Schlank und elegant – schwarze Katzen erinnern nicht selten an wilde Panther oder an Halloween. Schwarz ist eine dominante Fellfarbe, was erklärt, warum sie bei Katzen besonders häufig vorkommt.
Traurigerweise zeigen Statistiken, dass schwarze Katzen seltener adoptiert werden und länger in Tierheimen oder bei Tierschutzorganisationen bleiben als Artgenossen mit anderen, gefragteren Fellfarben. Möglicherweise liegt das an der als „unspektakulär“ empfundenen Farbe – oder schlicht daran, dass es generell mehr schwarze Katzen gibt als Tiere mit anderen Fellzeichnungen.
Eine Studie hat das sogenannte „Schwarzkatzen-Vorurteil“ untersucht und festgestellt, dass schwarze Katzen von Menschen oft als weniger freundlich und tendenziell aggressiver eingeschätzt werden als Katzen mit anderen Fellfarben. Die Untersuchung zeigte außerdem, dass Aberglaube weiterhin eine Rolle spielt – schwarze Katzen gelten seit Jahrhunderten als Unglücksbringer, Symbol für schlechte Omen oder gar Hexerei.
Wer jedoch mit schwarzen Katzen lebt, weiß es besser: Diese Vorurteile entbehren jeder Grundlage. Schwarze Katzen bringen keineswegs Unglück – im Gegenteil. Viele Menschen halten schwarzes Fell sogar für besonders elegant und sehen in schwarzen Katzen die vielleicht schönsten Vertreter ihrer Art.
Schwarze Katzen können entweder vollständig schwarz oder schwarz mit weißen Abzeichen sein. Einige einfarbig schwarze Katzen tragen sogar getigerte oder gefleckte Muster – diese sind jedoch meist nur schwer zu erkennen und zeigen sich erst im richtigen Licht. Besonders im Sonnenlicht werden manchmal sogenannte Phantomstreifen oder -flecken sichtbar.
Eine Katzenrasse gibt es ausschließlich in Schwarz: die pantherähnliche Bombay-Katze. Viele andere beliebte Rassen, die in unterschiedlichen Farbschlägen vorkommen, gibt es auch in Schwarz – entweder einfarbig oder mit weißen Abzeichen. Insgesamt existieren über 20 verschiedene Katzenrassen mit schwarzer Fellvariante (wobei die meisten auch in anderen Farben vertreten sind).
Einige Katzenrassen kommen grundsätzlich nicht in Schwarz vor – dazu zählen unter anderem Abessinier, Balinesen, Burma, Burmilla, Chartreux, Colorpoint-Kurzhaar, Havana Brown, Ägyptische Mau, Korat, Russisch Blau, Somali und Tonkanesen.
Dagegen sind einige der von der Cat Fanciers’ Association (CFA) und der International Cat Association (TICA) anerkannten Rassekatzen auch in Schwarz vertreten. Lesen Sie weiter, um mehr über jene Katzenrassen zu erfahren, die tatsächlich in schwarzer Fellfarbe auftreten können.
Kurzhaarkatzenrassen
#1Mumbai
Die Bombay ist die einzige Katzenrasse, die ausschließlich in Schwarz vorkommt. Ihr glattes, tiefschwarzes Fell in Kombination mit leuchtend goldenen oder kupferfarbenen Augen verleiht ihr das Aussehen eines kleinen Panthers. Genau dieses Ziel hatte auch die Züchterin Nikki Horner aus Louisville, Kentucky, vor Augen: Sie wollte eine Katze schaffen, die einem Panther im Miniaturformat ähnelt.
Die Bombay entstand ursprünglich aus der Kreuzung einer zobelfarbenen Burmakatze mit einer schwarzen American Shorthair. Durch jahrelange, gezielte Zucht wurde schließlich ein einheitlicher Rassestandard erreicht. Bombays sind mittelgroß, muskulös und kurzhaarig. Trotz ihrer kompakten Erscheinung wirken sie beim Hochheben überraschend schwer. Sie gelten als anhänglich, offen und verspielt – und sind eine der wenigen schwarzen Katzenrassen mit auffallend gelben Augen.
#2Amerikanische Locken
Die American Curl verdankt ihren Namen den charakteristisch nach hinten gebogenen Ohren, die ihr einen dauerhaft überraschten Gesichtsausdruck verleihen. Die Rasse entstand in den 1980er Jahren, nachdem ein Ehepaar in Kalifornien eine schwarze, langhaarige Streunerkatze mit ungewöhnlich geformten Ohren bei sich aufgenommen hatte.
