9 Fakten über polydaktyle Katzen, die Sie vermutlich noch nicht kannten

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Die meisten Katzen haben fünf Zehen an jeder Vorderpfote und vier an jeder Hinterpfote – also insgesamt 18 Zehen.

Einige Katzen kommen jedoch mit mehr Zehen zur Welt, als es dem üblichen Schema entspricht. Dieses Merkmal wird als Polydaktylismus oder Polydaktylie bezeichnet. Der Begriff „Polydaktylus“ stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus „poly“ (viel) und „dactylos“ (Finger) zusammen.

Einfach ausgedrückt bedeutet Polydaktylie, dass zusätzliche Finger oder Zehen vorhanden sind. Viele Menschen fühlen sich von polydaktylen Katzen regelrecht angezogen. Irgendetwas an diesen charmanten „Fäustlingspfoten“ macht sie besonders faszinierend.

Lesen Sie weiter, um mehr über polydaktyle Katzen und Kätzchen zu erfahren – über ihre Eigenheiten, ihr Verhalten, mögliche gesundheitliche Aspekte und vieles mehr.

1. Was sind die Ursachen für Polydaktylus bei Katzen?

Wenn die Mutter- oder Vaterkatze die genetische Mutation hat, besteht bei jedem Kätzchen im Wurf eine Wahrscheinlichkeit von etwa 50 Prozent, ebenfalls polydaktyl zu sein.

Polydaktylie entsteht durch eine genetische Mutation. Es handelt sich um ein autosomal-dominantes Merkmal, was bedeutet: Es reicht aus, wenn ein Elternteil das entsprechende Gen trägt, damit es unter Umständen an die Nachkommen weitergegeben wird.

Trägt entweder die Mutter- oder die Vaterkatze diese genetische Veränderung, liegt die Wahrscheinlichkeit bei etwa 50 Prozent, dass auch eines der Kätzchen polydaktyl ist.

2. Wie viele zusätzliche Zehen haben polydaktyle Katzen?

Die zusätzlichen Zehen einer polydaktylen Katze erscheinen normalerweise neben der Afterkralle der Katze.

Polydaktyle Katzen können an jeder ihrer Pfoten ein bis drei zusätzliche Zehen entwickeln. Der aktuelle Guinness-Weltrekord für die höchste Anzahl an Zehen wird von einem Kanadier namens Jake gehalten – er hatte insgesamt 28 Zehen, verteilt auf alle vier Pfoten.

Die zusätzlichen Zehen erscheinen bei polydaktylen Katzen in der Regel in der Nähe der sogenannten Afterkralle. Diese befindet sich an der Innenseite der Pfote und liegt etwas höher am „Handgelenk“ der Katze als die übrigen Zehen.

Die Afterkralle lässt sich am ehesten mit einem Daumen bei Menschen vergleichen – auch wenn sie funktional nicht denselben Zweck erfüllt. Bei polydaktylen Katzen treten zusätzliche Zehen am häufigsten an den Vorderpfoten auf. Es ist jedoch auch möglich, dass sich an den Hinterpfoten zusätzliche Zehen entwickeln.

In besonders seltenen Fällen besitzen polydaktyle Katzen zusätzliche Zehen sowohl an den Vorder- als auch an den Hinterpfoten. Diese können vollständig ausgebildet sein – mitsamt Knochen, Krallen und Pfotenballen. Mitunter sind sie jedoch weniger ausgeprägt, sodass etwa eine Kralle oder ein Ballen fehlt.

3. Welche gesundheitlichen Probleme können bei Katzen mit Polydaktylus auftreten?

Wenn Sie Ihrer polydaktylen Katze regelmäßig die Krallen schneiden, lässt sich dieses kleine Problem vermeiden.

In den meisten Fällen sind polydaktyle Kätzchen genauso gesund und liebenswert wie ihre Wurfgeschwister mit der üblichen Anzahl an Zehen. Die zusätzlichen Zehen führen in der Regel zu keinen bekannten gesundheitlichen Problemen.

Allerdings steigt durch die größere Anzahl an Krallen auch das Risiko, mit einer Kralle in Teppichen oder Möbeln hängenzubleiben. Zudem bedeutet es für Sie: ein paar Krallen mehr zum Schneiden! Da die zusätzlichen Zehen nicht immer ideal geformt sind, kann es vorkommen, dass einzelne Krallen ungewöhnlich wachsen oder leichter einwachsen.

Wenn Sie die Krallen Ihrer polydaktylen Katze regelmäßig kürzen, lässt sich dieses kleine Problem in der Regel gut vermeiden. In manchen Fällen raten Tierärztinnen oder Tierärzte jedoch dazu, einen zusätzlichen Zeh operativ zu entfernen – etwa dann, wenn die Kralle immer wieder einwächst und Entzündungen verursacht.

4. Wie lange leben Katzen mit Polydaktylus?

Viele Katzen, darunter auch polydaktyle Katzen, können 12 bis 15 Jahre oder sogar älter werden.

Die Lebenserwartung polydaktyler Katzen unterscheidet sich nicht von der ihrer Artgenossen mit normaler Zehenzahl. Viele Katzen – einschließlich polydaktyler – erreichen ein Alter von 12 bis 15 Jahren oder sogar darüber hinaus.

5. Sind Katzen mit Polydaktylus selten?

Ihre zusätzlichen Zehen können den Eindruck erwecken, als hätten die Katzen Daumen oder als würden sie Fäustlinge tragen.

