Katzen können zwar nicht sprechen, aber sie zeigen ihre Gefühle auf andere Weise.
Wenn Ihre Katze wütend ist, merken Sie das oft sofort – Knurren und Fauchen sprechen eine klare Sprache.
Aber auch andere Signale deuten auf Verärgerung hin. Ihre Katze hat verschiedene Möglichkeiten, Unmut auszudrücken.
Um Kratzer oder Bisse zu vermeiden – und damit Ihre Katze nicht noch verärgerter reagiert –, ist es wichtig, ihre Körpersprache richtig zu deuten.
Lesen Sie weiter, um besser zu verstehen, woran Sie erkennen können, dass Ihre Katze wütend ist.
1. Menschen meiden

Sich zurückzuziehen ist eines der ersten Dinge, die Katzen tun, wenn ihnen nicht nach Interaktion ist.
Dies könnte der erste Hinweis darauf sein, dass Ihre Katze genervt ist. Wenn sie den Kontakt zu Menschen meidet oder sich zurückzieht, möchte sie vermutlich einfach ihre Ruhe haben. Natürlich ist auch möglich, dass sich Ihre Katze unwohl fühlt. Beobachten Sie sie deshalb aufmerksam und bringen Sie sie zum Tierarzt, wenn Sie sich Sorgen machen.
2. Schwanzwedeln

Je nach Situation bedeutet ein wedelnder oder schlagender Schwanz normalerweise, dass Ihre Katze entweder aufgeregt oder verärgert ist.
Wir alle haben es schon erlebt: Unsere Katze wedelt mit dem Schwanz hin und her. Je nach Situation kann das bedeuten, dass sie entweder aufgeregt oder verärgert ist. In jedem Fall zeigt ein wedelnder oder peitschender Schwanz, dass Ihre Katze stark erregt ist – und dass jetzt kein guter Moment ist, um sie zu streicheln. Aus dem Schwanzwedeln kann ein richtiges Schwanzschlagen werden, wenn sie noch wütender wird. Dieses Schwanzschlagen ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Ihre Katze über etwas verärgert ist.
3. Tief auf den Boden geduckt

Katzen ducken sich tief auf den Boden, wenn sie sich bedroht und verängstigt oder wütend und aggressiv fühlen.
Wenn Ihre Katze sich tief am Boden kauert, fühlt sie sich möglicherweise bedroht und ängstlich – oder sie ist wütend und geht in Abwehrhaltung. Vielleicht hat sie sich in eine Ecke oder einen engen Raum zurückgezogen oder beobachtet Sie von einer erhöhten Position aus. Es kann auch sein, dass Ihre Katze knurrt oder faucht. Jetzt ist es wichtig, ihr Ruhe zu gönnen, damit sie sich wieder beruhigen kann.
4. Mit gewölbtem Rücken und aufgestelltem Nackenfell dastehen

Die klassische „Halloween-Katze“-Pose mit gewölbtem Rücken und zu Berge stehendem Fell ist ein klares Zeichen dafür, dass Ihre Katze wütend, verängstigt oder beides ist.
Eine wütende, kampfbereite Katze steht häufig mit gewölbtem Rücken und gesträubtem Fell da. So versucht sie, möglichst groß und bedrohlich zu wirken. Dieses Verhalten zeigt sich oft, wenn Ihre Katze bereit ist, ihr Revier gegen eine andere Katze zu verteidigen.
5. Flach an den Kopf gelegte Ohren

Angelegte Ohren, insbesondere in Verbindung mit Knurren oder Fauchen, sind ein Zeichen dafür, dass Sie Ihrer Katze Platz machen sollten.
Die Ohren Ihrer Katze sind ein guter Indikator für ihre Stimmung. Wenn eine Katze verängstigt ist, legt sie die Ohren oft flach an den Kopf. Sie könnte sich zudem tief am Boden ducken, knurren und fauchen. Da sich Angst bei Katzen schnell in Wut und Aggression steigern kann, sollten Sie Ihre Katze in diesem Zustand nicht anfassen – es besteht sonst die Gefahr, dass Sie gekratzt oder gebissen werden.
6. Miauen

Katzen miauen aus vielen verschiedenen Gründen, aber manchmal tun sie es, wenn sie wütend sind.
Miauen bedeutet nicht immer, dass eine Katze wütend ist. Viele Katzen miauen sogar, wenn sie zufrieden sind oder einfach mit Ihnen interagieren möchten. Sie kennen das normale Verhalten Ihrer Katze am besten – und es hilft, den Kontext der Situation zu betrachten, um herauszufinden, ob Ihre Katze wirklich verärgert ist. Zeigt sie eines der anderen in diesem Artikel beschriebenen Verhaltensmuster? Oder miaut sie nur zur Begrüßung, wenn Sie zur Tür hereinkommen?
7. Knurren, Zischen und Spucken

Katzen knurren, fauchen und spucken, um Menschen, anderen Katzen und anderen Tieren wie Hunden ihren Unmut kundzutun.
Knurren, Fauchen und Spucken zählen wohl zu den deutlichsten Anzeichen dafür, dass Ihre Katze wütend und verärgert ist. Wenn sie Sie anknurrt oder anfaucht, können Sie sicher sein, dass sie ihre Ruhe will. Auch gegenüber anderen Katzen setzen viele dieses Verhalten ein, um Unmut zu zeigen – etwa wenn eine fremde Katze ihr Revier streitig macht oder ihr zu nahe kommt.
8. Wischen

