Die Entscheidung für eine Katze bringt viel Verantwortung mit sich. Nach dem Einzug des neuen Tiers fühlen sich viele frischgebackene Katzenhalter zunächst überfordert und gestresst. Solche Empfindungen sind jedoch ganz normal und legen sich in der Regel mit der Zeit.
Die Ankunft einer neuen Katze sollte eigentlich ein freudiges Erlebnis sein – und es gibt Wege, mit negativen Gefühlen umzugehen. Eine gute Vorbereitung, der Aufbau einer Bindung, eine faire Aufgabenverteilung sowie etwas Zeit und Geduld können helfen, sich schrittweise an den neuen Alltag zu gewöhnen. Auch für Ihre Katze kann der Umzug stressig sein. Deshalb haben wir ein paar bewährte Tipps zusammengestellt, wie sie sich in ihrem neuen Zuhause besser einleben kann.
Was ist die Angst neuer Katzenbesitzer?
Wenn eine neue Katze bei Ihnen einzieht – ob Kätzchen oder erwachsen, adoptiert oder vom Züchter – ist das normalerweise ein Moment voller Vorfreude und Glück. Gleichzeitig erleben viele dabei aber auch Unsicherheit, Schuldgefühle, Zweifel oder sogar Angst. Diese Sorgen neuer Katzenhalter werden selten offen angesprochen, sind aber weit verbreitet. Wenn Sie also feststellen, dass Sie mit der Realität des Katzenbesitzes ringen, sind Sie damit nicht allein.
Solche Ängste zeigen sich oft direkt nach dem Einzug des neuen Tieres – genau dann, wenn einen das Gefühl der Verantwortung plötzlich überfordert. Ein neues Familienmitglied bedeutet eine große Umstellung: für den Alltag, die Verpflichtungen, den Wohnraum und nicht zuletzt das Budget. Es ist völlig normal, dabei ins Grübeln zu kommen.
Die eigene Unsicherheit verstärkt sich oft noch, wenn auch die neue Katze Anzeichen von Angst zeigt. Der Umzug in ein neues Zuhause bedeutet für viele Katzen erheblichen Stress und kann zu Verhaltensweisen wie unsauberem Ausscheiden, Zerstören von Gegenständen oder lautem Miauen führen. Solche Reaktionen können wiederum beim Besitzer Unruhe oder Sorgen auslösen – und schnell entsteht eine Art Stressspirale.
Wie kann ich die Angst vor einem neuen Besitzer überwinden?

Mit der Zeit lassen die Ängste im Zusammenhang mit der Pflege Ihrer neuen Katze im Allgemeinen nach.
Wenn Sie sich wegen Ihres neuen Haustiers ernsthaft Sorgen machen, kann es beruhigend sein zu wissen, dass solche Gefühle in der Regel vorübergehen. Natürlich machen wir uns Gedanken um das Wohlergehen unserer Katze – das gehört dazu. Doch mit der Zeit lassen sich diese Ängste besser einordnen und bewältigen. Wichtig ist, dass Sie und Ihre Katze sich gegenseitig die Zeit geben, um sich aneinander zu gewöhnen, und sich auch praktisch auf die ersten gemeinsamen Wochen einstellen.
1. Konzentrieren Sie sich auf die Grundlagen
Wenn Sie sich Gedanken über die Verantwortung machen, die mit einer Katze einhergeht, kann es hilfreich sein, eine Checkliste der grundlegenden Bedürfnisse zu erstellen – und Punkt für Punkt abzuhaken. Zu Beginn ist es sinnvoll, der neuen Katze einen kleinen, geschützten Bereich in Ihrer Wohnung zuzuweisen. So hat sie die Möglichkeit, in Ruhe anzukommen und sich an die neue Umgebung zu gewöhnen.
Sie brauchen:
- Futter- und Wassernäpfe (am besten nicht direkt nebeneinander aufgestellt)
- Eine Katzentoilette
- Ein gemütliches Bett und eine weiche Decke
- Spielzeug und Möglichkeiten zur Beschäftigung
- Einen Kratzbaum
Vielleicht möchten Sie noch viele weitere Dinge vorbereiten, aber das hier sind die wichtigsten Grundlagen. Wenn all das vorhanden ist, können Sie mit einem besseren Gefühl starten – in dem Wissen, dass Ihre neue Katze es warm und sicher hat und gut versorgt ist. Sinnvoll ist es außerdem, frühzeitig einen Termin beim Tierarzt zu vereinbaren, um sie einmal durchchecken zu lassen und sicherzustellen, dass keine Krankheitssymptome vorliegen.
2. Gewöhnen Sie sich an eine Routine
Ein Haustier zu haben – vor allem das erste – bringt oft spürbare Veränderungen im Alltag, in den Gewohnheiten und im häuslichen Umfeld mit sich. Ein Teil der Unsicherheit, die viele neue Katzenhalter empfinden, hat oft damit zu tun, an regelmäßige Aufgaben wie das Befüllen des Futternapfs oder das Reinigen der Katzentoilette zu denken.
Eine feste Tagesroutine kann dabei helfen, dass sich sowohl Sie als auch Ihre Katze besser an das neue Zusammenleben gewöhnen. Vorhersehbarkeit gibt besonders ängstlichen Katzen ein Gefühl von Sicherheit – und auch Ihnen als Halter mehr Struktur und Orientierung.
3. Bilden Sie eine Bindung

