Die Katzenpflege leicht gemacht

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Ein vollständiger Leitfaden zur Pflege von Katzen

Die Pflege von Katzen kann eine ausgesprochen schöne und bereichernde Erfahrung sein. Ganz gleich, ob du ein kleines Kätzchen oder eine erwachsene Katze aufnimmst – selbst wenn es nur für eine begrenzte Zeit ist –, hast du die Möglichkeit, einem Tier ein liebevolles, gesundes Zuhause zu geben und dabei selbst viel Freude zu erleben.

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Katzen Pflege brauchen: etwa die Überfüllung in Tierheimen, Rettungsinitiativen ohne eigene Unterbringungsmöglichkeiten oder streunende und verwaiste Katzen, die einfach nur eine grundlegende Versorgung benötigen.

Am Ende geht es bei der Pflege darum, Katzen vorübergehend ein sicheres und liebevolles Umfeld zu geben, bis sie in ihr endgültiges Zuhause umziehen können. Bei jungen Kätzchen bedeutet das oft, sie zunächst in Quarantäne zu halten, bis sie alt genug sind, um kastriert und geimpft zu werden. Erwachsene Katzen benötigen manchmal eher eine Phase der Rehabilitation – in der sie zur Ruhe kommen und sich erholen können, bis sie wieder bereit sind für ein dauerhaftes Zuhause.

Was ist bei der Pflege von Katzen zu beachten?

die Grundlagen der Katzenpflege

Damit sich die Pflegekatzen wohlfühlen und Schaden an ihnen oder Ihrem Zuhause vermieden wird, ist es wichtig, den Pflegekatzen persönlichen Freiraum und eine sichere Umgebung zu bieten.

Pflegekatzen können nach dem Umzug in dein Zuhause emotional belastet oder traumatisiert sein. Achte deshalb besonders auf ihr seelisches Wohlbefinden und zwinge sie nicht zu Kontakten, auf die sie nicht von sich aus eingehen möchten. Gib ihnen einen eigenen, ruhigen Rückzugsort, bis sie sich in ihrer neuen Umgebung sicher und geborgen fühlen.

Wenn du bereits Katzen oder andere Tiere zu Hause hast, ist es wichtig, die Pflegekatzen zunächst getrennt zu halten – zumindest so lange, bis sie vollständig geimpft und medizinisch versorgt sind. Das schützt deine eigenen Tiere vor möglichen Infektionen, die die neuen Mitbewohner unbemerkt mitbringen könnten.

Bevor du ein Pflegetier bei dir aufnimmst, solltest du alle wichtigen Dinge bereitlegen. Dazu gehören Futter und Wasser, eine Katzentoilette mit Streu, ein Kratzbaum oder ein Kratzbrett, ein gemütliches Bett (oder einfach ein bequemer Rückzugsort), Pflegezubehör und ein paar Spielsachen zur Beschäftigung.

6 Dinge, die Sie bei der Pflege von Katzen beachten sollten

1. Pflegekatzen brauchen ihren persönlichen Freiraum

Braun-weiß getigerte Katze schaut in die Kamera

Die Pflege von Katzen ist eine große Verantwortung. Daher ist es wichtig, darauf vorbereitet zu sein.

Wenn du eine Pflegekatze bei dir aufnimmst, solltest du dir bewusst machen, dass sie in eine völlig neue und womöglich verwirrende Umgebung kommt. Die ungewohnten Geräusche, Gerüche und Eindrücke in deinem Zuhause können sie anfangs verunsichern – und zu viel Nähe oder Interaktion auf Zwang kann ihr seelisches Gleichgewicht zusätzlich belasten.

Deshalb ist es sinnvoll, ihr von Anfang an einen eigenen, geschützten Bereich einzurichten, in dem sie sich langsam an ihr neues Umfeld gewöhnen kann. Ein ruhiger Ort mit Futter, Wasser, einer Katzentoilette und einem gemütlichen Schlafplatz hilft ihr, sich sicher zu fühlen. So unterstützt du ihre emotionale Stabilität und gibst ihr die nötige Zeit, Vertrauen zu fassen.

2. Halten Sie Ihre Pflegekatzen unter Quarantäne

wie man Katzen hilft, miteinander auszukommen zwei Katzen liegen auf einem Bett

Egal, ob Sie eine neue Katze nach Hause holen möchten oder den Frieden in Ihrer Katzenfamilie bewahren möchten: Es gibt ein paar Tipps, die Ihnen dabei helfen, einen harmonischen, glücklichen Katzenhaushalt zu schaffen.

Pflegekatzen können unbemerkt Flöhe, Zecken oder ansteckende Krankheiten aus dem Tierheim mitbringen, in dem sie zuvor gelebt haben. Wenn du bereits andere Tiere im Haushalt hast, kann das schnell zu einem Ausbruch führen. Je nach Herkunft und Versorgung im Tierheim haben Pflegekatzen außerdem möglicherweise noch nicht alle nötigen Impfungen erhalten, bevor sie bei dir einziehen.

