Bravecto Plus ist eine Lösung zur äußerlichen Anwendung bei Katzen, entwickelt von Merck Animal Health. Sie dient dem Schutz vor Flöhen, Zecken, Darmparasiten und Herzwürmern. In diesem Artikel erfahren Sie, was Bravecto Plus für Katzen genau ist, wie es wirkt, welche möglichen Nebenwirkungen auftreten können, wie die korrekte Dosierung aussieht und welche häufigen Fragen in diesem Zusammenhang beantwortet werden.
Bravecto Plus für Katzen Übersicht
Über Bravecto Plus für Katzen
Bravecto Plus ist der Markenname eines verschreibungspflichtigen Kombinationspräparats, das Fluralaner enthält – einen Wirkstoff aus der Gruppe der Isoxazoline zur Bekämpfung von Parasiten – sowie Moxidectin, das zu den Milbemycinen gehört und gegen Parasiten mit makrozyklischen Laktonen wirkt.
In den USA ist dieses Mittel zugelassen zur Abtötung und Vorbeugung von Flöhen und Flohbefall, Spul- und Hakenwürmern im Darm sowie gegen zwei Zeckenarten: die Schwarzbeinige Zecke (auch bekannt als Hirschzecke) und die Amerikanische Hundezecke. Zudem schützt es vorbeugend vor Herzwürmern, die durch Mücken übertragen werden.
Bravecto-Produkte wurden auch außerhalb der offiziell zugelassenen Anwendungsgebiete eingesetzt, etwa zur Behandlung von Katzen mit Ohrmilben (Otodectes cynotis) sowie bei Hautproblemen durch Hautmilben wie Demodex gatoi und Demodex cati.
Außerdem zeigte Bravecto Wirksamkeit gegen die karibische Pelzmilbe Lynxacarus radovsky und die australische Lähmungszecke Ixodes holocyclus.
Das herkömmliche Bravecto für Katzen wirkt nicht gegen Darmparasiten oder durch Mücken übertragene Herzwürmer. Weitere Informationen dazu finden Sie im Artikel über das reguläre Bravecto für Katzen.
Auch wenn Bravecto Plus äußerlich aufgetragen wird, nimmt der Körper das Medikament systemisch auf – vergleichbar mit den oralen Präparaten, die bei Hunden zum Einsatz kommen.
Was bewirkt Bravecto Plus bei Katzen?
Der erste Wirkstoff in Bravecto Plus für Katzen, Fluralaner, bekämpft Flöhe und Zecken, indem er einen wichtigen hemmenden Neurotransmitter namens GABA blockiert. Diese Blockade führt bei den Parasiten zu einer Überstimulation und unkontrollierten Nervenaktivität, was schließlich ihren Tod zur Folge hat.
Der zweite Wirkstoff, Moxidectin, wirkt, indem er die Chloridkanäle im Nervensystem von Gliederfüßern (wie Flöhen) und Fadenwürmern (wie Spul- und Herzwürmern) beeinflusst. Dadurch werden die Parasiten gelähmt und sterben ab.
Laut Hersteller tötet Bravecto Plus nachweislich 100 % der Flöhe innerhalb von 12 Stunden nach der Anwendung sowie nahezu 100 % der Amerikanischen Hundezecken und Schwarzbeinigen Zecken innerhalb von 48 Stunden. Außerdem zeigte es eine 100%ige Wirksamkeit in der Vorbeugung von Herzwurminfektionen bei Katzen, sofern es innerhalb von zwei Monaten nach einer Infektion verabreicht wurde. Nach Ablauf dieser zwei Monate ist ein Schutz nicht mehr garantiert.
Bravecto Plus wirkt bis zu 12 Wochen gegen Flöhe und die Schwarzbeinige Zecke, jedoch nur rund 8 Wochen gegen die Amerikanische Hundezecke – vergleichbar mit dem regulären Bravecto. Da die Vorbeugung gegen Herzwürmer ebenfalls nur etwa 8 Wochen anhält, empfiehlt der Hersteller eine Anwendung von Bravecto Plus alle zwei Monate.
