Haben männliche Katzen Brustwarzen?

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Kater haben – wie alle männlichen Säugetiere (auch wir Menschen) – Brustwarzen. Ziemlich kurios, oder? Im Gegensatz zu weiblichen Katzen sind die Brustwarzen bei Katern allerdings eher nutzlos. Sie produzieren keine Milch, säugen keinen Nachwuchs und haben generell keine Funktion. Sie entstehen schon sehr früh in der Entwicklung im Mutterleib – noch bevor klar ist, ob das Kätzchen männlich oder weiblich ist. Nur bei den weiblichen Kätzchen entwickeln sich später die Milchdrüsen vollständig.

Lies weiter, um mehr über die Brustwarzen männlicher Katzen zu erfahren – wie sie aussehen, warum sie überhaupt entstehen und wie viele davon ein Kater normalerweise hat.

Warum haben Kater überhaupt Brustwarzen?

Bei allen Katzen entwickeln sich die Brustwarzen bereits sehr früh in der fötalen Entwicklung, noch bevor das Geschlecht der Katze feststeht.

Das ist eine berechtigte Frage! Kater brauchen eigentlich keine Brustwarzen. Warum haben sie also trotzdem welche?

Die Antwort liegt in der DNA und den frühesten Entwicklungsphasen eines Katzenembryos. In den ersten Tagen der Schwangerschaft entstehen Brustwarzen sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Embryonen – noch bevor das Geschlecht festgelegt ist. In dieser Phase entwickeln sich alle Katzenföten gleich, unabhängig davon, ob sie später männlich oder weiblich sind.

Etwas später in der Schwangerschaft wird das Geschlecht des Kätzchens festgelegt, und es beginnen sich die Sexualhormone zu bilden. Bei männlichen Tieren dominiert das Hormon Testosteron, das die Entwicklung der Milchdrüsen hemmt. Diese bleiben dadurch klein und unterentwickelt, und die Brustwarzen sind nur noch rudimentär ausgeprägt. Bei weiblichen Tieren hingegen überwiegen Östrogen und Progesteron, wodurch sich das Milchdrüsengewebe vollständig entwickelt.

Auch bei Katern sind Brustwarzen vorhanden, obwohl das darunterliegende Drüsengewebe kaum ausgebildet und nicht funktionsfähig ist. Sie können also keine Milch produzieren – ihre Brustwarzen haben aus evolutionärer Sicht keine Bedeutung.

Wie viele Brustwarzen hat eine Katze?

Einzelne Katzen können eine unterschiedliche Anzahl an Zitzen haben, am häufigsten sind jedoch sechs oder acht.

Katzen bekommen in der Regel mehrere Jungtiere pro Wurf und haben deshalb auch mehrere Zitzen, damit alle Kätzchen gleichzeitig trinken können. Die Anzahl der Zitzen liegt meist zwischen vier und zehn, am häufigsten sind sechs oder acht – sie sind paarweise angeordnet. Die Zitzen verlaufen in zwei Reihen entlang der Bauchunterseite, also entlang des Abdomens.

Die Anzahl der Brustwarzen kann von Katze zu Katze unterschiedlich sein, ist aber fast immer eine gerade Zahl. Selbst Wurfgeschwister können eine unterschiedliche Anzahl an Brustwarzen haben. Dass eine Katze eine ungerade Anzahl besitzt, kommt nur äußerst selten vor.

Auch bei Katern gibt es die gleichen Unterschiede in Anzahl und Position der Brustwarzen wie bei weiblichen Katzen. In der Regel haben sie sechs oder acht, die paarweise entlang des Unterbauchs angeordnet sind.

Wie sehen männliche Brustwarzen aus?

Da die Brustwarzen eines Katers keine Funktion haben, sind sie sehr klein.

Die Brustwarzen männlicher Katzen sind klein – etwa einen halben Zentimeter groß – und normalerweise hellrosa oder weiß, also in etwa so gefärbt wie die restliche Haut. Sie werden häufig mit kleinen Pickeln oder Hautunebenheiten verglichen. Da sie sehr klein sind und oft von dichtem Fell bedeckt werden, sind sie nicht immer leicht zu erkennen. Wenn man jedoch mit der Hand vorsichtig über den Bauch des Katers streicht, lassen sich manchmal kleine Erhebungen ertasten.

Auch bei weiblichen Katzen sind die Brustwarzen klein, blass gefärbt und oft schwer sichtbar. Die Brustwarzen von Katern und Katzen sehen im Normalfall gleich aus – ein Unterschied wird erst dann sichtbar, wenn die Katze trächtig oder rollig ist.

Während der Rolligkeit und Trächtigkeit verändert sich das Aussehen der Brustwarzen bei weiblichen Katzen. Der Körper bereitet sich in dieser Zeit auf das Säugen des kommenden Wurfs vor. Die Brustwarzen werden größer, dunkler und besser sichtbar, da sich rundherum ein haarloser Bereich bildet.

Im späteren Verlauf der Trächtigkeit kann es vorkommen, dass die Katze geringe Mengen Flüssigkeit aus den Brustwarzen absondert – ein Zeichen dafür, dass sich der Körper auf die Milchproduktion einstellt.

