14 unerwartete Fakten über Kater – Nr. 7 wird Sie mehr als überraschen!

Aktie Email Pinterest Linkedin Twitter Facebook
Ein Nahaufnahme-Porträt eines grauen Katers mit auffälligen grünen Augen, das den intensiven und fesselnden Blick der Katze einfängt.

Shutterstock.com

Kater ähneln weiblichen Katzen in vielerlei Hinsicht, doch sie weisen einige spannende Eigenheiten im Charakter und körperliche Unterschiede auf. Wenn du Katzen liebst und sowohl Kater als auch Katzen zu Hause hast, sind dir vielleicht bestimmte Besonderheiten im Temperament, Verhalten oder Aussehen deines Katers aufgefallen. Lies weiter und entdecke 14 faszinierende Fakten über Kater.

1. Kater haben eher Linkspfoten

So wie wir Menschen Rechts- oder Linkshänder sind, zeigen auch Katzen eine Vorliebe für eine bestimmte Pfote. Laut einer Studie bevorzugen etwa 75 % der Katzen entweder die rechte oder die linke Pfote.

Interessanterweise nutzen 52,3 % der Kater häufiger die linke Pfote, während 52 % der weiblichen Katzen eher zur rechten Pfote greifen. Insgesamt ist diese Vorliebe bei Katzen weniger ausgeprägt als bei uns Menschen – rund 99 % von uns haben eine klare dominante Hand.

2. Die meisten orangefarbenen Tabby-Katzen sind männlich

Da die für die Fellfarbe verantwortlichen Gene an das Geschlecht gekoppelt sind, sind orangefarbene Katzen häufiger männlich als weiblich. Das Gen für die Farbe Orange liegt auf dem X-Chromosom – ebenso wie das Gen für Schwarz. Weibliche Katzen haben zwei X-Chromosomen (XX), männliche ein X- und ein Y-Chromosom (XY).

Damit eine weibliche Katze orange wird, muss sie das Orange-Gen auf beiden X-Chromosomen tragen. Da das Gen für Schwarz bei Katzen häufiger vorkommt als das für Orange, ist es eher selten, dass weibliche Katzen zwei Orange-Gene erben. Ein Kater hingegen braucht nur ein einzelnes oranges X-Gen, um orange zu sein. Deshalb sind etwa 80 % aller orange getigerten Katzen männlich.

3. Kater haben fast nie die Farbe Kaliko oder Schildpatt

Fakten über Kater: Ein getigerter Kater thront auf einem Dach und beobachtet seine Umgebung mit wachsamer Haltung.

Shutterstock.com

Bei den Farbmustern Calico und Schildpatt spielt die gleiche genetische Grundlage eine Rolle. Fast alle Calico– oder Schildpattkatzen sind weiblich. Um ein solches Muster zu entwickeln, braucht eine Katze zwei X-Chromosomen (XX), die jeweils unterschiedliche Allele tragen, die das Calico- oder Schildpattmuster ermöglichen. Zwei X-Chromosomen machen eine Katze weiblich. Ein Kater mit einem X- und einem Y-Chromosom (XY) kann diese Farbmuster deshalb theoretisch nicht zeigen.

In seltenen Fällen wird jedoch ein dreifarbiger oder schildpattfarbener Kater geboren. Das deutet darauf hin, dass die Katze ein zusätzliches Chromosom besitzt – in diesem Fall liegt das sogenannte Klinefelter-Syndrom vor. Diese Kater haben drei Geschlechtschromosomen (XXY) und sind stets unfruchtbar. Katzen mit dem Klinefelter-Syndrom können auch unter weiteren gesundheitlichen Problemen leiden, etwa kognitiven oder entwicklungsbedingten Einschränkungen, einer erhöhten Anfälligkeit für Knochenbrüche und einer verkürzten Lebenserwartung.

4. Kater haben eine kürzere Lebenserwartung als Katzen

Laut einer Studie liegt die durchschnittliche Lebenserwartung männlicher Katzen bei 13 Jahren – also rund zwei Jahre unter der von weiblichen Katzen, die im Schnitt 15 Jahre alt werden. Der Grund dafür dürfte vor allem im Verhalten unkastrierter Kater liegen: Sie neigen dazu, weite Strecken auf der Suche nach paarungsbereiten Weibchen zurückzulegen – was sie häufiger in gefährliche Situationen mit Autos, Hunden oder Wildtieren bringt.

