
Mit einer Haustierversicherung können Sie unerwartete tierärztliche Behandlungen für Ihre Katze kostengünstig bezahlen. didesign021 / Shutterstock.com
Hochwertige tierärztliche Versorgung ist entscheidend für die Gesundheit Ihrer Katze – allerdings steigen die Kosten dafür stetig. Eine Haustierversicherung kann helfen, diese Ausgaben besser planbar zu machen und nimmt Ihnen die Sorge, plötzlich mit hohen Tierarztrechnungen konfrontiert zu werden.
Im Gegensatz zur Krankenversicherung für Menschen ist die Haustierversicherung ein relativ neues Konzept. Es ist ganz normal, wenn Sie unsicher sind, wie so eine Versicherung genau funktioniert und welchen Nutzen sie für Ihre Katze haben kann.
Eine Haustierversicherung übernimmt in der Regel die Kosten bei Unfällen, Erkrankungen sowie für diagnostische Untersuchungen im Zusammenhang mit Verletzungen oder Krankheiten. Gesundheitsleistungen wie Impfungen oder routinemäßige Zahnreinigungen sind meistens nicht enthalten – dafür lässt sich aber oft eine zusätzliche Wellness-Versicherung abschließen, die solche Vorsorgebehandlungen abdeckt und Ihre Unfall- und Krankheitsversicherung ergänzt.
Haustierversicherungen sind meist nicht speziell auf Katzen zugeschnitten, beinhalten aber in der Regel Leistungen, die typische Verletzungen oder Krankheiten bei Katzen abdecken. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Arten von Haustierversicherungen, erklären, wie sie funktionieren und worauf Sie achten sollten, wenn Sie eine passende Versicherung für Ihre Katze auswählen möchten.
Arten von Haustierversicherungen

Sie können aus mehreren Arten von Haustierversicherungen für Ihre Katze wählen. Ermolaev Alexander / Shutterstock.com
Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Arten von Haustierversicherungen – je nachdem, was am besten zu Ihnen und Ihrer Katze passt:
Unfall & Krankheit
Die Haustierversicherung für Unfälle und Krankheiten umfasst viele medizinische Leistungen, die Ihre Katze benötigt, wenn sie erkrankt oder sich verletzt.
Typische Beispiele für versicherte Unfälle sind:
- Von Auto angefahren
- Verschlucken von Fremdkörpern
- Vergiftung
- Schnittwunden
- Knochenbrüche
Hier sind Beispiele für Krankheiten, die von diesem Plantyp abgedeckt werden:
- Ohr-Infektionen
- Nierenerkrankung
- Harnwegsinfektionen
- Verdauungsprobleme (z. B. entzündliche Darmerkrankungen)
- Hautprobleme
- Allergien
- Krebs (manchmal ausgeschlossen – prüfen Sie Ihren Plan)
Chronische Nierenerkrankungen und Diabetes gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Katzen. Die Behandlung solcher chronischer Krankheiten ist durch eine Unfall- und Krankenversicherung abgedeckt.
Auch die verschreibungspflichtigen Medikamente, die zur Behandlung nötig sind, werden von diesen Versicherungen übernommen. Wenn Ihre Katze zum Beispiel an Arthritis leidet, erstattet die Versicherung in der Regel die Kosten für Schmerzmittel.
Laut den aktuellsten Zahlen der North American Pet Health Insurance Association (NAPHIA) aus dem Jahr 2022 liegen die durchschnittlichen Jahreskosten für eine Unfall- und Krankenversicherung für Katzen bei 387,01 US-Dollar – das entspricht etwa 32,25 US-Dollar pro Monat.
Allerdings deckt eine solche Versicherung nicht alle Leistungen ab. Der genaue Umfang kann je nach Anbieter variieren, doch in der Regel sind Vorerkrankungen sowie routinemäßige tierärztliche Maßnahmen wie jährliche Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Entwurmung, Zahnreinigung oder vorbeugende Medikamente nicht eingeschlossen.