Bei Katern hingegen tritt so etwas nicht auf – sie produzieren grundsätzlich keine Milch.

Kann man das Geschlecht einer Katze anhand ihrer Brustwarzen bestimmen?

Es ist nicht möglich, das Geschlecht einer Katze allein anhand der Brustwarzen zu bestimmen.

Nein, am Aussehen der Brustwarzen lässt sich nicht erkennen, ob es sich um ein Kater oder eine Katze handelt. Die Brustwarzen von männlichen und weiblichen Tieren sehen nahezu identisch aus – es sei denn, die Katze ist trächtig oder rollig. In einem solchen Fall ist das Geschlecht ohnehin bereits bekannt.

Der sicherste Weg, das Geschlecht eines Kätzchens zu bestimmen, ist die Untersuchung des Genitalbereichs. Bei weiblichen Kätzchen liegt die Genitalöffnung in Form eines kleinen, vertikalen Schlitzes direkt unter dem After. Bei männlichen Kätzchen ist die Öffnung rundlich und deutlich weiter vom After entfernt. Zudem befinden sich dort die Hoden, auch wenn diese bei sehr jungen Kätzchen schwer zu erkennen sein können.

Können Kater Mastitis oder Brustkrebs bekommen?

katzenbauch

Obwohl die Brustwarzen eines Mannes keine Funktion haben, können sie dennoch von Brusterkrankungen betroffen sein.

Ja, auch Kater können gesundheitliche Probleme im Bereich der Brustdrüsen entwickeln, auch wenn das vergleichsweise selten vorkommt. Mögliche Erkrankungen sind zum Beispiel Brusttumore oder Entzündungen, etwa infolge von Biss- oder Kratzverletzungen.

Einige Erkrankungen – wie etwa Mastitis (eine Entzündung des Milchdrüsengewebes) – betreffen allerdings ausschließlich weibliche Tiere.

Infektionen

rote Katze liegt mit dem Bauch nach oben

Nach Katzenkämpfen entwickeln manche Katzen Abszesse, das sind entzündete Stellen unter der Haut.

Kater können Infektionen, Entzündungen und Abszesse an den Brustwarzen oder im umliegenden Brustbereich entwickeln. Solche Probleme entstehen meist durch Verletzungen – etwa bei Revierkämpfen mit anderen Katzen. Dabei können äußere Wunden entstehen, die von Bakterien besiedelt werden und zu Infektionen führen.

Typische Anzeichen sind lokale Überwärmung, Rötung, Schwellung, Ausfluss sowie Schmerzen bei Berührung. Die meisten Infektionen lassen sich gut mit Antibiotika behandeln. Abszesse hingegen können komplizierter verlaufen und eine intensivere medizinische Versorgung erfordern.

Brusttumoren

Obwohl es auch bei Katern möglich ist, Brustkrebs zu entwickeln, ist die Wahrscheinlichkeit, dass weibliche Katzen davon betroffen sind, viel höher.

Brustkrebs (Mammakarzinom) kann auch bei Katern auftreten, kommt aber deutlich seltener vor. Nur etwa ein Prozent aller Mammatumoren bei Katzen betrifft männliche Tiere.

Typische Anzeichen sind Schwellungen, tastbare Knoten, Rötungen oder Geschwüre im Bereich der Milchdrüsen oder rund um die Brustwarzen. Solche Tumore treten deutlich häufiger bei unkastrierten weiblichen Katzen auf; bei Katern sind sie eine Rarität.

Die Behandlung erfolgt in der Regel chirurgisch – oft kombiniert mit ergänzenden Maßnahmen wie einer Chemotherapie.

Andere Erkrankungen

Wenn Sie Knoten oder etwas anderes Ungewöhnliches am Körper Ihrer Katze spüren, lassen Sie sie von einem Tierarzt untersuchen.

Mastitis ist eine entzündliche Erkrankung der Milchdrüsen und tritt überwiegend bei säugenden Katzen auf – bei Katern ist sie äußerst selten. Eine andere, ebenfalls hormonell bedingte Veränderung ist die sogenannte feline Brusthypertrophie. Dabei kommt es zu einer übermäßigen Entwicklung von Brustgewebe, die ausschließlich bei Katern vorkommen kann, die einer Hormontherapie unterzogen wurden.

Es ist grundsätzlich sinnvoll, die eigene Katze regelmäßig auf mögliche Krankheitsanzeichen zu untersuchen. Dabei kann man mit der Hand behutsam über den Körper streichen und auf Schwellungen, Überwärmung, empfindliche Stellen oder andere ungewöhnliche Veränderungen achten.

Sollten Sie bei Ihrer Katze eines dieser Symptome feststellen oder sich allgemein Sorgen um ihre Gesundheit machen, ist es immer ratsam, tierärztlichen Rat einzuholen.

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Dr. Lizzie Youens BSc (Hons) BVSc MRCVS

Lizzie arbeitet seit über zehn Jahren in der Haustierpraxis, in verschiedenen Positionen von kleinen ländlichen Zweigstellen bis hin zu großen Krankenhäusern. Außerdem liest sie gerne, arbeitet im Garten und verbringt Zeit mit ihren kleinen Töchtern. Für Cats.com berichtet sie über Katzenverhalten, Ernährung, Gesundheit und andere Themen.