Wir möchten alle, dass unsere Katzen gesund und zufrieden sind. Dazu gehört auch, darauf zu achten, dass sie ein ihrem Körperbau entsprechendes Gewicht haben. Oft ist es gar nicht so einfach einzuschätzen, wie viel Futter wirklich nötig ist – und wie man Übergewicht oder Untergewicht vermeidet. Besonders bei Katzen mit dichtem, flauschigem Fell ist es schwierig, die tatsächliche Körperform zu erkennen.
Wenn eine Katze plötzlich Gewicht verliert, kann das verunsichern.
Dafür kommen viele Ursachen in Frage. Manchmal liegt es an einer ungeeigneten Fütterung oder an Darmparasiten. In manchen Fällen kann der Gewichtsverlust aber auch auf ernstere Erkrankungen wie Diabetes oder Krebs hindeuten.
Es ist wichtig zu wissen, wie Sie das Gewicht Ihrer Katze im Blick behalten können – und wann es an der Zeit ist, tierärztlichen Rat einzuholen. Werfen wir einen Blick darauf, was zu tun ist, wenn Ihre Katze an Gewicht verliert.
Anzeichen dafür, dass Ihre Katze Gewicht verliert

Das dichte, flauschige Fell einer Katze kann ihre tatsächliche Körpergröße leicht kaschieren, sodass ein Gewichtsverlust rein optisch oft kaum auffällt.
Das Gewicht einer Katze lässt sich oft nur schwer mit bloßem Auge einschätzen. Ihr Fell verdeckt meist den Körper, sodass ein schleichender Gewichtsverlust leicht übersehen wird. Es lohnt sich, regelmäßig auf das Gewicht Ihrer Katze zu achten. Hier sind ein paar einfache Methoden, mit denen Sie das gut überprüfen können.
Zustand

Zu wissen, was bei einer Katze als normales und gesundes Gewicht in Relation zu ihrer Körpergröße und -form gilt, ist ein hilfreicher erster Schritt, um den Zustand der eigenen Katze besser einschätzen zu können.
Achten Sie auf die körperliche Verfassung Ihrer Katze. Wenn Sie mit der Hand fest über ihre Seiten streichen, sollten Sie die Rippen spüren können – aber auch eine gewisse Fettschicht. Der Bauch sollte in Richtung Becken leicht ansteigen (etwas lose Haut zwischen den Hinterbeinen ist dabei völlig normal). Schauen Sie von oben auf Ihre Katze, sollte die Taille als leichte Einkerbung erkennbar sein. Bei Untergewicht treten Rippen und Wirbelsäule deutlich hervor, die Taille ist stark ausgeprägt und der Bauch wirkt deutlich aufgezogen.
Tatsächliches Gewicht

Wenn Sie Ihre Katze einmal im Monat wiegen, genügt das in der Regel, um ihr Gewicht im Blick zu behalten – vorausgesetzt, es gibt keinen Anlass zur Sorge. In einem solchen Fall sollten Sie sie besser wöchentlich wiegen.
Wenn Sie Ihre Katze regelmäßig wiegen können, ist das eine sehr verlässliche Methode, um Veränderungen beim Gewicht frühzeitig zu erkennen – sowohl nach oben als auch nach unten. Da Katzen relativ leicht sind, braucht es eine präzise Waage, denn selbst kleine Schwankungen können bedeutsam sein. Eine einfache Möglichkeit ist, sich zunächst selbst zu wiegen und anschließend mit der Katze auf dem Arm.
Ziehen Sie dann Ihr Eigengewicht vom Gesamtgewicht ab – so erhalten Sie das Gewicht Ihrer Katze. Es ist nicht nötig, täglich zu wiegen: Wenn alles in Ordnung ist, reicht es, alle paar Monate zu kontrollieren. Falls Sie den Eindruck haben, Ihre Katze nimmt ab, wiegen Sie sie über ein paar Wochen hinweg einmal pro Woche, um Ihre Beobachtung zu überprüfen.
Andere Zeichen

Achten Sie auf weitere Hinweise darauf, dass sich Ihre Katze unwohl fühlt – sie treten oft gemeinsam mit einem unerwarteten Gewichtsverlust auf.
Wenn es Ihnen schwerfällt, Ihre Katze zu wiegen, können Sie jederzeit einen Tierarzt aufsuchen, der sie untersucht und wiegt. Achten Sie außerdem auf weitere Anzeichen, die mit Gewichtsverlust einhergehen können: Veränderungen bei Appetit oder Durst, Erbrechen oder Durchfall, geringe Aktivität, ein ungepflegtes Fell, vermehrtes Sabbern oder auffälliger Mundgeruch.
Ursachen für Gewichtsverlust bei Katzen
Es gibt viele mögliche Ursachen dafür, dass Ihre Katze an Gewicht verliert – einige harmloser, andere ernsthafter. Viele dieser gesundheitlichen Probleme benötigen eine tierärztliche Abklärung. Wenn Sie also bemerken, dass Ihre Katze unbeabsichtigt Gewicht verliert, holen Sie sich am besten fachkundigen Rat.
1. Nahrungsaufnahme