Freigängerkatzen sind außerdem einem höheren Risiko ausgesetzt, sich mit tödlichen Krankheiten wie Katzenleukämie, infektiöser Katzenperitonitis oder Tollwut zu infizieren. Du möchtest möglichst viele Jahre mit deinem Kater verbringen? Dann ist eine Kastration eine sinnvolle Überlegung. Kastrierte Kater leben im Schnitt rund 62 % länger als ihre unkastrierten Artgenossen.

5. Unkastrierte Kater heißen

Unkastrierte männliche Katzen werden oft als „Kater“ bezeichnet. Falls dir das Wort etwas altmodisch vorkommt, liegt das vermutlich daran, dass es aus einem ziemlich alten Buch stammt. Auch wenn es nicht ganz sicher ist, geht man davon aus, dass der Begriff durch ein populäres Kinderbuch von 1760 entstanden sein könnte: Das Leben und die Abenteuer einer Katze.

In diesem Buch heißt die Hauptfigur Tom, der Kater. Mit der Zeit begannen die Menschen offenbar, männliche Katzen ganz allgemein „Tom“ oder eben „Kater“ zu nennen – und der Begriff hat sich bis heute gehalten.

6. Kater haben Brustwarzen

Kater müssen ihren Nachwuchs nicht säugen – umso überraschender ist es vielleicht, dass auch sie Brustwarzen haben. Wie weibliche Katzen besitzen Kater vier bis zehn Brustwarzen, die paarweise entlang des Bauchs angeordnet sind. Diese kleinen, nicht entwickelten Brustwarzen sind rein rudimentär – sie produzieren keine Milch und erfüllen auch sonst keine Funktion.

Falls dir das seltsam vorkommt: Die meisten männlichen Säugetiere haben rudimentäre Brustwarzen – wir Menschen übrigens auch!

7. Kater haben Widerhaken am Penis

Wenn du schon einmal das laute Schreien (auch Katzengejammer genannt) bei der Paarung von Katzen gehört hast, wirkt das Ganze vermutlich schmerzhaft – und das ist es für die weibliche Katze sehr wahrscheinlich auch. Der Grund: Der Penis des Katers ist mit winzigen, verhornten Stacheln besetzt, die der Katze während des Akts vermutlich Schmerzen und Unbehagen bereiten.

Diese Widerhaken erfüllen gleich zwei Zwecke: Zum einen sorgen sie dafür, dass der Penis während der Paarung an Ort und Stelle bleibt. Zum anderen lösen sie beim Herausziehen durch das Kratzen an den Vaginalwänden den Eisprung bei der Katze aus. Die Natur hat durchaus ungewöhnliche Wege, um das Überleben einer Art sicherzustellen.

8. Kater haben größere Reviere als Katzen

Fakten über Kater: Eine Maine-Coon-Katze mit buschigem Schwanz läuft davon und stellt dabei ihr majestätisches und unverwechselbares Erscheinungsbild zur Schau.

Shutterstock.com

Kater legen im Vergleich zu weiblichen Katzen deutlich größere Strecken zurück – ganz gleich, ob es sich um wildlebende Streuner, Freigänger oder Hauskatzen handelt, die nach draußen dürfen. Im Durchschnitt erstreckt sich das Revier eines Katers über die dreifache Fläche im Vergleich zu einer Katze. Manche Kater beanspruchen sogar ein Gebiet, das zehnmal so groß ist wie das einer weiblichen Katze.

9. Kater neigen eher zum Urinspritzen als Katzen

Urinspritzen ist ein natürliches Verhalten bei Katzen, kann im Zusammenleben mit Menschen aber schnell problematisch werden. Dabei steht die Katze aufrecht und verspritzt Urin an vertikale Flächen wie Wände, Sofas oder Bäume.

Unkastrierte Kater zeigen dieses Verhalten besonders häufig, da es eng mit Territorialverhalten und Fortpflanzung zu tun hat. In den meisten Fällen lässt sich das Urinspritzen durch eine Kastration deutlich reduzieren. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass kastrierte Kater spritzen, doppelt so hoch wie bei sterilisierten Katzen. Manche nicht kastrierten Kater kratzen zudem häufiger, um ihr Revier zu markieren – mehr als weibliche Katzen oder kastrierte Kater. Wenn du im Haus ausreichend Kratzmöglichkeiten anbietest, lässt sich dieses Verhalten meist gut auf geeignete Stellen lenken.

