabei besonders reizvoll für sie sein. Allerdings reagieren junge Katzen erst dann auf Nepetalacton, wenn sie ein wenig älter sind.
Ab welchem Alter kann ein Kätzchen Katzenminze bekommen?
Im Alter von drei bis sechs Monaten können Kätzchen Katzenminze entweder völlig ignorieren oder nur schwach darauf reagieren. Sobald sich jedoch eine Empfindlichkeit entwickelt hat, zeigen viele eine große Begeisterung dafür.
Die typischen wilden Renn- und Spielphasen sind vielen Katzenhaltern vertraut – und Katzenminze kann genau solche Anfälle auslösen. Spielzeit ist essenziell, um Langeweile und unerwünschtes Verhalten zu vermeiden, und ein wenig Katzenminze kann das Spiel zusätzlich beleben.
Reagiert Ihr Kätzchen mit ausgelassenem Herumtollen, kann Katzenminze eine gute Möglichkeit sein, ihm zusätzliche Bewegung zu verschaffen – besonders, bevor es das erste Mal nach draußen darf oder bei Wohnungskatzen, die keine Gelegenheit zum Freigang haben.
Spricht Ihr Kätzchen gut auf Katzenminze an, lässt sie sich auch gezielt als Belohnung oder Leckerli im Training einsetzen – etwa zur Förderung gewünschten Verhaltens oder um es dazu zu ermuntern, bestimmte Schlafplätze oder Spielzeuge zu nutzen. Bei Katzen, die auf Katzenminze eher ruhig und entspannt reagieren, kann sie helfen, zur Ruhe zu kommen, ein Nickerchen zu machen oder Stress und Unruhe abzubauen.
Wie viel Katzenminze ist für Kätzchen unbedenklich?

Kätzchen können durch das Schnüffeln an Katzenminze nicht überdosieren – der Duft allein ist unbedenklich. Wird jedoch zu viel davon gefressen, kann das zu Magenverstimmungen führen.
Die gute Nachricht ist: Katzenminze gilt als äußerst sicher und ungiftig – eine Überdosis ist nicht möglich. Dennoch ist zu beachten, dass Kätzchen empfindlichere Mägen haben als erwachsene Katzen. Eine zu große Menge kann daher leicht zu Erbrechen oder Durchfall führen.
Im Gegensatz zu ausgewachsenen Katzen, die in der Regel ein gutes Gespür für die richtige Menge haben, fehlt Kätzchen oft noch die nötige Selbstkontrolle. Sie wissen nicht immer, wann es zu viel wird. Ein Übermaß kann zu Überstimulation führen und unerwünschtes Verhalten begünstigen. Achten Sie daher stets darauf, Ihr Kätzchen zu beaufsichtigen, wenn es mit Katzenminze spielt.
Frische Katzenminzeblätter sind wirksamer als getrocknete, sodass bereits eine kleinere Menge ausreicht, um eine Reaktion auszulösen. Wenn Sie selbst Katzenminze anbauen, achten Sie darauf, die Pflanze außerhalb der Reichweite Ihres Kätzchens aufzubewahren, damit Sie sie kontrolliert und in Maßen anbieten können.
Beginnen Sie mit einer sehr kleinen Menge – ein halber Teelöffel pro Tag ist in der Regel ausreichend. Verwenden Sie handelsübliche Katzenminze, beachten Sie unbedingt die Angaben auf dem Etikett und halten Sie sich an die Dosierungsempfehlungen des Herstellers.
Wenn Sie wissen, wie Ihr Kätzchen auf Katzenminze reagiert, können Sie besser einschätzen, ob Sie die Menge erhöhen oder reduzieren sollten. Zeigt es aggressive Verhaltensweisen, sollten Sie ganz darauf verzichten.
Grundsätzlich ist Katzenminze für Katzen und Kätzchen unbedenklich. Es gibt jedoch bestimmte Situationen, in denen sie vermieden werden sollte: Katzen mit Epilepsie oder anderen neurologischen Erkrankungen sollten keinen Zugang zu Katzenminze haben, da diese unter Umständen einen Anfall auslösen kann. Auch trächtigen Katzen wird vom Gebrauch abgeraten, da Katzenminze möglicherweise Kontraktionen der Gebärmutter anregen könnte.
Wie kann ich meinem Kätzchen Katzenminze geben?

Sie können getrocknete Katzenminze auf dem Schlafplatz oder dem Kratzbaum Ihrer Katze verteilen oder ihr Spielzeug anbieten, das mit Katzenminze versetzt ist.
In Tierhandlungen finden Sie eine große Auswahl an Katzenminze-Produkten – und das Kraut lässt sich sogar ganz einfach zu Hause anbauen! So stehen Ihnen zahlreiche spannende Möglichkeiten zur Verfügung, Ihrer Katze Katzenminze anzubieten.
- Frische Katzenminzeblätter
- Getrocknete Katzenminze (in kleinen Mengen auf Schlafplätze oder Spielzeug streuen)
- Katzenminzenspielzeug (z. B. Mäuse, Bälle oder Kratzbäume)
- Katzenminzenspray (sehr konzentriert – beachten Sie stets die Herstellerhinweise)
- Katzenminze-Leckerlis