Itraconazol für Katzen: Überblick, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen

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Itraconazol ist ein oral verabreichtes Antimykotikum, das bei Katzen hauptsächlich zur Behandlung der Pilzinfektion Ringelflechte eingesetzt wird. In diesem Artikel erfahren Sie, was Itraconazol genau ist, wie es wirkt, welche Pilzinfektionen es behandelt, welche Nebenwirkungen möglich sind und erhalten Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Itraconazol für Katzen Übersicht

Medikamententyp:
Azol, Antimykotikum
Bilden:
Kapseln, Lösung zum Einnehmen
Rezept erforderlich?:
Ja
Von der FDA zugelassen?:
Ja (nur Marke Itrafungol)
Lebensphase:
Die Sicherheit wurde bei Katzen im Alter von 9 bis 10 Wochen untersucht.
Markennamen:
Itrafungol, Sporanox
Gebräuchliche Namen:
Intraconazol
Verfügbare Dosierungen:
Itrafungol Lösung zum Einnehmen: 10 mg/ml in 52 ml; Kapseln: 100 mg; Sporanox Lösung zum Einnehmen: 10 mg/ml in 150 ml.
Ablaufbereich:
Alle Arzneimittelformen sollten bei weniger als 25 Grad Celsius (77 Grad Fahrenheit) gelagert werden. Lösungen und Kapseln für Veterinärzwecke sollten zudem bei über 15 Grad Celsius (59 Grad Fahrenheit) gelagert werden.

Über Itraconazol für Katzen

Itraconazol gehört zur Gruppe der fungistatischen Triazolverbindungen. Es wirkt, indem es ein Enzym blockiert, das für die Herstellung eines Bestandteils der Pilzzellwand zuständig ist. Dadurch werden empfindliche Pilze deutlich geschwächt.

Itraconazol bekämpft verschiedene Pilzarten, darunter Hefen und Dermatophyten. Letztere sind die Erreger der Ringelflechte, bei der vor allem Katzen durch Microsporum canis betroffen sind. Weitere Pilzarten, gegen die Itraconazol wirksam ist, umfassen Candida spp., Aspergillus spp., Cryptococcus spp., Histoplasma spp. und Blastomyces spp.

Das Tierarzneimittel Itrafungol ist eine orale Lösung von Itraconazol, die speziell für die Anwendung bei Katzen zugelassen wurde. Sporonox ist ein Markenprodukt für den menschlichen Gebrauch, das gelegentlich ebenfalls zum Einsatz kommt.

Was Itraconazol bei Katzen bewirkt

Itraconazol ist von der FDA zur Behandlung von Ringelflechte, auch Dermatophytose genannt, bei Katzen zugelassen. Verursacht wird diese Erkrankung durch Microsporum canis. Zwar gibt es verschiedene Dermatophytenarten, die Ringelflechte auslösen können, doch Microsporum canis ist der häufigste und wichtigste Erreger bei Katzen. Dieser Pilz verursacht eine Form der Ringelflechte, die auch auf Hunde und Menschen übertragbar ist.

Entgegen des irreführenden Namens wird Ringelflechte durch einen Pilz verursacht. Sie zeigt sich oft in einzelnen oder mehreren Bereichen mit Haarausfall und Krustenbildung auf der Haut der Katze. Besonders häufig tritt sie an Kopf, Gesicht und Ohren auf. Das liegt daran, dass Katzen beim Erkunden dunkler, feuchter Stellen, an denen der Pilz natürlich vorkommt, die Sporen aufnehmen. Diese Pilzsporen können bis zu 12 bis 18 Monate auf Oberflächen überdauern.

Ringelflechte kann außerdem durch direkten Kontakt mit einer infizierten Katze oder einem anderen Tier übertragen werden. Besonders bei Katzen, vor allem langhaarigen, kann ein Trägerstatus bestehen. Das bedeutet, dass sie andere Tiere oder Menschen anstecken können, selbst wenn keine sichtbaren Hautläsionen oder Haarausfall erkennbar sind.

In manchen Fällen, wenn nur einzelne Läsionen vorhanden sind, wird häufig eine lokale Creme oder Lotion mit einem Antimykotikum eingesetzt.

Sind mehrere Läsionen vorhanden oder besteht der Verdacht, dass eine Katze Träger der Krankheit ist, wird eine umfassendere Therapie empfohlen. Itraconazol zählt dabei zu den möglichen Behandlungsoptionen. Weitere Maßnahmen umfassen die fortgesetzte Anwendung topischer Mittel, das Baden mit antimykotischem Shampoo oder die Verwendung eines Kalkschwefelbades.

Die Behandlung der Ringelflechte bei Katzen verläuft in der Regel erfolgreich, erfordert jedoch oft eine Therapiedauer von mehreren Wochen bis hin zu einigen Monaten.

Auch wenn es sich um eine Off-Label-Anwendung handelt, kann Itraconazol bei Hautinfektionen durch den Hefepilz Malassezia eingesetzt werden, der Dermatitis und andere Hautinfektionen verursacht.

Bei einigen selteneren Pilzinfektionen bei Katzen wird Itraconazol ebenfalls außerhalb der zugelassenen Anwendungsgebiete verwendet. Dazu zählen Aspergillose, Kryptokokkose, Kokzidioidomykose, Sporotrichose, Blastomykose und Histoplasmose.

Nebenwirkungen von Itraconazol bei Katzen

Ringelflechte ist ein Pilz, der sich durch Läsionen auf der Haut einer Katze äußert und mit Antimykotika wie Itraconazol behandelt werden kann.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Itraconazol bei Katzen zählen vor allem Magen-Darm-Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, verstärkter Speichelfluss und Gewichtsverlust.

