Zyrtec ist der Markenname für das Antihistaminikum Cetirizin von Johnson & Johnson. In diesem Artikel erfahren Sie, was Zyrtec für Katzen ist, wie es wirkt, wann es in der Veterinärmedizin eingesetzt wird, welche häufigen Nebenwirkungen auftreten können und welche Fragen häufig gestellt werden.
Zyrtec für Katzen Übersicht
Über Zyrtec für Katzen

Genau wie Menschen reagieren auch Katzen auf Allergien mit tränenden Augen und einer laufenden Nase.
Zyrtec ist ein Antihistaminikum, das die H1-Rezeptoren blockiert. Histamin ist ein chemischer Botenstoff, der im Körper Reaktionen auslöst, die zu Schwellungen, Rötungen und Entzündungen führen können.
Histamin wird als Reaktion auf Allergene freigesetzt, die entweder über die Haut oder von innen mit dem Körper in Kontakt kommen. Wenn Histamin ausgeschüttet wird, entstehen typische Symptome wie eine laufende Nase oder tränende Augen, die man von Allergien kennt. Diese Reaktion ist normal und hilft dem Körper, die fremden Stoffe wieder loszuwerden.
Interessanterweise ist Histamin nicht nur am Immunsystem beteiligt, sondern spielt auch eine wichtige Rolle im Verdauungssystem, besonders im Magen. Außerdem wirkt es als Signalstoff im Gehirn, im Rückenmark und in der Gebärmutter.
Ein Antihistaminikum ist eine Substanz, die die Wirkung von Histamin blockiert. Dadurch werden Entzündungsreaktionen sowie Ausfluss und Tränenbildung reduziert – Symptome, die wir alle mit Allergien verbinden und meist als unangenehm empfinden.
Klassen von Antihistaminika
Es gibt verschiedene Klassen von Antihistaminika. Zur ersten Generation gehört beispielsweise Diphenhydramin (Benadryl). Diese Medikamente können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und beeinflussen so die Wirkung von Histamin im Gehirn, besonders im Hinblick auf den Wach- und Schlafrhythmus. Deshalb führt Benadryl oft zu einer beruhigenden Wirkung und Schläfrigkeit.
Antihistaminika der zweiten und dritten Generation haben diese Eigenschaft nicht. Bei normaler Dosierung verursachen sie daher in der Regel keine Schläfrigkeit oder Sedierung. Zudem gibt es bei ihnen meist weniger Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Es gibt auch eine weitere Klasse von Antihistaminika, die sogenannten H2-Blocker. Diese wirken auf das Histamin im Verdauungstrakt. Dazu gehören Medikamente wie Famotidin, die die Säureproduktion im Magen reduzieren.
Zyrtec ist ein H1-spezifisches Antihistaminikum der zweiten Generation. Es blockiert nur den Histamintyp, der bei Allergien eine Rolle spielt, und verursacht in der Regel keine Schläfrigkeit.
Was bewirkt Zyrtec bei Katzen?

Obwohl Zyrtec für eine Katze mit Allergien hilfreich sein kann, ist es wichtig, andere Atemwegserkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome wie eine Allergie hervorrufen könnten.
Genau wie beim Menschen kann Zyrtec allergische Reaktionen lindern, die Schnupfen, Niesen und tränende Augen verursachen. Es ist auch bei Überempfindlichkeiten oder allergischen Reaktionen auf Insektenstiche oder -bisse hilfreich.
Wichtig ist, dass Allergien mit diesen Symptomen leicht mit einer viralen Infektion der oberen Atemwege verwechselt werden können. Auch eine solche Infektion kann tränende Augen, Nasenausfluss und Niesen hervorrufen.
Wenn Ihre Katze solche Anzeichen zeigt, ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen, um die genaue Ursache abzuklären.
Tritt Nasen- oder Augenausfluss mit dickem, weißem oder verfärbtem Sekret auf, ist eine Allergie eher unwahrscheinlich. In solchen Fällen liegt meist eine Infektion vor, die eine tierärztliche Behandlung erfordert.
Die Wirkung von Zyrtec bei der allergischen Hauterkrankung, der sogenannten atopischen Dermatitis, ist bei Katzen unterschiedlich. Einige klinische Studien zeigten eine Verringerung des Juckreizes, während andere keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zu einem Placebo feststellen konnten. Auch bei Nahrungsmittelallergien hat Zyrtec bei Katzen keine überzeugende Wirkung gezeigt.
Obwohl die Anwendung von Zyrtec bei einer Katze mit juckender Haut meist unbedenklich ist, gibt es andere Medikamente, die bei der Behandlung der zugrunde liegenden Hautallergie oft wirksamer sind.
Nebenwirkungen von Zyrtec für Katzen

