Miralax ist ein ursprünglich für Menschen entwickeltes Medikament, das häufig zur Behandlung von Verstopfung bei Katzen verwendet wird. Es kommt als geschmacksneutrales Pulver, das sich leicht ins Futter mischen lässt, und ist rezeptfrei erhältlich.
In diesem Artikel erklären wir, wie Miralax wirkt, wie Sie es richtig dosieren und Ihrer Katze verabreichen. Außerdem besprechen wir einige häufig auftretende Nebenwirkungen.
Miralax für Katzen Übersicht
Über Miralax für Katzen
Bevor wir uns mit der Anwendung von Miralax bei Katzen beschäftigen, sollten wir zunächst klären, was Miralax eigentlich ist. Miralax ist ein häufig genutztes, rezeptfreies Mittel zur kurzfristigen Behandlung von Verstopfung beim Menschen. Es enthält den Wirkstoff Polyethylenglykol 3350 (PEG 3350) und gehört zur Gruppe der osmotischen Abführmittel.
Osmotische Abführmittel wirken, indem sie Wasser in den Darm ziehen und dort binden. Dadurch quillt der Darminhalt auf, und der harte, trockene Stuhl, der sich festgesetzt hat, wird weicher. So hilft Miralax dabei, den Stuhl geschmeidiger zu machen.
Der erhöhte Wassergehalt im Darm unterstützt zusätzlich die Flüssigkeitsaufnahme und regt die Darmbewegung an (prokinetische Wirkung), was wiederum hilft, einer weiteren Verstopfung vorzubeugen. Diese Effekte fördern den Stuhlgang bei leichter bis mittelschwerer Verstopfung.
Bei Katzen wird Miralax aus demselben Grund wie beim Menschen eingesetzt – zur Behandlung von Verstopfung. Verstopfung ist bei Katzen ein häufiges Problem, besonders bei älteren Tieren.
Häufige Auslöser für Verstopfung bei Katzen sind eine Futterumstellung, Nierenerkrankungen, verschlucktes Fell, bestimmte Medikamente oder Schmerzen – etwa durch Arthritis oder Gelenkprobleme. Ihr Tierarzt sollte die Ursache der Verstopfung gründlich abklären, um den Auslöser zu finden und gezielt behandeln zu können.
Miralax bietet eine sanfte und unkomplizierte Möglichkeit, Ihrer Katze bei Verstopfung zu helfen. Das geschmacksneutrale Pulver ist einfach zu verabreichen und frei erhältlich. Es kann die Beschwerden lindern und Ihrer Katze unter Umständen invasivere Maßnahmen wie einen Einlauf ersparen. Wenden Sie Miralax immer nur nach Rücksprache mit Ihrem Tierarzt an.
Dosierung für Katzen
Miralax ist ein Medikament für den menschlichen Gebrauch, daher gibt es keine offiziell festgelegte Dosierung für Katzen. Es ist ratsam, die passende Menge mit Ihrem Tierarzt abzustimmen. Er kennt den Gesundheitszustand und die Vorgeschichte Ihrer Katze am besten und kann Sie individuell beraten. Die Dosierung von Miralax kann je nach Alter, Gesundheitszustand und Ausmaß der Verstopfung unterschiedlich ausfallen.
Als grobe Orientierung wird bei Katzen häufig empfohlen, ein- bis zweimal täglich ein Viertel Teelöffel zu verabreichen.
Dies ist lediglich eine grobe Orientierung für die Dosierung von Miralax. Wie bereits erwähnt, wird jedoch dringend empfohlen, vorher mit Ihrem Tierarzt zu sprechen. Verstopfung kann ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem sein, und es ist wichtig, sich vor einer Behandlung zu Hause ärztlichen Rat einzuholen. Dieses Medikament ist nicht in jedem Fall von Verstopfung geeignet.
So verabreichen Sie Katzen Miralax

Da Miralax ein geschmacksneutrales Pulver ist, lässt es sich problemlos in Nassfutter für Katzen mischen.
Zum Glück für Katzenhalter ist Miralax als geschmacksneutrales Pulver erhältlich, was die Gabe im Vergleich zu anderen Medikamenten deutlich erleichtert. Achten Sie darauf, dass Ihre Katze vor der Einnahme ausreichend Flüssigkeit aufnimmt. Stellen Sie mehrere Wassernäpfe oder am besten auch Trinkbrunnen bereit, um sie zum Trinken zu animieren. Um Miralax zu verabreichen, mischen Sie die vom Tierarzt empfohlene Dosis einfach unter das Lieblingsnassfutter Ihrer Katze.