Vollkasko (Unfall & Verletzung + Wellness)
Eine umfassende Haustierversicherung kombiniert einen Unfall- und Krankenschutz mit einem zusätzlichen Wellness-Paket. Diese Form der Versicherung – manchmal auch als „Nose-to-Tail“-Versicherung bezeichnet – umfasst sowohl die regelmäßige tierärztliche Vorsorge (also Gesundheitsleistungen) als auch ein breites Spektrum an medizinischen Behandlungen, die Ihre Katze bei Krankheit oder nach einem Unfall benötigt, darunter zum Beispiel:
- Verletzungen
- Operationen
- Unfälle
- Rezepte
- Chronische Erkrankungen
- Häufige Erkrankungen
- Medizinische Behandlungen (z. B. Chemotherapie)
- Labortests (z. B. Blutuntersuchung und Urinanalyse)
- Bildgebende Diagnostik (Röntgen, CT-Scans, MRT)
Nur Unfall
Unfallversicherungen für Haustiere übernehmen die Kosten bei Verletzungen, die durch Unfälle verursacht wurden. Krankheiten oder routinemäßige tierärztliche Leistungen sind in diesem Versicherungstyp nicht enthalten.
Laut dem NAPHIA-Bericht aus dem Jahr 2022 liegen die durchschnittlichen jährlichen Kosten für eine reine Unfallversicherung bei Katzen bei 122,19 US-Dollar – das entspricht etwa 10,18 US-Dollar pro Monat.
Wellness
Regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen sind entscheidend, um den Zustand Ihrer Katze im Blick zu behalten und Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Gesundheitspläne werden in der Regel ergänzend zu Unfall- und Krankenschutz abgeschlossen, um die routinemäßige, vorbeugende tierärztliche Versorgung abzudecken. Manche Anbieter haben auch eigenständige Gesundheitspläne im Angebot – diese beinhalten jedoch keinen Schutz bei Unfällen oder Verletzungen.
Gesundheitspläne übernehmen viele Leistungen im Bereich der Vorsorge, darunter:
- Urinuntersuchung
- Entwurmung
- Impfungen
- Stuhluntersuchungen
- Mikrochip
- Zahnreinigung
- Sterilisation und Kastration
- Routinemäßige Blutuntersuchung
- Vorbeugung gegen Flöhe und Zecken
- Herzwurmtest
- Mittel zur Vorbeugung von Herzwürmern
Die durchschnittlichen Kosten für einfache Wellnesspläne liegen bei etwa 10 bis 20 US-Dollar im Monat. Der genaue Preis hängt davon ab, wie viele Leistungen im Plan enthalten sind und in welchem Umfang die einzelnen Behandlungen übernommen werden.
So funktioniert die Haustierversicherung
Wenn Sie verstehen, wie eine Haustierversicherung funktioniert, und mit einigen grundlegenden Versicherungsbegriffen vertraut sind, fällt es Ihnen leichter, eine fundierte Entscheidung für die passende Versicherung Ihrer Katze zu treffen.
In der Praxis läuft es so ab: Sie zahlen zunächst die Tierarztrechnung selbst und stellen anschließend einen Erstattungsantrag bei Ihrer Haustierversicherung. Dafür benötigen Sie in der Regel eine ausführliche Quittung sowie das entsprechende Formular. Die meisten Anbieter ermöglichen eine digitale Einreichung des Antrags. Je nach Versicherer dauert es üblicherweise etwa zwei bis vier Wochen, bis Sie das Geld zurückerstattet bekommen.
