Ein neues Kätzchen ins Zuhause zu holen, ist immer ein spannendes Erlebnis. Dabei geht es jedoch nicht nur um Spiel und Kuscheln – auch der Geruch will bewältigt werden. In den ersten Lebenswochen regt die Katzenmutter ihr Junges durch Lecken zum Urinieren und Koten an und säubert es anschließend gründlich. Mit zunehmendem Alter lernen die Kleinen, das Katzenklo zu benutzen, indem sie das Verhalten ihrer Mutter beobachten und nachahmen.
Glücklicherweise gewöhnen sich die meisten Kätzchen schnell an die richtige Toilettennutzung und sind in der Regel stubenrein, wenn sie bei ihren neuen Familien einziehen. In den ersten Tagen in einer ungewohnten Umgebung benötigen junge Kätzchen jedoch mitunter noch ein wenig Orientierung.
Anzeichen dafür, dass Ihr Kätzchen pinkeln oder kacken muss

Manche Anzeichen sind offensichtlich, wenn Ihr Kätzchen los muss, andere sind subtiler.
Wenn Sie die feinen Anzeichen kennen, an denen Sie erkennen, wann Ihr Kätzchen pinkeln oder koten muss, lassen sich Missgeschicke rund um das Katzenklo vermeiden. Halten Sie sich an diese Expertentipps zum Stubenrein-Training und behalten Sie die typischen Zeiten im Blick, zu denen Ihr Kätzchen sein Geschäft verrichten möchte.
1. Nach dem Aufwachen und Essen

Junge Kätzchen müssen nach dem Fressen und nach dem Aufwachen häufig pinkeln und kacken.
Kätzchen müssen häufig pinkeln oder koten, insbesondere direkt nach dem Aufwachen oder nach dem Fressen. Wenn Sie dabei sind, ihnen gute Toilettengewohnheiten beizubringen und sie an das Katzenklo zu gewöhnen, ist es sinnvoll, sie nach einem Nickerchen oder einer Mahlzeit gezielt dorthin zu bringen.
2. Dich dringend anmiaut

Wenn Sie ein beharrliches Schreien Ihres jungen Kätzchens hören, heben Sie es hoch und bringen Sie es schnell zur Katzentoilette.
Wenn Ihr Kätzchen auf die Toilette muss, beginnt es möglicherweise zu miauen oder zu schreien. Miauen ist eine Kommunikationsform, die sich gezielt an Menschen richtet. Wenn Ihr Kätzchen auf diese Weise Laute von sich gibt, versucht es, Ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und Ihnen etwas mitzuteilen.
Kätzchen besitzen bereits den natürlichen Instinkt zur Selbstreinigung und verrichten ihr Geschäft bevorzugt ungestört. Daher suchen sie sich einen geeigneten Ort, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Finden sie jedoch keine Katzentoilette oder ist der Zugang versperrt, machen sie sich lautstark bemerkbar.
3. Kratzen oder Scharren auf dem Boden

Katzen scharren instinktiv im Boden, um ein Loch zu machen, in dem sie ihr Pipi und ihr Häufchen verdecken können.
Katzen vergraben instinktiv ihren Urin und Kot. In freier Wildbahn dient das Verdecken ihrer Hinterlassenschaften dazu, den Geruch zu verbergen und sich so vor Fressfeinden zu schützen. Gleichzeitig signalisiert es ranghöheren Artgenossen, dass von ihnen keine Bedrohung oder Konkurrenz ausgeht. Auch wenn Katzen seit vielen Jahren domestiziert sind und in unseren Wohnungen sicher leben, bleibt dieses Verhalten tief in ihnen verankert.
Oft beginnen Katzen vor dem Pinkeln oder Koten zu kratzen und zu scharren, um ein kleines Loch zu schaffen, in dem sie ihre Ausscheidungen später leichter vergraben können. Wenn Sie beobachten, dass Ihr Kätzchen den Boden um sich herum mit der Pfote bearbeitet, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass es bald aufs Klo muss.
4. Ruhelos erscheinen

Auf und ab gehen oder mit dem, was sie tun, aufhören, können Zeichen dafür sein, dass ein Kätzchen raus muss.
Wenn Ihr Kätzchen den Drang verspürt, Urin oder Kot abzusetzen, kann es ein Gefühl von Unruhe oder Unwohlsein entwickeln. Das äußert sich häufig in gesteigerter Aktivität und Nervosität. Wenn Ihr Kätzchen plötzlich wie wild durch die Wohnung flitzt, achten Sie darauf, dass es sich nicht hinter dem Bett oder dem Sofa verkriecht – es könnte diesen geschützten Bereich als Ersatztoilette nutzen.
5. Hocken zum Mitnehmen

Heben Sie ein hockendes Kätzchen vorsichtig hoch und bringen Sie es zur Katzentoilette, auch wenn Sie denken, dass es bereits fertig ist.
Das Hocken ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Ihr Kätzchen kurz davor ist, zu pinkeln oder zu koten – im Unterschied zu den zuvor genannten Hinweisen ist dieses Signal allerdings alles andere als subtil. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kätzchen diese Haltung einnimmt, sollten Sie zügig reagieren. Bringen Sie es möglichst schnell zu einer nahegelegenen Katzentoilette.
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So richten Sie die Katzentoilette Ihrer Katze ein