Achten Sie darauf, dass Ihre Katze das passende Futter bekommt – sowohl in Bezug auf die Zusammensetzung als auch auf die Menge. Das ist der erste wichtige Schritt, um ihr ein gesundes Gewicht zu ermöglichen.
Der naheliegendste Grund für den Gewichtsverlust Ihrer Katze ist, dass sie nicht genug Nährstoffe aufnimmt, um ihre körperliche Verfassung zu halten. Möglicherweise stiehlt ein anderes Haustier im Haushalt das Futter oder blockiert den Zugang zum Napf.
Auch ein Wechsel der Futtermarke kann eine Rolle spielen – unterschiedliche Sorten erfordern unterschiedliche Mengen. Unregelmäßige Fütterungszeiten oder minderwertige Inhaltsstoffe können ebenfalls zu Gewichtsverlust führen. Achten Sie darauf, dass Ihre Katze ein hochwertiges, ausgewogenes Futter erhält, das zu ihrem Lebensabschnitt passt, und dass sie jederzeit Zugang dazu hat.
2. Stress

Stress kann sich bei Katzen negativ auf den Appetit und ihre Fressgewohnheiten auswirken.
Katzen können aus verschiedenen Gründen unter Stress oder Angst leiden – etwa durch ein neues Haustier oder Baby im Haushalt, Spannungen mit einer anderen Katze, laute Geräusche oder Bauarbeiten. Stress äußert sich bei Katzen ganz unterschiedlich: Manche ziehen sich zurück, andere urinieren außerhalb der Katzentoilette, wieder andere zeigen zerstörerisches Verhalten oder Aggression.
Ein typisches Anzeichen für Angst ist auch, dass die Katze das Interesse am Futter verliert oder sich ständig versteckt und deshalb kaum frisst. Hält dieses Verhalten an, kann es zu einem schleichenden Gewichtsverlust führen.
3. Darmparasiten

Würmer und andere Darmparasiten können bei Ihrer Katze einen Gewichtsverlust verursachen.
Innere Parasiten wie Spulwürmer oder Bandwürmer können bei Katzen Gewichtsverlust verursachen – oft begleitet von gesteigertem Appetit, Blähungen sowie gelegentlichem Erbrechen oder Durchfall. Die Ansteckung kann über die Mutterkatze, über Beutetiere, Flöhe oder über die Umwelt erfolgen.
Sowohl Wohnungskatzen als auch Freigänger können betroffen sein. In manchen Fällen lassen sich lebende Würmer oder Eier im Kot erkennen – meist jedoch nur bei starkem Befall. Ihr Tierarzt kann eine Kotprobe unter dem Mikroskop auf Wurmeier untersuchen, und es stehen verschiedene wirksame Behandlungen zur Verfügung.
4. Zahnprobleme

Ein wichtiger Bestandteil der Pflege Ihrer Katze ist es, auf ihre Zahngesundheit zu achten.
Katzen haben einen ausgeprägten Überlebensinstinkt und fressen oft trotz Zahn- oder Zahnfleischproblemen weiter. Zahnschmerzen führen jedoch häufig dazu, dass die Katze weniger frisst, Futter aus dem Maul fallen lässt oder nicht richtig kaut. Zahnerkrankungen sind bei Katzen weit verbreitet – besonders ältere Tiere sind häufig in gewissem Maß davon betroffen.
5. Hyperthyreose
Eine Schilddrüsenüberfunktion tritt vor allem bei älteren Katzen auf und beschleunigt ihren Stoffwechsel, was zu Gewichtsverlust führen kann. Erhöhte Werte des Schilddrüsenhormons verursachen außerdem gesteigerten Appetit und Durst, häufigeren Harndrang, ein ungepflegt wirkendes Fell und teils ausgeprägte Unruhe oder Hyperaktivität. Die Diagnose kann durch einen Bluttest beim Tierarzt gestellt werden.
6. Diabetes
Zu den häufigsten Anzeichen von Diabetes bei Katzen zählen vermehrter Durst und Harndrang – aber auch ein unerklärlicher Gewichtsverlust ist typisch. Oft ist der Appetit vermindert, und in einer akuten diabetischen Krise kann sich die Katze plötzlich sehr unwohl fühlen, erbrechen oder schlagartig lethargisch werden. Der Zustand lässt sich durch die Bestimmung des Glukosespiegels in Blut- und Urinproben feststellen.
7. Nierenerkrankung

