Pradofloxacin für Katzen: Überblick, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen

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Pradofloxacin für Katzen, auch bekannt unter dem Markennamen Veraflox und von Bayer Animal Health hergestellt, ist ein Antibiotikum, das in der Veterinärmedizin häufig verwendet wird. Es wurde von der FDA zur Behandlung bestimmter bakterieller Infektionen bei Katzen zugelassen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Pradofloxacin ist, wie es wirkt, bei welchen Erkrankungen es eingesetzt wird, mögliche Nebenwirkungen und Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Pradofloxacin für Katzen Übersicht

Medikamententyp:
Fluorchinolon-Antibiotikum.
Bilden:
Suspension zum Einnehmen, Tablette zum Einnehmen
Rezept erforderlich?:
Ja
Von der FDA zugelassen?:
Ja
Lebensphase:
Pradofloxacin kann in jedem Alter verwendet werden, die Sicherheit bei Katzen unter 12 Wochen wurde jedoch noch nicht vollständig untersucht.
Markennamen:
Veraflox
Gebräuchliche Namen:
Pradofloxacin
Verfügbare Dosierungen:
Pradofloxacin ist als orale Suspension mit 25 mg/ml in Flaschen zu 15 ml und 30 ml erhältlich. Eine orale Tablette mit 15 mg ist nur in Großbritannien und Europa zur Anwendung bei Katzen zugelassen. Tabletten mit 15 mg, 60 mg und 120 mg sind nur zur Anwendung bei Hunden zugelassen.
Ablaufbereich:
Die orale Suspension ist nach dem Öffnen 60 Tage lang stabil, wenn sie bei Raumtemperatur (unter 30 °C) aufbewahrt wird. Die oralen Tabletten sollten vor ihrem Verfallsdatum verwendet und nach dem Öffnen vor Licht und Feuchtigkeit geschützt werden.

Über Pradofloxacin für Katzen

Pradofloxacin gehört zur Gruppe der Fluorchinolon-Antibiotika, zu der auch Marbofloxacin (Zeniquin) und Enrofloxacin (Baytril) zählen. Während andere Fluorchinolone in Tablettenform angeboten werden, ist Pradofloxacin die erste oral einzunehmende Flüssigformulierung, die für die Anwendung bei Katzen zugelassen ist.

Pradofloxacin kann zur Behandlung verschiedener Infektionen bei Katzen eingesetzt werden, darunter Hautinfektionen, Atemwegsinfektionen und Harnwegsinfektionen.

Pradofloxacin wirkt besonders stark gegen aerobe (sauerstoffabhängige) grampositive Bakterien sowie gegen anaerobe (nicht sauerstoffabhängige) Bakterien. Es ist außerdem gegen gramnegative Bakterien wirksam.

Es handelt sich um ein konzentrationsabhängiges, bakterizides Antibiotikum. Das bedeutet, dass Pradofloxacin Bakterien aktiv abtötet, anstatt lediglich ihr Wachstum zu hemmen – wie es bei bakteriostatischen Antibiotika der Fall ist.

Da Pradofloxacin ein konzentrationsabhängiges Antibiotikum ist, richtet sich seine Wirkung nach der Wirkstoffkonzentration am Ort der Infektion.

Es tötet Bakterien über zwei Wirkmechanismen ab, die die Fähigkeit der Erreger zur DNA-Synthese blockieren.

Welche Wirkung hat Pradofloxacin bei Katzen?

Pradofloxacin ist ein von der FDA zugelassenes Antibiotikum zur Behandlung von Hautinfektionen bei Katzen, insbesondere bei Wunden und Abszessen, die durch bestimmte Bakterienstämme wie Pasteurella, Streptococcus und Staphylococcus verursacht werden.

Fluorchinolone können jedoch auch außerhalb der Zulassung zur Behandlung von Infektionen in anderen Körperregionen eingesetzt werden, vor allem in den Atemwegen und Harnwegen. Auch Erreger wie Bartonella und Mycoplasma haemofelis, die Infektionen im Blut von Katzen verursachen können, reagieren empfindlich auf Pradofloxacin.

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Wie bei jedem Antibiotikum sollte Pradofloxacin nur dann eingesetzt werden, wenn nachgewiesen wurde, dass die verursachenden Bakterien empfindlich darauf reagieren – oder wenn ein begründeter Verdacht auf eine entsprechende Infektion besteht. Der gezielte Einsatz von Antibiotika ist am wirksamsten, wenn eine Bakterienkultur sowie ein Antibiogramm zur Verfügung stehen.