Damit Ihr Kätzchen die Katzentoilette regelmäßig benutzt, ist eine ordnungsgemäße Einrichtung entscheidend.
Sie kennen nun die Anzeichen, die darauf hinweisen, dass Ihr Kätzchen pinkeln oder koten muss. Das ist ein wichtiger Teil der Vorbereitung für ein gelungenes Toilettentraining. Achten Sie zusätzlich darauf, Ihrem Kätzchen eine geeignete und gut erreichbare Katzentoilette bereitzustellen.
1. Anzahl der Katzentoiletten

Viele Katzen benutzen nicht gerne die gleiche Katzentoilette wie eine andere Katze. Sorgen Sie deshalb für mehrere Katzentoiletten im Haus.
Stellen Sie pro Katze im Haushalt mindestens eine Katzentoilette sowie eine zusätzliche bereit. So schaffen Sie mehr Auswahlmöglichkeiten und reduzieren potenziellen Konkurrenzdruck zwischen den Tieren. Manche Katzen bevorzugen es außerdem, Urin und Kot getrennt in unterschiedlichen Toiletten abzusetzen.
2. Den richtigen Standort wählen

Verstecken Sie die Katzentoilette nicht zu weit vom Lebensraum Ihres Kätzchens entfernt, sonst schafft es das Kätzchen möglicherweise nicht rechtzeitig.
Achten Sie darauf, die Katzentoilette an einem gut erreichbaren Ort aufzustellen, damit Ihr Kätzchen sie problemlos finden kann. Da Katzen Wert auf Privatsphäre legen, sollte der Platz möglichst ruhig und abgeschirmt sein. Bedenken Sie außerdem, dass Katzen ungern in der Nähe ihrer Futter- und Wassernäpfe ihr Geschäft verrichten. Stellen Sie die Katzentoilette daher nicht in direkter Nähe zu Trink- oder Fressplätzen auf.
3. Größe der Katzentoilette

Kätzchen brauchen eine Katzentoilette mit niedrigen Seiten, damit sie leicht hineingehen können.
Die Katzentoilette sollte eine angemessene Größe haben, damit sich Ihr Kätzchen darin bequem drehen kann, ohne mit den Seitenwänden in Berührung zu kommen. Achten Sie zudem darauf, dass der Einstieg für Ihr Kätzchen leicht zu bewältigen ist – idealerweise mit niedrigen Seiten oder einer kleinen Rampe für einen einfachen Zugang.
4. Das beste Streumaterial auswählen

Obwohl es viele Arten von Katzenstreu gibt, bevorzugen die meisten Katzen eine weiche, klumpende, geruchslose Streu.
Da es viele verschiedene Arten von Katzenstreu gibt, kann es einige Versuche erfordern, bis Sie herausgefunden haben, welche Sorte Ihr Kätzchen bevorzugt. Gehen Sie dabei vorsichtig mit parfümiertem Streu um – für empfindliche Katzennasen kann der Duft schnell zu viel sein. Überdosieren Sie die Streu nicht: Eine kleine Menge genügt in der Regel. Beginnen Sie am besten mit einer Füllhöhe von etwa 2,5 bis 5 cm.
5. Toilettenunfälle richtig behandeln

Wenn Sie Ihr Kätzchen beim Toilettengang erwischen, heben Sie es vorsichtig hoch und setzen Sie es in die Kiste, um eine Bindung zu fördern.
Unfälle lassen sich leider nicht immer vermeiden. So frustrierend das auch sein mag – bestrafen Sie Ihr Kätzchen auf keinen Fall. Es kann den Zusammenhang zwischen seinem Verhalten und der Bestrafung nicht verstehen und lernt dadurch nichts.
Im Gegenteil: Eine Strafe schadet nur der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kätzchen. Loben und belohnen Sie es stattdessen, wenn es die Katzentoilette richtig benutzt. Geduld und Konsequenz sind hierbei entscheidend.
Reinigen Sie verschmutzte Stellen gründlich mit einem enzymatischen Reiniger für Tiere, um Urin- und Kotflecken sowie Gerüche vollständig zu entfernen. Wird der Bereich nicht sorgfältig gesäubert, kann der verbliebene Geruch Ihr Kätzchen dazu verleiten, genau dort erneut sein Geschäft zu verrichten.
Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt

Die meisten Kätzchen wollen instinktiv die Katzentoilette benutzen. Häufige Unfälle können also ein Anzeichen für ein gesundheitliches Problem sein.
Es ist völlig normal, dass jungen Kätzchen hin und wieder ein Missgeschick passiert. Wenn Ihr Kätzchen jedoch die Katzentoilette über längere Zeit nicht regelmäßig benutzt oder Anzeichen einer Erkrankung zeigt, könnte etwas nicht stimmen.
Beobachten Sie Symptome wie Durchfall (sehr weicher oder flüssiger Kot), Verstopfung, häufiges Urinieren oder Pressen in der Katzentoilette, Veränderungen im Appetit, vermehrten Durst oder auffällige Trägheit – dann sollten Sie zur Sicherheit einen Tierarzttermin vereinbaren.
Gerade bei Katern ist das Pressen ohne Urinabgang ein ernstzunehmendes Warnsignal – es kann auf einen Harnstau hindeuten, der als medizinischer Notfall gilt.
Ihr Tierarzt wird Ihr Kätzchen gründlich untersuchen und auf mögliche Infektionen (wie etwa eine Harnwegsinfektion), Darmparasiten (umgangssprachlich als Würmer bekannt) oder andere gesundheitliche Probleme achten. Falls erforderlich, wird er eine passende Behandlung einleiten – zum Beispiel mit Antibiotika, Entwurmungsmitteln oder weiteren therapeutischen Maßnahmen.
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Atkinson, T. (2018). Praktisches Katzenverhalten. Oxfordshire, Großbritannien: CAB International