Pyrantel ist ein gängiges Entwurmungsmittel, das vor allem bei Spul- und Hakenwürmern bei Katzen eingesetzt wird. Bekannte Handelsnamen sind Strongid und Nemex. In diesem Artikel erfährst du, wie Pyrantel wirkt, in welchen Situationen es in der Tiermedizin am häufigsten verwendet wird, welche typischen Nebenwirkungen auftreten können – und wir beantworten einige häufige Fragen dazu.
Pyrantel für Katzen Übersicht
Über Pyrantel für Katzen
Pyrantelpamoat ist ein Anthelminthikum aus der Gruppe der Pyrimidine (also ein Entwurmungsmittel), das hauptsächlich zur Bekämpfung von Spulwürmern eingesetzt wird. Zu den Spulwürmern zählen verschiedene Arten, die die Krankheit Ascariasis verursachen können. Dazu gehören unter anderem Toxocara cati (echte Spulwürmer) sowie Hakenwürmer wie Ancylostoma tubaeforme und Ancylostoma braziliense, die im weiteren Sinne ebenfalls zu den kleineren Spulwurmarten zählen.
Obwohl Pyrantel bei der Entwurmung von Katzen gegen Spulwürmer in der Regel sehr zuverlässig wirkt, ist sein Wirkspektrum insgesamt eher begrenzt. Es gilt daher nicht als Breitbandmittel, da es andere bei Katzen vorkommende Parasiten wie Peitschenwürmer, Kokzidien, Giardien, Toxoplasmen oder ähnliche Erreger nicht bekämpfen kann.
Pyrantel wirkt nur sehr eingeschränkt auf andere Bereiche des Körpers, da es im Magen-Darm-Trakt nur schlecht aufgenommen wird. Genau diese Eigenschaft macht es gut geeignet für die Behandlung der Darmparasiten, gegen die es wirksam ist – für andere Parasitenarten oder Erkrankungen ist es dagegen weniger geeignet.
Was bewirkt Pyrantel bei Katzen?

Katzen können Hakenwürmer bekommen, wenn sie Hakenwurmlarven aufnehmen, was häufig passiert, wenn sie über kontaminierte Oberflächen laufen. Sie können die Larven entweder durch ihre Haut oder während der Fellpflege aufnehmen.
Pyrantel wird am häufigsten als Entwurmungsmittel eingesetzt, wenn bei einer Katze in einer Kotprobe Spulwürmer oder Hakenwürmer festgestellt werden. Es kommt außerdem regelmäßig bei jungen Kätzchen zum Einsatz – meist vorsorglich gegen Spulwürmer – und wird in der Regel alle zwei bis drei Wochen verabreicht, bis das Kätzchen mindestens 12 Wochen alt ist.
Wie bereits erwähnt, wirkt Pyrantel bei Katzen zuverlässig gegen Spulwürmer, insbesondere Toxocara cati, aber auch gegen Toxascaris leonina – eine Spulwurmart, die Katzen zwar seltener befällt, jedoch auch bei Hunden vorkommen kann.
Zu den Parasiten, gegen die Pyrantel wirksam ist, gehören die Katzenhakenwürmer Ancylostoma tubaeforme und Ancylostoma braziliense sowie die Hundehakenwürmer Ancylostoma caninum und Uncinaria stenocephala, die in selteneren Fällen auch Katzen befallen können.
Ein weiteres Entwurmungsmittel, das sowohl gegen Spulwürmer als auch gegen Hakenwürmer wirkt und von Tierärzt:innen gelegentlich außerhalb der zugelassenen Anwendungsgebiete bei Katzen eingesetzt wird, ist Fenbendazol. Wenn Sie sich allgemein über Entwurmungsmittel und die Parasiten informieren möchten, gegen die sie wirken, finden Sie hier weitere Informationen.
Nebenwirkungen von Pyrantel für Katzen

