Apoquel ist ein nichtsteroidales Medikament, das vor allem zur Behandlung allergischer Hauterkrankungen bei Haustieren eingesetzt wird. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zur Anwendung bei Katzen – von der Wirksamkeit über Dosierungsinformationen bis hin zu möglichen Nebenwirkungen und häufig gestellten Fragen.
Apoquel für Katzen Übersicht
Über Apoquel für Katzen
Apoquel, hergestellt von Zoetis, ist der Markenname für Oclacitinib, einen Januskinase-(JAK)-Hemmer. Das Medikament ist sehr beliebt, da es sich bei der Behandlung allergischer Hauterkrankungen bei Hunden bewährt hat.
Obwohl Apoquel weder für Katzen zugelassen noch von der FDA für deren Anwendung freigegeben ist, wurde seine Verwendung seit der Markteinführung 2013 untersucht und es zeigt sich auch bei Katzen wirksam zur Linderung ähnlicher allergischer Hautprobleme.
Derzeit gibt es kein Generikum von Oclacitinib; das Präparat ist ausschließlich als Apoquel erhältlich.
Was bewirkt Apoquel bei Katzen?
Oclacitinib ist ein Januskinase-(JAK)-Hemmer.
Um seine Wirkungsweise zu verstehen, ist es hilfreich, zunächst Proteinbotenstoffe, sogenannte Zytokine, zu betrachten. Diese werden von bestimmten Immunzellen ausgeschüttet und spielen eine zentrale Rolle bei Entzündungen und deren Regulation.
Ein gewisses Maß an Entzündung ist für den Körper wichtig, doch können Entzündungen auch Gewebeschäden, Beschwerden und Krankheiten verursachen.
Entzündungen an Haut und Ohren führen zu Rötungen, Juckreiz (Pruritus) und begünstigen das Wachstum von sekundären bakteriellen oder Pilzinfektionen, was wiederum den Juckreiz und das Unbehagen verstärkt.
Haut- und Ohrjucken sowie Sekundärinfektionen sind häufige Symptome bei Haustieren mit Empfindlichkeiten gegenüber Umweltallergenen, die als atopische Dermatitis bezeichnet werden. Ähnliche Beschwerden können durch Empfindlichkeiten gegenüber Nahrungsproteinen ausgelöst werden, was als kutane Nahrungsmittelunverträglichkeit (CAFR) bekannt ist.
Zytokine wie Interleukine spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Hautentzündungen und Juckreiz, wenn das Immunsystem auf Umwelt- oder Nahrungsmittelallergene überreagiert.
Viele Zytokine benötigen für ihre Wirkung die Unterstützung weiterer chemischer Botenstoffe im Körper, wozu auch kleine Proteine namens Januskinasen gehören. Es gibt drei Haupttypen: JAK-1, JAK-2 und JAK-3.
Apoquel blockiert eine Vielzahl von Zytokinen, insbesondere solche, die von JAK-1 und JAK-3 abhängig sind, indem es deren Funktion hemmt. Die Wirkung auf Zytokine, die von JAK-2 abhängen und für die natürliche Immunabwehr sowie die Produktion roter Blutkörperchen wichtig sind, ist dabei minimal.
Obwohl Apoquel bestimmte Bestandteile des Immunsystems gezielt unterdrückt, gilt es nicht als systemisches Immunsuppressivum wie Atopica (Cyclosporin) für Katzen.
Studien bei Hunden zeigen, dass Apoquel bereits innerhalb von 12 Stunden nach Verabreichung gegen allergischen Juckreiz wirkt; bei Katzen wird eine ähnliche Wirkung vermutet.
Eosinophile Granulome und Plaques treten häufig bei Katzen mit atopischer Dermatitis auf, können aber auch bei anderen Allergien vorkommen. Obwohl Apoquel bei Katzen mit Atopie hilfreich sein kann, wurde seine Wirksamkeit bei der Behandlung des eosinophilen Granulomkomplexes (EGC) bisher noch nicht umfassend untersucht.
Nebenwirkungen von Apoquel für Katzen

Apoquel kann Nebenwirkungen verursachen und sollte bei Haustieren mit aktiven Erkrankungen, die nicht mit allergischen Hautproblemen zusammenhängen – etwa einer Harnwegsinfektion – mit Vorsicht eingesetzt werden.
Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Apoquel wurden bisher hauptsächlich bei Hunden berichtet, da es bei Welpen deutlich häufiger eingesetzt wird als bei Katzen. Es liegt jedoch nahe, dass ähnliche Nebenwirkungen auch bei Katzen auftreten können.
Zu Beginn der Behandlung können gelegentlich Verdauungsprobleme wie Erbrechen und Durchfall auftreten. Diese Symptome sind in der Regel vorübergehend und klingen meist von selbst wieder ab.