Manchmal ist eine Urinuntersuchung bei Ihrer Katze erforderlich, um mögliche gesundheitliche Probleme aufzudecken.
Eine nachlassende Nierenfunktion ist ein weiteres häufiges Problem bei älteren Katzen. Sie führt oft zu Appetitlosigkeit und langsamem Gewichtsverlust. Auch vermehrter Durst, häufigerer Harndrang und gelegentliches Erbrechen können auftreten. Blut- und Urinuntersuchungen sind wichtig, um den Zustand der Nieren genauer beurteilen zu können.
8. Viruserkrankung
Einige Viruserkrankungen wie FeLV (Felines Leukämievirus) und FIV (Felines Immundefizienzvirus) können eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome hervorrufen – einer davon ist Gewichtsverlust.
9. Darmerkrankung

Auch wenn Katzen Schmerzen oft gut verbergen – ein Schutzmechanismus, um in der Natur nicht als schwach zu gelten – können bestimmte Erkrankungen, die mit Gewichtsverlust einhergehen, für Ihre Katze durchaus schmerzhaft sein.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts können – neben anderen Verdauungsbeschwerden – auch zu Gewichtsverlust führen. Typische Symptome sind Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen. Chronischer Gewichtsverlust kann unter anderem durch Darmkrebs, Herzerkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen, Nahrungsmittelallergien oder eine Pankreatitis verursacht werden.
Die Diagnose solcher Erkrankungen ist mitunter komplex und kann Blutuntersuchungen, Ultraschall, Röntgenaufnahmen oder Gewebeproben (Biopsien) erfordern.
10. Andere Erkrankungen

Bei bestimmten chronischen Erkrankungen kann es bei Katzen mit der Zeit zu Gewichtsverlust kommen.
Viele Erkrankungen bei Katzen können Gewichtsverlust verursachen – darunter Lebererkrankungen, Krebs und Infektionen. Auch Katzen mit chronischen Schmerzen haben oft weniger Appetit, was zu Gewichtsverlust und einem allgemeinen Abbau der körperlichen Verfassung führen kann.
Wann Sie sich Sorgen machen sollten

Wenn Ihre Katze krank erscheint, ist es immer eine gute Idee, einen Tierarzt aufzusuchen.
Wenn Sie aktiv versuchen, das Gewicht Ihrer Katze aufgrund von Übergewicht zu reduzieren, sollte dies langsam und kontrolliert geschehen. Ein zu schneller Gewichtsverlust kann bei Katzen zu einer Lebererkrankung führen (hepatische Lipidose). Besprechen Sie die Fütterung daher immer mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt.
Stellen Sie hingegen einen unerwarteten Gewichtsverlust fest, sollten Sie – unabhängig davon, wie stark oder wie schnell er auftritt – unbedingt tierärztlichen Rat einholen. Die Ursachen für Gewichtsverlust bei Katzen sind vielfältig, und in den meisten Fällen ist eine medizinische Abklärung erforderlich. Ein erster Tierarzttermin ist ein wichtiger Schritt, um die Ursache zu erkennen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Behandlung von Gewichtsverlust bei Katzen
Die Behandlung von Gewichtsstörungen bei Katzen richtet sich stark nach der jeweiligen Ursache. Darmparasiten lassen sich meist unkompliziert mit Spot-on-Präparaten, Tabletten oder flüssigen Mitteln behandeln. Liegt die Ursache im Futter, kann ein ausgewogener Ernährungsplan Abhilfe schaffen. Bei stressbedingten Auslösern helfen oft gezielte Veränderungen im Verhalten und Umfeld.
Der erste Schritt sollte ein Besuch beim Tierarzt sein. Dort wird Ihre Katze gründlich untersucht und eine ausführliche Anamnese erhoben. Je nach Befund können Blut- und Urinuntersuchungen sinnvoll sein. In einigen Fällen sind weiterführende Diagnosen wie bildgebende Verfahren oder Gewebeproben notwendig.
Medizinische Ursachen führen je nach Erkrankung zu unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten und Prognosen. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann medikamentös, über eine spezielle Diät, chirurgisch oder durch eine Radiojodtherapie behandelt bzw. geheilt werden. Diabetes lässt sich mit Insulin und einer passenden Ernährung in den Griff bekommen, und Zahnschmerzen können durch eine entsprechende Zahnbehandlung gelindert werden.
Einige Erkrankungen – wie bestimmte Krebsarten, chronische Nierenerkrankungen oder Virusinfektionen – sind schwieriger zu behandeln. Dennoch gibt es häufig Therapien, die helfen, Symptome zu lindern und den Appetit sowie das Gewicht der Katze zu stabilisieren.
Lesen Sie auch: Die 10 Wichtigsten Dinge, die Ihr Tierarzt Ihnen gerne mitteilen würde