Kulturproben werden besonders häufig bei Haut- und Harnwegsinfektionen genommen, da sich hier das Probenmaterial leicht gewinnen lässt. In manchen Fällen kann sich der Tierarzt jedoch auch auf Grundlage seiner Erfahrung für eine sogenannte empirische Behandlung mit Pradofloxacin entscheiden – basierend auf dem Wissen, welche Bakterien an einer bestimmten Stelle typischerweise vorkommen und gegen welche Antibiotika sie in der Regel empfindlich sind.

Nebenwirkungen von Pradofloxacin bei Katzen

Pradofloxacin ist die erste orale Flüssigformulierung eines Antibiotikums aus der Fluorchinolon-Klasse, die für die Anwendung bei Katzen zugelassen wurde.

Pradofloxacin wird von den meisten Katzen in der Regel gut vertragen. Laut Hersteller trat in einer Studie mit über 200 Katzen bei etwa 3 % der Tiere als häufigste Nebenwirkung Durchfall bzw. weicher Stuhl auf.

Weitere beobachtete Nebenwirkungen betrafen den Magen-Darm-Trakt und umfassten Erbrechen, verminderten Appetit, Lethargie sowie vermehrten Speichelfluss (Hypersalivation).

Bei jungen, heranwachsenden Tieren wurden Fluorchinolone mit Schäden am Gelenkknorpel in Verbindung gebracht. Obwohl Pradofloxacin für Katzen ab einem Alter von 12 Wochen zugelassen ist, sollte bei Tieren im Wachstum besondere Vorsicht geboten sein.

Die Zulassung von Pradofloxacin für Katzen gilt für eine Behandlungsdauer von bis zu sieben Tagen. Der Hauptgrund für diese Begrenzung liegt darin, dass bei längerer Anwendung bei einigen Katzen vorübergehende Veränderungen bestimmter weißer Blutkörperchen beobachtet wurden – insbesondere ein Rückgang ihrer Anzahl.

Da die Sicherheit in bestimmten Fällen nicht ausreichend untersucht wurde, ist Pradofloxacin nicht für Katzen unter 12 Wochen, für trächtige oder säugende Tiere sowie für Katzen mit geschwächtem Immunsystem zugelassen – insbesondere bei solchen, die mit dem felinen Leukämievirus (FeLV) oder dem felinen Immundefizienzvirus (FIV) infiziert sind.

Bei Katzen mit Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten, da der größte Teil des Wirkstoffs über den Urin ausgeschieden wird. Auch bei Tieren mit bestehenden neurologischen Erkrankungen oder Herzerkrankungen, die zu Herzrhythmusstörungen führen können, sollte Pradofloxacin nur mit besonderer Sorgfalt eingesetzt werden.

Fluorchinolone können zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit führen, wodurch das Risiko für Sonnenbrand steigt. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Ihre Katze dieses Medikament erhält und sich gerne in der Sonne aufhält. Empfindliche Stellen wie die Nase oder weniger behaarte Bereiche – etwa in der Nähe der Ohrenbasis – sind dabei besonders gefährdet.

Während Enrofloxacin (Baytril) mit einer Form von Blindheit in Verbindung gebracht wurde, bei der die Netzhaut im hinteren Augenbereich geschädigt wird, wurde ein solcher Effekt bei Pradofloxacin bisher nicht festgestellt. In einer Augensicherheitsstudie mit 20 Katzen, denen über einen Zeitraum von 23 Tagen hohe Dosen Pradofloxacin verabreicht wurden, konnten keine relevanten Veränderungen an der Netzhaut beobachtet werden.

In einer oralen Pilotstudie zeigten alle Katzen, die über einen Zeitraum von 25 Tagen eine höhere als die empfohlene Dosis Pradofloxacin erhielten, Symptome wie Erbrechen und übermäßigen Speichelfluss (Hypersalivation). Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass diese Reaktionen zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen, auf die man bei längerer Anwendung, erhöhten Dosierungen oder versehentlichen Überdosierungen achten sollte.