Apoquel ist nur für Hunde ab einem Alter von 12 Monaten zugelassen. Da junge Tiere unter einem Jahr noch ein unreifes Immunsystem haben, wurden bei der Gabe hoher Dosen in frühen Studien bei jungen Hunden Nebenwirkungen wie Sekundärinfektionen beobachtet. Diese Vorsichtsmaßnahme gilt auch für Katzen.
Bei Haustieren mit Krebsdiagnose sollte Apoquel ebenfalls mit Vorsicht eingesetzt werden, da es bestimmte Zytokine unterdrückt, die für die Immunabwehr gegen einige Krebsarten wichtig sind. Dadurch kann sich das Tumorwachstum verschlechtern oder beschleunigen.
Apoquel sollte mit Vorsicht bei Haustieren eingesetzt werden, die eine aktive Erkrankung haben, etwa eine Infektion, die nicht mit einer allergischen Hauterkrankung zusammenhängt – beispielsweise eine Harnwegsinfektion oder Lungenentzündung.
Obwohl bislang keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt sind, wurde die Wirkung von Apoquel in Kombination mit Kortikosteroiden, Cyclosporin oder anderen stark immunsuppressiven Mitteln noch nicht umfassend untersucht.
Der Hersteller berichtet, dass Apoquel erfolgreich zusammen mit Impfstoffen, nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs), Antibiotika, Parasitenbekämpfungsmitteln, Antiepileptika und Allergen-Immuntherapien eingesetzt wurde. Wahrscheinlich gilt dies auch für Katzen, allerdings wurden solche Kombinationen bisher nur bei Hunden untersucht.
Apoquel für Katzen Dosierung

Die Behandlung der atopischen Dermatitis bei Katzen kann sehr komplex sein. Apoquel ist möglicherweise nicht das einzige oder das am besten geeignete Medikament für den Behandlungsbeginn.
Es ist wichtig zu beachten, dass für Katzen keine offiziell zugelassene Dosierung von Apoquel existiert. Die Dosierungsempfehlungen basieren auf einigen dermatologischen Studien an Katzen sowie auf der tierärztlichen Erfahrung der letzten Jahre.
Untersucht wurde Apoquel bei Katzen bislang nur bei Überempfindlichkeitsdermatitis (allergischer Dermatitis), bei der weder Flohallergien noch Nahrungsmittelallergien vorliegen.
Die gängigste Anfangsdosis für viele Katzen liegt bei etwa der Hälfte einer 5,4-mg-Tablette, also 2,7 mg. Je nach Größe der Katze und Schwere der Erkrankung kann der Tierarzt die Dosierung individuell anpassen.
Auf dem Hundeetikett steht, dass Apoquel in den ersten 14 Tagen alle 12 Stunden verabreicht wird, danach wird die Dosis auf einmal täglich alle 24 Stunden reduziert. Wenn ein Hund gut mit der einmal täglichen Dosis zurechtkommt, aber ein erneuter Ausbruch der Hautallergie auftritt, kann die Dosierung für bis zu 14 Tage wieder auf zweimal täglich erhöht werden.
Ein ähnlicher Dosierungsplan wird auch bei Katzen angewendet. Dabei ist wichtig zu beachten, dass bei einer langfristigen Behandlung mit zweimal täglicher Gabe oder bei einer Dosiserhöhung über die empfohlenen Werte hinaus das Risiko einer Immunsuppression steigt.
Die Behandlung der atopischen Dermatitis bei Katzen kann sehr komplex sein, und Apoquel ist möglicherweise nicht das einzige oder das am besten geeignete Medikament für den Behandlungsbeginn.
Weitere häufig eingesetzte Mittel sind Glukokortikoide wie Prednisolon, allergiespezifische Immuntherapien, Cyclosporin sowie Antibiotika. Oft wird auch empfohlen, einen auf Hautkrankheiten spezialisierten Tierdermatologen hinzuzuziehen, um die allergischen Hautprobleme Ihrer Katze optimal zu behandeln.
Haftungsausschluss zur Medikamentendosierung: Wir geben nur Dosierungsempfehlungen für Medikamente, die von der FDA für die Anwendung bei Katzen zugelassen sind und entsprechend den Anweisungen auf dem Etikett verwendet werden. Für Medikamente außerhalb dieses Zulassungsbereichs können wir lediglich Richtlinien und Sicherheitsinformationen bieten. Eine sichere und angemessene Dosierung außerhalb der Zulassung kann nur Ihr Tierarzt festlegen.
Wir empfehlen Ihnen, eng mit Ihrem Tierarzt zusammenzuarbeiten, um zu klären, ob ein bestimmtes Medikament für Ihre Katze geeignet ist. Eigenmächtige Änderungen oder Anpassungen der Dosierung ohne tierärztlichen Rat können Risiken mit sich bringen. Ebenso raten wir dringend davon ab, für den Menschen verschriebene Medikamente bei Haustieren anzuwenden, ohne zuvor einen Tierarzt zu konsultieren.