Das Schlagen nach Insekten oder anderen Beutetieren ist für Katzen ein normales Verhalten. Wenn Ihre Katze jedoch nach Ihnen oder einer anderen Katze schlägt, können Sie sicher sein, dass sie wütend ist.
Wenn Ihre Katze nach Ihnen schlägt oder mit der Pfote ausholt, ist das ein unmissverständliches Zeichen dafür, dass sie verärgert ist und möchte, dass Sie Abstand halten. Häufig wird dieses Verhalten von Knurren oder Fauchen begleitet – ein deutliches Signal, dass es ihr ernst ist!
9. Schnurren

Obwohl es häufiger mit Freude und Zufriedenheit in Verbindung gebracht wird, schnurren manche Katzen, wenn sie wütend sind.
Schnurren bedeutet in der Regel, dass Ihre Katze glücklich und zufrieden ist. Doch manchmal schnurren Katzen auch, wenn sie negative Gefühle wie Angst oder Wut empfinden. Der Kontext hilft Ihnen dabei zu erkennen, ob Ihre Katze vor Freude oder aus Verärgerung schnurrt!
10. Grelles

In der Katzenwelt kann ein direkter Blick, insbesondere mit zusammengekniffenen Augen, Ärger oder Verärgerung ausdrücken.
Katzen haben zwar nicht dieselben Gesichtsausdrücke wie wir Menschen, aber das heißt nicht, dass sie nicht wütend schauen können! Die Augen Ihrer Katze können sehr viel ausdrücken. Wenn sie Sie mit zusammengekniffenen Augen anstarrt und dabei der Schwanz hin und her wedelt, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass sie vermutlich verärgert über Sie ist.
Was macht Katzen wütend?
Ihre Katze kann aus verschiedenen Gründen verärgert sein, zum Beispiel:
- Eine andere Katze in der Nachbarschaft versucht, ihr Revier zu übernehmen
- Eine andere Katze im Haushalt versperrt ihr den Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Katzentoilette, Futter, Wassernäpfen oder dem Lieblingsplatz
- Eine Person berührt sie auf eine Weise, die ihr unangenehm ist – zum Beispiel am Bauch
- Jemand versucht mit ihr zu interagieren, obwohl sie das gerade nicht möchte – etwa bei einer Untersuchung durch den Tierarzt
- Schmerzen oder Erkrankungen
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Wie kann ich verhindern, dass meine Katze wütend wird?
Der beste Weg, Ihre Katze davor zu bewahren, wütend zu werden, ist, ihr Ruhe zu gönnen, damit sie sich entspannen kann. Geben Sie ihr die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und einen sicheren Ort aufzusuchen, wenn sie das Bedürfnis danach hat. Wenn Sie sie zu einer Interaktion zwingen, wird sie nur noch verärgerter – und es besteht die Gefahr, dass Sie gekratzt oder gebissen werden.
Am sinnvollsten ist es, bereits im Vorfeld zu vermeiden, dass Ihre Katze überhaupt wütend wird. Dafür können Sie einige Dinge tun:
Sorgen Sie für ausreichende Ressourcen in Haushalten mit mehreren Katzen

Stellen Sie sicher, dass alle Ihre Katzen ihre eigenen Katzentoiletten, Kratzbäume und Futternäpfe haben.
Wenn Sie mit mehreren Katzen zusammenleben, ist es sinnvoll, von jeder Ressource – wie Katzentoilette, Bett, Futternapf usw. – mindestens eine pro Katze plus eine zusätzliche bereitzustellen. So lässt sich am besten vermeiden, dass Ihre Katzen miteinander in Konkurrenz geraten und sich gegenseitig stressen oder frustrieren.
Ergänzungen

Synthetische Katzenpheromone wie Feliway können Katzen helfen, sich ruhiger zu fühlen, insbesondere in Stresssituationen.
Für Katzen, die von Natur aus eher ängstlich sind – oder in stressigen Situationen wie etwa bei Feuerwerk oder wenn ein Baby ins Haus kommt – gibt es verschiedene beruhigende Nahrungsergänzungsmittel.
Feliway bietet ein synthetisches Katzenpheromon an, das nachweislich beruhigend wirkt, Sicherheit vermittelt und Ängste reduziert. Es ist entweder als Plug-in-Diffusor für die Wohnung erhältlich oder als Spray, das Sie auf Decken oder in den Katzenkorb sprühen können.
Lernen Sie Ihre Katze kennen

Respektieren Sie die Signale Ihrer Katze, wenn ihr nicht nach Kuscheln zumute ist.
Lernen Sie, die Körpersprache Ihrer Katze richtig zu deuten. Wenn sie mit dem Schwanz wedelt, zeigt das ein hohes Maß an Erregung – also vermutlich kein guter Moment, um sie zum Kuscheln einzuladen. Achten Sie darauf, was Ihre Katze braucht, und geben Sie ihr jederzeit die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, wenn sie das möchte.
Lernen Sie auch, Ihre Katze so zu streicheln, wie sie es mag. Bei vielen Katzen ist das am Kopf oder an den Wangen angenehm – aber auf keinen Fall am Bauch!
Achten Sie auf Anzeichen von Schmerzen oder Krankheit

Plötzliches, häufiges launisches Verhalten bei Katzen kann manchmal ein Symptom für Schmerzen oder eine Krankheit sein.
Wenn Ihnen auffällt, dass Ihre Katze ungewöhnlich mürrisch ist und Sie keinen offensichtlichen Grund dafür erkennen, könnte das ein Hinweis auf eine Krankheit oder Schmerzen sein. Zögern Sie nicht, mit ihr zum Tierarzt zu gehen, wenn Sie sich Sorgen machen.
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