Wichtige Begriffe zur Haustierversicherung
Versicherungen können mitunter ganz schön komplex wirken. Zum Glück müssen Sie nicht jedes Detail der Versicherungssprache kennen, um eine passende Police für Ihre Katze auszuwählen und abzuschließen. Die folgenden Begriffe sollten Sie jedoch kennen und verstehen:
- Jährliche Höchstdeckung: Das ist der maximale Betrag, den ein Versicherungsplan pro Jahr für die medizinische Versorgung Ihrer Katze zahlt. Die Obergrenzen liegen in der Regel zwischen 2.500 und 5.000 US-Dollar, können aber auch bis zu 10.000 US-Dollar betragen. Manche Tarife bieten sogar eine unbegrenzte Deckung. Diese erhöht zwar die monatlichen Beiträge, kann aber sinnvoll sein, wenn Ihre Katze eine kostspielige, langfristige Behandlung benötigt.
- Monatsprämie: Das ist der Betrag, den Sie monatlich für den Versicherungsplan zahlen.
- Selbstbeteiligung: Dieser Betrag ist von Ihnen selbst zu tragen, bevor die Versicherung anfängt, Kosten zu erstatten. Die Höhe der Selbstbeteiligung variiert stark – sie kann zwischen 0 und 2.500 US-Dollar liegen. Generell gilt: Je höher die Selbstbeteiligung, desto niedriger fällt die Monatsprämie aus.
- Erstattungsprozentsatz: Dieser Prozentsatz gibt an, wie viel der angefallenen Tierarztkosten Ihnen von der Versicherung zurückgezahlt wird. Typisch sind Sätze von 70 %, 80 % oder 90 %. Höhere Erstattungssätze führen meist zu höheren monatlichen Prämien.
- Wartezeit: Die Wartezeit ist der Zeitraum zwischen Ihrer Anmeldung und dem tatsächlichen Beginn des Versicherungsschutzes. Sie liegt in der Regel zwischen einigen Tagen und etwa zwei Wochen.
- Ausschlüsse: Das sind Leistungen, die durch den Versicherungsplan nicht abgedeckt sind. Dazu zählen beispielsweise Vorerkrankungen oder spezielle Diätfuttermittel auf Rezept.
Faktoren, die die Kosten der Haustierversicherung beeinflussen
Katzen sind in der Regel günstiger zu versichern als Hunde. Wie viel Sie für die Versicherung Ihrer Katze zahlen, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Wohnort: Die Kosten für tierärztliche Leistungen unterscheiden sich je nach Region – und das beeinflusst auch die Versicherungsbeiträge. In Gegenden mit höheren Tierarztkosten fallen meist auch die Versicherungsprämien entsprechend höher aus.
- Alter: Je älter Ihre Katze ist, desto höher sind in der Regel die monatlichen Beiträge. Das liegt daran, dass mit zunehmendem Alter auch das Krankheitsrisiko steigt.
- Rasse: Auch die Rasse spielt eine Rolle. Bestimmte Rassen gelten als anfälliger für bestimmte Krankheiten, was sich auf die Beitragshöhe auswirken kann.
- Jahreshöchstbetrag, Selbstbeteiligung, Erstattungsprozentsatz: Die konkreten Konditionen, die Sie für Ihren Tarif auswählen, wirken sich direkt auf die monatliche Prämie aus. Eine hohe Deckung bei niedriger Selbstbeteiligung und hoher Erstattung führt meist zu höheren Beiträgen.
Haustierversicherungsgesellschaften bieten häufig Rabatte an, beispielsweise für mehrere Haustiere, Militärrabatte und Jahreszahlungsrabatte (wenn Sie für das gesamte Jahr im Voraus bezahlen).
Die richtige Haustierversicherung für Ihre Katze auswählen

Berücksichtigen Sie bei der Wahl der richtigen Haustierversicherung für Ihre Katze mehrere Faktoren. Gorodenkoff / Shutterstock.com
Die Wahl des richtigen Versicherungsplans für Ihre Katze will gut überlegt sein. Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit, um verschiedene Optionen zu vergleichen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Entscheiden Sie, ob Sie eine Haustierversicherung abschließen möchten.