Nebenwirkungen von Pyrantel sind selten. In einigen Fällen könnten Katzen jedoch Magenbeschwerden haben, wenn die Würmer absterben.
Glücklicherweise wird Pyrantel von Katzen in der Regel sehr gut vertragen, und Nebenwirkungen treten nur selten auf. Bei einem stärkeren Befall mit Spulwürmern oder Hakenwürmern kann es nach der Gabe von Pyrantel zu Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen oder Appetitlosigkeit kommen. Diese Reaktionen hängen jedoch nicht mit dem Wirkstoff selbst zusammen, sondern mit den Folgen des Absterbens und der Ausscheidung der Parasiten.
Da Pyrantel im Magen-Darm-Trakt nur schlecht aufgenommen wird und überwiegend lokal im Darm auf die Parasiten wirkt, sind Auswirkungen auf den restlichen Körper äußerst selten.
Bei falscher Dosierung sind Nebenwirkungen wahrscheinlicher. Selbst Mengen bis zum Siebenfachen der empfohlenen Dosis führen in der Regel jedoch nicht zu Vergiftungserscheinungen.
Kommt es allerdings zu einer schweren Überdosierung, können Symptome wie eine erhöhte Atemfrequenz, starkes Schwitzen (bei Katzen ausschließlich an den Pfoten erkennbar) sowie Koordinationsprobleme beim Laufen (Ataxie) auftreten.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind bei Pyrantel selten, und die gleichzeitige Anwendung mit den meisten gängigen Medikamenten gilt als unproblematisch. Pyrantel sollte jedoch nicht zusammen mit bestimmten anderen Entwurmungsmitteln wie Levamisol, Morantel oder Piperazin verwendet werden. Organophosphate – eine Wirkstoffgruppe, die häufig in Haushaltsinsektiziden vorkommt – können für Haustiere bereits von sich aus giftig sein; in Kombination mit Pyrantel kann sich diese Wirkung noch verstärken.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze Pyrantel nicht gut verträgt oder es zu einer Überdosierung gekommen sein könnte, wenden Sie sich sofort an Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt, das ASPCA Animal Poison Control Center (1-888-426-4435) oder die Pet Poison Helpline (1-855-764-7661), um fachlichen Rat einzuholen.
Pyrantel für Katzen Dosierung

Pyrantel wird in der Regel in flüssiger Form verwendet und oral verabreicht.
Pyrantel wird als Einzelwirkstoff am häufigsten in flüssiger Form verabreicht, da sich damit vor allem bei sehr jungen oder wachsenden Kätzchen die Dosierung besonders genau anpassen lässt.
Zwar ist Pyrantel von der FDA offiziell nur für Hunde zugelassen, es gilt jedoch auch bei Katzen als ebenso sicher und wirksam in der Anwendung.
Pyrantel ist in vielen Varianten rezeptfrei erhältlich. Für die flüssige Form mit 50 Milligramm pro Milliliter gilt als Faustregel eine Dosierung von 1 Milliliter pro 10 Pfund Körpergewicht. Die benötigte Menge in Millilitern ergibt sich also, indem man das Gewicht in Pfund durch 10 teilt. Ein Kätzchen mit 2 Pfund Körpergewicht würde demnach 0,2 Milliliter erhalten.
Diese Faustregel entspricht ungefähr einer Dosierung von 10 Milligramm pro Kilogramm – das ist die gängigste Dosierung für junge Kätzchen. Eine erste Gabe ist bereits im Alter von 2 bis 3 Wochen möglich. Anschließend sollte die Behandlung alle zwei bis drei Wochen wiederholt werden, bis das Kätzchen mindestens 12 Wochen alt ist.
Stuhlproben liefern nicht immer ein vollständiges Bild darüber, ob ein Parasitenbefall vorliegt. Deshalb sollte bei Kätzchen die Entwurmung bis zum Alter von 12 Wochen fortgesetzt werden – selbst dann, wenn bei einer Kotuntersuchung mit 8 Wochen keine Parasiteneier nachgewiesen werden.
Bei erwachsenen Katzen werden häufig höhere Dosierungen von 20 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Auch wenn eine einzelne Gabe ausreichen kann, empfiehlt der Autor in vielen Fällen eine zweite Dosis etwa drei Wochen später.
Pyrantel kann auch in Tablettenform verabreicht werden, allerdings müssen diese zerteilt werden, um die richtige Dosierung zu erreichen.
Zudem ist Pyrantel in verschiedenen Kombinationspräparaten mit anderen Entwurmungsmitteln erhältlich. Ein Beispiel dafür ist Drontal (eine Kombination aus Pyrantel und Praziquantel), das von der FDA für die Anwendung bei Katzen und Kätzchen ab einem Alter von 8 Wochen und einem Körpergewicht von über 2 Pfund zugelassen ist.
Auch wenn die meisten Produkte mit Pyrantel oder Pyrantel-Kombinationen grundsätzlich rezeptfrei erhältlich sind, kann es vorkommen, dass bestimmte Anbieter – insbesondere Online-Apotheken – ein Rezept von einer Tierärztin oder einem Tierarzt verlangen.