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Terramycin ist ein Markenpräparat in Form einer Augensalbe, das zwei Antibiotika enthält: Oxytetracyclin und Polymyxin B. Bei Katzen wird es vor allem zur Behandlung bakterieller Augeninfektionen eingesetzt, darunter Bindehautentzündungen oder Hornhautgeschwüre. Die Salbe hat eine zähflüssige Konsistenz und muss vorsichtig direkt auf das Auge aufgetragen werden.
In diesem Artikel lesen Sie, bei welchen Beschwerden Terramycin bei Katzen zum Einsatz kommt, wie das Medikament wirkt, welche möglichen Nebenwirkungen auftreten können und erhalten Antworten auf häufige Fragen.
Terramycin für Katzen Übersicht
Über Terramycin für Katzen
Terramycin ist der Markenname einer verschreibungspflichtigen antibiotischen Augensalbe mit den Wirkstoffen Oxytetracyclin und Polymyxin B. Hergestellt wird sie vom Unternehmen Zoetis Animal Health.
Oxytetracyclin zählt zur Gruppe der Tetracyclin-Antibiotika. Diese gehören zu den Breitbandantibiotika und wirken gegen eine Vielzahl von Bakterien – sowohl grampositive als auch gramnegative. Der Wirkmechanismus basiert darauf, dass Oxytetracyclin die Eiweißbildung in den Bakterien blockiert. Tetracycline sind besonders effektiv gegen bestimmte Erreger wie Chlamydien und Mykoplasmen, die bei Katzen eine Bindehautentzündung auslösen können.
Polymyxin B wird aus dem Bakterium Bacillus polymyxa gewonnen. Es wirkt, indem es die Zellmembran empfindlicher Bakterien angreift und dadurch durchlässig macht – was die Erreger rasch abtötet.
Beide Wirkstoffe sind Antibiotika und zeigen keine Wirkung gegen Viren oder Pilzinfektionen.
Terramycin zur Anwendung in der Augenheilkunde wird in der Regel bei Hauskatzen zur Behandlung von Bindehautentzündungen (Konjunktivitis) eingesetzt – insbesondere dann, wenn ein Nachweis oder zumindest der Verdacht auf Chlamydien oder Mykoplasmen als Auslöser besteht.
Da Konjunktivitis bei Katzen jedoch auch häufig durch Viren verursacht wird, etwa durch das feline Herpesvirus oder Calicivirus, sollte eine antibiotische Augensalbe nur nach tierärztlicher Rücksprache eingesetzt werden – und nur dann, wenn ein bakterieller Infekt vermutet wird.
Terramycin-Dosis für Katzen
Eine Einzeldosis Terramycin-Augensalbe für Katzen besteht üblicherweise aus einem Salbenstreifen, der lang genug ist, um die gesamte Augenoberfläche zu bedecken. Das entspricht in der Regel etwa einem Gramm Salbe. Diese Menge gilt für alle Katzen, unabhängig von Rasse oder Größe. Für Kätzchen wird meist eine etwas geringere Menge verwendet, da ihre Augen kleiner sind und entsprechend weniger Salbe benötigen.
Die Behandlung mit Terramycin kann alle 12 bis 6 Stunden erfolgen – also 2- bis 4-mal täglich. Dabei wird die Salbe gleichmäßig auf der Oberfläche des Auges verteilt.
Bei der Verschreibung wird Ihnen Ihr Tierarzt genau erklären, wie Sie dieses Medikament richtig anwenden. Er wird Ihnen auch sagen, wie häufig die Salbe aufgetragen werden soll und ob ein oder beide Augen behandelt werden müssen.
So verabreichen Sie Katzen Terramycin
Terramycin ist ausschließlich als Salbe erhältlich, die direkt auf die Augenoberfläche (Hornhaut) aufgetragen wird. Das kann bei manchen Katzen etwas knifflig sein, lässt sich aber mit folgendem Vorgehen meist gut umsetzen – egal ob es sich um antibiotische Augensalbe oder Augentropfen handelt.
Setzen Sie sich mit dem Rücken zur Katze auf das Sofa und neigen Sie ihren Kopf leicht nach oben, sodass das Auge gut sichtbar ist. Heben Sie das obere Augenlid mit dem Daumen an und ziehen Sie mit dem Zeigefinger das untere Lid nach unten, während Sie unter dem Kinn leicht gegenhalten. Mit der anderen Hand drücken Sie vorsichtig einen kleinen Streifen Salbe aus der Tube direkt auf die Augenoberfläche.
Berühren Sie mit der Tube nicht das Auge. Drücken Sie die Salbe stattdessen leicht heraus, sodass sie von selbst auf die Augenoberfläche tropft. Nach dem Auftragen schließen Sie die Augenlider sanft mit Daumen und Zeigefinger, damit sich die Salbe gleichmäßig verteilt. Wenn Ihre Katze blinzelt, unterstützt das zusätzlich die Verteilung des Medikaments.
Da Terramycin eine Salbe ist, die sich wie ein Film über das Auge legt, sollte sie immer nach allen anderen Augentropfen angewendet werden, die Ihrer Katze eventuell ebenfalls verschrieben wurden. Würden Sie die Salbe vorher auftragen, könnten flüssige Medikamente die Augenoberfläche nicht mehr richtig erreichen. Wenn Ihre Katze mehrere Augenmedikamente bekommt, können Sie diese grundsätzlich nacheinander anwenden – am besten aber mit etwa 5 Minuten Abstand zwischen den Anwendungen.