Die Nebenwirkungen scheinen dosisabhängig zu sein: Bei höheren Dosierungen treten gastrointestinale Beschwerden häufiger und stärker auf. Zudem wurden bei höheren Dosen vermehrt Anzeichen von Leberschäden beobachtet. Etwa 30 % der Katzen, die höhere Dosen erhielten, zeigten Leberprobleme.

Bei der Behandlung mit Itraconazol ist es üblich, die Leberwerte regelmäßig zu kontrollieren, besonders wenn Anzeichen von Verdauungsproblemen auftreten. Da die Nebenwirkungen dosisabhängig sind, wird das Medikament bei erhöhten Leberwerten oft zunächst abgesetzt, bis sich diese wieder normalisieren. Danach kann die Behandlung mit einer niedrigeren oder selteneren Dosierung fortgesetzt werden.

Dosierung von Itraconazol für Katzen

Die von der FDA empfohlene Dosierung von Itraconazol (Itrafungol) für Katzen zur Behandlung von Microsporum canis beträgt 5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das Medikament wird oral einmal täglich für sieben Tage in Folge verabreicht, gefolgt von sieben Tagen Pause – dieser Wechselzyklus wird dreimal wiederholt.

Die für Veterinärmediziner zugelassene orale Lösung Itrafungol kann mit oder ohne Nahrung gegeben werden. Die für den Menschen zugelassene Lösung (Sporanox) sollte hingegen in der Regel ohne Nahrung eingenommen werden, um die Aufnahme zu verbessern.

Wie lange sollte eine Katze Itraconazol einnehmen?

Katzen werden grundsätzlich in der ersten, dritten und fünften Behandlungswoche behandelt, während sie in der zweiten und vierten Woche keine Medikation erhalten.

Beide von der FDA zugelassenen Präparate, Itrafungol (speziell für Katzen) und Sporanox (für Menschen), weisen bei Katzen eine hohe Bioverfügbarkeit auf. Allerdings werden die Kapseln für Menschen von Katzen meist schlecht aufgenommen, und ihre Dosierung liegt weit über dem, was für die meisten Katzen notwendig ist. Deshalb sind flüssige Darreichungsformen praktischer und wirkungsvoller.

Wenn in einem Haushalt mit mehreren Katzen bei einer Katze Ringelflechte diagnostiziert wird, sollten in der Regel alle Katzen gleichzeitig mit Itraconazol behandelt werden. Ein asymptomatischer Trägerstatus bei einer oder mehreren Katzen ist stets möglich. Wird nur eine Katze behandelt, kann die Ringelflechte-Infektion unzureichend abheilen oder erneut auftreten.

Die Dosierung bei anderen Pilzinfektionen variiert stark je nach Erreger und sollte vom Tierarzt individuell festgelegt werden.

Da Ringelflechte vielen anderen Hauterkrankungen ähnlich sein kann, die nicht durch Microsporum canis verursacht werden, ist es besonders wichtig, vor der Behandlung mit Itraconazol immer eine testbasierte Diagnose durch einen Tierarzt durchführen zu lassen.

Die Behandlung von Pilzinfektionen kann sich über längere Zeit erstrecken und erfordert oft mehrere Wochen Medikamenteneinnahme. Es ist entscheidend, die Therapie stets wie verordnet fortzusetzen – auch wenn der sichtbare Haarausfall oder andere Hautläsionen bereits verschwunden sind. Die Behandlung sollte in der Regel mindestens einen Monat über ein negatives Ergebnis der Ringelflechte-Kultur oder PCR hinaus fortgeführt werden. Dies gilt als gängiger Standard.

Zusammengesetztes Itraconazol für Katzen

Zur Behandlung von Katzen mit Ringelflechte sollte kein zusammengesetztes Itraconazol verwendet werden, da es sich als weniger wirksam erwiesen hat als die von der FDA zugelassenen Marken.

Die Herstellung von Medikamenten ist in der Veterinärmedizin weit verbreitet, da sie ermöglicht, tierischen Patienten Therapien mit unterschiedlichen Dosierungsformen anzubieten. Zudem erleichtert sie die Anpassung der Dosierung je nach Form oder Geschmack des Medikaments.

Im Fall von Itraconazol wird jedoch davon abgeraten, zusammengesetzte Präparate zu verwenden. Studien zeigen, dass diese Formen deutlich weniger bioverfügbar und weniger wirksam sind als die von der FDA zugelassenen Markenprodukte.

Itrafungol, das von der FDA zugelassene Markenprodukt für Katzen, wird mit einer Dosierspritze geliefert. Diese Spritze ermöglicht eine sehr präzise Dosierung, was besonders wichtig ist, da bei falschen Dosierungen das Risiko von Nebenwirkungen steigt.

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Dr. Chris Vanderhoof, DVM, MPH

Dr. Chris Vanderhoof hat 2013 sein Studium am Virginia-Maryland College of Veterinary Medicine (VMCVM) an der Virginia Tech abgeschlossen, wo er auch einen Master in Public Health erworben hat. Er absolvierte ein rotierendes Praktikum am Red Bank Veterinary Hospital in New Jersey und arbeitet jetzt als Allgemeinmediziner im Großraum Washington DC. Dr. Vanderhoof ist außerdem Werbetexter mit Spezialisierung auf den Bereich Tiergesundheit und Gründer von Paramount Animal Health Writing Solutions, das Sie unter www.animalhealthcopywriter.com finden. Dr. Vanderhoof lebt mit seiner Familie, zu der auch drei Katzen gehören, in der Region Northern Virginia.