Epakitin ist ein phosphatbindendes Pulver von Vetoquinol, das Katzen mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) als unterstützendes Nahrungsergänzungsmittel verabreicht wird. In diesem Artikel erfahren Sie, was Epakitin genau ist, wie und wann es angewendet wird und welche möglichen Nebenwirkungen auftreten können.
Epakitin für Katzen Übersicht
Über Epakitin für Katzen
Epakitin ist ein Mittel zur Bindung von Phosphor. Bei Haustieren mit chronischer Nierenerkrankung zeigt sich, dass eine erhöhte Phosphoraufnahme über die Nahrung die Nierenfunktion erheblich beeinträchtigen kann. In den letzten Jahren hat sich die Begrenzung der Phosphoraufnahme bei Katzen als zentraler Bestandteil der Behandlung von CKD etabliert, um die Nieren zu entlasten.
Traditionell wird auch die Proteinzufuhr reduziert, da dies die Nieren bei der Ausscheidung der Proteinabbauprodukte unterstützt. Eine zu starke Einschränkung des Proteins kann allerdings zum Verlust von Muskelmasse führen.
Phosphor und Protein in der Nahrung stehen in engem Zusammenhang. Kommerziell hergestellte Diäten für Katzen mit Nierenerkrankungen enthalten deshalb nur begrenzte Mengen davon. Solche Diäten können helfen, die Blutwerte von Katzen mit CKD zu verbessern.
Viele Besitzer nierenkranker Katzen wissen allerdings, dass nicht jede Katze eine spezielle Nierendiät annimmt. Katzen mit Nierenproblemen sind oft wählerisch beim Futter, und häufige Umstellungen sind deshalb nötig, um das Interesse der Katze zu erhalten.
Viele Tierärzte versuchen daher, eine Balance zu finden: Einerseits sorgen sie für die passenden Nährstoffe bei Nierenerkrankungen, andererseits achten sie darauf, dass die Katze mit CKD ausreichend Kalorien bekommt.
Manchmal heißt das auch, dass eine Katze das fressen darf, was sie am liebsten mag – selbst wenn es sich nicht um eine speziell für Nierenerkrankungen entwickelte Diät handelt.
Hier kommt ein Phosphatbinder ins Spiel. Wird dieser der Nahrung einer Katze zugesetzt – ganz gleich, welche Art von Futter sie erhält – bindet er den Phosphor in der Nahrung, sodass der Großteil davon über den Stuhl ausgeschieden wird. So werden die Nieren vor weiteren Schäden geschützt und das Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung verlangsamt.
Wofür wird Epakitin bei Katzen verwendet?

Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, bevor Sie ein neues Nahrungsergänzungsmittel einführen, einschließlich Epakitin.
Epakitin enthält zwei Hauptbestandteile: Calciumcarbonat und Chitosan. Calciumcarbonat bindet Phosphor und bildet Calciumphosphat, das dann über den Kot ausgeschieden wird.
Chitosan ist ein natürliches Polysaccharid, also ein komplexes Kohlenhydrat, das aus den Schalen von Garnelen und Krabben gewonnen wird. Auch dieser Inhaltsstoff bindet auf natürliche Weise Phosphor aus der Nahrung.
Bei Katzen mit Nierenerkrankungen sind die Werte von zwei Abfallprodukten im Blut – Harnstoffstickstoff und Kreatinin – häufig erhöht. Die Phosphorwerte im Blut sind jedoch nicht immer erhöht.
Auch wenn die Phosphatwerte im Blut normal bleiben, kann der Einsatz eines Phosphatbinders helfen, die Nieren zu schützen. Dabei lassen sich oft Verbesserungen bei den Kreatinin- und Harnstoffwerten beobachten.
Eine Kalziumergänzung kann natürlich auch den Kalziumspiegel im Körper erhöhen. Der Organismus reguliert Kalzium und Phosphor dabei streng und sorgt für ein Gleichgewicht. Bei manchen Katzen mit Nierenerkrankungen ist der Kalziumspiegel niedrig. In solchen Fällen kann ein kalziumhaltiges Nahrungsergänzungsmittel wie Epakitin helfen, den Kalziumspiegel wieder auszugleichen.
Nebenwirkungen von Epakitin bei Katzen
Bei Menschen wurden Übelkeit und Verstopfung als Nebenwirkungen von Calciumcarbonat-Produkten berichtet. Bei Haustieren dagegen sind solche Nebenwirkungen bisher nicht bekannt. Epakitin wird im Allgemeinen sehr gut vertragen.
Wichtig ist vor allem die Kontrolle der Phosphor- und Kalziumwerte. Die Einnahme von Kalziumpräparaten kann zu erhöhten Kalziumwerten führen, was ernsthafte Komplikationen verursachen kann. Obwohl dies selten vorkommt, ist eine regelmäßige Überwachung deshalb ein wichtiger Teil der Behandlung.
Die International Renal Interest Society (IRIS), eine Organisation, die sich der Forschung und Festlegung von Standards für die Pflege von Haustieren mit Nierenerkrankungen widmet, empfiehlt bei Behandlung mit einem Phosphatbinder, zunächst alle vier bis sechs Wochen eine Blutuntersuchung durchzuführen. Sind die Werte stabil, reicht eine Kontrolle alle drei Monate aus.
Es gibt verschiedene Medikamente, deren gleichzeitige Anwendung mit einem Phosphatbinder oder Kalziumpräparat genau abgewogen werden muss, da manche Medikamente in ihrer Wirkung beeinträchtigt werden können. Andere wiederum können den Kalziumspiegel erhöhen. Besprechen Sie daher immer alle Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die Ihre Katze erhält, bevor Sie Epakitin oder ein ähnliches Produkt einsetzen.
Überdosierungen von Epakitin sind selten. Theoretisch kann eine Überdosis eines Kalziumpräparats jedoch zu erhöhten Kalziumwerten im Körper führen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass dies passiert ist, wenden Sie sich unbedingt an Ihren Tierarzt, das ASPCA Animal Poison Control Center (1-888-426-4435) oder die Pet Poison Helpline (1-855-764-7661) für weitere Unterstützung.
Epakitin für Katzen Dosierung

Epakitin ist als Pulver erhältlich und wird unter das Futter Ihrer Katze gemischt.
Laut Etikett wird morgens und abends jeweils ein gestrichener Löffel, also etwa 1 Gramm Pulver, pro 5 kg Körpergewicht unter das Futter gemischt. Diese Dosierung ist für die meisten Katzen geeignet. Das Pulver lässt sich am besten mit Nassfutter verabreichen. Ein Messlöffel liegt dem Produkt bei.
Bei Katzen, die deutlich mehr oder weniger als 5 kg wiegen, sollte unbedingt ein Tierarzt konsultiert werden, um die optimale Dosierung festzulegen.
Der wichtigste Punkt bei der Anwendung eines Phosphatbinders ist, dass er immer zusammen mit einer Mahlzeit gegeben werden muss, um wirksam zu sein. Denn er bindet hauptsächlich den Phosphor, der über die Nahrung aufgenommen wird.
Wird der Phosphatbinder nicht gemeinsam mit dem Futter verabreicht, kann er seine Wirkung nicht entfalten.