Tipps zur Verwaltung

Wenn Sie Ihre Katze an Ihren Körper kuscheln, fühlt sie sich sicher und geborgen, während Sie die Augensalbe auftragen. Shutterstock.com
- Vermeiden Sie es, Ihrer Katze das Augenmedikament zu verabreichen, während Sie direkt vor ihrem Gesicht sitzen. In dieser Position wird Ihre Katze eher zurückweichen. Warten Sie am besten einen Moment ab, in dem sie ruhig und entspannt ist.
- Belohnen Sie Ihre Katze nach der Anwendung mit einem Leckerli oder einer kleinen Mahlzeit – das schafft positive Verknüpfungen.
- Wenn Sie Ihre Katze in ein Handtuch oder eine Decke wickeln, kann ihr das Sicherheit geben und gleichzeitig verhindern, dass sie sich zu stark bewegt oder Ihre Hand wegschlägt.
- Oft hilft es, wenn eine zweite Person dabei ist: Während Sie das Auge vorsichtig öffnen und das Medikament geben, kann die andere Person Ihre Katze ruhig festhalten.
- Bei manchen Katzen ist es einfacher, Augentropfen statt einer Salbe anzuwenden. Wenn Sie mit der Salbe nicht gut zurechtkommen, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über die Möglichkeit, stattdessen Tropfen zu verwenden.
Nebenwirkungen von Terramycin bei Katzen
In den meisten Fällen sind schwere Nebenwirkungen durch Oxytetracyclin und Polymyxin B selten. Beide Antibiotika werden vom Gewebe des Auges in der Regel gut vertragen. Manche Katzen reagieren jedoch empfindlich oder allergisch. Das kann sich nach der Anwendung durch eine Entzündung oder ein Brennen bzw. Stechen im oder um das Auge herum zeigen. Solche Reaktionen auf das Medikament sollten nicht mit den Symptomen der Augenerkrankung selbst verwechselt werden, da auch diese mit Juckreiz, Reizung oder Schmerzen einhergehen können.
Es gibt einzelne, sehr seltene Fälle von Katzen, die besonders empfindlich auf Polymyxin B reagieren. Bei ihnen kann innerhalb weniger Stunden – oder sogar schneller – eine anaphylaktische (also schwere allergische) Reaktion auftreten. Laut Hersteller kann sich das unter anderem wie folgt äußern, wobei die Liste nicht abschließend ist:
- Schwellung des Gesichts
- Juckreiz
- Lethargie/Schwäche
- Erbrechen
- Atembeschwerden
Diese Anzeichen können direkt nach der Anwendung auftreten, manchmal zeigen sie sich aber auch erst innerhalb von vier Stunden. Zum Glück sind lebensbedrohliche allergische Reaktionen bei Katzen extrem selten.
Überdosierung und Notfälle

Wenn Ihre Katze nach der Anwendung von Terramycin erbricht, ein geschwollenes Gesicht hat oder anderweitig unwohl erscheint, wenden Sie sich dringend an einen Tierarzt. Shutterstock.com
Eine Überdosis einer antibiotischen Augensalbe wie Terramycin ist bei Katzen nicht möglich. Wenn Sie das Medikament jedoch häufiger als alle sechs Stunden anwenden, bringt das in der Regel keinen zusätzlichen Nutzen – es kann Ihre Katze im Gegenteil eher reizen.
Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze allergisch auf Terramycin reagiert – insbesondere mit Anzeichen einer anaphylaktischen Reaktion – wenden Sie sich umgehend an Ihren Tierarzt oder bringen Sie Ihre Katze in die nächstgelegene tierärztliche Notaufnahme.
Mögliche Arzneimittelwechselwirkungen mit Terramycin
Wechselwirkungen zwischen Terramycin und anderen Augenmedikamenten sind nicht bekannt.
So lagern Sie Terramycin
Terramycin sollte bei Raumtemperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius gelagert werden. Kurzzeitige Schwankungen zwischen 15 und 30 Grad Celsius sind erlaubt. Die Tube sollte trocken und vor Sonnenlicht geschützt aufbewahrt werden. Nicht einfrieren.
Haftungsausschluss zur Medikamentendosierung: Wir können Dosierungsangaben nur für Medikamente machen, die von der FDA für die Anwendung bei Katzen zugelassen sind – und auch nur gemäß den Angaben auf dem Beipackzettel. Für sogenannte Off-Label-Anwendungen (also Einsätze außerhalb des zugelassenen Verwendungsbereichs) stellen wir lediglich allgemeine Richtlinien und Sicherheitshinweise bereit. Eine genaue und sichere Dosierung in solchen Fällen kann ausschließlich durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt bestimmt werden.
Wir empfehlen Ihnen, gemeinsam mit Ihrem Tierarzt zu entscheiden, ob ein bestimmtes Medikament für Ihre Katze geeignet ist. Die Dosierung eigenmächtig zu ändern oder anzupassen, ohne tierärztliche Rücksprache, kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Auch raten wir davon ab, Medikamente, die für Menschen verschrieben wurden, bei Haustieren anzuwenden – es sei denn, ein Tierarzt hat dies ausdrücklich empfohlen.
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Plumb DC. Terramycin. In: Plumb DC, Hrsg. Plumb's Veterinary Drug Handbook. 9. Auflage.
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Terramycin (Oxytetracyclinhydrochlorid und Polymyxin B-Sulfat-Augensalbe) [package insert]. Zoetis Inc. https://dailymed.nlm.nih.gov/dailymed/fda/fdaDrugXsl.cfm?setid=2623f078-1ce0-4ae3-98c5-657971bad554&type=display