Nebenwirkungen von Bravecto Plus für Katzen

Obwohl Bravecto Plus eine wirksame Vorbeugung gegen Herzwurmerkrankungen bei Katzen darstellt, weist der Hersteller darauf hin, dass bei Katzen, bei denen der Verdacht auf eine Herzwurmerkrankung besteht oder diese bestätigt wurde, Vorsicht bei der Anwendung geboten ist.
Bei sachgemäßer Anwendung treten Nebenwirkungen von Bravecto Plus für Katzen nur selten auf. Das Präparat ist ausschließlich für Katzen ab einem Alter von 6 Monaten zugelassen. Topisch anzuwendende Mittel wie Bravecto Plus dürfen keinesfalls oral aufgenommen werden. Die Sicherheit bei trächtigen oder säugenden Katzen wurde bislang nicht untersucht.
Laut Hersteller treten Nebenwirkungen bei Katzen sehr selten auf. Am häufigsten wurden Erbrechen, allgemeiner Haarausfall (nicht an der Auftragsstelle) und Juckreiz beobachtet. In einer kontrollierten Feldstudie mit rund 175 Katzen zeigten knapp 6 % der behandelten Tiere Anzeichen von Erbrechen.
Etwa 5 % der Katzen zeigten Anzeichen von Haarausfall, der allgemein auftrat und nicht nur auf die Anwendungsstelle begrenzt war. Juckreiz – sowohl am ganzen Körper als auch direkt an der behandelten Stelle – wurde bei rund 4 % der Katzen beobachtet. Weitere Nebenwirkungen wie Lethargie, Durchfall und trockene Haut traten bei weniger als 4 % der Tiere auf.
Auch wenn diese Nebenwirkungen als selten gelten, weist die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA darauf hin, dass Medikamente aus der Isoxazolin-Gruppe potenziell neurologische Nebenwirkungen verursachen können, darunter Muskelzittern, Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen (Ataxie) sowie Krampfanfälle.
Solche Nebenwirkungen wurden sogar bei Haustieren beobachtet, die keine neurologischen Vorerkrankungen hatten. Bei Katzen mit einer Vorgeschichte von Krampfanfällen sollte Bravecto Plus deshalb vermieden oder nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
Obwohl Bravecto Plus wirksam vor Herzwurmerkrankungen bei Katzen schützt, ist es nicht zur Behandlung einer bereits bestehenden Herzwurminfektion geeignet. Der Hersteller weist ausdrücklich darauf hin, dass bei Katzen mit Verdacht auf Herzwurmbefall oder einer bestätigten Infektion besondere Vorsicht geboten ist.
In der Feldstudie zeigten nahezu alle Katzen nach der Anwendung des Produkts Anzeichen von vermehrtem Speichelfluss (Hypersalivation), ausgelöst durch das Lecken und Putzen der behandelten Stellen. Dieser Speichelfluss war vorübergehend und klang von selbst ab, ohne dass weitere Nebenwirkungen auftraten.
Das macht einen wichtigen Punkt deutlich: Topische Präparate wie Bravecto Plus haben häufig einen sehr bitteren Geschmack. Wenn eine Katze das frisch aufgetragene Mittel bei sich selbst oder einer anderen Katze ableckt, kann allein der bittere Geschmack zu vermehrtem Speicheln, Unruhe und in manchen Fällen auch zu Erbrechen führen.
Laut dem Artikel „Toxikologie-Brief: Die 10 häufigsten Vergiftungen bei Katzen“ von DVM360 handelt es sich bei diesem Effekt meist nicht um eine echte Vergiftung, sondern um eine gelegentlich starke Reaktion auf den bitteren Geschmack. Die Gabe von Milch oder etwas Flüssigkeit aus Thunfisch kann helfen, die Symptome schnell zu lindern.
Um solche Reaktionen zu vermeiden, sollte jedes topische Floh- und Zeckenmittel direkt auf die Haut im Nacken zwischen den Schulterblättern aufgetragen werden – eine Stelle, die selbst die beweglichste Katze nicht erreichen kann, um sich abzulecken. In Mehrkatzenhaushalten, in denen sich die Tiere gegenseitig putzen, kann es sinnvoll sein, sie nach der Anwendung bis zu 24 Stunden getrennt zu halten, damit das Produkt vollständig trocknen kann.