Kurz gesagt: Nein. Polydaktyle Katzen wirken mit ihren zusätzlichen Zehen tatsächlich außergewöhnlich. Diese verleihen ihnen manchmal das Aussehen, als hätten sie Daumen oder als würden sie kleine Fäustlinge tragen – ein wirklich charmanter Anblick. Dennoch sind polydaktyle Katzen nicht besonders selten.

Auch andere Lebewesen, einschließlich Menschen, können mit zusätzlichen Fingern oder Zehen zur Welt kommen. Bei Katzen tritt diese angeborene Besonderheit allerdings häufiger auf, als man gemeinhin annimmt.

6. Welche Katzenrassen können polydaktyl sein?

Eine größere Anzahl polydaktyler Katzen kommt im Nordosten der USA vor.

Grundsätzlich kann jede Katze – unabhängig von der Rasse – mit zusätzlichen Zehen geboren werden. Allerdings tritt Polydaktylie bei einigen Rassen häufiger auf. Bei Maine Coons sind zusätzliche Zehen zum Beispiel keine Seltenheit, und bei Pixie-Bobs sind polydaktyle Tiere sogar für Katzenausstellungen zugelassen.

Interessanterweise kommen polydaktyle Katzen besonders häufig im Nordosten der USA vor. Sie können jede Fellfarbe, jedes Geschlecht und jede Fellstruktur haben – Polydaktylie kennt hier keine Grenzen.

7. Wie viel ist eine polydaktyle Katze wert?

Viele polydaktyle Katzen und Kätzchen können in Tierheimen und bei Rettungsorganisationen adoptiert werden, oft gegen eine geringe Gebühr.

Auch wenn es vielleicht überraschend klingt: Eine Katze mit zusätzlichen Zehen ist nicht mehr oder weniger wert als eine Katze mit der üblichen Anzahl an Zehen. Die zusätzlichen Zehen bringen weder nennenswerte Vorteile noch ernsthafte Nachteile – abgesehen von ein paar Krallen mehr, die gepflegt werden müssen.

Leider gibt es Menschen, die gezielt polydaktyle Katzen züchten und sie fälschlicherweise als besonders selten und teuer vermarkten. Lassen Sie sich davon nicht täuschen – es gibt keinen Grund, für eine Katze mit zusätzlichen Zehen einen überhöhten Preis zu zahlen.

Viele Katzen und Kätzchen mit Polydaktylie warten in Tierheimen oder bei Tierschutzorganisationen auf ein Zuhause – häufig gegen eine geringe Schutzgebühr.

8. Wie ist die Persönlichkeit einer polydaktylen Katze?

Einige Besitzer von Katzen mit Polydaktylus behaupten, dass ihre Katzen die zusätzlichen Zehen als eine Art Daumen verwenden, um Spielzeug zu greifen und sogar herauszufinden, wie sie Dinge mit ihren Pfoten öffnen können.

Ob man es glaubt oder nicht – die Persönlichkeit und das Verhalten einer polydaktylen Katze unterscheiden sich kaum von denen einer Katze mit der üblichen Anzahl an Zehen. Der zusätzliche „Daumen“, den manche polydaktyle Katzen besitzen, ist kein echter Daumen im menschlichen Sinne – er ist nicht opponierbar.

Dennoch berichten manche Halter, dass ihre Katzen die zusätzlichen Zehen geschickt einsetzen – etwa um Spielzeug zu greifen oder sogar herauszufinden, wie sich Dinge mit der Pfote öffnen lassen. Ziemlich clevere Kätzchen!

Einige polydaktyle Katzen scheinen besonders geschickt beim Klettern zu sein – möglicherweise wegen der breiteren Pfoten und der besseren Greiffähigkeit durch die zusätzlichen Zehen. Andere hingegen wirken eher unbeholfen, fast so, als hätten sie zwei linke Füße … oder besser gesagt: Zehen.

9. Warum werden Katzen mit Polydaktylus Hemingways Katzen genannt?

Hemingways Katze kreuzte sich mit einheimischen Katzen, was dazu führte, dass auf dem Gelände seines Hauses viele polydaktyle Katzen herumliefen.

Polydaktyle Katzen werden gelegentlich auch „Hemingway-Katzen“ genannt. Der Ursprung dieses Spitznamens geht auf den amerikanischen Schriftsteller Ernest Hemingway zurück, der einst eine polydaktyle weiße Katze namens „Snow White“ besaß.

Diese Katze paarte sich mit einheimischen Katzen, wodurch sich auf dem Gelände von Hemingways Wohnhaus eine ganze Population polydaktyler Katzen entwickelte – viele davon leben dort bis heute.

Heute ist Hemingways ehemaliges Wohnhaus in Key West, Florida, ein Museum. Neben zahlreichen Erinnerungsstücken an den Schriftsteller leben dort auch rund 40 bis 50 polydaktyle Katzen – einige von ihnen gelten als direkte Nachkommen von Hemingways Katze „Schneewittchen“. Diese sogenannten Hemingway-Katzen werden vom Museumsteam liebevoll versorgt und geschützt.

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Jackie Brown

Jackie Brown ist leitende Inhaltsredakteurin im Redaktionsteam von cats.com. Sie schreibt außerdem über alle Themen rund um Haustiere und Veterinärmedizin, darunter allgemeine Gesundheit und Pflege, Ernährung, Fellpflege, Verhalten, Training, Veterinär- und Gesundheitsthemen, Rettung und Tierschutz, Lebensstil und die Mensch-Tier-Bindung. Jackie ist ehemalige Redakteurin zahlreicher Haustiermagazine und schreibt regelmäßig Beiträge für Haustiermagazine und Websites.