Pradofloxacin kann auch mit anderen Medikamenten in Wechselwirkung treten. Zu den wichtigsten potenziellen Wechselwirkungen bei Katzen zählen Steroide wie Prednisolon sowie das Immunsuppressivum Cyclosporin (Atopica). Da eine gleichzeitige Gabe von Pradofloxacin und Cyclosporin das Risiko für Nierenschäden erhöhen kann, wird von dieser Kombination abgeraten. Wenn Sie die Anwendung von Pradofloxacin für Ihre Katze in Betracht ziehen, besprechen Sie alle aktuell verabreichten Medikamente unbedingt mit Ihrem Tierarzt.

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihre Katze während der Anwendung von Pradofloxacin Nebenwirkungen zeigt oder der Verdacht auf eine Überdosierung besteht, wenden Sie sich sofort an Ihren Tierarzt. Alternativ können Sie auch das ASPCA Animal Poison Control Center unter der Nummer 1-888-426-4435 oder die Pet Poison Helpline unter 1-855-764-7661 kontaktieren, um weitere Hinweise und Unterstützung zu erhalten.

Pradofloxacin für Katzen Dosierung

Pradofloxacin kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aufweisen und sollte bei Katzen mit bestimmten Erkrankungen nicht angewendet werden.

Pradofloxacin ist ausschließlich für die orale Anwendung bei Katzen und Kätzchen ab einem Alter von 12 Wochen zugelassen.

Die von der FDA freigegebene Dosierung für Pradofloxacin (Veraflox) beträgt laut Hersteller 7,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht (entspricht 3,4 Milligramm pro Pfund). Das Medikament wird einmal täglich über einen Zeitraum von sieben aufeinanderfolgenden Tagen oral verabreicht.

In den USA ist Veraflox für Katzen ausschließlich als orale Suspension mit einer Konzentration von 25 mg/ml erhältlich. In Großbritannien und anderen Teilen Europas steht zusätzlich eine Tablettenform mit 15 mg zur Verfügung. Wenn ein Fluorchinolon erforderlich ist und Tabletten bevorzugt werden, greifen Tierärzte häufig auf Marbofloxacin zurück, da es ein ähnliches Wirkungs- und Sicherheitsprofil bietet.

Es kann Fälle geben, in denen ein Tierarzt entscheidet, ein Fluorchinolon länger als die üblichen sieben Tage einzusetzen. Auch wenn dies eine sogenannte Off-Label-Anwendung darstellt, ist sie in der Praxis nicht ungewöhnlich. Wichtig ist, dass Sie die Anweisungen Ihres Tierarztes genau befolgen. Bei bestimmten Erkrankungen, die eine längere Behandlung erfordern, kann eine erneute Blutuntersuchung zur Kontrolle des Gesundheitszustands Ihrer Katze empfohlen werden.

Auch wenn Ihre Katze bereits wieder einen besseren Eindruck macht oder sich fitter verhält, sollten Sie die vom Tierarzt verordnete Antibiotikatherapie vollständig zu Ende führen – es sei denn, es treten ernsthafte Nebenwirkungen auf. Ein vorzeitiges Absetzen des Medikaments kann dazu führen, dass die Bakterien erneut aktiv werden und eine Resistenz gegen das Antibiotikum entwickeln, wodurch es in Zukunft weniger wirksam sein könnte.

Pradofloxacin sollte idealerweise auf nüchternen Magen verabreicht werden, da die gleichzeitige Aufnahme mit Futter die Wirksamkeit durch verringerte Aufnahme beeinträchtigen kann. Falls Ihr Kätzchen jedoch nach der Gabe Verdauungsprobleme zeigt, kann es sinnvoll sein, das Medikament zusammen mit einer kleinen Menge Futter zu verabreichen. Auf bestimmte Antazida sollte verzichtet werden, da sie ebenfalls die Aufnahme von Pradofloxacin behindern können.

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Dr. Chris Vanderhoof, DVM, MPH

Dr. Chris Vanderhoof hat 2013 sein Studium am Virginia-Maryland College of Veterinary Medicine (VMCVM) an der Virginia Tech abgeschlossen, wo er auch einen Master in Public Health erworben hat. Er absolvierte ein rotierendes Praktikum am Red Bank Veterinary Hospital in New Jersey und arbeitet jetzt als Allgemeinmediziner im Großraum Washington DC. Dr. Vanderhoof ist außerdem Werbetexter mit Spezialisierung auf den Bereich Tiergesundheit und Gründer von Paramount Animal Health Writing Solutions, das Sie unter www.animalhealthcopywriter.com finden. Dr. Vanderhoof lebt mit seiner Familie, zu der auch drei Katzen gehören, in der Region Northern Virginia.