Auch wenn Bravecto-Produkte für Hunde und Katzen ähnliche Wirkstoffe enthalten, dürfen orale oder topische Präparate, die für Hunde vorgesehen sind, niemals bei Katzen angewendet werden.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze eine Vergiftung erlitten hat – zum Beispiel, weil sie Bravecto Plus vom eigenen Fell abgeleckt hat und daraufhin eine bittere Geschmacksreaktion zeigt –, sollten Sie unbedingt die ASPCA Animal Poison Control (1-888-426-4435) oder die Pet Poison Helpline (1-855-764-7661) kontaktieren. Für die Beratung wird zwar eine Gebühr erhoben, jedoch benötigt Ihr Tierarzt in solchen Fällen oft die Einschätzung eines Toxikologen, um die richtige Behandlung einzuleiten.
Es sind keine Wechselwirkungen zwischen Bravecto Plus für Katzen und anderen Medikamenten bekannt. Dennoch sollten Sie Ihren Tierarzt konsultieren, wenn Sie Bravecto Plus gemeinsam mit anderen topischen Präparaten gegen Flöhe, Zecken, Darmparasiten oder Herzwürmer anwenden möchten.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, während der Anwendung den direkten Kontakt mit der Floh- und Zeckenschutzlösung zu vermeiden und sich anschließend gründlich die Hände zu waschen. Achten Sie darauf, dass die Lösung bei Ihrer Katze vollständig getrocknet ist, bevor Sie die behandelte Stelle berühren, und bewahren Sie das Produkt außerhalb der Reichweite von Kindern auf.
Zum Thema Bravecto Plus weist der Hersteller außerdem darauf hin, dass klebrige Rückstände auf der Haut, die sich durch normales Händewaschen nicht entfernen lassen, mit 70-prozentigem Isopropylalkohol entfernt werden können – falls das Produkt versehentlich auf die Haut gelangt ist.
Bravecto Plus für Katzen Dosierung

Im Gegensatz zum normalen Bravecto für Katzen wird Bravecto Plus in der Regel alle 8 Wochen angewendet, da die Wirksamkeit zur Vorbeugung von Herzwürmern auf zwei Monate begrenzt ist.
Bravecto Plus für Katzen ist in drei Dosierungen erhältlich, die sich nach dem Körpergewicht der Katze richten. Achten Sie stets darauf, die passende Dosis entsprechend dem Gewicht Ihrer Katze auszuwählen.
Bravecto Plus wird in der Regel alle 8 Wochen angewendet. Der Grund dafür ist, dass der Schutz vor Herzwürmern nur für etwa zwei Monate anhält. Das ist besonders wichtig zu beachten, da das reguläre Bravecto für Katzen üblicherweise alle drei Monate verabreicht wird – mit Ausnahme eines starken Befalls durch Amerikanische Hundezecken, bei dem der Hersteller ebenfalls einen 8-Wochen-Rhythmus empfiehlt.
Befolgen Sie stets alle Hinweise auf der Verpackung der topischen Produkte, die Sie bei Ihrer Katze anwenden. Bravecto Plus-Tuben müssen zunächst aus der Umverpackung entnommen werden. Danach wird die Kappe einmal vollständig im oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht.
Die Kappe fungiert als Applikator und wird nicht entfernt. Zur Anwendung wird das Fell im Nacken, vor den Schulterblättern, gescheitelt, sodass die Lösung direkt auf die Haut aufgetragen werden kann – an einer Stelle, die Ihre Katze nicht selbst ablecken kann.
Der Hersteller empfiehlt, eine Katze nach der Anwendung von Bravecto Plus mindestens drei Tage lang nicht zu baden. Auch ein Bad unmittelbar vor der Anwendung kann die Wirksamkeit des Produkts beeinträchtigen.
Falls Sie unsicher sind, ob das Mittel korrekt aufgetragen wurde oder ob die vollständige Menge verwendet wurde, ist es in der Regel am sichersten, keine zusätzliche Dosis zu verabreichen.
Bei Fragen zur Anwendung oder zur Sicherheit von Bravecto Plus für Katzen oder anderen topischen Produkten sollten Sie sich immer an Ihren Tierarzt wenden.