Je nachdem, in welchem Teil der Welt Sie leben, können Schlangenbisse eine ernsthafte Gefahr für Ihre Katze darstellen. Katzen mit Freigang laufen besonders Gefahr, einer Schlange zu begegnen und gebissen zu werden.
Der Biss selbst kann Entzündungen und Infektionen auslösen, doch wie sieht es mit dem Gift aus? Sind Katzen tatsächlich immun gegen Schlangengift? Im Folgenden erfahren Sie alles Wichtige dazu.
Sind Katzen resistent gegen Schlangengift?
Kurz gesagt: Nein, Katzen sind nicht immun gegen Schlangengift. Schlangengift kann bei Katzen ernsthafte gesundheitliche Schäden verursachen. Insbesondere Gifte, die als Hämotoxine (die das Blut betreffen) oder Neurotoxine (die das zentrale Nervensystem angreifen) wirken, können lebensgefährlich werden, wenn sie nicht schnell behandelt werden.
Auch wenn Katzen keine Immunität gegen Schlangengift besitzen, sind sie widerstandsfähiger als Hunde. Einer aktuellen Studie der University of Queensland zufolge haben Katzen bei Schlangenbissen eine doppelt so hohe Überlebenschance wie Hunde.
Die Forscher fanden heraus, dass sich bei Katzen eine durch Schlangengift ausgelöste Erkrankung namens „giftbedingte Verbrauchskoagulopathie“ schneller entwickelte als bei Hunden. Dabei kommt es zum Versagen der Blutgerinnung, was für das Tier lebensbedrohlich sein kann. Hunde verloren die Fähigkeit zur Blutgerinnung früher als Katzen, was ihr Sterberisiko erhöhte.
Ein weiterer wichtiger Faktor war die Bissstelle. Katzen schlagen die Schlange meist mit der Pfote, ähnlich wie beim Jagen oder Spielen mit einem Spielzeug. Deshalb befinden sich Schlangenbisse bei Katzen häufig an den Vorderbeinen.
Hunde hingegen schnüffeln oft an Schlangen und werden deshalb häufig an Nase oder Gesicht gebissen. Diese Körperstellen sind sehr gut durchblutet, sodass das Gift schnell in den Blutkreislauf gelangt.
Verletzte Hunde sind meist sehr aktiv, während Katzen sich eher zurückziehen und ruhig bleiben. Diese Ruhe verlangsamt die Ausbreitung des Giftes und erhöht somit die Überlebenschancen der Katze.
Welche Wirkung hat Schlangengift auf Katzen?
Schlangengift kann bei Katzen verschiedene Auswirkungen haben, die sowohl örtliche als auch allgemeine Symptome umfassen. Lokal führt das Gift häufig zu Schwellungen und Schmerzen rund um die Bissstelle. Systemisch können bei Katzen Anzeichen wie Lethargie, Atemnot, Erbrechen, Durchfall und eine erhöhte Herzfrequenz auftreten.
In schweren Fällen können bestimmte Schlangengifte neurologische Störungen oder Lähmungen verursachen. Zudem sind Organschäden, vor allem an Nieren und Leber, möglich. Wie stark die Symptome ausfallen, hängt unter anderem von der Schlangenart, der Menge des injizierten Giftes sowie von Größe und Gesundheitszustand der Katze ab.
Anzeichen eines Schlangenbisses

Für natürliche Jäger wie Katzen sind Schlangen ein reizvolles Ziel.
Als Jäger sehen Katzen Schlangen häufig als Beute an und versuchen, sie zu fangen. Dabei kommt es leider oft zu Schlangenbissen. Besonders die Vorderbeine sind bei Katzen häufig die Bissstellen, und es kann sogar passieren, dass sie mehrfach gebissen werden. Wenn Ihre Katze längere Zeit draußen unterwegs ist, kann es schwierig sein, einen Schlangenbiss frühzeitig zu erkennen. Oft ist der Biss bereits einige Zeit her, wenn die Katze wieder nach Hause kommt.
Typische Anzeichen, die auf einen Schlangenbiss hinweisen können, sind:
- Hinken
- Geschwollenes Bein
- Bissspuren
War die Schlange, die Ihre Katze gebissen hat, giftig, können Symptome einer Vergiftung auftreten. Das hängt davon ab, ob das Gift ein Hämatotoxin oder ein Neurotoxin enthält. Typische Anzeichen für einen giftigen Schlangenbiss sind:
- Langsame oder schnelle Atmung
- Blutung aus der Bisswunde
- Verfärbung des Gewebes
- Erbrechen
- Durchfall
- Schwäche
- Blasse oder blaue Farbe des Zahnfleisches
- Erweiterte Pupillen
- Lethargie / Sedierung
- Lähmung
- Zucken
Behandlung eines Schlangenbisses bei einer Katze

Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze von einer Schlange gebissen wurde, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze von einer Schlange gebissen wurde, sollten Sie so schnell wie möglich Ihre Tierklinik kontaktieren. Eine schnelle tierärztliche Behandlung ist dringend notwendig. Verzichten Sie darauf, Hausmittel wie das Anlegen einer Aderpresse anzuwenden, da dies das Gewebe im Bein stark schädigen kann.
Das Wichtigste, was Sie tun können, ist, schnell die Notfallpraxis aufzusuchen und darauf zu achten, dass die Bisswunde unterhalb der Herzhöhe gehalten wird. So kann die Ausbreitung des Giftes im Körper verzögert werden.
Ihr Tierarzt wird Ihre Katze sorgfältig untersuchen und sich alle Bisswunden genau ansehen. Falls Sie wissen, von welcher Schlangenart der Biss stammt, sollten Sie diese Information unbedingt weitergeben. Das kann die Behandlung erleichtern und klären, ob das Gift relevant ist. Je nach Schlangenart kann es nötig sein, Ihrer Katze ein Gegengift sowie intravenöse Flüssigkeiten zu verabreichen.
Zeigt Ihre Katze Atembeschwerden, erhält sie Sauerstoff. Zudem können Bluttests durchgeführt werden, etwa zur Überprüfung der Gerinnungszeit, um Probleme im Blutsystem zu erkennen. Die Bisswunde wird gereinigt und auf mögliche Infektionen überwacht.
So verhindern Sie in Zukunft Schlangenbisse

Wohnungskatzen erleiden deutlich weniger Verletzungen als Freigänger, dazu zählen auch Schlangenbisse.
Die einzige sichere Möglichkeit, Schlangenbisse bei Ihrer Katze dauerhaft zu vermeiden, ist, sie als Wohnungskatze zu halten. Katzen, die draußen unterwegs sind, laufen in schlangenreichen Gebieten immer Gefahr, gebissen zu werden. Indem Sie das Gras rund um Ihr Haus kurz halten, verhindern Sie zudem, dass sich Schlangen im hohen Gras verstecken.
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