Tränende Augen und eine laufende Nase sind bei Katzen häufige Anzeichen für eine Allergie.
Kombinationspräparate, die Pseudoephedrin als abschwellenden Wirkstoff enthalten (wie Zyrtec-D), dürfen bei Katzen oder Hunden nicht angewendet werden. Pseudoephedrin ist für Haustiere giftig und kann schwere Schäden verursachen.
Auch die oralen Sirup-Formulierungen von Zyrtec können Propylenglykol enthalten, das für Katzen ebenfalls giftig ist und daher vermieden werden sollte.
Herkömmliche Cetirizintabletten werden von Katzen in der Regel gut vertragen, und Nebenwirkungen treten nur selten auf. Bei sehr hohen Dosen können jedoch Verdauungsbeschwerden, vermehrter Speichelfluss und Schläfrigkeit auftreten.
Zyrtec weist nur wenige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auf. Wenn Ihre Katze Beruhigungs- oder Schmerzmittel bekommt, können die Wirkungen dieser Medikamente verstärkt werden – besonders bei höheren Dosen des Antihistaminikums.
Zyrtec kann eine Gruppe von Medikamenten hemmen, die als P-Glykoprotein-Substrate bekannt sind. Dazu gehören viele verschiedene Wirkstoffe, von Antiarrhythmika bis hin zu Chemotherapeutika. Da Cyclosporin (Atopica) zu dieser Gruppe gehört und viele Katzen mit Hautallergien dieses Medikament erhalten, ist bei gleichzeitiger Gabe von Cetirizin Vorsicht geboten.
Fragen Sie in jedem Fall Ihren Tierarzt, wenn Sie unsicher sind, ob ein Medikament, das Sie für Ihre Katze in Betracht ziehen, in Kombination mit anderen Medikamenten, die Ihre Katze bereits bekommt, unbedenklich ist.
Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze während der Behandlung mit Zyrtec Nebenwirkungen zeigt oder möglicherweise eine Überdosierung vorliegt, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Tierarzt, das ASPCA Animal Poison Control Center (1-888-426-4435) oder die Pet Poison Helpline (1-855-764-7661), um weitere Hilfe zu erhalten.
Zyrtec für Katzen Dosierung

Wenn sich die Symptome Ihrer Katze nach einigen Dosen Zyrtec nicht bessern, bringen Sie sie zur Untersuchung zum Tierarzt.
Die Anwendung von Zyrtec bei Katzen ist nicht offiziell zugelassen, das heißt, die FDA hat das Medikament für Katzen nicht freigegeben. Trotzdem ist die Nutzung in der Veterinärmedizin weit verbreitet. Daher wurden bewährte Dosierungsrichtlinien entwickelt, die als sicher gelten.
Die übliche Dosierung von rezeptfreiem Zyrtec bei Katzen liegt bei 2,5 bis 5 mg pro Katze, einmal oder zweimal täglich. Diese Dosierung kann bei juckender Haut, Allergien oder allergischem Schnupfen sowie bei Reizungen der Augen angewendet werden.
Wenn Sie Ihrer Katze Zyrtec geben, weil sie Symptome zeigt, die auf Allergien hindeuten, und nach ein bis zwei Dosen keine Besserung erkennen, sollten Sie Ihre Katze unbedingt vom Tierarzt untersuchen lassen. Das kann bedeuten, dass Zyrtec bei den Beschwerden Ihrer Katze nicht ausreichend wirkt oder dass eine andere Erkrankung, wie zum Beispiel eine Infektion, vorliegt, die mit Zyrtec nicht behandelt werden kann.
Zyrtec kann mit oder ohne Futter verabreicht werden. Erbricht Ihre Katze nach der Einnahme auf nüchternen Magen, versuchen Sie, die nächste Dosis zusammen mit Futter oder einem kleinen Leckerli zu geben. Tritt das Erbrechen auch dann wieder auf, sollten Sie die Behandlung mit Zyrtec abbrechen und Ihren Tierarzt kontaktieren.
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Zyrtec für Katzen: Abschließende Gedanken

Übermäßige Lethargie bei Katzen ist ein Symptom einer Infektion der oberen Atemwege, die umgehend tierärztlicher Hilfe bedarf.
Zyrtec ist leicht erhältlich und kann bei Katzen mit allergiebedingten Symptomen im Allgemeinen sicher eingesetzt werden. Die Wirksamkeit kann jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Lassen Sie Ihre Katze immer von einem Tierarzt untersuchen, wenn nach ein bis zwei Dosen keine Verbesserung eintritt. Flüssige Cetirizin-Formulierungen sowie die „D“-Variante (Zyrtec-D) sollten bei Katzen grundsätzlich vermieden werden.
Wir geben Dosierungsempfehlungen nur für Medikamente, die von der FDA offiziell für die Anwendung bei Katzen zugelassen sind und nur gemäß den Angaben auf dem Etikett. Für Medikamente, die außerhalb dieser Zulassung verwendet werden, können wir lediglich allgemeine Richtlinien und Sicherheitshinweise geben. Eine sichere und passende Dosierung außerhalb der Zulassung darf nur ein Tierarzt festlegen.
Wir empfehlen Ihnen, stets mit Ihrem Tierarzt zusammenzuarbeiten, um zu prüfen, ob ein bestimmtes Medikament für Ihre Katze geeignet ist. Die Dosierung eigenmächtig zu ändern oder anzupassen, ohne tierärztlichen Rat, kann Risiken mit sich bringen. Medikamente, die für Menschen verschrieben wurden, sollten niemals ohne Rücksprache mit einem Tierarzt bei Haustieren angewendet werden.