Egal, ob es sich um ein Kätzchen oder eine erwachsene Katze handelt – wenn du sie in den ersten 7 bis 10 Tagen in Quarantäne hältst, schützt du deine anderen Tiere vor möglichen Infektionen. Sorge deshalb rechtzeitig dafür, dass du einen separaten, abgeschlossenen Bereich einrichtest, den deine anderen Tiere nicht betreten können, bevor die Neuzugänge bei dir ankommen.

3. Pflegekatzen brauchen Grundversorgung

Katzen brauchen eine gewisse Grundausstattung. Deshalb solltest du sicherstellen, dass du alles Nötige parat hast, bevor deine Pflegekatze bei dir einzieht. Dazu gehören Futter und Wasser (samt Näpfen), eine Katzentoilette mit Streu, ein Katzenbett oder ein gemütlicher Rückzugsort, ein Kratzbaum oder Kratzbrett, Pflegeutensilien sowie ein paar Spielsachen.

Sei darauf vorbereitet, ein bisschen auszuprobieren, um herauszufinden, welches Futter, welche Streu und welche Produkte deine Pflegekatze am liebsten mag. Wenn du einmal weißt, was ihr guttut und was sie glücklich macht, trägt das enorm zu ihrem Wohlbefinden bei. Und nicht zuletzt ist es auch ein großer Vorteil, diese Vorlieben zu kennen, wenn sie später in ein dauerhaftes Zuhause vermittelt wird.

4. Bieten Sie Ihren Pflegeeltern ein sicheres Zuhause

das Wesentliche, einer Pflegekatze ein sicheres Zuhause zu bieten

Schnüre, Kabel und Rolloschnüre sowie Zimmerpflanzen gehören zu den ersten Gegenständen, die eine neugierige Katze erkundet und sollten aus Sicherheitsgründen versteckt und gesichert werden.

Katzen sind von Natur aus sehr neugierig – und Pflegekatzen machen da keine Ausnahme. Auch wenn sie anfangs vielleicht etwas zurückhaltend sind, werden sie mit der Zeit Vertrauen fassen und anfangen, ihr neues Zuhause neugierig zu erkunden. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Wohnung sicher machst und mögliche Gefahrenquellen ausschließt.

Schnüre, Kabel und Rolloschnüre solltest du außer Reichweite bringen und gut sichern. Achte auch darauf, dass keine giftigen Pflanzen oder Blumen zugänglich sind. Reinigungsmittel, Kosmetikprodukte, Medikamente und Toilettenartikel sollten gut verstaut sein – und der Toilettendeckel am besten immer geschlossen. Halte außerdem die Fenster geschlossen und lass deine Pflegekatzen ausschließlich im Haus, um Verletzungen und Infektionen zu vermeiden.

5. Seien Sie auf Tierarztbesuche vorbereitet

Auch wenn deine Pflegekatzen auf den ersten Blick gesund wirken, können sie trotzdem eine Infektion oder Erkrankung in sich tragen, die im Tierheim nicht erkannt wurde. In der Regel werden Pflegekatzen zwar tierärztlich untersucht, bevor sie bei dir einziehen – dennoch besteht die Möglichkeit, dass unbemerkte Krankheiten weitergegeben werden, ohne dass du oder die Katze es gleich merkt.

Bevor du eine Pflegekatze bei dir aufnimmst, solltest du dich vergewissern, dass es in deiner Nähe eine Tierarztpraxis oder Tierklinik gibt, die sich mit Katzen auskennt. Zwar ist es in den meisten Fällen nicht nötig, mit Pflegekatzen zum Tierarzt zu gehen – aber es ist enorm wichtig, im Notfall vorbereitet zu sein, falls Anzeichen von Krankheit oder Verletzungen auftreten.

6. Die Pflege von Katzen ist eine Verpflichtung

Wie bei allen Tieren ist auch die Pflege von Katzen eine Verpflichtung, die man nicht leichtfertig eingehen sollte. Je nach Situation kann sich die Dauer der Pflege über ein paar Wochen oder sogar mehrere Monate erstrecken – deshalb ist es wichtig, dass du dich im Vorfeld sowohl auf kurz- als auch auf langfristige Verantwortung einstellst.

Wenn du unvorbereitet in die Pflege gehst, kann das emotional belastend sein – für dich und für die Katzen. Auch wenn Katzen als recht unabhängige Tiere gelten, brauchen Pflegekatzen täglich ausreichend Aufmerksamkeit und Zuwendung, um gesund und zufrieden zu bleiben. Das hilft ihnen nicht nur im Alltag, sondern auch dabei, später leichter ein dauerhaftes Zuhause zu finden. Denn genau das ist dein wichtigstes Ziel: deine Pflegekatze so gut zu begleiten, dass sie bereit ist, adoptiert zu werden.

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Michael Vogelsang

Michael ist Besitzer einer Kolonie von 12 Katzen, ein Tierliebhaber, Autor, Musiker und Synchronsprecher, der es schon immer geliebt hat, Tiere in seinem Leben zu haben. Er und seine Frau engagieren sich gerne in örtlichen Tierheimen und der Rettungsgemeinschaft und kümmern sich um ihre ständig wachsende Tierfamilie.