10. Der Urin eines intakten Katers riecht am schlimmsten

Egal ob Kater oder Katze – Katzenurin hat generell einen starken Eigengeruch. Der Urin unkastrierter Kater riecht jedoch mit Abstand am stechendsten und unangenehmsten. Das liegt vor allem am hohen Testosteronspiegel und anderen hormonellen Einflüssen. Die effektivste Möglichkeit, diesen Geruch zu reduzieren, ist die Kastration deines Katers.

11. Einige intakte Kater haben Katerbacken (Wangen)

Bei nicht kastrierten Katern führt der erhöhte Testosteronspiegel häufig zur Ausprägung bestimmter körperlicher Merkmale, die ausschließlich bei Katern vorkommen. Eines davon sind die großen, runden und markanten Wangen – sogenannte „Katerbacken“. Diese Backen signalisieren weiblichen Katzen, dass der Kater fortpflanzungsbereit ist, und bieten gleichzeitig Schutz bei Revierkämpfen mit anderen Katern.

12. Unkastrierte Kater haben größere Köpfe als Katzen

Ein hoher Testosteronspiegel sorgt bei unkastrierten Katern nicht nur für mehr Muskelmasse und einen kräftigeren Körperbau – auch der Kopf kann deutlich größer ausfallen als bei weiblichen oder kastrierten Katern.

Der Schädel selbst ist größer und robuster, dazu kommen ausgeprägte Wangen, auffällige Schnurrhaarkissen und eine markante Schnauze – all das trägt zur imposanten Kopfform eines intakten Katers bei. Bei einigen Rassen kann der Unterschied in Größe und Statur zwischen männlichen und weiblichen Tieren besonders deutlich ausfallen, vor allem bei nicht kastrierten Katern.

13. Es ist billiger, Kater zu kastrieren als Katzen

Die Kastration eines Katers ist ein vergleichsweise unkomplizierter Eingriff, da der Tierarzt nicht in die Körperhöhle eindringen muss, um die Hoden zu entfernen. Der Eingriff erfordert weniger Narkose, weniger chirurgisches Equipment und dauert auch nicht so lange – deshalb ist er in der Regel deutlich günstiger als die Sterilisation einer Katze, bei der im Bauchraum operiert werden muss.

Eine Kastration reduziert Verhaltensprobleme wie Urinspritzen, beseitigt das Risiko für Hodenkrebs und senkt die Wahrscheinlichkeit anderer hormonell bedingter Erkrankungen. Kater erholen sich meist schnell von dem Eingriff – in der Regel ist nicht einmal eine Naht erforderlich.

14. Einige männliche Kätzchen haben Hodenhochstand

Fakten über Kater: Zwei entzückende Kätzchen, die spielerisch miteinander interagieren und ihre jugendliche Energie und Niedlichkeit zur Schau stellen

Shutterstock.com

Eine Erkrankung namens Kryptorchismus tritt auf, wenn einer oder beide Hoden eines Katers nicht wie vorgesehen in den Hodensack absteigen. Diese Kater sehen dann so aus, als hätten sie einen Penis, aber keine Hoden – die Hoden sind jedoch vorhanden, nur befinden sie sich noch im Körperinneren. In manchen Fällen wandert ein Hoden später von selbst in den Hodensack, manchmal aber auch gar nicht.

Ein Kater mit Hodenhochstand ist grundsätzlich zeugungsfähig, sollte aber nicht zur Zucht eingesetzt werden, da die Veranlagung erblich sein kann. Eine Kastration wird bei Kryptorchismus in jedem Fall empfohlen, da das Risiko für Hodenkrebs bei innenliegenden Hoden erhöht ist. Der Eingriff ist in diesen Fällen allerdings aufwändiger und kostspieliger, da der Tierarzt gezielt nach dem oder den Hoden im Bauchraum suchen und mehrere Einschnitte setzen muss.

Avatar photo

Jackie Brown

Jackie Brown ist leitende Inhaltsredakteurin im Redaktionsteam von cats.com. Sie schreibt außerdem über alle Themen rund um Haustiere und Veterinärmedizin, darunter allgemeine Gesundheit und Pflege, Ernährung, Fellpflege, Verhalten, Training, Veterinär- und Gesundheitsthemen, Rettung und Tierschutz, Lebensstil und die Mensch-Tier-Bindung. Jackie ist ehemalige Redakteurin zahlreicher Haustiermagazine und schreibt regelmäßig Beiträge für Haustiermagazine und Websites.