Benazepril ist ein Blutdruckmedikament, das bei Katzen mit Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, chronischer Nierenerkrankung und Proteinverlust über den Urin eingesetzt wird.
Es ist möglicherweise auch unter dem Markennamen Lotensin bekannt. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Benazepril wirkt, wann es am häufigsten verwendet wird, welche Nebenwirkungen auftreten können und Antworten auf häufige Fragen.
Benazepril für Katzen Übersicht
Über Benazepril für Katzen
Benazepril gehört zur Gruppe der Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Hemmer.
Diese wirken, indem sie die Umwandlung des Proteinhormons Angiotensin I in Angiotensin II blockieren. Angiotensin II sorgt für die Verengung der Blutgefäße und regt zudem die Produktion des Hormons Aldosteron an.
Eine Verengung der Blutgefäße und ein erhöhter Aldosteronspiegel im Körper können den Blutdruck steigen lassen. ACE-Hemmer senken den Blutdruck, indem sie die Bildung von Angiotensin II blockieren.
Bei Tieren mit kongestiver Herzinsuffizienz (CHF) trägt die Erweiterung der Blutgefäße zusätzlich dazu bei, das Herz zu entlasten, da es weniger Kraft aufwenden muss, um das Blut im Körper zu verteilen.
Was bewirkt Benazepril bei Katzen?
Benazepril wird bei Katzen hauptsächlich in drei Bereichen eingesetzt:
Zunächst dient es als Zweitlinienmedikament zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie). Viele Tierärzte beginnen zunächst mit Amlodipin. Wenn Amlodipin zwar den Blutdruck verbessert, dieser aber noch nicht im Normalbereich liegt, wird oft ein zweites Medikament hinzugefügt – häufig Benazepril. Auch Telmisartan, ein neueres Mittel, das in den letzten Jahren bei Katzen zunehmend an Bedeutung gewinnt, kann eine Option sein.
Benazepril wird auch eingesetzt, um erhöhte Proteinwerte im Urin zu behandeln. Dies weist darauf hin, dass normalerweise in den Nieren zurückgehaltenes Körperprotein vermehrt verloren geht. In vielen (aber nicht in allen) Fällen deuten hohe Proteinwerte im Urin auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hin.
Benazepril kann den Druck in den feinen Kapillarblutgefäßen des Glomerulus – der wichtigsten Filtereinheit der Niere – senken. Dadurch verbessert sich die Durchblutung der Nieren, was helfen kann, den Proteinverlust zu reduzieren.
Die dritte Anwendung von Benazepril ist die Behandlung von Herzinsuffizienz. Es ist zwar nicht in jedem Fall die erste Wahl, kann jedoch unterstützend wirken, indem es den Blutdruck senkt und somit die Belastung des Herzens verringert.
Nebenwirkungen von Benazepril bei Katzen

Die Sicherheit von Benazepril bei trächtigen oder säugenden Tieren ist unklar. In manchen Ländern wird es für diese Tiere als kontraindiziert eingestuft.
Benazepril wird im Allgemeinen gut vertragen, und Nebenwirkungen treten bei korrekter Dosierung selten auf. Gelegentlich kann es jedoch zu Erbrechen oder Durchfall kommen. Das Medikament kann mit oder ohne Nahrung gegeben werden, wobei die Einnahme mit Futter Verdauungsbeschwerden oft verringert.
Wie bei allen blutdrucksenkenden Mitteln besteht die Möglichkeit, dass der Blutdruck zu stark absinkt (Hypotonie). Das kann besonders passieren, wenn versehentlich eine zu hohe oder zusätzliche Dosis gegeben wird. Daher sollten Anpassungen der Dosierung immer nur nach erneuter Blutdruckkontrolle erfolgen.
Obwohl Benazepril bei Katzen mit kongestiver Herzinsuffizienz eingesetzt werden kann, sollte es mit Vorsicht angewendet werden, insbesondere bei Elektrolytstörungen im Blut oder bestimmten Komplikationen einer Herzerkrankung. Solche Kontraindikationen können in der Regel durch eine Untersuchung bei einem anerkannten Veterinärkardiologen erkannt werden.
Bei Katzen mit bestehender Nierenerkrankung ist ebenfalls Vorsicht geboten. Benazepril reduziert den Proteinverlust im Urin unter anderem, indem es die Filtrationsrate in den Nieren verlangsamt. Diese Verlangsamung kann jedoch zu einem Anstieg bestimmter Abfallstoffe im Blut führen, wie Harnstoffstickstoff (BUN) und Kreatinin. Ein solcher Anstieg, der durch Bluttests festgestellt wird, wird als Azotämie bezeichnet.
Katzen mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz oder Nierenversagen sind möglicherweise nicht beeinträchtigt, und die Vorteile durch die Senkung des Blutdrucks und des Proteinverlusts können die potenziellen Risiken überwiegen. Dennoch wird Benazepril bei Tieren mit mittelschwerer Azotämie meist sehr vorsichtig eingesetzt und gilt als ungeeignet bei Katzen mit fortgeschrittener Nierenerkrankung, Nierenversagen oder akuter Nierenschädigung – etwa durch eine Niereninfektion oder toxische Einflüsse.
Die Sicherheit von Benazepril bei trächtigen oder säugenden Tieren ist unklar. In manchen Ländern wird es für diese Tiere als kontraindiziert eingestuft.
Benazepril kann Wechselwirkungen mit verschiedenen anderen Medikamenten haben. Ein weiterer wichtiger Grund, Ihren Tierarzt zu konsultieren, ist deshalb, sicherzustellen, dass Benazepril zusammen mit anderen Medikamenten, die Ihre Katze erhält, bedenkenlos verwendet werden kann.
Außerdem klingt Benazepril manchmal ähnlich wie das Antihistaminikum Benadryl, und die Schreibweise kann auf handschriftlichen Rezepten ähnlich aussehen. Kontrollieren Sie daher Rezepte, die Sie in der Apotheke abholen, immer sorgfältig, um sicherzugehen, dass das richtige Medikament ausgehändigt wird.
Benazepril für Katzen Dosierung
Die Dosierung von Benazepril bei Katzen sowie die Häufigkeit der Einnahme können je nach Anwendungsgebiet variieren. Da es sich um ein Medikament handelt, das besonders vorsichtig eingesetzt werden muss – vor allem bei bestimmten Erkrankungen – sollten Sie am besten Ihren Tierarzt entscheiden lassen, ob und in welcher Dosierung Benazepril verabreicht werden sollte.
Die Dosierung von Benazepril sollte zudem nur nach Kontrolluntersuchungen angepasst werden, dazu gehören Blutdruckmessungen und die Überprüfung des Proteinspiegels im Urin. Es ist nicht empfehlenswert, die Dosierung eigenmächtig zu ändern, ohne diese Kontrolluntersuchungen mit dem Tierarzt abzustimmen.