Sind Kerzen für Katzen unbedenklich?

Wenn Sie Ihre Katze lieben, aber auch Kerzen schätzen, können Sie beides miteinander verbinden. Sind Kerzen in der Nähe von Katzen wirklich unbedenklich?

Die Antwort ist: Ja, Sie können sowohl Ihre Katze als auch Kerzen genießen, wenn Sie dabei vorsichtig sind und die möglichen Risiken bedenken, die Kerzen mit sich bringen. Eine einfache Lösung ist, Kerzen nur in gut belüfteten Räumen oder im Freien zu verwenden. Alternativ können Sie auch andere Quellen für stimmungsvolles Licht und Raumdüfte ausprobieren. Schauen wir uns das Thema Katzen und Kerzen etwas genauer an.

Welche Kerzen sind sicher für Katzen?

Kerzen sind schon immer sehr beliebt gewesen und es gibt eine riesige Auswahl. Von günstigen Paraffinkerzen bis hin zu teuren Bio- und veganen Wachskerzen – manche enthalten sogar Ihre Lieblingsduftöle, getrocknete Früchte oder Blätter. Doch wenn es um die Sicherheit von Kerzen in der Nähe von Katzen geht, spielt die Art des Wachses eine wichtige Rolle.

Paraffinwachs ist ein Erdölprodukt und ursprünglich ein Nebenprodukt der Kraftstoffindustrie, das man besser vermeiden sollte. Jeder Rauch enthält krebserregende Partikel, sogenannte Karzinogene. Die Dämpfe von Paraffinwachs sind giftig, und obwohl regelmäßiges Lüften des Raums hilfreich sein kann, lohnt sich das Risiko kaum.

Auch die Dämpfe von Paraffin sind nicht unbedenklich. Sie können die Atemwege sowohl von Tierhaltern als auch von Haustieren reizen und im schlimmsten Fall einen Arzt- oder Tierarztbesuch erforderlich machen.

Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) warnt, dass das Verbrennen von Paraffinprodukten eine bedeutende Quelle für Luftverschmutzung in Innenräumen darstellt, die für Menschen und Tiere, die die Dämpfe einatmen, sehr schädlich sein kann. Außerdem weist die EPA auf die Risiken von Dochten mit Bleikernen hin; besser sind Dochte aus Naturfasern.

Weitere Bedenken der EPA betreffen zusätzliche Schadstoffe in Kerzen, wie Acrolein, Formaldehyd und Acetaldehyd, die bei Menschen zu Lungen- und Herzerkrankungen führen können. Auch vor dem Ruß von Duftkerzen wird gewarnt, allerdings gibt es bislang keine wissenschaftlichen Belege für die möglichen Gesundheitsrisiken.

Wenn Sie sich dennoch entscheiden, nicht auf Kerzen verzichten zu wollen, achten Sie darauf, Naturwachskerzen zu wählen, die keine giftigen Dämpfe freisetzen. Kerzen aus Bienenwachs, Soja-, Kokos- oder anderen pflanzlichen Wachsen sind gute Alternativen. Sie sind vielleicht etwas teurer, aber für ein paar Euro lohnt sich das für Ihre Gesundheit und die Ihrer Katze.

Sind Duftkerzen sicher für Katzen?

Duftkerzen sind wunderbare Geschenke, und die meisten natürlich duftenden Kerzen sind relativ unbedenklich. Viele nutzen sie auch als Raumduft, zum Beispiel um unangenehme Tiergerüche zu überdecken. Katzen sind jedoch sehr sensible Tiere mit ganz eigenen Vorlieben und Abneigungen.

Neue Gerüche im Haus können Katzen verunsichern, besonders wenn sie diese nicht mögen. Starke Düfte in der Nähe des Futternapfs oder der Katzentoilette können ihren Alltag stören und sogar Stress auslösen, der zu Erkrankungen wie der felinen idiopathischen Zystitis führen kann.

Sind Duftkerzen schlecht für Katzen?

Während Ihre Katze die meisten Gerüche in kleinen Mengen toleriert, empfinden viele Katzen bestimmte Düfte als ausgesprochen unangenehm. Typische Beispiele sind Zitrus, Menthol, Eukalyptus, Pfefferminze, Zitronengras, Lavendel, Rosmarin und Thymian. Um Ihre Katze nicht zu stressen, sollten Sie Kerzen mit diesen Duftnoten besser ganz vermeiden.

Sind Kerzen mit ätherischen Ölen sicher für Katzen?

Einige Kerzen enthalten ätherische Öle, die problematisch sein können. Manche dieser Öle sind für Katzen giftig, doch Ihre Katze weiß das wahrscheinlich nicht und ist oft sehr neugierig auf neue und interessante Düfte. Zu den giftigen Ölen gehören unter anderem Bittermandel-, Wintergrün-, Zitrus-, Zimt-, Ylang-Ylang- und Teebaumöl (Melaleuca). Die Gefahr besteht sowohl bei Verschlucken als auch bei Hautkontakt.