Wenn die Bindung zwischen Ihnen und Ihrer Katze wächst, sollten Ihre Gefühle der Überforderung nachlassen.
Katzen können durchaus soziale Tiere sein – Zeit mit Ihrem neuen Mitbewohner zu verbringen, hilft dabei, Ängste abzubauen und die Bindung zu stärken. Aktive Beschäftigungen wie gemeinsames Spielen, Fellpflege oder das Geben kleiner Leckerlis sind gute Wege, um Vertrauen aufzubauen.
Auch ruhigere, passivere Formen der Nähe – etwa einfach gemeinsam in einem Raum zu sein – können hilfreich sein. Gerade wenn die neue Katze sich noch gestresst zeigt, etwa durch häufiges Verstecken oder übermäßiges Putzen, können solche stillen Momente der bessere Einstieg sein.
4. Zeit und Geduld
Seien Sie geduldig mit sich selbst – es ist ganz normal, dass es eine Weile dauert, bis man sich an ein Haustier im eigenen Zuhause gewöhnt hat. Die anfängliche Unsicherheit wird mit der Zeit weniger, und das, was heute noch ungewohnt wirkt, wird allmählich zur neuen Normalität.
Als grobe Orientierung kann die sogenannte „Dreierregel“ helfen: Nach drei Tagen fühlen Sie und Ihre Katze sich womöglich noch überfordert. Nach drei Wochen beginnt sich eine gewisse Routine einzuspielen. Und nach etwa drei Monaten hat sich ein neues Haustier in der Regel gut an sein neues Zuhause gewöhnt.
5. Denken Sie daran, einen Schritt zurückzutreten
Wenn Sie sich Sorgen um Ihre neue Katze machen, erscheint es vielleicht naheliegend, möglichst viel Zeit mit ihr zu verbringen. Doch das kann schnell überfordernd werden – und bei Ihrer Katze sogar zu Trennungsangst führen, wenn Sie dann doch einmal das Haus verlassen. Es kann sehr entlastend sein, die Verantwortung mit jemandem zu teilen. So fällt es leichter, sich in der neuen Rolle als Katzenhalter einzufinden – und Sie haben Unterstützung, wenn die eigene Anspannung überhandnimmt.
6. Sehen Sie die positive Seite
Zahlreiche Studien zeigen, dass Haustiere unser Leben auf vielfältige Weise bereichern können. Unsere Katzen schenken uns Gesellschaft, emotionale Unterstützung und helfen dabei, dem Alltag Struktur zu geben. Sobald die erste Phase der Eingewöhnung und Unsicherheit überstanden ist, werden Sie diese positiven Effekte spüren.
Wie kann ich meiner Katze bei ihrer Angst helfen?

Geben Sie Ihrer neuen Katze die besten Voraussetzungen für den Erfolg, indem Sie ihr viele Beschäftigungsmöglichkeiten bieten und Zeit mit ihr verbringen.
Wenn sich Ihre Katze in ihrem neuen Zuhause schwer tut, gibt es vieles, womit Sie sie unterstützen können. Bringen Sie sie nach der Ankunft zunächst in einen ruhigen, geschützten Bereich, damit sie sich in aller Ruhe orientieren kann.
Stellen Sie mehrere Rückzugsmöglichkeiten bereit – Verstecke geben Katzen ein Gefühl von Sicherheit. Da viele Katzen es lieben, erhöht zu sitzen, können Sitzbretter oder leicht zugängliche Regale hilfreich sein. Auch der Einsatz von Katzenpheromonen, etwa über einen Diffusor oder ein Spray wie Feliway, kann nervösen Tieren helfen, sich zu entspannen und sich sicherer zu fühlen.
Damit bei Ihrer Katze weder Langeweile noch Frust aufkommt, sollten Sie für ausreichend Beschäftigung sorgen – etwa durch Kratzbäume zum Klettern, Futterpuzzles oder abwechslungsreiches Spielzeug.
Zeigt Ihre Katze Anzeichen von Trennungsangst oder auffälliges Verhalten – zum Beispiel starke Unruhe, übermäßiges Putzen, Rückzug, Teilnahmslosigkeit, Appetitverlust, anhaltendes Miauen oder Urinspritzen außerhalb der Katzentoilette –, kann es sein, dass sie weiterführende Unterstützung braucht.
Stress und Krankheit können bei Katzen ähnliche Symptome auslösen. Wenn Sie unsicher sind oder sich Sorgen machen, wenden Sie sich am besten an eine Tierärztin oder einen Tierarzt. Sollte es sich um ein Verhaltensproblem handeln, kann unter Umständen ein angstlösendes Medikament helfen – auch darüber kann der Tierarzt Sie beraten.