
Könnte eine Adoption oder Pflegefamilie in Ihrer Zukunft liegen? Iryna Imago / Shutterstock
Denken Sie darüber nach, eine neue Katze in Ihre Familie aufzunehmen? Glückwunsch!
Ob Adoption oder Pflege – beide Wege bieten eine wunderbare Möglichkeit, einer Katze in Not zu helfen. Doch wie finden Sie heraus, was besser zu Ihnen passt?
Am Ende kommt es darauf an, was besser zu Ihrem Alltag, Ihrer finanziellen Situation und Ihren langfristigen Vorstellungen passt.
Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen, die passende Entscheidung zu treffen.
Wir beleuchten die Verantwortung, die mit beiden Optionen einhergeht, worauf Sie bei der Wahl zwischen Adoption und Pflege achten sollten – und warum beides für Tierheime und Tierschutzorganisationen von großer Bedeutung ist.
Adoption vs. Pflege: Was ist der Unterschied?
Der wichtigste Unterschied zwischen der Pflege und der Adoption einer Katze liegt im zeitlichen Rahmen: Eine Adoption ist eine langfristige Verpflichtung, während es sich bei der Pflege um eine zeitlich begrenzte Verantwortung handelt.
„In der Regel läuft es so ab, dass Katzen bei Pflegefamilien untergebracht werden, während sie (1) auf eine adoptierende Person warten und (2) alle notwendigen medizinischen Behandlungen über das Tierheim erhalten“, erklärt Madison Kerr, Gründerin und Leiterin von Kitten Around Cat Rescue – einer gemeinnützigen Organisation, die sich auf trächtige Katzen, Jungtiere und Aufklärung spezialisiert hat. Da viele Rettungsorganisationen keine eigenen Einrichtungen betreiben, sind sie auf ehrenamtliche Pflegepersonen angewiesen, die sich kurzfristig um Katzen kümmern, bis diese in ihr endgültiges Zuhause umziehen können.
Pflegeeltern übernehmen eine zentrale Rolle dabei, Katzen auf ihre spätere Adoption vorzubereiten. Sie unterstützen die Sozialisierung der Tiere, bringen sie zu Tierarztterminen und bieten ihnen ein sicheres, sauberes Zuhause – ein Umfeld, das einladender ist als das Tierheim und dort gleichzeitig Platz für weitere gerettete Tiere schafft.
„Dank der Unterstützung durch Pflegeeltern können die Tierheime diesen Tieren weiterhin helfen“, sagt Kerr. „Ohne sie könnten wir unsere Arbeit nicht machen.“
Jede Pflegesituation ist unterschiedlich, aber im Durchschnitt dauert die Betreuung etwa zwei Wochen. Bei Kätzchen geht es meist schneller, während erwachsene Katzen – vor allem solche mit gesundheitlichen Problemen – oft mehrere Monate in Pflege bleiben, bis sich ein passendes Zuhause findet.
Wer hingegen eine Katze adoptiert, übernimmt eine langfristige Verantwortung. Eine Adoption bedeutet, dass die Katze vollständig in Ihrer Obhut ist und ein dauerhaftes Mitglied Ihrer Familie wird.
Beide Optionen erfordern in der Regel ein sorgfältiges Bewerbungsverfahren. Manche Tierschutzorganisationen führen persönliche Gespräche und Hausbesuche durch, um sicherzustellen, dass die Katze und die neue Bezugsperson gut zueinander passen – zum Wohl beider Seiten.
Wie funktionieren Adoptionsprogramme für Pflegekinder?
Viele Tierheime und Tierschutzorganisationen bieten Programme an, bei denen Pflegeeltern die Möglichkeit haben, ihre Pflegekatze zu adoptieren. So können sie das Tier dauerhaft übernehmen, wenn sie merken, dass eine enge Bindung entstanden ist und das Zusammenleben gut funktioniert.
Das ist eine hervorragende Option, wenn Sie grundsätzlich an einer Adoption interessiert sind, sich aber zunächst Zeit nehmen möchten, um eine Katze kennenzulernen, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen. Auch für Haushalte mit anderen Haustieren oder Kindern ist dies ein guter Weg, um herauszufinden, ob das neue Familienmitglied gut ins bestehende Umfeld passt.
Da Katzen sich in einer häuslichen Umgebung eher entspannen und ihr wahres Wesen zeigen, erhalten Sie durch die Pflege einen realistischeren Eindruck davon, wie gut eine Katze zu Ihrem Alltag und Ihrem Zuhause passt.
Sollten Sie feststellen, dass eine Pflegekatze nicht zu Ihnen passt, können Sie sie trotzdem auf dem Weg in ein passendes Zuhause unterstützen – und sich weiter auf die Suche nach einer geeigneten Begleiterin oder einem geeigneten Begleiter machen.