Heißes Wachs kann Verbrennungen verursachen, und Produkte mit giftigen Ölen können unabhängig von der Temperatur Hautreizungen auslösen. Auch wenn Sie denken, dass Ihre Katze kaum eine Kerze ablecken wird, kann Wachs mit ätherischen Ölen, das auf ihr Fell gelangt, bei der Fellpflege aufgenommen werden.

Anzeichen von Toxizität und zusätzliche Risiken

Die Anzeichen einer Vergiftung hängen davon ab, welchem ätherischen Öl Ihre Katze ausgesetzt war. Besonders besorgniserregend sind Symptome wie Erbrechen und Durchfall, Atemprobleme, Leberschäden sowie neurologische Auffälligkeiten wie Zittern und Gleichgewichtsstörungen.

Das Risiko durch ätherische Öle ist besonders hoch, wenn Ihre Katze Zugang zu reinem Öl hat. Gefährlich sind auch Diffusoren, Öl- oder Weihrauchbrenner sowie elektrische Duftstecker. Katzen, die kaltes Öl von Brennern ablecken, können schwere Verätzungen an der Zunge erleiden. Die EPA nennt zudem Weihrauchrauch als möglichen Auslöser für Kontaktdermatitis und Krebs beim Menschen.

Katzen und Flammen passen nicht zusammen

Brennende Kerzen in geschlossenen Räumen von Katzen fernzuhalten, ist der beste Weg, um mögliche Unfälle zu vermeiden.

Es liegt auf der Hand, dass jede offene Flamme für Ihre Katze ein Risiko darstellt – dennoch unterschätzt man leicht, wie wendig und neugierig Katzen sein können. Eine brennende Kerze auf einem Regal mag sicher wirken, doch Katzen erreichen fast jede Höhe, wenn sie es wollen. Neue Gegenstände im Haus, die Licht und einen frischen Duft verströmen, wecken das Interesse jeder Katze.

Eine neugierige Katze kann sich mehr einfangen, als sie beabsichtigt, wenn sie einer Kerze zu nahekommt. Es besteht die Gefahr, dass sie eine Kerze umstößt oder die Flamme ihr Fell, die Schnurrhaare oder den Schwanz in Brand setzt. Verbrennungen sind – ebenso wie bei Menschen – ernsthafte Verletzungen, und das Fell schützt die Tiere nicht besser als unsere Kleidung.

Kerzen können Atemprobleme auslösen

Leidet Ihre Katze an einer Atemwegserkrankung, können Kerzen ein größeres Problem darstellen. Katzenasthma, auch als Katzenbronchitis oder Erkrankung der unteren Atemwege bekannt, kann bei Ihrer Katze zu Keuchen, Husten und Kurzatmigkeit führen. Ein schwerer Anfall kann sehr beunruhigend und beängstigend sein.

Asthma-Auslöser bei Katzen sind verrauchte Räume, Dämpfe, Aerosole, Pollen, Reinigungsmittel und bestimmte Nahrungsmittel. Deshalb ist es wichtig, dass die Umgebung gut belüftet und rauchfrei bleibt. Nutzen Sie Kerzen nur in Räumen, die Ihre Katze nicht betreten kann.

Auch Katzen ohne bekannte Atemwegserkrankungen können durch Kerzenrauch gereizte Atemwege oder Atemprobleme entwickeln. Halten Sie Ihre Katze daher von brennenden Kerzen fern. Denken Sie außerdem daran, nach dem Löschen einer Kerze die Fenster zu öffnen, um alle verbliebenen Dämpfe zu vertreiben.

Kann ich Kerzen für meine Katze sicherer machen?

Kerzen mit LED-Licht sind eine großartige katzenfreundliche Alternative zu herkömmlichen Kerzen mit brennbarem Docht.

Es ist wichtig, die Risiken bei der Verwendung von Kerzen abzuwägen und eine sichere Lösung zu finden, bei der Ihre Katze nicht gefährdet wird. Achten Sie darauf, natürliche Produkte wie Bienenwachskerzen zu verwenden und sorgen Sie für gute Belüftung im Raum. Lassen Sie Ihre Katze niemals allein in einem Raum mit brennender Kerze, egal wie hoch die Kerze steht.

Auch wenn Sie Ihre Katze im Blick haben, empfiehlt es sich, eine Kerzenabdeckung aus Glas zu nutzen oder die Kerze in eine Laterne zu stellen. So wird es Ihrer Katze schwerfallen, die Kerze zu erreichen – selbst wenn sie es versucht.

Eine Kerze mit schwerem Sockel kann verhindern, dass sie versehentlich umkippt. Manche stellen Kerzen auch gern in ein flaches Wasserbecken, sodass Unfälle dazu führen, dass die Kerze ins Wasser fällt und die Flamme sofort erlischt.

Alternativ können Sie Kerzen nur unter Aufsicht im Freien verwenden. Noch besser sind batteriebetriebene Kerzen und Lichterketten. Diese haustiersicheren Optionen sehen toll aus und halten lange. Ihre Katze könnte sogar Spaß daran haben, die künstlichen Kerzen zu erkunden – während Sie sicher sein können, dass sie sich nicht die Pfoten verbrennt und Ihr Zuhause keinen Brand erleidet.

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