Eine Katze im Haus zu haben, ist etwas Wunderbares. Alle, die Katzen lieben, werden zustimmen: Die Zeit, in der die Katze schnurrend auf dem Schoß liegt, liebevoll mit dem Kopf anstößt und ihre Zuneigung zeigt, ist einfach unbezahlbar.
Aber wie lange schon schätzen Menschen die Gesellschaft von Katzen? Seit wann wurden Katzen eigentlich domestiziert? Und: Haben unsere Hauskatzen etwas mit Großkatzen gemeinsam?
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Ursprünge unserer Hauskatzen, die ersten offiziell anerkannten Rassen und darauf, wie sich die Entwicklungen seither vollzogen haben. Denken Sie daran, bis zum Ende des Artikels zu scrollen – dort beantworten wir die häufigsten Fragen zur Domestizierung unserer liebsten Samtpfoten.
Wann wurden Katzen domestiziert?
Die Frage, wann und durch wen Katzen domestiziert wurden, wurde im Laufe der Jahre immer wieder neu diskutiert – dank neuer Erkenntnisse aus der Genetik, Archäologie und verwandten Wissenschaften. Archäologische Funde zeigen, dass die alten Ägypter nachweislich mit Katzen zusammenlebten, eine Katzengöttin verehrten (absolut nachvollziehbar!) und Katzenmumien bestatteten. Deshalb wird ihnen häufig die Domestizierung der Katze vor über 3.000 Jahren zugeschrieben.
Tatsächlich aber begann die Domestizierung der Katze schon deutlich früher – und zwar in der Nähe menschlicher Siedlungen in einer Region der Alten Welt, die als Fruchtbarer Halbmond bekannt ist. Das war vor etwa 10.000 bis 12.000 Jahren!
Dies wurde von Wissenschaftler:innen und Genetiker:innen bestätigt, die eine umfassende genetische Analyse von Wild- und Hauskatzen durchgeführt haben. Dabei zeigte sich: Es existieren fünf Wildkatzen-Unterarten, darunter die Europäische und die Afrikanische Wildkatze. Hauskatzen stammen jedoch nicht von mehreren Wildformen ab – vielmehr war das Genom von Hauskatzen in Europa, Amerika, Asien und Afrika identisch mit dem einer einzigen Unterart, die im Nahen Osten vorkommt, darunter in Israel, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Diese genetische Übereinstimmung belegt, dass sich Hauskatzen weltweit aus genau diesem wilden Vorfahren entwickelt haben.
Was würde die Domestizierung von Katzen auslösen?

Katzen und Menschen profitieren beide von der engeren Beziehung, die durch die Domestizierung entsteht
Man fragt sich vielleicht, warum Katzen überhaupt domestiziert wurden. Betrachtet man jedoch die Vorteile – sowohl für den Menschen als auch für die Katze – ist das im Grunde wenig überraschend.
Katzen sind hervorragende Jäger und wurden ursprünglich von Bäuer:innen domestiziert. Aus Sicht der Menschen bedeutete eine wachsame Katze in der Nähe ihrer Siedlungen weniger Nagetiere und Schädlinge, was wiederum ihre Getreidevorräte schützte – und letztlich auch ihre Gesundheit förderte.
Aus Sicht der Katze bedeutete die Nähe zum Menschen vor allem eines: einfacher Zugang zu Nahrung – in Form von Essensresten oder selbst erjagter Beute. Diese gegenseitig vorteilhafte Beziehung bildet den Kern der Domestizierung. Passend dazu wurden Überreste von Hausmäusen aus genau dieser Zeit gefunden, die diesen Zusammenhang stützen.
Welches sind die ältesten Katzenrassen?
Diese domestizierten östlichen Wildkatzen, Felis silvestris lybica, gelten zwar als Ursprung unserer heutigen Hauskatzenrassen – und das schon vor rund 10.000 Jahren –, doch anerkannte Katzenrassen entstanden erst viel später. Die Ägyptische Mau gilt als älteste Rasse und trat vor über 3.000 Jahren im Alten Ägypten in Erscheinung. Etwas jünger, aber ebenfalls zu den ältesten bekannten Rassen zählend, sind die Japanese Bobtail, die Thai Korat und die Siamkatze – ihr Ursprung liegt je nach Rasse zwischen mehreren Hundert und über 1.500 Jahren zurück.
Vielleicht wirkt es überraschend, dass Katzenrassen im Vergleich zur langen Geschichte der Domestizierung relativ jung sind. Doch gezielte Zucht auf bestimmte äußere Merkmale und charakterliche Eigenschaften ist ein vergleichsweise neues Konzept.
Welche Katzenrassen sind heute am beliebtesten?

Die Ragdoll ist heute eine der beliebtesten Katzenrassen und bekannt für ihr freundliches und neugieriges Wesen.
Auch wenn die Ägyptische Mau, die Japanese Bobtail, die Siamkatze und die Korat heute nicht mehr zu den beliebtesten Haustier-Rassen zählen, können sie dennoch wunderbare Familienmitglieder sein. Zu den aktuell beliebtesten Katzenrassen gehören die Ragdoll, die Maine Coon, die Exotic Shorthair und die Perserkatze.
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