Soll ich ein Kind pflegen oder adoptieren? Was ist zu beachten?

Adoption und Pflege passen zu unterschiedlichen Situationen. Take Photo / Shutterstock
Pflege und Adoption sind beides bereichernde Wege – sie bringen jedoch unterschiedliche Anforderungen mit sich und passen zu verschiedenen Lebenssituationen und Lebensstilen. Welche Option für Sie die richtige ist, hängt stark von Ihren persönlichen Umständen, Ihren Ressourcen und Ihren Zukunftsplänen ab.
Die Entscheidung zwischen Adoption und Pflege erfordert einen ehrlichen Blick auf Ihre finanzielle Situation, Ihre verfügbare Zeit und Ihre Bereitschaft, zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Kerr hebt hervor, wie wichtig es ist, sich bewusst zu machen, dass eine Adoption eine Verpflichtung für 15 bis 20 Jahre bedeutet.
Fragen Sie sich: Sind Sie bereit, ein neues Familienmitglied dauerhaft in Ihrem Zuhause aufzunehmen? Haben Sie ein stabiles Umfeld? Können Sie sich laufende Kosten wie Streu, Futter und tierärztliche Versorgung – sowohl vorbeugend als auch im Notfall – leisten? Eine Adoption ist etwas Wunderschönes, aber zugleich eine langfristige und lebensverändernde Entscheidung.
Wenn Sie aktuell kein Tier adoptieren können, sich aber trotzdem den Umgang mit einer Katze wünschen, könnte die Pflege eine gute Zwischenlösung sein. Das kann ideal für Studierende, ältere Menschen oder alle sein, die sich nicht dauerhaft an ein Tier binden können. Auch für Personen mit bereits vorhandenen Haustieren, die keine weitere Katze dauerhaft aufnehmen können, aber dennoch helfen möchten, ist eine Pflegestelle eine gute Option.
Ein Pflege-Adoptionsprogramm eignet sich besonders gut für Menschen, die zum ersten Mal eine Katze aufnehmen möchten und zunächst herausfinden wollen, wie das Leben mit einer Katze aussieht, bevor sie sich dauerhaft festlegen. Auch für Haushalte mit anderen Tieren, Familien mit kleinen Kindern oder alle, die eine Katze suchen, die zu ihrer individuellen Familiensituation passt, kann dies eine hilfreiche Lösung sein.
„Jede Katze hat ihren eigenen Charakter – und auch wenn die Grundbedürfnisse (wie Streu, Futter, Wasser) bei allen Katzen gleich sind, können sich Verhaltensweisen und manchmal auch medizinische Anforderungen unterscheiden“, betont Kerr. Adoptionsprogramme bieten eine gute Möglichkeit, herauszufinden, ob eine Katze gut zu Ihrem Zuhause und Ihrem Lebensstil passt.
Warum sowohl Adoption als auch Pflege wichtig sind

Adoption und Pflege sind das ganze Jahr über wichtig – besonders hilfreich sind sie jedoch während der Kätzchensaison. PippiLongstocking / Shutterstock
Die Überfüllung in Tierheimen ist leider ein dauerhaftes Problem, und viele Einrichtungen im ganzen Land stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Besonders während der sogenannten Kätzchensaison – der Zeit im Jahr, in der bei wärmerem Wetter besonders viele Jungtiere geboren werden – werden Platz und Ressourcen noch knapper. Wenn Sie einem geretteten Tier ein Zuhause geben, sei es dauerhaft oder auf Zeit, tragen Sie aktiv zur Entlastung bei.
„Ganz einfach gesagt: Sowohl Adoption als auch Pflege schaffen Raum und Ressourcen für die nächste Katze, die unsere Hilfe braucht“, erklärt Kerr. Beide Wege retten Leben – das der Katze, die Sie bei sich aufnehmen, und das eines weiteren Tieres, das dadurch ebenfalls eine Chance bekommt.
Wenn Sie bereit sind, ein Tier zu adoptieren oder vorübergehend aufzunehmen, können Sie über persönliche Kontakte Angebote in Ihrer Nähe finden. Sprechen Sie mit Freunden, die Haustiere haben – viele kennen sich mit dem Adoptionsprozess aus und können Ihnen eine vertrauenswürdige Tierschutzorganisation empfehlen. Wenn Sie bereits ein eigenes Tier haben, kann auch Ihr Tierarzt eine hilfreiche Anlaufstelle sein.
Falls Sie im Moment weder adoptieren noch als Pflegestelle aktiv werden können, gibt es laut Kerr dennoch zahlreiche Möglichkeiten, sich einzubringen – etwa durch Spenden, ehrenamtliche Unterstützung oder einfach, indem Sie andere auf die Bedeutung von Adoption und Pflegestellen aufmerksam machen. „All diese Formen der Hilfe tragen dazu bei, dass wir Tag für Tag weitermachen können.“