Fenbendazol ist ein Entwurmungsmittel mit breitem Wirkungsspektrum, das in der Tiermedizin oft eingesetzt wird, um Haustiere gegen verschiedene Arten von Fadenwürmern und Protozoen zu behandeln. Bekannte Marken sind Panacur und Safe-Guard.
In diesem Artikel erfährst du, was Fenbendazol genau ist, wie es wirkt, gegen welche Parasiten es bei Katzen eingesetzt werden kann und bekommst Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Fenbendazol für Katzen Übersicht
Über Fenbendazol für Katzen
Fenbendazol gehört zur Gruppe der Benzimidazol-Antiparasitika und wirkt gegen eine große Bandbreite innerer Parasiten.
Mikrotubuli sind Strukturen in den Zellen, die dabei helfen, Stoffe innerhalb der Zelle zu transportieren. Fenbendazol greift genau in dieses Transportsystem der Parasiten ein und stört es. In höheren Dosen kann es zusätzlich auch den Stoffwechsel der Parasiten beeinträchtigen – zum Beispiel bestimmte Enzyme und Stoffwechselprozesse.
Was bewirkt Fenbendazol bei Katzen?
Fenbendazol kann bei vielen inneren Parasiten wirksam sein, die bei Katzen häufig auftreten – dazu gehören Spulwürmer, Hakenwürmer, Peitschenwürmer, Lungenwürmer, der Protozoenparasit Giardia und einige weitere.
Es ist zwar gut zu wissen, gegen welche Parasiten Fenbendazol hilft, aber genauso wichtig ist die Information, gegen welche es nicht wirkt.
Fenbendazol kann zwar gegen Bandwürmer eingesetzt werden, allerdings nur bei Bandwürmern der Art Taenia. Der deutlich häufigere Bandwurm Dipylidium caninum, der bei Katzen vorkommen kann, wenn sie zum Beispiel einen Floh verschlucken, muss mit einem anderen Entwurmungsmittel behandelt werden.
Auch gegen Kokzidienparasiten wie Isospora wirkt Fenbendazol nicht. Diese Parasiten lassen sich manchmal in Kotproben von Katzen nachweisen und können Magen-Darm-Beschwerden auslösen.
Gegen Toxoplasma gondii, den Erreger der Toxoplasmose, ist Fenbendazol nicht wirksam. Toxoplasmose ist eine Erkrankung, bei der schwangeren Frauen oft geraten wird, während der Schwangerschaft den Kontakt mit Katzentoiletten oder Katzenkot zu vermeiden.
Auch Herzwürmer werden von Fenbendazol nicht erfasst. Diese Parasiten leben nicht im Darm, sondern werden durch Mücken übertragen und siedeln sich in den großen Blutgefäßen nahe dem Herzen und sogar in den Herzkammern selbst an. Obwohl Fenbendazol hier nicht hilft, gibt es derzeit ohnehin keine zugelassene Behandlung für Herzwurmbefall bei Katzen.
Nebenwirkungen von Fenbendazol bei Katzen

Bei manchen Katzen kann es nach der Einnahme von Fenbendazol zu vorübergehendem Durchfall kommen.
Wenn es richtig dosiert wird, führt Fenbendazol in der Regel zu keinen Nebenwirkungen. Gelegentlich kann es aber zu vermehrtem Speichelfluss, Erbrechen oder Durchfall kommen.
Wichtig ist: Ein Entwurmungsmittel hat die Aufgabe, innere Parasiten abzutöten. Das bedeutet, dass es manchmal zu Reaktionen auf Stoffe kommen kann, die von sterbenden Parasiten freigesetzt werden – vor allem dann, wenn viele Parasiten im Körper sind.
In solchen Fällen können Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall oder allgemeine Magen-Darm-Beschwerden etwas häufiger auftreten. Diese Symptome sind in der Regel nur vorübergehend. Wenn sie jedoch ungewöhnlich stark sind oder dir Sorgen machen, solltest du unbedingt die Tierarztpraxis informieren – möglicherweise ist dann eine unterstützende Behandlung nötig.
Fenbendazol für Katzen Dosierung

Ihr Tierarzt wird Ihnen die richtige Dosierung von Fenbendazol mitteilen, die sich nach dem Gewicht Ihrer Katze richtet.
Fenbendazol ist zwar von der FDA für die Anwendung bei Hunden zugelassen, aber nicht für Katzen. Für Kätzchen gelten alle Dosierungen offiziell sogar als Überdosierung.
Deshalb ist es wichtig, jedes Produkt, das nur für Hunde ausgewiesen ist – auch frei verkäufliche Mittel wie Safe-Guard – vorher mit dem Tierarzt oder der Tierärztin zu besprechen. So lässt sich klären, welche Dosierung für deine Katze überhaupt infrage kommt.
Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht der Katze. Wie lange Fenbendazol gegeben wird, hängt von der Parasitenart ab. Die Behandlung kann drei bis zehn oder mehr Tage am Stück dauern.
Wichtig ist: Nicht alle Verdauungsprobleme werden durch Darmparasiten verursacht, und Fenbendazol wirkt nicht gegen alle möglichen Parasiten. Der Einsatz eines Entwurmungsmittels sollte deshalb auf den Ergebnissen einer Kotuntersuchung oder den Empfehlungen des Tierarztes basieren.
Fenbendazol ist nur als Pulver oder flüssige Suspension erhältlich, die für Kleintiere geeignet sind. Bei kleineren Katzen oder Kätzchen kann es schwierig sein, das Pulver genau zu portionieren und richtig zu dosieren. Ein weiterer Grund, sich für die genaue Anwendung an den Tierarzt zu wenden.
Die flüssige orale Suspension ist verschreibungspflichtig und wird meist in einer 1-Liter-Flasche geliefert, was für eine einzelne Behandlung unpraktisch ist. Tierarztpraxen geben daher in der Regel Einzeldosen oder kleinere Mengen ab, um eine Katze oder ein Kätzchen gezielt gegen Parasiten zu behandeln.
Auch die Spritzenpaste, die eigentlich für Pferde gedacht ist, ist für Katzen eher ungeeignet, da Katzen normalerweise viel kleinere Dosen benötigen als die Mengen, die auf der Spritze angegeben sind.