Wählen Sie ein Nassfutter, das Ihre Katze besonders gerne frisst, und rühren Sie das Pulver gründlich unter, damit es unbemerkt bleibt.
Nebenwirkungen von Miralax für Katzen
Miralax gilt im Allgemeinen als sehr sicheres Medikament, das Sie Ihrer Katze unter tierärztlicher Empfehlung und Aufsicht verabreichen können. Die Nebenwirkungen sind meist gering, dennoch gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollten.
Da Miralax zu den osmotischen Abführmitteln gehört, zieht es Wasser in den Darm. Dies kann zu einer Austrocknung des Körpers führen – vor allem bei Katzen mit bestehenden Erkrankungen wie Nierenproblemen oder bei Katzen, die ohnehin geschwächt und dehydriert sind.
Aus diesem Grund sollte Miralax nur bei leichter Verstopfung eingesetzt werden – und auch nur dann, wenn Ihr Tierarzt es ausdrücklich empfiehlt. Katzen mit schwerer Verstopfung oder in einem schlechten Allgemeinzustand benötigen in der Regel eine tierärztliche Behandlung. Diese kann eine intravenöse Flüssigkeitstherapie, Röntgenaufnahmen zur Abklärung eines möglichen Darmverschlusses, ein Klistier zur Linderung der Beschwerden oder Medikamente wie Cisaprid umfassen. Eine ausgeprägte Verstopfung kann zu einer dauerhaften Erweiterung des Dickdarms (Megakolon) führen, die dringend behandelt werden muss.
Abführmittel können Nebenwirkungen wie Durchfall oder Blähungen verursachen – insbesondere, wenn die Dosierung zu hoch ist. Tritt so etwas auf, sollten Sie Ihren Tierarzt kontaktieren. Er kann eine spezielle Diät, zusätzliche Ballaststoffe oder gezielte Medikamente verordnen, um die Beschwerden zu lindern. Setzen Sie Miralax bei Katzen mit empfindlichem Magen besonders vorsichtig ein und behalten Sie das Verhalten auf der Katzentoilette gut im Blick.
Überdosierung und Notfälle
Miralax ist ein sicheres, rezeptfreies Medikament, und Überdosierungen kommen selten vor. In den meisten Fällen führt eine zu hohe Dosis bei Katzen jedoch zu Durchfall und Blähungen. Grundsätzlich sind Überdosierungen bei jedem Medikament möglich. Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze eine zu große Menge aufgenommen hat, sollten Sie umgehend einen tierärztlichen Notdienst kontaktieren. Alternativ können Sie sich auch an das ASPCA Animal Poison Control Center (1-888-426-4435) oder die Pet Poison Helpline (1-855-764-7661) wenden, um weitere Informationen zu erhalten.
Mögliche Wechselwirkungen mit Miralax
Miralax ist ein Medikament für den menschlichen Gebrauch und hat sich in den meisten Fällen als sicher erwiesen. Es scheint weniger Nebenwirkungen zu verursachen als viele andere Abführmittel. Laut Daten aus der Humanmedizin sollten bei der Anwendung von Miralax beim Menschen jedoch die folgenden Medikamente in der Regel vermieden werden – es sei denn, ein Arzt empfiehlt ausdrücklich etwas anderes:
- Bisacodyl
- Lakritze
- Senna
- Natriumpicosulfat
In der Tiermedizin sind mögliche Wechselwirkungen mit Miralax bislang nicht umfassend dokumentiert, dennoch gilt es als vergleichsweise sicheres Medikament. Sprechen Sie die Anwendung von Miralax auf jeden Fall vorher mit Ihrem Tierarzt ab, bevor Sie es Ihrer Katze verabreichen. Das ist besonders wichtig, wenn Ihre Katze an einer Grunderkrankung leidet oder regelmäßig Medikamente bekommt.
Ihr Tierarzt wird den individuellen Fall Ihrer Katze beurteilen und entscheiden, ob das Medikament geeignet ist. Dabei prüft er auch, ob es zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kommen kann, die Ihre Katze eventuell bereits einnimmt – etwa bei Diabetes oder einer Schilddrüsenüberfunktion.
Wie ist Miralax aufzubewahren?
Bewahren Sie Miralax in einem kindersicheren Behälter auf und schützen Sie es vor extremen Temperaturen, Feuchtigkeit, direktem Sonnenlicht und Kälte. Vermeiden Sie Frost und lagern Sie es außerhalb der Reichweite von Kindern.
Verwenden Sie keine Medikamente, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist – entsorgen Sie sie fachgerecht.