Überlegen Sie, wie viel Sie pro Jahr durchschnittlich für die tierärztliche Versorgung Ihrer Katze ausgeben. Wenn Sie sich Angebote von Tierversicherungen einholen, vergleichen Sie diese mit Ihren bisherigen Ausgaben. Liegt das Versicherungsangebot deutlich darüber, könnten Sie zu dem Schluss kommen, dass sich eine Police für Sie nicht rechnet.
Bedenken Sie jedoch: Eine unerwartete Erkrankung oder ein Unfall kann schnell Kosten im vierstelligen Bereich verursachen. In solchen Fällen kann eine Haustierversicherung nicht nur finanziell entlasten, sondern Ihnen auch die Sorge nehmen, plötzlich hohe Rechnungen alleine tragen zu müssen.
Entscheiden Sie, wie viel Sie bereit sind, aus eigener Tasche zu zahlen.
Die tierärztlichen Kosten für Ihre Katze summieren sich über die Jahre hinweg. Wenn Sie sich im Vorfeld überlegen, welchen Anteil Sie selbst übernehmen möchten, fällt die Entscheidung für eine passende Haustierversicherung deutlich leichter.
Sind Sie zum Beispiel bereit, die Routineversorgung wie Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen selbst zu zahlen, möchten sich aber gegen hohe Kosten bei Unfällen oder Krankheiten absichern, wäre ein reiner Unfalltarif oder ein Unfall- und Krankenschutz ohne Wellness-Zusatz eine sinnvolle Option.
Möchten Sie hingegen möglichst alle Leistungen abgedeckt wissen, ist ein umfassender Tarif mit Wellness-Baustein die passende Wahl.
Berücksichtigen Sie den Lebensstil und die allgemeine Gesundheit Ihrer Katze.
Eine umfassende Haustierversicherung mit zusätzlichem Gesundheitsschutz eignet sich für viele Katzen, da sie das komplette Spektrum der tierärztlichen Versorgung abdeckt. Allerdings erscheint ein Rundum-Schutz nicht für jeden Katzenhalter zwingend notwendig – etwa abhängig vom Lebensstil der Katze und ihrem allgemeinen Gesundheitszustand. In folgenden Fällen können andere Versicherungsarten sinnvoller sein:
- Freigängerkatze: Katzen, die draußen unterwegs sind, haben ein höheres Risiko für Verletzungen oder Krankheiten – etwa durch den Kontakt mit Wildtieren oder durch Verkehrsunfälle. Für solche Tiere bietet sich eine Unfall- und Krankheitsversicherung an, die im Ernstfall schützt.
- Gesunde, ruhige Wohnungskatze: Eine fitte Wohnungskatze, die am liebsten auf der Fensterbank döst und selten krank wird, benötigt meist nur wenig tierärztliche Betreuung. Hier könnte eine reine Unfallversicherung oder eine Unfall- und Krankenversicherung ohne Wellness-Zusatz völlig ausreichend sein.
Die meisten Wellnesspläne sind ausschließlich als Zusatzoption bei Haustierversicherungen erhältlich. Es gibt jedoch auch Anbieter, die solche Vorsorgepakete als eigenständigen Tarif anbieten – das kann je nach Bedarf eine interessante Alternative sein.
Haustierversicherungen sind eine gute Möglichkeit, die finanziellen Belastungen im Zusammenhang mit der medizinischen Versorgung Ihrer Katze zu reduzieren. Wenn Sie wissen, wie solche Versicherungen funktionieren und worauf Sie beim Tarifvergleich achten sollten, fällt es Ihnen leichter, den passenden Schutz für Ihre Katze auszuwählen.
Wenn Sie sich bei der Auswahl eines passenden Versicherungsplans unsicher sind, sprechen Sie am besten mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt. Sie kennen den Gesundheitszustand Ihrer Katze genau und können Ihnen helfen, die Auswahl einzugrenzen – und Pläne empfehlen, die aus ihrer Sicht am besten zu Ihrer Katze passen.