Diese Katze, die den Namen Shulamith trug, wurde zur Stammutter der Rasse American Curl. Die Kätzchen kommen zunächst mit geraden Ohren zur Welt; die charakteristische Krümmung beginnt in der Regel zwischen dem dritten und fünften Lebenstag. Der Grad der Ohrkrümmung kann unterschiedlich ausfallen – eine Biegung zwischen 90 und 180 Grad gilt als besonders typisch.
American Curls gibt es sowohl in kurz- als auch in langhaariger Variante und in zahlreichen Farben und Mustern – darunter auch einfarbig schwarz. Die Rasse ist eher zierlich: Weibchen wiegen zwischen 2,3 und 4,6 kg, Männchen zwischen 3,2 und 4,5 kg. American Curls gelten als aufmerksam, lebhaft und zugleich sanft – ideale Gefährten mit besonderem Charme.
#3Cornish Rex
Die Cornish Rex stammt aus Cornwall in England, wo im Jahr 1950 in einem Wurf von Scheunenkätzchen ein Jungtier mit lockigem Fell geboren wurde. Das ungewöhnliche Fell sowie weitere körperliche Merkmale – etwa große, fledermausähnliche Ohren und ein peitschenartiger Schwanz – waren das Ergebnis einer spontanen genetischen Mutation.
Dieses Kätzchen wurde mit seiner Mutter verpaart, und im Laufe der Zucht wurden weitere Rassen eingebunden, darunter Burma-, Siam- und verschiedene kurzhaarige Mischlingskatzen. Das Fell der Cornish Rex ist kurz, eng anliegend, besonders weich und seidig – mit einer gleichmäßigen Wellenstruktur, die an die sogenannte Marcel-Wellung erinnert.
Die Cornish Rex tritt in vielen Farbvarianten und Mustern auf, einschließlich einfarbig Schwarz. Sie gilt als anhänglich, verspielt und ausgesprochen lebhaft – selbst als ausgewachsene Katze bewahrt sie oft ihr kindlich verspieltes Wesen.
#4Devon Rex
Die Devon Rex ist eine charmante kleine Katzenrasse, die durch ihren feingliedrigen Körperbau, markante Gesichtszüge – darunter große grüne Augen, eine kurze Schnauze und ausgeprägte Wangenknochen – sowie ihre großen, tief angesetzten Ohren auffällt. Aufgrund ihres ungewöhnlichen Aussehens wird sie häufig als „Elfenkatze“ oder „Pixie-Katze“ bezeichnet.
Die Devon Rex tritt in nahezu allen Farben und Mustern auf, darunter auch einfarbig Schwarz. Ihr Körper ist dicht mit einem weichen, feinen Rex-Fell bedeckt, das durch seine charakteristische Wellenstruktur auffällt. Diese Rasse gilt als verspielt, neugierig und ausgesprochen menschenbezogen – sie sucht aktiv die Nähe und Aufmerksamkeit ihrer Bezugspersonen.
#5Exotische Kurzhaar
Die Exotic Shorthair ist eng mit der Perserkatze verwandt. Tatsächlich unterscheiden sich die beiden Rassen vor allem durch das Fell: Die Exotic besitzt ein kurzes, plüschiges Haarkleid, das ihr ein teddybärartiges Aussehen verleiht – und deutlich pflegeleichter ist als das lange, üppige und anspruchsvolle Fell der Perserkatze.
Wie ihre langhaarige Verwandte gibt es auch die Exotic Shorthair in zahlreichen Farb- und Mustervarianten – darunter einfarbig Schwarz mit auffallend kupferfarbenen Augen. Vom Wesen her ähnelt sie stark der Perserkatze: ruhig, sanft, verschmust und sehr anhänglich.
#6Orientalisch Kurzhaar
Die Orientalisch Kurzhaar wurde in den 1950er Jahren in England gezüchtet – in einer Zeit, in der nach dem Zweiten Weltkrieg viele Katzenrassen stark dezimiert waren und Züchter begannen, verschiedene Rassen miteinander zu kreuzen.
Siamkatzen wurden unter anderem mit Abessiniern, Britisch Kurzhaar, Russisch Blau sowie Hauskatzen gemischter Herkunft gekreuzt. Die Nachkommen dieser Kreuzungen wurden wiederum mit Siamkatzen verpaart, bis eine Katze entstand, die in Körperbau und Wesen der Siamkatze glich – sich jedoch deutlich in der Farbgebung unterschied.
Während Siamkatzen ausschließlich sogenannte Point-Färbungen zeigen (heller Körper mit dunkleren Abzeichen an Kopf, Beinen und Schwanz) und in nur vier Farben vorkommen – Schokolade, Seal, Blau und Lila –, gibt es die Orientalisch Kurzhaar in über 600 verschiedenen Farb- und Musterkombinationen sowie in unterschiedlichen Felllängen. Darunter auch einfarbig Schwarz. Orientalisch Kurzhaarkatzen sind aktive, neugierige und sehr menschenbezogene Tiere – ausgezeichnete Begleiter, auch für Familien.
#7Sphinx
Die haarlose Sphynx kann in jeder erdenklichen Farbe und Musterung vorkommen – auch in Schwarz. Vielleicht fragt man sich, wie das bei einer haarlosen Rasse überhaupt möglich ist. Tatsächlich bestimmen sowohl die Hautfarbe als auch der mögliche feine Flaum am Körper das Erscheinungsbild der Sphynx und damit ihre „Fellfarbe“.
Die Rasse entstand in den 1960er Jahren, als in einem Wurf von Hauskatzen in Toronto ein haarloses Kätzchen zur Welt kam. Dieses Tier wurde zur Grundlage einer gezielten Zuchtlinie, aus der die heutige Sphynx hervorging.
Das haarlose Kätzchen war das Ergebnis einer spontanen genetischen Mutation, die später an die nachfolgenden Generationen der Sphynx weitervererbt wurde. Anders als bei Katzen mit Fell ist bei der Sphynx kein Bürsten erforderlich – dafür braucht sie jedoch regelmäßige Bäder, um überschüssige Hautöle zu entfernen.
Die Sphynx gilt als äußerst verschmust und menschenbezogen. Viele beschreiben das Gefühl, sie im Arm zu halten, als ähnlich dem einer warmen, schnurrenden Wärmflasche.
Langhaarkatzenrassen
#8Maine Coon
Die Maine Coon ist vielen vor allem durch ihre braun getigerte Fellzeichnung bekannt, doch tatsächlich gibt es sie in einer Vielzahl von Farben und Mustern. Besonders beeindruckend wirkt eine rein schwarze Maine Coon mit ihrem zotteligen Fell und der dichten Halskrause – ein echter Blickfang. Zudem zählt sie zu den größten schwarzen Katzenrassen überhaupt.
Die Maine Coon entwickelte sich auf natürliche Weise in den Wäldern des US-Bundesstaats Maine. Ihr dichtes, seidiges Fell bietet idealen Schutz vor dem rauen Klima im Nordosten der USA. Ursprünglich als robuste Arbeitskatze geschätzt, ist sie heute auch als Familienkatze sehr beliebt. Trotz ihrer imposanten Größe gilt die Maine Coon als sanfter Riese – freundlich, ausgeglichen und gut verträglich mit Erwachsenen, Kindern und anderen Haustieren.
#9Norwegische Waldkatze
Die Norwegische Waldkatze ist eine ursprünglich in Norwegen beheimatete Rasse. Wer große, flauschige Katzen schätzt, wird an ihr viel Freude haben. Ihr dichtes, wasserabweisendes Doppelfell hat sich auf natürliche Weise entwickelt und schützt sie zuverlässig vor den strengen nordischen Wintern.
Die Rasse tritt in vielen Farben und Mustern auf – auch in Schwarz. Norwegische Waldkatzen zählen zu den größeren Katzenrassen: Kater wiegen im Durchschnitt zwischen 5,5 und 7,2 Kilogramm, Katzen etwas weniger. Vom Wesen her sind sie freundlich, ausgeglichen und gut verträglich mit anderen Haustieren, einschließlich Artgenossen. Sie sind ihren Menschen eng verbunden und halten sich gern in deren Nähe auf – ohne dabei besonders anhänglich oder kletterfreudig zu sein.
#10Persisch
Die Perserkatze zählt zu den ältesten bekannten Katzenrassen. Auch wenn ihre genaue Herkunft nicht eindeutig belegt ist, gehen Fachleute davon aus, dass sie ursprünglich aus Persien und dem heutigen Iran stammt. Bereits Hieroglyphen aus dem Jahr 1684 v. Chr. zeigen langhaarige Katzen, die den heutigen Perserkatzen erstaunlich ähneln.
Typisch für die Perserkatze ist ihr markantes, flaches „Stiefmütterchen“-Gesicht sowie das lange, fließende Fell, das in zahlreichen Farbvarianten vorkommt – darunter auch einfarbig Schwarz. Sie gilt als besonders sanftmütig, ruhig und ausgeglichen. Perserkatzen sind wenig aktiv und verbringen ihre Zeit am liebsten mit Dösen, Kuscheln und dem stillen Genießen der Aufmerksamkeit ihrer Menschen.
Das dichte, seidige Fell erfordert tägliche Pflege – regelmäßiges Bürsten und Kämmen sind notwendig, um Verfilzungen zu vermeiden. Alternativ kann das Fell auch gekürzt werden, um den Pflegeaufwand zu reduzieren.